Papers by Gregor Schiemann

De Gruyter eBooks, Dec 31, 2000
Ernst Machs Ablehnung der mechanistischen Auffassung des Energieerhaltungssatzes, wie er sie in s... more Ernst Machs Ablehnung der mechanistischen Auffassung des Energieerhaltungssatzes, wie er sie in seiner frühen Schrift "Die Geschichte und die Wurzel des Satzes von der Erhaltung der Arbeit" von 1872 erstmals ausgeführt hat, ist in der bisherigen Rezeptionsgeschichte seiner antimetaphysischen Kritik physikalischer Theorien nicht hinreichend berücksichtigt worden. Sie verblieb weitgehend im Schatten anderer Themen, vor allem seiner Auseinandersetzung mit Newtons axiomatischer Grundlegung der Mechanik und seiner Zurückweisung atomistischer Ontologien in den Naturwissenschaften. Sofern sie beachtet wurde, standen zudem weniger Einzeluntersuchungen von Machs Argumentation im Vordergrund, als daß die mit ihr verbundenen Grundlagen seiner gesamten Wissenschaftslehre ins Zentrum rückten. 1 Eine Rekonstruktion des vernachlässigten Gegenstandes Machschen Denkens halte ich aus unterschiedlichen Erwägungen für sinnvoll. Machs Kritik nimmt in der Geschichte der Erhaltungs-und Energievorstellungen des 19. Jahrhunderts einen bedeutenden Platz ein. Aus der speziellen Energiethematik kann ferner für die Darstellung der Wissenschaftslehre von Mach ein Leitfaden gewonnen werden. Nicht zuletzt läßt sich seine Argumentation gegen die mechanistische Auffassung des Energiesatzes aber auch auf aktuelle Fragestellungen beziehen. Exemplarisch hierfür ist die mit der Feststellung des historischen Wandels der Erkenntnis verknüpfte Geltungsproblematik naturwissenschaftlicher Theorien, mit der sich Mach ebenfalls beschäftigte. Mach bemühte sich in seiner Schrift, die "vollständig gleichgültig[en]"2, historisch kontingenten Elemente der betreffenden Theorien von ihrem unmittelbar auf die "Tatsachen"3 gegründeten und insofern hypothesenfreien Gehalt zu isolieren. Seine Argumentation berührt sich damit mit der in unserer Zeit zwischen Befürwortern und Gegnern des wissenschaftlichen Realismus geführten Auseinandersetzung um die Wahrheitsgeltung physikalischer Theorien, die in der Vergangenheit erfolgreiche Erklärungen zuwege brachten, deren Aussagen man aber heute keinen oder nur noch teilweise einen (realistisch verstandenen) Wahr
De Gruyter eBooks, Aug 9, 2021

Suhrkamp eBooks, 1997
Die Natur ist als Thema in der Phänomenologie von Husserl bis zu Schmitz wenig bearbeitet worden.... more Die Natur ist als Thema in der Phänomenologie von Husserl bis zu Schmitz wenig bearbeitet worden. Der Grund ist teilweise in der respektvollen oder auch kritischen Distanz vieler Phänomenologen zur Naturwissenschaft zu suchen, teils darin, dass es auf dem Feld der Selbstgegebenheit - Leib, Gefühl, zwischenmenschliche Beziehungen - zunächst die eigentlichen Entdeckungen zu machen galt. Selbst die Leibphilosophie wurde nicht als ein Teil einer Phänomenologie der Natur entwickelt. Doch ist der Leib nicht die Natur, die wir selbst sind? Im vorliegenden Band unternehmen Forscher verschiedener Herkunft die gemeinsame Anstrengung, mit dem Thema Natur der Phänomenologie ein neues Forschungsfeld zu eröffnen. Dabei wird nicht nur an die phänomenologische Bewegung angeknüpft, sondern auch an aristotelische goethische Naturwissenschaft, soweit sie als phänomenologisch betrachtet werden kann. Damit wird die Absicht verfolgt, die Phänomenologie der Natur als eine alternative Erkenntnisweise im Unterschied zur herrschenden naturwissenschaftlich-technischen zu entwickeln. Nach der Entfaltung des Programms wird zunächst die goethische Naturwissenschaft als ein Paradigma von Naturphänomenologie dargestellt. Dann werden die Beiträge aus der phänomenologischen Bewegung (Husserl, Klages, Schmitz) durchmustert. Und schließlich werden Fallbeispiele gegenwärtiger phänomenologischer Erforschung der Natur vorgeführt. Dabei geht es einerseits um Beiträge von seiten goetheanischer Wissenschaft (Botanik und Wärmelehre), andererseits um Beispiele, die im Rahmen der Naturphilosophie entstanden sind (Phänomenologie von Wind und Wetter, Phänomenologie des eigenen Leibes als Natur, Phänomenologie der Stoffe)
Quellen und Studien zur Philosophie, Jan 19, 2005
Wir verstehen Natur nach wie vor in Abgrenzung zu Nicht-Natürlichem (z.B. Kultur, Technik), wie s... more Wir verstehen Natur nach wie vor in Abgrenzung zu Nicht-Natürlichem (z.B. Kultur, Technik), wie sie schon Aristoteles und Descartes definierten. Schiemann verteidigt die Aktualität dieser traditionellen Verständnisweisen, argumentiert aber, dass sie sich nur noch innerhalb begrenzter Kontexte als gültig erweisen. Abhängig vom jeweiligen Zusammenhang verwenden wir mehrere gleichzeitig gültige Begriffe der Natur. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Pluralität erster Stufe: Zwei Naturen und ihre bevorzugten Kontexte. Natur und Technik in der Lebenswelt. Aristoteles Entgegensetzung von Natur und Technik. Natur und Geist im subjektiven Kontext. Descartes Entgegensetzung von Natur und Geist. Pluralität zweiter Stufe: Zwei Naturen in zwei Kontexten. Aristoteles Natur im subjektiven Kontext. Descartes Natur und Geist in der Lebenswelt.
Verlag Karl Alber eBooks, 2016
Brill | Fink eBooks, 2013

The Paideia Archive: Twentieth World Congress of Philosophy, 1998
<jats:p>Die Zeiten, in denen Kausalität das Charakteristikum von Wissenschaftlichkeit war, ... more <jats:p>Die Zeiten, in denen Kausalität das Charakteristikum von Wissenschaftlichkeit war, scheinen sich ihrem Ende zu nähern. Seit dem Beginn unseres Jahrhunderts ist eine seit langem schwelende Krise des herkömmlichen Kausalitätsverständnisses in den Naturwissenschafteen unübersehbar zum Ausdruck gekommen. Dessen ungeachtet halten jedoch viele Wissenschaftstheoretiker an Kausalitätsvorstellungen als vermeintlich unverzichtbarem Analyseinstrument fest. In Kritik dieser Tendenz zur Verkennung eines grundlegenden Bedeutungsverlustes wird der historische Verdrängungsprozess von Kausalitätsvorstellungen unter den Stichworten der Entfinalisierung und Entsubstantialisierung nachgezeichnet. Aus der Perspektive geschichtlicher Rekonstruktion handelt es sich bei den gegenwärtigen Vorstellungen um den letzten Rest einer unvergleichlich reichhaltigeren ursprünglichen kausalen Begrifflichkeit. Am Beispiel der heute wohl weitverbreitetsten, auf C. G. Hempel zurückgehenden Vorstellung werden die wichtigsten Merkmale der kausalen Relation diskutiert. Im Ergebnis zeigt sich, dass für das naturwissenschaftliche Kausalitätsverständnis, soweit es sich auf einen Begriff bringen lässt, in der Tat ein reduzierter Sinngehalt der Kategorie der Verursachung in kausalen Erklärungen, eine begrenzte Anwendbarkeit sowie ein reduzierter Geltunganspruch typisch sind. Die Grenzen naturwisseschaftlicher Kausalitätsvorstellungen betreffen deren strenge begriffliche Fassung, nicht jedoch ihre Brauchbarkeit als heuristische Forschungsmaxime in Situationen, in denen unerwartete Phänomene auftreten oder Phänomene ausbleiben, mit denen man zuvor fest gerechnet hat. Für diese Situationen ist die Überlegung, was der Fall gewesen wäre, wenn eine Ursache nicht eingetreten wäre, in besonderer Weise bezeichnend. Welche Relevanz dieser Kausalitätsvorstellung qukünftig zukommen wird, hängt wesentlich vom Charakter der weiteren Wissenschaftsentwicklung ab.</jats:p>
University of Pittsburgh Press eBooks, Sep 7, 2017

Kant-Studien, 1992
Die noch im "Anhang zur transzendentalen Dialektik" der Kritik der reinen Vernunft vorgenommene t... more Die noch im "Anhang zur transzendentalen Dialektik" der Kritik der reinen Vernunft vorgenommene transzendentale Deduktion der Ideen-von Kant als "die Vollendung des kritischen Geschäftes der reinen Vernunft" (B 698) bezeichnetwird als Reaktion gegen ein zuvor bedrohlich auftretendes Mannigfaltiges der Erfahrung interpretiert. Als Stärkung der totalisierenden Funktionen der Vernunft entspricht diese Maßnahme zwar der in der Kritik entwickelten Theorie der Erfahrung, gefährdet aber zugleich die Balance zwischen Mannigfaltigkeit und Einheit der Erfahrung. In einem alternativen, in der Kritik der Urteilskraft enthaltenen Lösungsversuch setzt Kant an die Stelle einer Ausrichtung auf die Vernunftideen (Seele, Welt und Gott) die Orientierung am Prinzip der Zweckmäßigkeit. Wenngleich diese Teleologisierung der im "Anhang zur transzendentalen Dialektik" aufgetretenen Problematik gerechter wird, führt sie im Resultat nicht über ihn hinaus. 1
Contexts of Nature I Froin the point of view of the history and philosophy ofscience. the relatio... more Contexts of Nature I Froin the point of view of the history and philosophy ofscience. the relationship according and Descartes t0 Aristotle the two concepts will be subjected to a comparative analysls. beginning with the outstanding feature that both concepts of nature are characterized by a contradistinction to the non-natural: of Descartes' C o Aristotle's concept of nature has not been grasped in a n entirely salisiactory way. In this article,
Springer eBooks, Dec 11, 2008
Philosophia naturalis, 2006
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