Friedrich Gottlieb Klopstock

Quedlinburg atmet Geschichte: Bis heute besticht die Silhouette der UNESCO-Welterbestadt durch zahlreiche gut erhaltene Stadttürme. Über 2100 Fachwerkhäuser, mittelalterliche Kirchen, stattliche Adelsbauten und Palais und nicht zuletzt das holperige Kopfsteinpflaster lassen Besucher in vergangene Tage eintauchen. In 1100 Jahren entwickelte sich aus einer Burg König Heinrichs I. ein fast 900 Jahre bestehendes freiweltliches Damenstift mit einer mittelalterlichen Doppelsiedlung aus Alt- und Neustadt. International bekannt wurde sie durch die außergewöhnliche Odyssee des Quedlinburger Domschatzes nach Texas und zurück.

Den Spuren dieser Entwicklung folgt die Kleine Stadtgeschichte – mit neuen geschichtlichen und archäologischen Erkenntnissen, Anekdoten, Literaturzitaten und Abbildungen.

1. Die Rezeption der Französischen Revolution in den deutschen Staaten; 2. Deutsche Intellektuelle und der Ausbruch der Französischen Revolution; 3. Über das revolutionäre Demokratieverständnis während der „Grande Terreur“; 4. Deutsche Kritik an der Französischen Revolution; 5. Friedrich Schillers Rezeption der Ereignisse in Frankreich; 6. Die verschiedenen Einstellungen deutscher Intellektueller gegenüber der Revolution; 7. Christoph Martin Wieland über grundsätzlichen Unterschiede zu Frankreich; 8. Georg Forster und die Mainzer Republik; 9. Charakterisierung deutscher Intellektueller im Zuge der „Grande Terreur“; 10. Goethe und die Französische Revolution; 11. Zusammenfassung.

Das Buch ist einer Interpretation der Poeterey (1624) des Martin Opitz gewidmet, also der ‚Entdeckung‘ des Prinzips der Stammsilbenbetonung und der Einführung einer alternierenden Metrik. Die Versreform von Opitz wird dabei nicht isoliert beschrieben, sondern in den Kontext ähnlicher Reformbestrebungen eingebettet und in einen europäischen Rahmen gestellt. Ihre Vorläufer genauso wie ihre Rezeption und Weiterentwicklung in den folgenden Jahrzehnten werden an den Quellen verfolgt. Das metrische Wissen wird dabei  in den Rahmen einer Wissensgeschichte gestellt und sowohl in seinen sozialhistorischen wie in seinen musik-, sprach- und stilgeschichtlichen Kontexten beschrieben. Es zeigt sich, dass die neue, alternierende Metrik sogar auf die konfessionellen Auseinandersetzungen der Epoche bezogen werden muss. Am Ende steht ein Ausblick auf die Verstechniken des 18. Jahrhunderts und die mit den Namen von Klopstock und Herder verbundene Entstehung der ‚Lyrik‘.

Die Frage, auf die dieses Buch eine Antwort zu geben versucht, lautet: Was weiß die Lyrik? Die Frage richtet sich an die europäische Tradition, soweit sie dafür in Betracht kommt, also an die Neuerfindung der Poesie in der Renaissance und die prägnanten Momente im achtzehnten und zwanzigsten Jahrhundert, in denen das Projekt der Dichtung als einer eigenen Wissensinstanz im analytischen Zusammenspiel mit den Wissensmodellen der Zeit wieder aufgenommen und weiter getrieben wurde. Die Untersuchungen zu Celtis, Shaftesbury, Klopstock und Valéry (mit einem kurzen Ausblick auf Stefan George) haben modellhaften Charakter, sie gelten den Grundvorstellungen, die in Werk und Theorie der genannten Autoren ihre Stunde hatten.

Zusammenfassung Der vorliegende Aufsatz entwirft eine Regelpoetik, die zugleich sich der Immanenz der Texte überlässt, also sich selbst als historisch begreift, als etwas, das guten Texten extrahiert sein will, doch diese immer auch verfehlt, letztlich oft bloß in einem negativen Sinne provoziert. Eine solche Regelpoetik ist nur dann glaubhaft zu machen, wenn man ihrem Diskurs den Raum gewährt, sich an konkreten Texten ihre Positionen zu erarbeiten – und abzuarbeiten… Gerade darin nobilitiert sich eine ihr eigene Nüchternheit zur transzendenten Denkbewegung. Ist es möglich, Regeln zur Produktion eines guten, eines gar geglückten Textes anzugeben? Die Frage stellte sich erst im Aufkommen der Regelpoetik, worin zumal bedeutende und ihrer Zeit bedeutend erscheinende Autoren festlegten, wie ein guter Text auszusehen habe. Das war eine zweischneidige Entwicklung – nichts spricht ja dafür, derlei Rat unbedingt zu befolgen, andererseits ist der Geschmack, der den Markt der Literatur schon im zum Topos gewordenen Dichterstreit bestimmt, von einer Naturhaftigkeit, die selbstredend trügt: " Der Geschmack ist die Gestalt des amor fati schlechthin. " 1 Und tatsächlich wurde ja jeder Geschmack von der nächsten Generation abgewählt, erwies sich als zeitgeistig wie die Entwürfe Gottscheds und unzähliger anderer Poetiker. Diese selbst drohen heute als Gattung auszusterben, keiner wird ernsthaft an langfristig als solche gültige Auftragsliteratur glauben. Die Regelpoetik hatte indes einen Vorzug: Mit ihr begann zugleich die Verhandelbarkeit ihrer Postulate. Unausgesprochene Maßstäbe sind zwar auch zu knacken, der gutbürgerliche Geschmack läßt sich sogar besonders gut schrecken, mit teils schon langweiligen Provokationen wenigstens für jenen, dem die unausgesprochene Regel, mit der kalkuliert gebrochen wird, klar ist: der formulieren könnte, nach welchen Gesetzen hier Schein-Anarchie getrieben werde, doch 1 BOURDIEU, PIERRE, Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft. Übers.v. Bernd Schwibs u. Achim Russer. Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag, 7 1994 (=suhrkamp taschenbuch wissenschaft 658), S. 378.

VERLAGSBIBLIOGRAPHIE 20-2 Die Hamburger Druckerei von Johann Joachim Christoph Bode (1767-78) und Gotthold Ephraim Lessing (1767-69) : mit einem Verzeichnis der Drucke / Mark-Georg Dehrmann.-1. Aufl.-Hannover : Wehrhahn, 2020.-419 S. : Ill. ; 24 cm.-(Wolfenbütteler Lessing-Studien ; 1).-ISBN 978-3-86525-733-8 : EUR 38.00 [#6957] Als Auftakt der neuen Reihe Wolfenbütteler Lessing-Studien der dort an-sässigen Lessing-Akademie 1 ist sogleich ein hochkarätiger Forschungsbei-trag zu verzeichnen, der als unverzichtbares Informationsmittel der Lessing-und Aufklärungsforschung anzusehen ist und daher nachdrücklich empfoh-len sei. Der Berliner Germanist Mark-Georg Dehrmann, dem wir wichtige Studien und Editionen vor allem zur Literatur und Geistesgeschichte der Aufklärung und Romantik sowie des 19. Jahrhunderts verdanken, 2 hat ein lange beste-1 Zuvor erschien ebenfalls bei Wehrhahn ein gleichfalls substantieller Band, mit dem allerdings noch keine neue Reihe begründet worden war: Gesamtverzeich-nis der Lessing-Handschriften : Band 1 und 2 / bearb. von Wolfgang Milde. Hrsg. von der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel und der Lessing-Akademie Wolfenbüttel.-[Hannover] : Wehrhahn, 2016.-XIII, 569 S.-Enthält: Band 1 (Re-print). Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel, Deutsche Staatsbibliothek Berlin DDR, Biblioteka Uniwersytecka Wrocław / unter Mitarbeit von Christine Harden-berg.-Band 2. Amsterdam bis Zürich / unter Mitarbeit von Winfried Woesler mit Nachträgen von Wolfgang Albrecht, Christian Heitzmann und Christine Vogl.-ISBN 978-3-86525-500-6 : EUR 48.00 [#4722].-Rez.: IFB 16-2 http://ifb.bsz-bw.de/bsz46789776Xrez-1.pdf 2 Studierte Dichter : zum Spannungsverhältnis von Dichtung und philologisch-historischen Wissenschaften im 19. Jahrhundert / Mark-Georg Dehrmann.-Berlin ; München [u.a.] : De Gruyter, 2015.-X, 548 S. ; 24 cm.-(Historia hermeneutica : Series studia ; 13).-ISBN 978-3-11-037495-7 : EUR 129.95 [#4077].-Rez.: IFB 18-1 http://informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=8884-Ifflands Dramen : ein Lexikon / hrsg. von Mark-Georg Dehrmann und Alexander Kosenina.

On pense souvent que la littérature qui traite de religion n’est que la mise en mots d’une pensée élaborée par le théologien, qu’il peine à exprimer : la Bible, texte premier, est d’abord interprétée par des théologiens, et ensuite les écrivains s’emparent de leurs interprétations. Or il n’en va pas toujours ainsi, comme le prouve la réception de Judas Iscariote : de Klosptock à Kazantzakis en passant par Victor Hugo et Gérard de Nerval, ce sont les gens de lettres qui ont précédé les exégètes dans l’interprétation de la figure de celui qui a livré Jésus.

(eng) It is often considered that the literature dealing with religion is nothing more than the expression of a thought elaborated by the theologian, which he struggles to express: the Bible, the primary text, is initially interpreted by theologians, and then writers gather their interpretations. But it is not always so, as the reception of Judas Iscariote testifies: from Klosptock to Kazantzakis through Victor Hugo and Gérard de Nerval, it is the people of letters who preceded the exegetes in the interpretation of the figure of the one who betrayed Jesus.

Minutiöse Arbeit an den römischen Quellen zur Varusschlacht, vor allem Tacitus, zeichnet Klopstocks Hermann-Trilogie aus. Die ›Bardiete‹ stehen damit in der Tradition des älteren Nationalismus. Aber ihr dichterisch-philologischer Umgang mit der Überlieferung zeigt, dass Klopstock auf der Basis eines neuen Modells von Geschichte, Hermeneutik und Affektpolitik operiert, wie es das nationale Geschichtsdenken des 19. Jahrhunderts prägen wird.

The article presents the eighteenth-century discussion on the place of Hebrew legacy within German culture. It argues that the exemplar of Hebrew poetry played a pivotal role in the work of a group of influential writers, especially members of the Sturm und Drang movement. As a reaction to anti-Biblical
attacks by Deists and radical Enlightenment philosophers, German thinkers and poets posited the Old Testament as a model for sentimental and patriotic poetry. The Hebrew model acted as one of the cultural elements that allowed German literature of that period to distinguish itself from French-identified Neo-classical literature and develop its own stylistic and thematic avenues. In the first decades of the nineteenth century, new myths such as the Hindu-Aryan myth dethroned Hebrew myth from its central role in German identity. How-
ever, the search for the roots of German culture in Asia grew out of biblical scholarship, and only gradually disengaged from it.

Vom 13.-14.2.2019 fand an der Universität Tübingen die von der Romanistik und Latinistik initiierte internationale Tagung „Stammbücher – Textualität und Sprachen: Sondierungen auf der Basis einer neuen Datenbank“ statt. Anlass war der Abschluss des langjährigen DFG-Projektes zur Erschließung und Digitalisierung der Stammbuchsammlungen der HAAB Weimar und der UB sowie des Universitätsarchivs Tübingen durch Dr. Eva Raffel. Die HAAB Weimar besitzt mit 1.700 Stammbüchern die weltgrößte Sammlung. Allein das letzte Teilprojekt (2012-2018) machte mehr als 35.000 Einträge aus 400 Stammbüchern der Jahre 1550-1740 zugänglich, und zwar komplett über den GBV, also mittels der Pica-Datenbank: https://lhwei.gbv.de/DB=2.4/.
Die Veranstalter hatten 10 Referenten aus der Wissenschaft und aus Bibliotheken aus Deutschland, Österreich, Ungarn und Schweden eingeladen, um Spezifika dieser Textsorte zu reflektieren und weiterführende Forschungsfragen zu diskutieren: Verbindungen zu anderen Textsorten, Memoria-techniken, Analysemöglichkeiten durch digitale Tools, Erschließungsfragen, Kooperationsmöglichkeiten, Portallösung für die vorhandenen Datenbanken, Sprachauswahl , das Stammbuch als buchwissenschaftliches Objekt u.v.m.
In meinem Beitrag „Klopstocks Erbe: Kreise der Aufklärung und Empfindsamkeit in Stammbüchern der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg“ konnte ich die Hamburger Sammlung sowie deren Ausstellung in 2018, jetzt auch zugänglich über eine Online-Ausstellung, präsentieren, wobei die Stammbücher aus dem Klopstock-Kreis einen besonderen Schwerpunkt bilden.

On pense souvent que la litterature qui traite de religion n’est que la mise en mots d’une pensee elaboree par le theologien, qu’il peine a exprimer : la Bible, texte premier, est d’abord interpretee par des theologiens, et ensuite les ecrivains s’emparent de leurs interpretations. Or il n’en va pas toujours ainsi, comme le prouve la reception de Judas Iscariote : de Klosptock a Kazantzakis en passant par Victor Hugo et Gerard de Nerval, ce sont les gens de lettres qui ont precede les exegetes dans l’interpretation de la figure de celui qui a livre Jesus.

Der Beitrag betrachtet die Wirkung des Übersetzens in der Kulturgeschichte aus einem neuen Blickwinkel. Statt sich auf das Übersetzen einzelner Texte zu konzentrieren, wird diskutiert, inwiefern Dichter und Übersetzer Formen und Strukturen ausländischer Literaturen aneignen, ohne dies jedoch selbst als übersetzerische Tätigkeit anzusehen.