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2020, Edition Politik
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60 pages
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the article discusses the similarities and differences between the contributions of pierre bourdieu and Judith butler regarding symbolic power. While both share core arguments such as the discursive constitution of symbolic power, its disguised effectiveness due to naturali- zation processes, and the notion that symbolic power is part of domination (as it is interwoven with the social logic of personal recognition), there are also important differences between butler and bourdieu. Latter insists on discerning the social dimension of discourse—asking who speaks from which position?—from the immanent linguistic realm of discourse. butler instead highlights the impossibility of separating the social from the discursive and stresses the imponderability of discursive acts due to their performativity and iterative logic. thus, butler argues, ‘social impera- © VS Verlag für Sozialwissenschaften 2011 Der vorliegende Beitrag hat von den anonymen Gutachtenden der ÖZS profitiert; Ihnen sei für kritische anmerkungen und produktive Hinweise gedankt. besonders hilfreich und anregend waren die Kommentare von imke Schmincke. prof. Dr. p.-i. Villa () institut für Soziologie, LMu München, 80331 München, Deutschland e-Mail: [email protected]  52 p.-i. Villa tives’ (bourdieu) can and actually do ‘fail’. this becomes especially evident within processes of subjectivation (butler). Considering the systematic possibility of ‘failure’ in butlers work, i argue that butler and bourdieu offer distinct notions of critique: While butler’s notion is framed as heterotopy (Foucault), bourdieu’s is utopic. Keywords: butler · bourdieu · Discourse · Symbolic violence · post-structuralism · Subjectivation · Critique
Österreichische Zeitschrift für Soziologie, 2011
Der beitrag diskutiert Konvergenzen und Differenzen zwischen den beiträgen von pierre bourdieu und Judith butler zur Konzeptualisierung symbolischer gewalt. beide teilen dabei zentrale argumente: die sprachliche bzw. diskursive Verfasstheit symbolischer gewalt, ihre ‚unbemerkte' Wirkmächtigkeit qua Naturalisierung und ihre Verortung in Herrschaftsformen, die eng mit der sozialen Logik personaler anerkennungsmodi verwoben sind. Differenzen ergeben sich daraus, dass bourdieu dezidiert unterscheidet zwischen der sozialen Macht des Sprechens-dem recht auf das legitime Wort-und der Macht der Sprache in einem immanenten Sinne. Butler insistiert jedoch auf die Unauflöslichkeit von Sprache und Sprechen und betont dabei die unwägbarkeit der effekte des sprachlichen tuns vor dem Hintergrund ihrer performativen und iterativen Logik. Dies führt zur systematischen Anerkennung der Möglichkeit, dass ‚soziale Imperative' (Bourdieu) misslingen können. Besonders deutlich wird dies im Rahmen von Subjektivationsprozessen (Butler). Zudem eröffnet sich mit Butler eine andere Perspektive auf Kritik, die im beitrag als ‚Heterotopie' (Foucault) verstanden wird.
Zeitgenössische Gesellschaftstheorien und Genderforschung, 2012
Berliner Journal für Soziologie, 2017
Zusammenfassung: Nach Pierre Bourdieu ermöglicht es symbolische Gewalt, Herrschaftsverhältnisse für gewöhnlich ohne physische Gewalt aufrechtzuerhalten, da sie von den Beherrschten selbst anhand von herrschaftsimprägnierten Kategorien wahrgenommen werden und daher als legitim, notwendig oder funktional erscheinen. So zentral das Konzept der symbolischen Gewalt für Bourdieus Soziologie ist, so problematisch erscheint es jedoch bei genauerer Analyse. Der Artikel zeigt, dass symbolische Gewalt der intentionalen und phänomenalen Struktur von Handlungen zuwiderläuft, die üblicherweise als gewalthaft wahrgenommen werden. Daraus folgt eine unklare Verhältnisbestimmung von symbolischen und physischen Gewaltaspekten, was wiederum eine widersprüchliche Position zur Gewaltgeschichte befördert und zugleich jenen normativen Zugriff erschwert, den Bourdieu mit einem erweiterten Gewaltbegriff gerade sicherstellen wollte. Entgegen der verbreiteten Interpretation argumentiert der Beitrag, dass die begrifflichen Widersprüchlichkeiten keinen rhetorischen Kunstgriff darstellen, sondern aus einem unintendierten Bruch mit der grundlegenden terminologischen Strategie Bourdieus resultieren, anhand von scheinbar widersprüchlichen Formulierungen die emische Perspektive der Akteure und die etische Perspektive der Soziologie miteinander zu verbinden. Überzeugen kann Bourdieus Konzeption darüber hinaus auch dort nicht, wo die sozialisatorische Grundierung und konkrete interaktive (Re)Produktion symbolischer Gewalt erfasst werden soll. Im Sinne einer theoriekonstruktiven Kritik wirbt der Artikel schließlich dafür, den subtilen und vielschichtigen Wirkweisen symbolischer Herrschaft mithilfe geeigneterer begrifflicher Mittel nachzuspüren. Abstract: According to Pierre Bourdieu, it is due to symbolic violence that social domination can be sustained without resorting to physical force. Because the dominated perceive their situation by means of categories which themselves are structured by power relations, they accept their own domination as legitimate, necessary, or functional. While the concept of symbolic violence takes center stage in Bourdieu’s sociology, upon close analysis it turns out to be highly problematic. The paper shows that symbolic violence runs counter to the intentional and experiential structure of acts which are usually perceived as violent. As a result, the relation between symbolic and physical aspects of violence remains ambiguous in Bourdieu’s writings. This, again, contributes to an inconsistent view on the history of violence and compromises the very normative grasp the extended notion of violence was actually intended to facilitate. Contrary to the prevailing interpretation, the article argues that the conceptual inconsistencies do not constitute a rhetorical artifice, but result from an unintended deviation from Bourdieu’s fundamental terminological strategy to interlink the emic perspective of the actors and the etic perspective of sociology by means of seemingly contradictory phrases. Furthermore, Bourdieu’s account of symbolic violence is not convincing with reference to the conceptualization of socialization and the (re)production of symbolic domination in concrete interaction. In a constructive vein the paper finally calls for the continuing analysis of the subtle and manifold modes of symbolic dominance by the use of more appropriate concepts.
Ausdruck sind kostenlos. Namentlich gezeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors oder der Autorin wieder und müssen nicht mit jener der Herausgeber identisch sein. Wenn nicht anders vermerkt, verbleibt das Urheberrecht bei den einzelnen Beiträgern. Unterstützt von der Universität Graz (Forschungsmanagement und-service und Dekanat der Geisteswissenschaftlichen Fakultät) und des Landes Steiermark, Abteilung 3: Wissenschaft.
2017
Der Sammelband Der Bildungsroman im literarischen Feld entwickelt die Verwendung von Bourdieus Feldtheorie fur die Hinterfragung der Gattungsgeschichte des Bildungsromans. Er beschaftigt sich in erster Linie mit der Frage, warum einige Bucher in dem Kanon dieser Gattung als zentral gelten, wahrend andere – obgleich mit ahnlichen textuellen Merkmalen – eher randstandig im Genre des Bildungsromans sind. Durch Untersuchung von Sekundarliteratur, Rezeptionen und Rezensionen beschreiben die Beitrage wie seit der Etablierung des deutschen literarischen Feldes um 1800 Autor_innen um eine bessere Position in dem Gattungsfeld konkurrieren und welche Positionierungsstrategien dabei verwendet wurden. Die Analysen sind nachvollziehbar und uberzeugend. Daneben sind die im Buch entwickelten Perspektiven und Begrifflichkeiten aussagekraftig, auch fur zukunftige Auseinandersetzungen mit literatursoziologischen Fragen uber Gattungsentwicklung und -differenzierung.
Autorität. Krise, Konstruktion und Konjunktur. Hrsg. von Oliver Kohns, Till van Rahden und Martin Roussel. Paderborn: Fink 2016 (Texte zur politischen Ästhe¬tik; 5), S. 41–73, 2016
»Denn wo kein Vaterland mehr ist, kann es auch keine Staatsbürger mehr geben. Diese beiden Worte: Vaterland und Staatsbürger müssen aus den modernen Sprachen gestrichen werden.« (Jean-Jacques Rousseau, Émile)
2019
In der Medien- und Filmwissenschaft, von deren semiologischen Ansätzen sich Pierre Bourdieu scharf abgrenzt, wird sein Konzept der symbolischen Herrschaft vergleichsweise wenig rezipiert. Darin selbst sind einige blinde Flecken, die von Bourdieu nicht reflektiert wurden. Zu den blinden Flecken gehören zum einen die Nichtberücksichtigung der darstellerischen, ästhetischen wie narrativen Eigenlogiken des Films, zum anderen die Nichtberücksichtigung der Eigensinnigkeit der ZuschauerInnen in der Rezeption und Aneignung filmischer Inhalte, zwei Aspekte, die die symbolische Herrschaft des oder im Film unterlaufen können. Da Bourdieu weder Filme inhaltlich analysiert noch Rezeptionsstudien durchführte, wird fälschlicherweise von der Form auf die Schichten der ZuschauerInnen geschlossen. Im Anschluss an die zentrale Thematik der symbolischen Herrschaft (symbolischen Gewalt, symbolischen Macht) lassen sich diese Konzepte allerdings gewinnbringend auf die verschiedensten Dimensionen und Insta...
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Stefan Selke, Oliver Neun, Robert Jende, Stephan Lessenich und Heinz Bude (Hg.): Handbuch Öffentliche Soziologie. Öffentliche Wissenschaft und gesellschaftlicher Wandel. Wiesbaden: Springer VS, 2020
Sociologia Internationalis 53 (2), 2015, S. 161-198.
Leib und Sprache. Zur Reflexivität verkörperter Ausdrucksformen, 2013
Berliner Debatte Initial, Bd, 2000
2019
Kultur- und Medientheorie, 2004
Aufklärung und Kritik, 2020
Handbuch Religionssoziologie, 2018
LiTheS. Zeitschrift für Literatur- und Theatersoziologie, 2015
Annales de la Faculté de Droit d’Istanbul, 2018
in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History 13 (2016), Heft 1, S. 172-178