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Kolumbien heute
Brasilien
das Land nicht nur in Lateinamerika verstärkt politische Verantwortung übernommen und zahlreiche Anstöße für neue regionale Kooperations-und Integrationsprozesse gegeben, sondern sich auch über die eigene Region hinaus profiliert: durch eine aktive Afrikapolitik, durch die Mitarbeit in multilateralen Süd-Süd-Foren wie der BRICS-Gruppe (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) und dem IBSA-Forum (Indien, Brasilien, Südafrika), durch eine prominente Rolle bei den Diskussionen über die Zukunft der Welthandelsordnung und durch Vermittlungsangebote in internationalen Konflikten. Die brasilianische Außenpolitik zeichnet sich dabei gleichermaßen durch Kontinuitäten und Brüche aus. Während das außerordentlich aktive Engagement neu ist, bestehen viele Grundprinzipien der internationalen Einbindung Brasiliens schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Der folgende Beitrag beschreibt zunächst einige Konstanten und Grundprinzipien der brasilianischen Außenpolitik und geht dann auf die internen und externen Faktoren ein, die in den vergangenen zwei Jahrzehnten den Aufstieg des Landes zu einem global player ermöglicht haben. Im Anschluss daran erfolgt ein Blick auf die Beziehungen mit Lateinamerika, auf die Süd-Süd-Politik sowie auf die Politik gegenüber den USA und Europa. Mit fast 200 Millionen Einwohnern, einem Territorium von 8.547.000 km 2 und einem Bruttoinlandsprodukt, das zu den zehn größten weltweit gehört, ist Brasilien ein Land von kontinentalen Dimensionen. Es gehört
Länderprofil Kolumbien, 2013
Die inneren Konflikte in Kolumbien sind abgeflaut, die Sicherheitslage hat sich deutlich verbessert: Kolumbiens Wandel beeindruckt und bietet neue Freiräume für eine Gesellschaft, die ihre Zukunftschancen nutzen will.
2011
This thesis concentrates its focus on female liberation fighters and rebellious women in the anticolonial struggles during the 16th, 17th and 18th centuries, as well as the female activists und female heroes of the independence movement of the 19th century. These stories have survived as legends and myths in the oral tradition of different ethnical groups but were not part of the official national narrative, though recent research emphasizes the parallels to the writings of the early chroniclers. These historical realities of politically influential and powerful women are deeply rooted in the indigenous and African culture and represent an important cultural heritage in todays Colombia. Women were present in the major uprisings of the indigenous people, the rebellions of the slaves of African descent and maroonage-movement through this period, as well as in the revolt of the "comuneros" at the end of the 18th century. In spite of the neglect of women´s rights under the Spa...
Regionale Schlüsselakteure in der neuen globalen Ordnung , 2024
Kolumbien hat unter Präsident Gustavo Petro einen Statuswechsel in seiner internationalen Präsenz eingeleitet. Die neue Außenpolitik setzt auf eine Orientierung an Positionen des Globalen Südens unter Wahrung der traditionellen Westbindung des Landes. Diese Neuaufstellung konkretisiert sich mit Initiativen des Landes in vier Politikfeldern: Energietransition und Klimapolitik, Amazonienpolitik, internationale Drogenpolitik sowie Ausbau der Beziehungen zu Afrika und in der arabischen Welt. Mit diesem Statuswechsel sind Ambivalenzen verbunden, auf die sich Deutschland und Europa im Umgang mit Kolumbien als Schlüsselpartner einstellen müssen, wenn sie eine neue internationale Ordnung auf eine breitere Grundlage stellen wollen.
2014
Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit Friedensgemeinden und humanitären Zonen in Kolumbien und der Bedeutung der internationalen Begleitung am Beispiel der Peace Brigades International (PBI)
2015
Das Friedensabkommen und seine Umsetzung müssen den ausgeprägten regionalen Unterschieden in Kolumbien Rechnung tragen. Auch wenn die Gewalt immer wieder die großen Städte erreichte, fand der Krieg vor allem im ländlichen Raum statt. Je nach Präsenz und Verankerung nichtstaatlicher Gewaltakteure sind die Herausforderungen für den Friedensprozess sehr unterschiedlich. Auch die Verfügbarkeit zentraler Ressourcen wie Drogen oder Land spielt eine wichtige Rolle.
2018
Die Europäische Union tritt auf regionaler sowie globaler Ebene als internationaler Akteur auf. Die Europäische Union (EU) ist ein internationaler Akteur mit weltweitem Aktionsradius, der jedoch im Vergleich zu staatlichen Akteuren über eine Reihe von besonderen Eigenschaften verfügt. Diese Besonderheiten wirken sich auf die Qualität und Fähigkeiten der EU als internationaler Akteur aus. Zu den spezifischen Herausforderungen, vor denen die EU steht, zählen die Diversität und Differenz ihrer Institutionen und Mitgliedstaaten, Kohärenz und Effizienz ihres auswärtigen Handelns sowie Fragen der internen und externen Legitimität. Wir möchten Franziska Petri für die wissenschaftliche Mitarbeit und Übersetzung des Artikels aus dem Englischen danken.
Der Global Player und das Territorium, 2002
WeltTrends, 2020
In diesen Tagen gibt es auf der Welt nur ein Thema: Coronavirus! 2020 ist dadurch bereits jetzt ein Schicksalsjahr. Corona versetzt ganze Gesellschaften in Zeitlupe, aber kriegerische Auseinandersetzungen werden fortgesetzt, Konflikte schwelen weiter und prekäre Friedensprozesse werden durch das Virus mit zusätzlichen Schwierigkeiten konfrontiert. Dreieinhalb Jahre nach dem Abschluss des Friedensvertrags zwischen der kolumbianischen Regierung und der größten Guerilla Lateinamerikas (FARC) droht der Sturm des Coronavirus das zarte Friedenspflänzchen wegzufegen. Würde der Friedensprozess scheitern, wären die Konsequenzen dramatisch: für die Opfer, für die Gesellschaft und insbesondere für die ländlichen Gebiete, aber auch für die Wirtschaft und die internationale Reputation Kolumbiens. Die Bearbeitung der Coronakrise darf nicht auf dem Rücken des Friedens ausgetragen werden. Im Gegenteil: Der Kampf gegen das Virus und für den Frieden haben das gleiche Ziel, den Schutz von Menschenleben. Corona bedroht den fragilen Friedensprozess in Kolumbien Schon vor der Coronakrise befand sich der kolumbianische Friedensprozess in einer schwierigen Phase. Kein Zweifel, es gibt eine Reihe spürbarer Verbesserungen. Die Zahl der Opfer hat sich deutlich reduziert, der Großteil der Ex-Kombattant/-innen der FARC hat seine Waffen abgegeben und sich dem zivilen Leben zugewandt, die Minenräumung schreitet voran und die Transitional-Justice Institutionen haben trotz heftigen Widerstandes aus dem Lager der aktuellen Regierung ihre Arbeit aufgenommen. Dabei wurden wichtige Fortschritte erzielt und diese Institutionen gelten international zu Recht als vorbildlich. Dennoch schimmert die Bilanz des Friedensprozesses aktuell bestenfalls in dunklem Grau. Die zentrale Reform ländlicher Entwicklung geht allenfalls im Schneckentempo voran, der Prozess der Wiedereingliederung der ehemaligen Guerrilleros/as führte oft in sozio-ökonomische Sackgassen, viele der ehemaligen Gebiete der FARC wurden von anderen Gewaltakteuren übernommen und die Drogenwirtschaft expandiert auch aufgrund der fortwährenden Nachfrage insbesondere im Globalen Norden. Zudem haben Bedrohungen und Ermordungen sozialer Aktivist/innen und ehemaliger FARC-Kämpfer/innen erschreckende Ausmaße angenommen und müssen als systematisch gekennzeichnet werden. Die staatlichen Schutzmechanismen kommen oft zu spät oder greifen nicht. Im Ergebnis fordert dieses Politikversagen einen traurig hohen Blutzoll. Aktuell haben sich die Aussichten nochmals getrübt. Das Corona-Virus schwebt wie ein Damoklesschwert über dem Friedensprozess und droht die bisherigen Fortschritte im Friedensprozess zu konterkarieren. Vier Punkte gefährden den Friedensprozess in der aktuellen Coronakrise besonders: Erstens hat sich die Sicherheitssituation für soziale Aktivist/innen gerade in den ländlichen Gebieten weiter zugespitzt. Die Mörder/innen ignorieren die Quarantäne, während gleichzeitig der Schutz gefährdeter Personen durch die Maßnahmen zur Corona-Eindämmung erschwert wird. Schon vor der Coronakrise blieb die Gewalt gegen soziale Aktivist/innen unterhalb des Radars der breiten Öffentlichkeit. Heute sind viele Aktivist/innen auf sich allein gestellt und können oft selbst bei akuter
"Boliviens Staat im Bilde. Postkoloniale Repräsentationsverhältnisse und der strategische Einsatz von Kultur in der Entwicklungszusammenarbeit" In: Peripherie. Zeitschrift für Politik und Ökonomie der Dritten Welt. Nr 113, 2009. Boliviens Staat im Bilde Postkoloniale Repräsentationsverhältnisse und der strategische Einsatz von Kultur in der Entwicklungszusammenarbeit Mit der politischen Umbruchsituation in Bolivien, die durch die Präsident-schaft Evo Morales' symbolisiert wird, geht eine tiefgreifende Neubestim-mung zentraler gesellschaftlicher Konzepte wie Staat und Nation einher. Hierbei zeichnen sich weitreichende Veränderungen in den gesellschaftlichen und kulturellen Repräsentationsverhältnissen (Hall 1997) ab, die bestimmen, welche Akteure für welche sozialen Gruppen und von welcher gesellschaftli-chen Position aus sprechen und sie symbolisch darstellen können. Gerade im bolivianischen Kontext, der stark von postkolonialen Verhältnissen geprägt ist, werden bei dieser Neubestimmung kulturelle Diskurse von einer Vielzahl von politischen und sozialen Akteuren beim Kampf um Deutungshoheit instrumentalisiert. Hierbei geht es sowohl um die kulturelle Legitimierung gesellschaftlicher und politischer Macht (Álvarez u.a. 2004) wie auch im Sinne Pierre Bourdieus um die Durchsetzung der prinzipiellen Sicht-und Teilungsprinzipien der sozialen Welt (1992: 135-154) – d.h. um die Macht, über Normen und Werte symbolische Zugehörigkeiten zu sozialen Gruppen zu defi nieren und diese Gruppen zueinander in Beziehung zu setzen. Bei der zukünftigen Entwicklung Boliviens wird die Beantwortung der Frage, wer entscheidet, welche Interessenlagen durch den Rückgriff auf ethnische Identitäten legitimiert oder delegitimiert werden können, von zentraler Be-deutung für die Entwicklung eines pluriethnischen Staatsmodells sein. Im Rahmen der Cultural Policy Studies lassen sich diese Phänomene nach George Yúdice (2003) in den größeren Kontext der expediency of culture, d.h. einer umfassenden Ausweitung eines strategischen Kulturverständnisses auf fast alle relevanten Bereiche gesellschaftlicher Interaktion einordnen. Kultur wird nicht nur strategisch in politischen, ökonomischen und sozialen Feldern eingesetzt, sondern dient zunehmend als erkenntnistheoretisches Paradigma zur Erklärung unterschiedlichster gesellschaftlicher Phänomene. Wie die folgenden Ausführungen zum strategischen Einsatz von Kultur im Rahmen des Jahresberichts 2007 des Entwicklungsprogramms der Vereinten
Kolumbiens Außenbeziehungen, 1997
Der kolumbianischen Außenpolitik wurden seit jeher durch die innere Schwäche des Landes Grenzen gesetzt. Daraus folgt, daß die internationalen Beziehungen einen diskreten, wenig offensiven Charakter hatten und die meisten leitenden Themen außerdem außenbestimmt waren. Die Hegemonialmacht USA war während des ganzen zwanzigsten Jahrhunderts der wichtigste Referenzpunkt. In den folgenden Ausführungen wird versucht, einen Überblick über die Themenschwerpunkte der kolumbianischen Außenbeziehungen zu geben und deren Grundlinien aufzuzeigen.
WeltTrends, 2015
In den seit 2012 laufenden Friedensverhandlungen zwischen Kolumbiens Regierung und der linksgerichteten FARC-Guerilla kam es zu einer überraschenden Wendung. Obwohl weiterhin viele Punkte offen sind und es in den vergangenen Wochen zu heftigen Gefechten kam, einigten sich beide Seiten für die Zeit nach dem Friedensschluss auf die Einrichtung einer Wahrheitskommission. Kann sie einen Beitrag für den Frieden in diesem von Gewalt geprägten südamerikanischen Land leisten?
SWP-Aktuell 2015/A 50, Mai 2015, 2015
Die Friedensverhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung unter Präsident Juan Manuel Santos und der aufständischen FARC-Guerilla treten nach zweieinhalb Jahren in eine kritische Phase ein. Neben den Verhandlungsfortschritten – in drei von fünf Punkten ist man sich bereits einig – unterstreichen beide Seiten ihre Kompromiss-bereitschaft durch Zeichen des guten Willens. Gleichzeitig aber wächst die Unsicher-heit, ob angesichts der noch umstrittenen Grundsatzfragen der Durchbruch zu einem umfassenden Friedensabkommen gelingen kann. Die Gespräche werden von der inter-nationalen Gemeinschaft unterstützt, doch innenpolitisch zeigt sich das Land stark polarisiert. Der bisherige Verhandlungsverlauf sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Kolumbien nach 50 Jahren gewaltsamer Auseinandersetzungen noch einen weiten Weg zu einem stabilen Frieden vor sich hat. Selbst eine erfolgreiche Verhandlungs-lösung wäre nur der Anfang eines schwierigen Friedensprozesses mit weitreichendem Reformbedarf. Diesen Prozess sollte die internationale Gemeinschaft mit technischer und finanzieller Unterstützung begleiten.
Blaser, Jutta/Lang, Sabine (eds.). Kolumbien – Heterogene Lebenswelten. Norderstedt: BoD, 2015
Este artículo ofrece un balance de los ocho años de gobierno de Álvaro Uribe (2002-2010) en Colombia. El enfoque está en la así llamada “política de seguridad democrática” cuyos aspectos positivos y negativos son analizados. En particular, se trata de indagar sobre la manera en que el autoritarismo del gobierno Uribe ha afectado el sistema político, si se han podido resolver algunos de los problemas estructurales que están detrás del conflicto armado y, finalmente, cuáles perspectivas se abren bajo el nuevo gobierno de Juan Manuel Santos.
2019
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Kolumbien heute Politik Wirtschaft Kultur, 2017
Obgleich es Kolumbien seit Anfang der 1990er Jahre gelungen ist, seine Handelspartner und seine Exportpalette zu diversifizieren, insbesondere unter den Regierungen Uribe und Santos, fällt die Bilanz des Öffnungsprozesses leicht negativ aus. Die Freihandelsabkommen mit den USA und der EU sind erst seit wenigen Jahren in Kraft, allerdings zeichnet sich bislang ab, dass sie offenbar nicht zu den erhofften Motoren für den kolumbianischen Exportsektor zu werden scheinen. Abgesehen von der asymmetrischen Form, in der die Abkommen ausgehandelt wurden, da Kolumbien es seit 2003 praktisch ablehnte, sich an Koalitionen und Blöcken zu beteiligen, die sich für eine gleichmäßigere und gerechtere Multilateralisierung des Welthandels einsetzen, sind es vor allem endogene Faktoren, die sich im kommenden Jahrzehnt nachteilig auf den kolumbianischen Außenhandel auswirken könnten. Die Re-Primarisierung der Exportpalette, die traditionelle Schwäche der Industrie (auch wenn von einem De Industrialisierungsprozess nicht die Rede sein kann), die großen Herausforderungen, denen sich die Landwirtschaft als durch den bewaffneten Konflikt besonders beeinträchtigter Sektor gegenüber sieht, Spekulation, Ungleichheit und Rückständigkeit sind einige der Hürden, die es zu überwinden gilt. Notwendig wäre eine Reform, die dafür sorgt, dass Landwirtschaft, Industrie und Außenhandel besser aufeinander abgestimmt werden.
2012
The study focuses on the plurilingual repertoire of the Comorian language community in Marseille and in transnational spaces from a functional perspective. This linguistic repertoire potentially includes six different languages and their varieties: Comorian (consisting of four island specific dialects or rather varieties: ShiNgazidja/Grande Comore, ShiMwali/Mohéli, ShiNdzuani/Anjouan, ShiMaore/Mayotte), Swahili, Arabic, French, Malagasy and ShiBushi. Based on the analysis of the sociolinguistic context on the Comoro islands and in France as well as the examination of language attitude and language use, status, prestige and function, it will be illustrated, how individual and collective multilingualism has evolved. At first, the status and subsequent prestige that speakers ascribe to the different language varieties will be examined. This also entails the functionality of the languages and varieties in their particular contexts. The Comoro islands' linguistic setting reflects its...
Das Friedensabkommen zwischen der kolumbianischen Regierung und den FARC-Rebellinnen und -Rebellen befindet sich auf der Zielgeraden. Präsident Juan Manuel Santos sieht den »vollständigen Frieden« für sein Land als erreichbar an. Mit dem Beginn von Verhandlungen mit der zweiten, kleineren Guerilla-Gruppe ELN könnte die Phase der Teilabkommen abgeschlossen und der Weg für eine umfassende Befriedung des Landes nach über 50 Jahren Bürgerkrieg frei werden. In der Bevölkerung scheint sich allerdings Pessimismus breitzumachen: Umfragen zufolge sind 75 Prozent der Bürgerinnen und Bürger mit der Art der Verhandlungsführung ihres Präsidenten unzufrieden. Kolumbien und seine Regierung stehen vor den immensen Herausforderungen eines komplizierten Friedens, der sich nicht in einem anspruchsvollen Programm der Demobilisierung, Entwaffnung und Reintegration der Rebellinnen und Rebellen erschöpfen kann. Es sind auch die Kriegsursachen anzugehen, die Landbesitzstrukturen und die fehlende politische Teilhabe. Und nicht zuletzt müssen die Opfer der Gewalt in der Post-Konflikt-Gesellschaft eine gebührende Anerkennung erfahren. All dies sind Aufgaben, die das Land nur mit umfassender Unterstützung aus dem Ausland wird bewältigen können.
2004
Kolumbien gilt oftmals als ein hoff- nungsloser Fall. Über vier Jahrzehnte Bürgerkrieg zwischen der Regierung und den Guerillaorganisationen FARC-EP und ELN, die Ausbreitung von paramilitäri- schen Einheiten über das ganze Land in den 90er Jahren und eine unsägliche poli- tische Repression gegen die Linke weisen auf einen Zustand hin, der gemeinhin nur als "schmutziger Krieg" bezeichnet wird und jährlich über
Kauzbrief, 2021
Seite 37 E s war 1974, als man mir anbot für die "Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO)" als Limnologe in Kolumbien arbeiten zu können. Da meinen Vorgesetzten bekannt war, dass ich gerne Vögel beobachte, teilte man mir unmissverständlich mit, dass genau dies nicht meine Aufgabe in Kolumbien sei. Ordnungsgemäß hielt ich mich zurück, obwohl mich gerade die Tatsache reizte, dass seinerzeit nur zwei Bestimmungsbücher über die Vogelwelt Kolumbiens mit kleinen Illustrationen existierten, was das Identifizieren neuer Arten schwierig, jedoch zugleich motivierend gestaltete. 1556 Arten 1 Der vorliegende Artikel stellt eine übersetzte und erweiterte Fassung dar von Mikkola, 2018.
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