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Neue Altstadt Frankfurt/Main – Geschichte einer Anreicherung

2019

Anhand des Beispiels der Neuen Altstadt in Frankfurt/Main geht die Arbeit der Frage nach, wie die anhaltende Produktion baulicher Rekonstruktionen in Deutschland – und ihre Unterstützung und Finanzierung durch die öffentliche Hand – jenseits der aktuellen ideologischen Debatte, die dieses und andere Rekonstruktionsprojekte in Deutschland eng mit dem Erstarken rechter und nationalistischer Ideologien in Verbindung bringt, verstanden werden kann. Ich folge dabei den Ausführungen der französischen Soziologen Luc Boltanski und Arnaud Esquerre, die in ihrem Buch »Bereicherung. Eine Kritik der Ware« (2018) herausarbeiten, dass und wie Vergangenheit sowie Tradition im gegenwärtigen Kapitalismus eine ökonomische Ressource zur Mehrwertproduktion darstellen. Wie sich diese Ökonomisierung von – im weitesten Sinne – Geschichte konkret äußern kann, wird am Beispiel der Neuen Altstadt Frankfurt und ihrer Architekturproduktion exemplarisch untersucht.