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2004, Treue zum Stil
ZAM, 2000
In der Doppelstadt Brandenburg an der Havel wurden seit den 1990er Jahren zahlreiche Holzbauten archäologisch nachgewiesen, die ab dem Beginn der deutschen Machtübernahme ab etwa 1150 einsetzen. In der zweiten Hälfte des 12. Jhs. lässt sich eine Reihe kleiner Grubenhäuser nachweisen. Neben diesen gab es im letzten Drittel bzw. letzten Viertel des 12. Jhs. Pfostenbauten, so einen dreischiffigen, wohl aus Westfalen importierten Bautyp. In den städtischen Parzellenstrukturen finden sich ebenerdige Pfostenbauten, die im Verlauf des 13. Jhs. durch immer größere, sicher auch zwei- oder sogar mehtgeschossige Schwellbalkenbauten abgelöst wurden. Im aufgehenden Bestand haben sich einige mittelalterliche Fachwerkhäuser erhalten.
2008
Zum einen werden in dieser Diplomarbeit die Forschungsergebnisse zum Thema Hutterer in Siebenbürgen gebündelt und dargelegt. Zum anderen wird die Sicht auf die Hutterer in Winz, Siebenbürgen, um die theologische Perspektive erweitert. Nicht nur der Weg nach Winz, sondern die Voraussetzungen für die Flucht in das Fürstentum Siebenbürgen werden dabei skizziert. Neben den grundlegenden Informationen über die Hutterer, als Spross der Täuferbewegung, wird das Augenmerk auf ihre Entwicklung und Veränderung in der Ortschaft Winz gelegt.
H. Meller/S. Friederich/M. Küßner/H. Stäuble/R. Risch(Hrsg.), Siedlungsarchäologie des Endneolithikums und der frühen Bronzezeit. 11. Mitteldeutschen Archäologentag vom 18. bis 20. Oktober 2018 in Halle (Saale). Tagungen Landesmus. Vorgesch. 20 (Halle [Saale] 2019) 467-473., 2019
A ground plan of the Únětice Culture was discovered during the construction of the road B6n near Kleinpaschleben, Anhalt-Bitterfeld district, in the summer of 2010. The chronological classification was based on typological parallels as well as the radiocarbon dating of a bovine tooth which was recovered from a posthole (2132–1940 cal BC 2 σ). It is a basically two-aisled house facing West-southwest- East-northeast with an entrance in the southern external wall. The extremities of the narrow sides of the building are not preserved. The longhouse is approx. 23 m long and 5.5 m wide, consistent with the usual dimensions of Únětice buildings of the Březno type after M. Schefzik (2010). Comparable longhouses of the Early Bronze Age are known from the entire central area of Únětice Culture in central Germany, Bohemia and Moravia.
Weimarer Beitrage, 2005
Erkundungen einer Schräglage »Wir alle hier wissen, was uns blüht. Daß wir aufhören zu existieren, wenn ihr aufhört, an uns zu denken«, meinte Edgar Wibeau im Jahre 1972. »Meine Chancen sind da wohl mau.« 1-Da hat er sich geirrt. Ulrich Plenzdorf war einer der DDR-Autoren mit Format: Kultbuchautor mit breitestem Publikum und über die Grenzen beider deutscher Staaten bekannt. 2 Seine Texte galten als ästhetisch und politisch dissident, brachten ihn in Dauerclinch mit den DDR-Zensurbehörden und wurden von seinen Lesern, Zuschauern und Kritikern kontrovers diskutiert. Sprachgewandtheit, Witz und Widerspenstigkeit galten als seine Markenzeichen. Bis auf den Wegfall der DDR-Zensurbehörden hat sich daran wenig geändert. Die Umstellung vom Ostautor und (gern gesehenen) Gast im Westen zum Mitkonkurrenten auf dem gesamtdeutschen, nolens volens westlich geprägten Literatur-und Medienmarkt ist ihm offensichtlich gelungen. Nicht mühelos freilich, das sagt er selbst 3 , aber auch nicht um den Preis seiner Identität als Autor: Er hat sich als solcher nicht neu erfinden müssen. Seine Arbeiten haben ihrem Publikum wann und wo auch immer kulturelle und ideologische Reibeflächen zu bieten.
2006
Jürgen Schweitzer aus München München 2006 als sekundär zu werten. Ihre Begründung liegt in alten pragmasyntaktischen Verschiebungen, Topikalisierungen und Focussierungen, welche nur noch teilweise produktiv sind. Daher sind diese Stellungen jetzt nicht mehr dem Bereich der Pragmatik sondern der Syntax zuzuschreiben. Somit folgen die Mayasprachen einer syntaktischen Typologie, wie sie auch in anderen Verb-1-Sprachen, wie beispielsweise den nordkeltischen Sprachen auch auftritt. Auch in diesem Bereich ist beispielsweise das Bretonische oberflächlich synchron kaum noch als Verb-1-Sprache erkennbar, sondern steht in seiner modernen Variante einer Verb-2-Typologie näher. In dieser Weise ist auch die Grundwortstellung in den Mayasprachen als V1 zu beschreiben, also als eine mit V1 operierende Grundlage, die durch pragmatische Operationen zu anderen Wortstellungen verschoben wird. Da diese Grundwortstellung in allen Mayasprachen vorhanden ist und auch die Typologie in den anderen Bereichen dem nicht widerspricht, muß man auch für das Proto-Maya von einer Verb-1-Stellung ausgehen. Für das grammatische Verständnis der Mayasprachen insbesondere in Hinblick auf Grammatikalisierung ist es notwendig, sich die Natur von Klitika noch durch den Kopf gehen zu lassen. Sie müssen dabei sowohl von Affixen als auch von Wörtern abgegrenzt werden. Dabei sollen die Argumente von Zwicky ( , 1992, n.d.) , n.d.) als Leitfaden dienen. Zunächst zur Abgrenzung der Klitika von Wörtern: Die Lautstruktur der Klitika ist unselbständig, d.h. sie werden in den akzentuellen Zusammenhang mit einem Stützwort oder einer Stützkonstruktion eingebettet. Daraus resultiert häufig Akzentlosigkeit (diese Akzentlosigkeit ist im üblichen Gebrauch vorausgesetzt). Hier soll die Definition der Klitika soweit ausgedehnt werden, daß nicht mehr eine vollständige Unbetontheit gefordert wird sondern nur eine Einbindung in einen übergreifenden akzentuellen Kontext im Sinne eines Wort-oder Wortgruppenakzents, nicht im Sinne eines klausalen Akzents. Sie können sogar auf eine nichtsilbische Struktur reduziert sein. Zwicky (1985, S.286) läßt auch zu, daß es als Allomorphe neben vollen wortwertigen Formen auch reduzierte klitische Formen gibt. Insofern wird von ihm eine kontinuierliche Struktur zwischen vollwertigen Wörtern und morphologischen Affixen erkannt. Klitika können nicht mehr ohne Stützwort vorkommen. In manchen Fällen ist ein und dasselbe Wort (auch mit dem lautlich gleichen Ursprung) sowohl als volles Wort als auch als Klitikon vorhanden. Die unterschiedliche Form ist in solchen Fällen durch die unterschiedliche akzentuelle Einbindung bedingt. Die Semantik von Klitika ist gegenüber vollen Wörtern zwar in vielen Fällen schon reduziert, aber noch nicht auf das Maß einer rein abhängigen Markierung herabgesunken, die nur noch grammatische Funktion hat. So bleibt aber immer noch die Qualität eines Wortes erhalten. Zur Abgrenzung der Klitika von Affixen: Gemeinsam ist Affixen und Klitika die Eigenschaft der Unselbständigkeit, wobei aber starke Unterschiede in der Bindungsstärke bestehen. Klitika sind im Gegensatz zu Affixen nicht an eine spezielle Wortart gebunden, wobei in diesem Fall der Begriff der Wortart genauso schwierig zu definieren ist. Diese Definition von Klitika beinhaltet also, daß Klitika zwar in den phonologischen Kontext eines Trägerworts eingebunden, aber nicht als Teil desselben zu betrachten sind. Außerdem ist bei Klitika nicht nur eine grammatikalische Markierung zur Einbindung eines Stützwortes in ein Syntagma zu erkennen sondern ein Rest einer Wortsemantik bzw. eines grammatikalisch eigenständigen Wortes, so daß sie eine lexemähnliche Stellung haben. Zusammengefaßt wurde ein Kriterienkatalog von Zwicky & Pullum (1983, S. 503f)): A. Klitika haben nur geringspezifizierte Selektion bezüglich der Trägerwörter, während Affixe weitgehend auf eine Klasse festgelegt sind. B. Arbiträre Lücken für die Kombinierbarkeit treten eher bei Affixen als bei Klitika auf. C. Morphonologische Idiosynkrasien sind charakteristischer für Affixe als für Klitika. D. Semantische Ideosynkrasien sind charakteristischer für Affixe als für Klitika. Formal ist hingegen eine Unterscheidung zwischen einer phonologischen und einer morphosyntaktischen Definition der Klitika zu machen, welche beide unterschiedliche Folgerungen ergeben. Auch gibt es eine gewisse Übergangszone, in der Sich Wörter befinden, die neben einer freien eine lautlich nur wenig veränderte klitische Form besitzen. Auch betonte Wörter können gewisse klitische Eigenschaften in sich vereinen. Diese sind dann nur morphosyntaktisch, nicht aber phonologisch klitisch. Aber auch bei der phonologischen Definition von Klitika ist diesen nicht jede Betonungsfähigkeit abzusprechen, da Klitika dann betont sein können, wenn sie an einer Stelle stehen, die eine Betonung bei der Eingliederung in den regulären Wortakzent des Konglomerats ergeben. Allerdings sind die Arten der Einbindung von Klitika in Akzentstrukturen einzelsprachlich verschieden zu werten, so daß nur die phonologische Verbindung zu einem phonologischen Gesamtkomplex allein Teil der phonologischen Charakterisierung von Klitika im Gegensatz zu phonologisch selbständigen Wörtern ist. Für die Grammatikalisierung besonders ausschlaggebend sind die syntaktischen Stellen, an denen sich gewöhnlich Klitika anlehnen, da diese häufige Ausgangspunkte für Neugrammatikalisierungen und insbesondere für die Bildung von Affixketten sind. Speziell zu betrachten ist dabei die Wackernagelposition, eine in vielen Sprachen (das ist nur eine vage statistische Aussage) mit Klitika besetzte Position an der zweiten syntaktischen Stelle, besser gesagt nach der ersten syntaktischen Stelle, welche von Wackernagel (1892) für mehrere indogermanische Sprachen beschrieben und für das Urindogermanische rekonstruiert wurde. Eine solche Position ist in mehreren Sprachen und Sprachgruppen vorhanden, so auch, wie in dieser Arbeit argumentiert wird, in den Mayasprachen, wo sie entscheidend zur Grammatikalisierung des Verbalkomplexes beigetragen hat. In dem hier behandelten Thema sind die wichtigsten Arten der Klitika Pronominale Klitika und klitische TAM-Markierungen. Pronominale Klitika müssen insbesondere im Gegensatz zu freien Pronomina und zu den affixartigen unselbständigen Personalzeichen am Verb gesehen werden. Dabei sind sie folgendermaßen abzugrenzen. Im Gegensatz zu den freien Pronomina gilt das Kriterium der Abhängigkeit von einem Stützwort, wobei auch hier die Grenzen insofern fließend sind, als z.B. im K'iche' die freien Pronomina dieselbe Form besitzen wie die absolutivischen pronominalen Klitika der Reihe B. Sie unterscheiden sich nur in der Einbindung in einen Akzentrahmen. Wie oben beschrieben müssen Klitika prinzipiell an mehrere Wortarten klitisierbar sein. Den Extremfall gibt in dieser Weise die Ostkaukasische Sprache Udi (vgl. Schulze 2001) vor, in welcher das personale Klitikon gleichzeitig die
Inventarisation der Kleindenkmale auf dem Tübinger Schnarrenberg im Rahmen des Kleindenkmalprojekts der Landesdenkmalpflege und des Schwäbischen Heimatbundes. Tübingen 2010-2014 (unveröffentlicht).
2018
dem Zufall zu verdanken war, war deren Einbaustelle im Gebäude wahrscheinlich nicht sel ten ganz gezielt gewählt. Wir hoffen, daß unsere Beobachtung Ausgräber ermuntert, sol chen Erscheinungen stärker als bisher Aufmerksamkeit zu zollen.
Haus Bürgel bei Monheim im Rheinland war ein römisches Grenzkastell des 4. Jahrhunderts am Niedergermanischen Limes. Bei Ausgrabungen werden immer wieder Matronensteine gefunden, die Hinweise auf die Nutzung des Platzes bereits im 1. und 2. Jahrhundert geben. Haus Bürgel near Monheim (Germany, Rhineland) was a Roman frontier fort of the 4th century and part of the Lower German Limes. Several voting deposits of matrons, female deities, found in excavations, give indication about the use of the place in the 1st and 2nd century.
Wer heutzutage aus einem Bahnhof tritt und seinen Blick nicht gleich nach Taxi oder Bus suchen, sondern einen Augenblick schweifen lässt, um zu sehen, was sich zeigt, wird geneigt sein, einen veralteten Wirklichkeitstest zu versuchen. Wer sich in den Arm kneift, so diese kleine Theorie von gestern, soll herausfinden, ob er träumt oder wacht. Der Test hat ausgedient. Ich habe ihn vor kurzem versucht. Ich spürte Schmerz, musste also wohl wach sein. Aber das Traumbild vor meinen Augen verschwand nicht. Ich wusste, dass ich in einer schönen, alten Kleinstadt angekommen war. Ich kannte sie gut, denn ich hatte dort viele Jahre gelebt und studiert. Aber was mein Blick mir zeigte, hatte nichts mit meiner Erinnerung zu tun. Es war der Anblick eines Überall und Nirgendwo. Vor Dutzenden von Bahnhöfen kleiner und grosser deutscher Städte zeigt sich dieselbe Öde: schwarzer Asphalt mit weissen Linien, Busbahnhof mit gläsernen Wartehäuschen, Reihen von Taxis, kurvende Autos, Stühle einer Café-Kette, dahinter die Fassadenzeile mit Geschäften und Hotel, in der anschliessenden Strasse das Eros Center und Kino für Erwachsene – Vom Bahnhofsausgang nicht zu sehen aber mit Sicherheit da und nach einigen Schritten nicht zu verfehlen. Über der Geschäftigkeit dieses Vorplatzes lag die traurige Öde der Monotonie. Was hilft es da zu wissen, dass die Innenstadt nun einkaufsfreundlich in eine autofreie Zone verwandelt worden ist und die Strassencafes auf einen Besuch warten? Die Langeweile hat die Stadt erfasst, in der ich mich vor Jahren, in meinen ersten Tagen als Student, regelmässig verlief. Das wird mir heute nicht mehr passieren. Das Gassengewirr ist aufgeräumt und übersichtlich geworden. Glatte Schönheit hat die deutsche Kleinstadt erfasst und ihr das letzte Ende bereitet. Die Macht des Internationalismus, nun Globalisierung genannt, scheint mit grossem Erfolg alles Lokale zu absorbieren oder zu marginalisieren. Das neue Guggenheimmuseum in Bilbao wird als ein schlagendes Beispiel für diese Entwicklung genannt. Aus der Sicht vieler Architekturkritiker vertritt der 100-Millionen Dollar Bau die anhaltende " McDonaldisierung " der spanischen Kunst und Architektur. Diese franchise Ideologie wird dadurch unterstützt, argumentiert Dina Smith, " dass das Museum beinahe ausschliesslich vom Zentrum New York aus gemanaged wird. Die meisten neueren Ankäufe waren Arbeiten bekannter amerikanischer Künstler, und die regionale spanische und baskische Kunst war kaum repräsentiert. " 1 Wird es demnächst überhaupt noch einen Platz für das Regionale, das Indigenous, und eine Identifikation mit Heimat geben, wenn, in Luhmanns Worten, " räumliche Grenzen keinen Sinn für funktionale Systeme mit dem Ziel der Internationalisierung mehr haben. " 2 Leben wir in einer Zeit, wenn der spezifische Charakter von Orten als Folge der Rationalisierung und Globalisierung Europas stillschweigend verschwindet? Diese Frage verbindet sich mit einem Werturteil: entweder mit dem Triumph der Moderne oder aber mit einer Aversion gegenüber
Beiträge zur Geschichte des Bezirks Zurzach, Heft 10, 2022
Die Renovation der Surbbrücke in Döttingen ist 2020 abgeschlossen worden. Ein Rückblick auf die Entstehungsgeschichte beleuchtet die Bedeutung von Brücken im Wasserkanton Aargau.
Hansische Geschichtsblätter, 2015
The fig trade in the Hanseatic Area From the 13th century onwards, figs were of considerable importance in North European trade. Figs were not only a luxury good, valued as a sweetener at a time when there were few alternatives, they also carved out a prominent place for themselves in the Lenten cuisine. By this time, figs were so common in North European cities that their seeds are found regularly in the archaeobotanical material. But where did these figs come from and how were they traded? This article shows the geographical origins of the figs consumed in the Hanseatic Area, the routes on which they were traded and the units of measure employed as well as the overall extent of the trade in figs. Finally, some aspects of the fig-trade are described , chiefly on the basis of the letters and account books of the Han-seatic merchant Hildebrand Veckinchusen.
Mitteilungen des Vereins für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt, 2020
The paper presents a halberd that was recently found on the outskirts of Erfurt on the site of an Early Bronze Age settlement. It is the westernmost specimen of a type otherwise widespread in East Germany, Poland and Lithuania. In: Sczech, K., Stadtarchäologischer Bericht über das Jahr 2019
Adriano Boschetti-Maradi, Martin Portmann: Das Städtchen Wiedlisbach | Bern, 2004
Fundberichte aus Österreich 60, 2021, 2024
Im Zentrum des vorliegenden Beitrages 1 steht die Aufarbeitung einer Ausgrabung an der Blumenstraße 3 in Bregenz. Im Vorfeld eines Neubauvorhabens wurden in den Jahren 2017 und 2018 von der Firma Context KG rund 411,24 m² auf besagtem Grundstück untersucht. Es handelt sich dabei um den äußersten, nordöstlichen Rand der bekannten römerzeitlichen Siedlung. Die Bearbeitung der des Befund-und Fundkomplexes schließt an die Fragestellungen der Dissertation der Autorin 2 an und wurde von der Tiroler Wissenschaftsförderung finanziert. Neben der Frage nach der zeitlichen Stellung der hier zu Tage gekommenen Befunde soll auch ihre Funktion eingehender untersucht werden. Die römische Siedlung Brigantium liegt im Westen Österreichs im Stadtgebiet von Bregenz, der Hauptstadt des Bundeslandes Vorarlberg (PB Bregenz, KG Bregenz und KG Rieden). Sie befindet sich auf einem ca. 50 ha großen, natürlichen Plateau -dem Ölrain -das rund 30 m über dem Wasserspiegel des Bodensees liegt. Das Plateau wurde gegen Ende der letzten Eiszeit durch den Vorstoßschotter des jüngsten Rheingletschers gebildet 3 . Im Nordwesten ist es durch das steil abfallende Gelände begrenzt, wohingegen es im Südwesten über das nur mäßig ansteigende Gelände leicht erreichbar ist. In der Spätantike verlagern sich die Siedlungsplätze vom Ölrainplateau auf die höher gelegene und besser geschützte Oberstadt sowie in den Hafenbereich. Aus logistischen und wirtschaftlichen Gründen ist bereits in der Kaiserzeit mit einer Hafenanlage und Händlerniederlassungen am Ufer des Bodensees zu rechnen 4 . In römischer Zeit zählte Brigantium neben Arbor Felix/Arbon, Cambodunum/Kempten und Curia/Chur zu den größten Siedlungen Rätiens. Mit der Lage an den Ufern des Bodensees, der in römischer Zeit lacus Brigantinus hieß, befindet sich Brigantium recht zentral im westlichen Bereich der Provinz Rätien. Durch die unmittelbare Nähe zum See besteht eine Verbindung an das gallisch-germanische Fluss-und Handelsnetzwerk. Die verkehrstechnisch günstige Lage der Siedlung zeigt sich auch darin, dass sich hier eine wichtige Nord-Süd-Verbindung -die Alpenrheintalstraße, die über die Bündner Pässe kommend, über Chur und Bregenz weiter Richtung Provinzhauptstadt Augusta Vindelicum/Augsburg führt -mit einer Ost-West-Verbindung kreuzt, die über Vindonissa/Windisch in den südgallischen Raum führt. Das römische Bregenz ist auch in den antiken bzw. mittelalterlichen Straßenkarten verzeichnet: Es scheint sowohl im Segment III, 5 in der Tabula Peutingeriana -Brigantio -als auch im Itinerarium Antonini -Brigantia -auf der Strecke von Rostro Nemaviae/Buchloe über Campoduno/Kempten und Vemania/Isny nach Arbore Felix/Arbon auf 5 . Das Untersuchungsgebiet dieses Beitrags befindet sich am nordöstlichsten Rand des Ölrainplateaus. Nördlich der -in den Ausgrabungen auch angeschnittenen -römischen Hauptstraße befindet sich die Gräberstraße
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