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2010, Zeit und Sinn. Religionsphilosophie postsäkular
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248 pages
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Bonner Enzyklopädie der Globalität, 2017
Die Rede von der Globalität evoziert eine Semantik des Raums: Die Welt erscheint geschrumpft, der Horizont unseres Denkens und Handelns kosmopolitisch erweitert. Die neuen Transport-und Kommunikationsmittel verkürzen die Entfernungen zwischen Orten und Menschen, was die Chancen auf Teilhabe am gesellschaftlichen und politischen Leben erhöht. Die sozialen Unterschiede heben sich in der individualisierten Gesellschaft tendenziell auf, zugleich nimmt die Komplexität der sozialen und politischen Prozesse zu, was etwa im Falle des Internets zu der irritierenden Erfahrung führt, dass man zum einen, zumindest virtuell, näher zusammenrückt, ja aller Welt Intimstes mitteilt, real aber, durch die größere Mobilität und die Individualisierung der Lebensstile, zueinander auf Distanz geht-sprichwörtlich in den sogenannten Fernbeziehungen. Die Überwindung der Distanzen bis hin zur Simultaneität beruht auf Beschleunigung. Damit kommt der Faktor Zeit ins Spiel. Stand die Diskussion in den 1970er und 1980er Jahren ganz im Zeichen des Modeworts Globalisierung als einer alleserfassenden gesellschaftlichen Strukturtransformation, die aber letztlich diffus und dunkel blieb, postulierte eine um die Jahrtausendwende formulierte » reflexive Theorie der Globalisierung «1 Aufklärung: man sprach nun von Globalität als Erwachen eines neuen Weltbewusstseins. Mit dem Wechsel von einer objektiven Betrachtung-großen Einfluss hatte etwa Immanuel Wallersteins polit-ökonomische Weltsystemtheorie2-zu einer subjektiven Vergewisserung des eigenen Standorts ist nicht mehr allein der Raum, sondern wird die individuell-historische Räumlichkeit, das Milieu, das Ereignis und damit die Zeit wieder
Play cannot any longer be understood as bordered by rituals, it has to be understood by its own special complexity of time. Along Gregory Bateson, Donald W. Winnicott, Daniel Sterne, Peter Fonagy, Jacques Derrida und Gilles Deleuze play is understood as play of différance, as agency of differences of series and, following Deleuze, as dramatization of idea.
2014
The title of this paper is 'Time and Soul. A study of the mediation problem between Time and Soul in the works of Aristotle (Phys IV 1014) and its reception in the works of Paul Ricœur'. The goal of this paper is to show that, using Aristotle as a starting point, new perspectives open up regarding the interpretation of the Aristotelian concept of time, so long as it is subjected to a Relecture by utilizing the concept of ψυχή. This paper will proceed as follows: first, a brief summary of Aristotelian natural philo-sophy will be provided, in order to facilitate the study of Aristotle's treatise on time. A close reading of the treatise will follow in chapter 2. Aspects which are central to the flow and aims of the paper will be emphasised (concept of nature, concept of motion, theory of the four principles). Chapter 3 contains a close reading of the Aristotelian concept of time as it is presented in the work 'Time and Narrative' by the French philosopher Paul Ricœu...
Zeit im Lebensverlauf
Der Begriff "Zeitgefühl" verweist auf das subjektive Erleben von Zeitabläufen, die im täglichen Leben mit Hilfe normierter Uhren und Kalender gemessen werden. In einem ersten Schritt wird Zeit demnach als etwas von außen unumstößlich Vorhandenes, nicht Beeinflussbares erlebt. Das beginnt im individuellen Erleben bei den nahezu autonom ablaufenden biologisch-physiologischen Prozessen der Körperfunktionen im Tagesrhythmus bis hin zur nur sehr begrenzt beeinflussbaren körperlichen Entwicklung einschließlich der oft schmerzlich erlebten Alterungsprozesse im Laufe von Jahren und Jahrzehnten. Hinzu kommt eine Reihe vermeintlich unumstößlicher zeitlicher Vorgaben, die in der familiären und gesellschaftlichen Umwelt gepflegt werden und an die man sich zu halten hat, wenn man ein anerkanntes und sozial eingebundenes Wesen in seinem sozialen Umfeld werden und bleiben will. So gesehen erweist sich die äußere, "objektive" Zeit als Taktgeber des biologischen und sozialen Lebens, dem man zwar nicht entrinnen, der sich aber in verschiedenen Situationen des täglichen Lebens und auch ganzen Lebensabschnitten sehr unterschiedlich anfühlt. Dabei ist unser Zeitgefühl eng mit unserer subjektiven Wahrnehmung und (kognitiven) Bewertung von Zeitabläufen verbunden, sodass es kaum möglich erscheint, den Begriff des Zeitgefühls klar von Begriffen wie Zeitwahrnehmung oder Zeitbewusstsein zu trennen. Eine mögliche Auskunft darüber, wie sich Zeit für uns anfühlt bzw. anfühlen kann, gibt unsere Sprache. Zeit ist bekanntlich ein Abstraktum, ein physikalisches Konzept, das man weder sehen noch anfassen kann. Wir sehen nur Indizien von etwas, das wir Zeit nennen, also Auswirkungen von Zeitabläufen, wie etwa die Änderungen der Gestirne und der äußeren Natur im Tages-und Jahresrhythmus oder die Alterungsprozesse an Gegenständen, anderen Menschen und uns selbst. Darüber, ob wir neben den äußeren Indizien und Taktgebern der Zeit auch so etwas wie einen inneren Taktgeber haben, hat sich bereits Wittgenstein Gedanken gemacht, und zwar anhand des Schätzens der Tageszeit, deren innere Grundlage er für nicht greifbar hält (Wittgenstein 1980: Ziffern 607 und 608, vgl. kritisch dazu Pothast 1992). Bis heute konnte auch die empirisch-psychologische Forschung noch
Sozialtheorie, 2008
Gelegentlich trachtete die Geographie danach, eine Raumwissenschaft zu sein; manchmal wollte sie sich durch räumliche Differenzierung oder die Synthese verschiedener Faktoren in bestimmten Umgebungen definieren. 1 In der Tat verhält es sich nach allgemeiner Auffassung so, dass die Fragestellungen der Geographie an Definitionen ausgerichtet sind, die den Raum in ihr Zentrum stellen. Wenn wir aber Studierende im ersten Studienjahr danach fragen, was Raum sei, gehen die konstruktivsten Antworten in Richtung letzte Grenze. Tatsächlich ist es wahrscheinlich, dass die meisten Studierenden der Geographie in einem bis zu neun Jahre dauernden Studium sich nur selten mit explizit theoretischen Diskussionen des Raums befassen. Raum gilt als offensichtlich, als evident und scheint nicht wirklich weiterer Untersuchung zu bedürfen. Unsere Sicherheit im Gebrauch des Wortes Raum wie auch unser Unvermögen, das Besondere dieses Begriffs zu bestimmen, erinnert an die Diskussion des Begriffs der Zeit durch Augustinus, Bischof von Hippo, 397 n. Chr.: "Was also ist die Zeit? Wenn niemand mich danach fragt, weiß ich es; wenn ich es jemandem auf seine Frage hin erklären soll, weiß ich es nicht." 2 Sowohl Zeit als auch Raum sind alltägliche Begriffe, die jedermann aus der Alltagserfahrung heraus versteht, und so bleiben sie oft undefiniert. Dieses Definitionsmanko wird durch die fachwissenschaftliche Arbeitsteilung verschlimmert, denn die Geographie tendierte immer dazu, sich als Raumwissenschaft zu begreifen und daher sich in Bezug auf die Zeit für unzuständig zu erklären. Befragt man Studierende der Geographie nach ihren Begriffen von Raum, ergibt sich eine große Mannigfaltigkeit
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Neue Zeitschrift für Systematische Theologie und Religionsphilosophie, 2010
Christian Tornau (Hg.), Plotin Handbuch. Leben-Werk-Wirkung, 2024
Handbuch Französisch. Sprache - Literatur - Kultur - Gesellschaft. Für Studium, Lehre, Praxis., 2002
PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, 2008
hrsg. v. Maximilian Bergengruen und Sandra Janßen, Zeitschrift für Kulturwissenschaften 1/2021, 2021