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2016, Bewusstsein/Consciousness
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Lu Jäger zum 60. "Selbstgefühl" Vorstufen einer präreflexivistischen Auffassung von Selbstbewußtsein im 18. Jahrhundert* I. Ein Ausgangspunkt bei Novalis Zu Beginn der Fichte-Studien (vom Herbst 1795) raisonniert Novalis über die Weise, wie der Philosophie gegeben sein könnte, womit sie vorzüglich befasst ist: Was könnte es wohl seyn? Sie handelt von einem Gegenstande, der nicht gelernt wird. Wir müssen aber alle Gegenstände lernen-Also von gar keinem Gegenstande. Was gelernt wird muß doch verschieden seyn von dem Lernenden. Was gelernt wird ist ein Gegenstand-also ist das Lernende kein Gegenstand. Könnte also die Filosofie vielleicht vom Lernenden handeln, also von uns, wenn wir Gegenstände lernen? Die Filosofie ist aber selbst im Lernenden. Nun da wird sie Selbstbetrachtung seyn. Ey! wie fängt es der Lernende an sich selbst in dieser Operation zu belauschen. Er müßte sich also lernen-denn unter lernen verstehen wir überhaupt nichts, als den Gegenstand anschauen und ihn mit seinen Merckmale[n] uns einprägen. Es würde also wieder ein Gegenstand. Nein Selbstbetrachtung kann es nicht seyn, denn sonst wäre sie nicht das Verlangte. Es ist ein Selbstgefühl vielleicht. Was ist denn ein Gefühl? /Die Filosofie ist ursprünglich ein Gefühl. Die Anschauungen dieses Gefühls begreifen die filosofischen Wissenscchaften./ ] Das Lernende ist seiner radikalen Subjektivität kann kein Gegenstand (auch kein Gegenstand der später so genannten ,Reflexion 4) sein. Gegenstände lassen sich betrachten. Von ihnen lässt sich wissen, denn Dies ist die Vortragsfassung eines Buchs, das, meine Thesen gründlich belegend und vermehrend, diesen Herbst im Suhrkamp Verlag erscheinen wird.
European Journal of Social Psychology, 2003
From social identity theory a negative relation between self-esteem and ingroup bias can be deducted. Much research has been done to test this proposition and largely failed to confirm this relation. Unlike many existing studies, we conducted an experiment in which (a) self-esteem is not conceived as a trait entity but much more situation-specific, (b) the self-esteem manipulation is not relative to the outgroup, and (c) the measure of intergroup differentiation is unrelated to the self-esteem manipulation. We categorised our participants into two arbitrary minimal groups (Klee or Kandinsky fans) and afterwards formed homogeneous three-person groups (all persons were either Klee or Kandinsky fans). We manipulated the state self-esteem of these real groups by giving them positive or negative feedback concerning their performance in a problem-solving task. Afterwards, all groups distributed money to ingroup and outgroup members via Tajfel distribution matrices. Low state self-esteem groups were found to exhibit stronger ingroup bias than high state self-esteem groups overall, although the variability of intergroup discrimination was larger in the low state self-esteem groups, pointing to more heterogeneous reactions to low state self-esteem.
Selbstmarketing für Wissenschaftler*innen, 2021
Selbstmarketing setzt voraus, das Selbstverständnis der eigenen Persönlichkeit und der eigenen einzigartigen Leistung zu entwickeln. Dieses Selbstverständnis ist die Basis für sämtliche weiteren Aktivitäten der Positionierung und Vermittlung Ihrer Person und Ihrer Leistung. Dieses Kapitel gibt Ihnen Anregungen, welche Bausteine für das Selbstverständnis im Selbstmarketing wichtig sind und wie Sie diese Bausteine erarbeiten und entwickeln können. 2.1 Bedeutung An Universitäten und Forschungseinrichtungen arbeiten eine riesige Menge an Wissenschaftler*innen: Oft wecken nur jene Aufmerksamkeit und Interesse, die über die ausgewiesene Fachkompetenz hinaus eine starke und einzigartige Persönlichkeit haben. Ihre Persönlichkeit dient dem Erkennen, dem Unterscheiden und dem Profilieren. Warum dies so wichtig ist? Einige Beispiele: • Aufmerksamkeit: Wissenschaftler*innen als Persönlichkeiten wecken Aufmerksamkeit und dienen der Differenzierung im Wettbewerb. Der Wissenschaftler oder die Wissenschaftlerin wird zum Gesicht in der Menge wie die Beispiele von Marie Curie,
transcript Verlag eBooks, 2023
Gefühlspolitische Selbst-Bildung aufgegeben zu haben-ganz gleich, ob man sich für Kritik einsetzt oder ihre postkritische Überwindung zu erreichen sucht. 18 Vom Gefühl… Das Anliegen, Kritiken politischer Gefühle zu untersuchen, setzt die Annahme voraus, dass Kritik und Gefühl, diese beiden Begriffe, überhaupt miteinander ins Verhältnis gesetzt werden können. Und diese Annahme ist keineswegs unstrittig, wird Kritik in der Alltagssprache als Instrument der Urteilsbildung für alles begriffen, was der Vernunft zugänglich ist, während Gefühle einen menschlichen Wesenszug beschreiben, der sich der Vernunft genuin entzieht und ihr widerstrebt. Die Direktive scheint zu lauten: Urteile sind anfechtbar, Gefühle hingegen nicht. Die Wirkmächtigkeit dieser Trennung zeigt sich an liberalen Gesellschaftsauffassungen, denen Gefühle bis heute als Gefahr für die individuelle Freiheit und ein vernünftiges Zusammenleben gelten. 19 Dementgegen mehren sich die Stimmen, die eine solche Trennung in Frage stellen. Von Max Scheler, der Immanuel Kant einen Fehler in dessen Grundannahmen vorwirft, wenn jener das Fühlen als Abirrung, nicht aber als konstitutiv für die Ethik begriffen habe; 20 über Antonio Damasio, der mit dem Konzept der somatischen Marker für eine neurobiologische Verknüpfung von Ratio und Emotio argumentiert; 21 bis hin zu feministischen Kritiken, welche die diskriminierenden politischen Konsequenzen einer solchen epistemischen Trennung aufarbeiten. 22 Auch ich werde in dieser Arbeit darlegen, wie sich Kritik und Gefühl miteinander in Zusammenhang bringen lassen, womit auch ich der populären Annahme widerspreche, der zufolge-wie Ronald de Sousa kritisch kommentiert-»Emotionen und ›Gefühlserlebnisse‹ keine sinnvolle Kritik zulassen.« 23 18 Vgl. bspw. Anker, Felski 2017a. In dieser Arbeit werde ich mehrfach auf Autor:innen zu sprechen kommen, die-trotz und wohl gerade aufgrund all ihrer Abgrenzungsbemühungen und Gegenvorschläge-äußerst vernarrt in
Handbuch mentalisierungsbasierte Pädagogik, 2018
Im Anschluss an diese formal gefassten Aspekte, die La Jetée zugrunde liegen, wird Fremdheit hier anhand der vier inhaltlichen Parameter der Gesichtlichkeit, Räumlichkeit, Materialität und Zeichenhaftigkeit zu greifen versucht. Ein letztes Unterkapitel zur Alterität dient dazu die beiden Begriffe der Fremdheit und Alterität von einander abzugrenzen, die sich in ihrem jeweiligen Bezug zur Identität voneinander unterscheiden. Unter dem Titel ‚Alterität und der Moment des Glücks‗ soll auf die so paradigmatische Klimax des Filmes, den Augenaufschlag der Frau, eingegangen werden. Filmtheoretische Überlegungen und psychoanalytische Theorie der Identitätsbildung bilden hierbei die Grundlage der Auseinandersetzung mit dieser Sequenz des Films, die als Madeleine, als ein Augenblick des Glücks den Kern von La Jetée bildet. 3 In den letzten zehn Jahren ist eine enorme Resonanz von La Jetée in diversen Tagesmedien zu verzeichnen. Der "düstere Zeitreiseklassiker-wird im Hinblick auf die spezielle Verwendung der Fotografie in Form von Standbildern als ein die Zeit dekonstruierender Film bezeichnet. 4 David Thompson beschreibt den Film in einem Artikel der New York Times 2003 als Drehachse der Mediengeschichte, wobei es Chris Marker gelänge, durch die Verknüpfung von fotografischen Standbildern mit einer bewegten Antiklimax die besondere Verwandtschaft des Films mit der Zeit und ihrem Dahinschwinden, mit Erinnerung und Vergessen zu verdeutlichen. 5 Patrick Ffrench begreift die Beziehung von fotografischem Bild und Erinnerung sowie vorallem die spezifische Umsetztung dieses Verhältnisses in La Jetée als Versuch Markers Erinnerung nach dem Holocaust wieder in einer bildlichen Form zu fassen. 6 Um die zahlreichen Themenfelder einzugrenzen, die sich in La Jetée berühren, ist es an dieser Stelle notwendig, die Kontexte, in denen Chris Markers Arbeit analysiert wird, abzustecken. Die frühe Rezeption von Markers Arbeit ist durch die Bestrebungen Alexandre Astrucs und André Bazins geprägt, die den Film in ihrer Zeitschrift Cahiers du Cinéma Ende der 1950er Jahre zur selbstständigen Ausdrucksform deklarieren, ihm eine
Das sogenannte Rechtsgefühl, 1985
1 Die Anstaltsinsassen wurden in Tab. 10-12 nicht einbezogen. um Verzerrungen durch zu hohe Anteile von Delinquenten in einigen Kategorien (insb. "kein Hauptschulabschluß" in Tab. 10 und "untere Unterschicht" in Tab. 12) zu vermeiden. 2 a = kein Hauptschulabschluß, n = 42. 3 b = Hauptschulabschluß, n = 161. 4 c = mittlere Reife und höherer Abschluß, n = 156.
in: Ulrich Dirks und Astrid Wagner (Hg.): Abel im Dialog. Perspektiven der Zeichen- und Interpretationsphilosophie. 2 Bände, Berlin/Boston: de Gruyter, 1. Band, 97-112., 2018
The paper seeks to demonstrate that self-consciousness is a constitutive aspect of interpretation and that it is thus key for thinking about what interpretation is. The argument proceeds in three steps. First, a critical discussion of Donald Davidson’s thought experiment of radical interpretation is used to support the claim that interpretation qua translation is always bound up with language games that make differences between languages explicit, thus bringing these differences to the fore. Second, the argument demonstrates that the translational mode of making things explicit does not proceed through representation, but through performative transformation: Thus, it develops and changes the very practices that it makes explicit. Third, the argument expands on this claim by putting forward the thesis that explication understood in this way is essential for the human form of life in general, which is to say that making things explicit is an essential element of the realization of self-consciousness. Thus, interpretation is a constitutive element of the realization of self-consciousness and, in turn, interpretation itself has a constitutively self-conscious dimension.
T. Breyer (Hrsg.), Grenzen der Empathie, 2013
Hinter dem Ausdruck ‚Empathie' verbirgt sich ein schillernder Begriff mit einer nicht minder schillernden Begriffsgeschichte. 1 Als Rückübersetzung aus dem Englischen breitet er sich seit dem Ende der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der deutschen Alltagssprache aus und hat den älteren Ausdruck ‚Einfühlung' weitestgehend abgelöst . Allerdings hat der Begriff auf dem Umweg über das Englische neue Konnotationen hinzugewonnen. Längst steht ‚Empathie' nicht mehr ausschließlich für das innere Nachvollziehen der Gefühle, das Lipps (1907) in seiner Einfühlungstheorie beschrieben hat. Längst umfasst Empathie auch mehr als die direkte Erfahrung des Anderen wie sie etwa ) und Scheler (1923 in kritischer Auseinandersetzung mit Lipps zu fassen versuchten. Wird ein Mensch als empathisch bezeichnet, so ist in der alltagsüblichen Verwendung vielmehr gemeint, dass er feinfühlig mit Anderen umzugehen vermag. Während sich Einfühlung also noch deutlich als epistemischer Begriff zu erkennen gab, beschreibt der heutige Empathiebegriff auch ein -äußerst positiv konnotiertes -Verhalten gegenüber anderen Personen.
Selbst und das "ICH" "Erkenne dich selbst". Unter diesem oder ähnlichen Titeln wurden viele Ratgeber zur persönlichen Entwicklung veröffentlicht. Alle diese Bücher vermitteln den Eindruck, dass es sich dabei um das "Erkennende" handelt, welches zum "Selbst" führt. Eine wesentliche Voraussetzung für das "Erkennende" ist dessen Fähigkeit zu differenzieren. Aufbauend auf dieser Annahme kann das "Erkennenden" weiterentwickelt werden. Dazu verwenden wir wieder das Modell aus Kapitel 2 und versuche noch einmal dessen Funktion herauszuarbeiten. Als zu unterscheidende Objekte liegen uns eine Weintraube und eine Rosine vor (siehe Abbildung 8). Irgendwann in unserem Leben haben wir erkannt, dass es eine kleine grüne, saftige Frucht an einer Traube gibt, die wir Weintraube nennen. Allein diese Erkenntnis hat eine ganze Menge an Differenzierungsprozessen gebraucht. Das "Erkennende" integriert und adaptiert jede Erfahrung von Traube. Abbildung 1 Von der Traube zur Rosine So entsteht im Gehirn ein immer klareres und höher auflösenderes Muster dafür. Alle diese Erfahrungs-Muster sind neuronale Strukturen im Gehirn. Erfahrungen als Muster mag noch eine sehr vage Erklärung sein. Man könnte dazu auch das mathematische Konstrukt von Vektoren heranziehen. Dementsprechend wäre eine Erfahrung ein 5-dimensionaler Vektor bestehend aus dem Sehen, Hören, Riechen, Spüren, und Schmecken. Eine Weintraube ist also grün, gibt ein einzigartiges Geräusch beim Zerdrücken, riecht nach Frische und schmeckt leicht säuerlich. Wenn wir dann später einmal eine blaue Traube erkennen, dann wäre die Differenz groß genug, um eine neue Erfahrung zu machen. So entsteht ein immer differenzierteres Muster und stabilisiert sich schlussendlich als Symbol, dem wir dann den Begriff "Weintraube" zuordnen. Es sind ja nicht nur die sensorischen Erfahrungen, die wir mit "Weintraube" machen, sondern wir erleben auch Situationen rund um die Weintraube. Auch dieses sind Muster die dann vom Gehirn als Episoden gespeichert werden. Rund um den Begriff der "Weintraube" ist ein Bündel von Episoden angeordnet. Die Mutter, von der wir die ersten Weintrauben
Deutsche Zeitschrift für Philosophie 69 (3), 2021
This paper examines the dynamic of belittlement and self-affirmation that is characteristic of hate. It argues that in hate we respond to a belittlement of our feeling of self-worth with an extreme form of self-affirmation which consists in regarding the other as evil and as deserving of being annihilated. Analyzing the origins and causes of hate, I develop a taxonomy of its main forms and distinguish between retributive, normative, malicious, and ideological hate. I show that all forms of hate aim at increasing our feeling of self-worth. This common aim, however, is not always achieved: while retributive and normative hate can lead to an enhancement of one’s feeling of self-worth, in malicious and ideological hate such enhancement remains illusory and subject to self-deception. Finally, I argue that hate can never be morally justified.
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"The Unhappy Life of Ludwig Wittgenstein", 1972
Zeitschrift für Germanistik, 1999
Forum der Psychoanalyse, 2005
Schweizerische Zeitschrift für Psycho¬logie, 1990
PERSPEKTIVEN, KONTROVERSEN, GEGENWARTSFRAGEN, 2016
Gregor Maria Schubert, Johann Süß und Kenneth Hujer (Hg.): Das Andere Kino. Texte zur Zukunft des Kinos, 2021
Deutsche Zeitschrift für Philosophie 70 (1), 116–138, 2022
Zeitschrift für Psychodrama und Soziometrie, 2022