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2011, Jakob Tanner im Interview mit Thomas Gull: Die Schweiz ist eine gespaltene Nation, in: magazin. Die Zeitschrift der Universität Zürich, Nr. 3, 20. Jg. September 2011, S. 38-42.
Das vorherrschende nationale Geschichtsbild vernachlässigt stets einen Aspekt: jenen der Verflechtung. Hier gibt André Holenstein in seiner Präsentation der Schweizer Geschichte Gegensteuer. Er schreibt, dass sich die Schweiz unzutreffend als ein Land verstehe, »das sich selbst genügt und seit je tapfer den Zumutungen der bedrohlichen Aussenwelt trotzt«. An anderer Stelle kritisiert der Autor »isolierte Nabelschau« und »Selbstgefälligkeit«, die der Tatsache zu wenig Rechnung trage, dass die eigene Existenz stets im Austausch mit und in Abgrenzung zu anderem steht. Der Nachweis der enormen Verflechtung fällt Holenstein leicht, weil es diese Verflechtung gibt und er sie bestens kennt. Breiten Raum nehmen die Darlegungen der Migrationsverflechtung (notabene infolge von Personenfreizügigkeit) ein, von den Söldnern über die Zuckerbäcker und Kaminfeger bis zu den Baumeistern. Da erhalten auch die in St. Petersburg wirkenden Basler Mathematiker (Euler, Bernoulli, Hermann, Fuss) ihren verdienten Platz. Ergänzt werden diese Ausführungen mit Abschnitten über die kommerziellen und die diplomatischen Verflechtungen. Ein zentraler Gedanke gilt dem »Ressourcenaustausch«: Geld gegen Menschen, Salz gegen Vieh, Käse und Textilien. Dem Autor geht es unter anderem auch darum, das Bild eines »schollenverhafteten« und abseitigen Bergvölkchens zu berichtigen und auf die »Weltläufigkeit« und hohe Anpassungsfähigkeit der Schweizer Bevölkerung hinzuweisen. Ein eigener Abschnitt ist unvermeidlicherweise der Neutralität gewidmet. Dabei wird einmal mehr die Vorstellung korrigiert, dass diese auf Marignano (1515) zurück-
Fragile Sozialität, 2010
Lektorat: Frank Engelhardt VS Verlag fOr Sozialwissenschaften ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschOtzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne zustimmung des Verlags unzulassig und strafbar. Das gilt insbesondere fOr Vervieltaltigungen, Obersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden dOrften.
risorgimento.info, 2020
This article sheds light on how national identity is being dealt with in contemporary Italy in light of the festivities regarding the 150th anniversary of the unification in 2011. It particularly focuses on the revaluation of national symbols as part of president Napolitano’s policy, Lega Nord’s ‘boycott’, the importance of the Southern Question, the rejection of the festivities by the South Tyrolean People’s Party, the trivialization of the fascist past during the Berlusconi era, and the evaluation of the current situation from the intellectuals’ point of view.
Journal für Psychoanalyse
Anhand von kurzen Fallgeschichten und der eigenen Betroffenheit des Autors wird versucht, den abstrakten Begriff der Globalisierung menschlich nachfühlbar zu konkretisieren. Dabei ergibt sich das Problem von doppelten oder gespaltenen Identitäten. Dem Erikson’schen Diskurs folgend erweist sich im Einzelfall, dass eine gesunde synthetische Fähigkeit des Ichs vor dem Abgleiten in die Identitätsdiffusion schützt. Sozialpsychologisch gewendet wird die These vertreten, dass es in einer globalisierten Welt keine einfache national und kulturell abgestützte Identität mehr geben kann. Das durch die neuen Informationstechnologien geschaffene Wissen um die jeweils anderen Welten führt in Richtung einer planetären Identität, die je nach Ich-Stärke mehr oder weniger fragmentiert ist.
Die Unternehmung, 2015
In diesem Artikel wird gezeigt, wie Globalisierungsprozesse zum Untergang nationaler Institutionen bei der Auswahl und Entwicklung der Schweizer Wirtschaftselite beigetragen haben. Als Grundlage werden empirische Daten aus zwei aktuellen Forschungsprojekten herangezogen. Die erste Datenbank enthält Profilcharakteristiken der CEOs und Verwaltungsratsvorsitzenden der 110 größten Schweizer Unternehmen über einen Zeitraum von 30 Jahren. Die zweite Datenbank enthält im Jahr 2009 gesammelte Informationen zu den Bildungs-und Karriereprofilen von mehr als 900 Topmanagern, die für über 100 multinationale Unternehmen in vier Ländern (Frankreich, Deutschland, Großbritannien und der Schweiz) gearbeitet haben. Die Analyse der Datenbanken erlaubt es uns, die Globalisierung der Profile und die abnehmende Bedeutung nationaler und traditioneller Elemente zu veranschaulichen und zu beschreiben. Die Schweizer Situation wird in einen größeren Zusammenhang gestellt und mit anderen Ländern insbesondere Frankreich, verglichen.
sub\urban. journal for critical urban research, 2018
Der vorliegende Text wurde zuerst in englischer Sprache als Schlusskapitel des Sammelbandes Cities and the Super-Rich: Real Estate, Elite Practices and Urban Political Economies bei Palgrave Macmillan veröffentlicht. Der von den Autor_innen dieses Artikels herausgegebene Band versammelte Beiträge aus einem breiten Spektrum unterschiedlicher Disziplinen und Länder. Das Kapitel sollte die im Buch behandelten Kernthemen zusammenfassen und Vorschläge unterbreiten, welche Themenfelder der weiteren empirischen Untersuchung bedürfen. Es sollte zudem zu einer Debatte über Rolle und Einfluss der Superreichen in Städten anregen.
2016
With its working paper series "Glocal governance and democracy" the Institute of Political Science at the University of Lucerne provides the opportunity to present conceptual ideas, normative debates and empirical findings regarding current political transformations of the modern state system. The term "glocalization" addresses key transformations in respect to levels of governance and democracymultiplication and hybridization. These features can also be observed in the processes of horizontal interpenetration and structural overlaps among territorial units (transnationalization), in new forms of steering with actors from the private, the public and the non-profit sector (governance), in the interferences among functional regimes and discourses and in emerging new communities and networks between metropolitan centres and peripheries on various scales. One of our core themes is migration and its consequences for development, transnational integration and democracy. A second field of research and discussion is governance and democracy in functionally differentiated and multilevel systems.
Die Schweiz verfügte über keine Kolonien, war aber dennoch eine imperiale Macht. Über Söldnerdienste, Handelshäuser, Missionsgesellschaften oder wissenschaftliche Netzwerke war sie am Prozess der europäischen Expansion beteiligt und wurde ihrerseits von diesem Prozess geformt. Wie hingen die 'schweizerische Expansion' nach Übersee und die Gründung des Bundesstaates von 1848 zusammen? Studierende lernen in diesem Seminar neuere Ansätze der Globalgeschichtsschreibung sowie jüngere Forschungen zur Geschichte der 'kolonialen Schweiz' kennen. Sie untersuchen Biografien der 23 Autoren der schweizerischen Bundesverfassung von 1848 und fragen nach der Bedeutung, welche der europäische Expansionsprozess für die Lebensläufe dieses «Männerbunds» sowie auf den von ihnen gegründeten Bundesstaates hatte (und hat).
Ob es die Schweiz gibt, ist offenbar ungewiss -gewiss ist dagegen, dass es Schweizer gibt, die sich gerne fragen, ob es die Schweiz gibt, und dass es Medien gibt (das vorliegende Heft reiht sich da ein), die diese pseudowichtige Frage von Zeit zu Zeit ebenfalls abhandeln. In der ausländischen Nichtschweiz ist man da schon sicherer und reproduziert gerne die bestehenden Schweiz-Klischees (Schokolade, Uhren etc.).
2013
Historische Darstellung des nationalen Konflikts | 119 3.1 Die schwierige Geburt des spanischen Nationalstaats | 120 3.2 Die Entstehung des Kapitalismus in Spanien und die frühe Industrialisierung des Baskenlands und Kataloniens | 128 3.3 Entstehung und Etablierung der Nationalbewegungen | 133 3.4 Modernisierung der Nationalbewegungen bis zur Zweiten Republik | 142 3.5 Entwicklung der Nationalbewegungen im Frankismus und antifrankistischen Widerstand | 151 3.6 Etablierung der Demokratie und der regionalen Autonomiestatute | 160 4.
Widerspruch (Themenheft zu Souveränität, Föderalismus und Autonomie), 2018
VIA Regia - Blätter für interkulturelle Kommunikation, 1998
Zeitschriftbeitrag über die ethnoreligiöse Konfliktkonstellation in Nordirland Ende der 1990er Jahre Erschienen in: VIA REGIA – Blätter für internationale kulturelle Kommunikation Heft 54/55 1998, herausgegeben vom Europäischen Kultur- und Informationszentrum in Thüringen
Eberle, Thomas S. & Imhof, Kurt (Hg.). Sonderfall …, 2007
Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift, 2019
Jakob Tanner, Nationalstaaten und Migrationsbewegungen – das Beispiel der Schweiz, Neujahrsblatt des GGK-Forum St. Gallen (Abdruck des gleichnamigen Vortrags vom 31. Oktober 2016)., 2017
The Middle East and us. Between friendship, reason of state, atonement and accusation: The Germans’ ambivalent relationship to Israel. (Conference held in German, 2015) Der Nahe Osten und wir. Zwischen Freundschaft, Staatsräson, Sühne und Anklage: Das gespaltene Verhältnis der Deutschen zu Israel Vortrag im Hygiene-Museum in Dresden am 14.4.2015. Veranstaltet von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dresden in Kooperation mit dem Deutschen Hygiene-Museum Dresden. Der Nahe Osten ist mehr denn je das, was der Name bedeutet: er ist uns nah. Er ist uns näher als jemals zuvor, näher als bei den Kriegen der Vergangenheit – Sechstagekrieg, Jom-Kippur-Krieg, Liba-non-Kriege. Auch wenn wir als Deutsche immer schon eine besondere Beziehung zum Nahostkonflikt hatten, so war dies durch die deutsch-jüdische Geschichte und damit durch unser Verhältnis zu Israel bedingt. Heute aber bestimmt der Nahe Osten viel stärker, vielfältiger und komplexer, sowie durch direkte Rückwirkungen auch den Alltag bei uns. Ich möchte erst einige aktuelle Bezüge dazu aufgreifen, anschließend einige zentrale Themen aus der Entstehungsgeschichte Israels aufgreifen, ohne die man kein Verständnis in der Sache entwickeln und die damit verbundenen Missverständnisse nicht verstehen kann, und dann abschließend zur Frage zurückkehren – die letztlich bei allem im Hintergrund mitschwingt –, was das besonders für uns Deutsche und unsere Beziehungen zu Israel bedeutet: Welches Verhältnis haben wir zu Israel, gibt es eine deutsch-israelische Freundschaft oder ist es nur eine Sühne für historische Schuld? Ist Angela Merkels Erklärung, Israels Sicherheit sei Teil unserer Staatsräson, „Feigheit vor dem Freund“, wie Die Zeit schon 2012 meinte?1 Gibt es also eine deutsch-israelische Freundschaft? Ist es nur eine politische Floskel, die ein Tabu beschreibt, nämlich das Kritikverbot von offizieller Seite? Eine Form von ewiger Sühneleistung für die Verbrechen der Vergangenheit? Und wie ist es mit der wachsenden Kritik an Israel? Was kritisiert sie? Und wo beginnt der Antisemitismus?
Christliche Willkommenskultur? Die Integration von Migranten als Handlungsfeld christlicher Akteure nach 1945, 2020
Der Tisch symbolisiert Orte des Verhandelns, Entscheidens und der Gemeinschaft. Redewendungen wie der „runde“, „grüne“ oder „reine“ Tisch zeugen davon und auch jene der Anliegen, die „vom Tisch gewischt“ werden oder „unter den Tisch“ fallen. Deswegen „auf den Tisch hauen“ kann freilich nur, wer daran überhaupt zugelassen ist. Am Tisch steht also auch zur Frage, wer dazugehört und wer nicht. Kurz: In den Tischregeln und der Frage, wer sich mit wem an den bzw. einen Tisch setzt und wer dort das Sagen hat, spiegelt sich die gesellschaftliche Ordnung. Deswegen war und ist die Tischgemeinschaft auch eine häufige Metapher für Zusammengehörigkeit und Gleichheit, wie sie sich im christlichen Abendmahl oder der Figur des demos exemplarisch zeigt. Wie ich im Folgenden darstellen möchte, verbanden sich diese beiden Traditionen und Bilder in besonderer Weise in den von der schweizerischen Asylbewegung in den 1980er Jahren abgehaltenen banquets républicains. In Form dieser Tischgemeinschaften warf die „andere Schweiz“, wie sich die Asylbewegung auch nannte, die Frage auf, ob und wie die „ganze Welt“ zum gemeinsamen Tisch kommen könne. Mit den banquets nahm die Asylbewegung eine Praxis aus der Epoche der französischen Restauration und Juli-Monarchie auf. Sie tat dies zu einer Zeit, als die sogenannten neuen Flüchtlinge aus Staaten wie Sri Lanka, Zaire, der Türkei oder Chile in der Schweiz wie in anderen westlichen Ländern zur Gefahr für Identität und Wohlstand erklärt wurden . Entsprechend ist der Fokus, den ich auf die banquets und die Symbolik und Metaphorik des gemeinsamen Tischs lege, vor dem Hintergrund einer neuen Fluchtgeographie und dem deswegen als „verunsichert“, „unruhig“, „ängstlich“ oder „xenophob“ identifizierten Volk zu sehen. Denn es stellt sich die Frage, warum die Asylbewegung Mitte der 1980er Jahre ausgerechnet die historische Form der banquets républicains aufgriff, um ihrem Dissens gegenüber der Flüchtlingspolitik der „offiziellen Schweiz“ Ausdruck zu verleihen.
2006
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