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2021
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Aus Politik Und Zeitgeschichte, 2006
Gerechtigkeit durch Sozialpolitik? G erechtigkeit ist multidimensional. Wenn Sozialpolitik Gerechtigkeit faerdern soll, wird es notwendigerweise komplex. Im Folgenden geht es um eine Reduktion dieser Komplexitåt, ohne sie zu verletzen. Wir konzentrieren uns auf soziale Gerechtigkeit und lassen damit andere Aspekte der Gerechtigkeit auûer Acht, beispielsweise das gerechte Handeln in kleinen Gemeinschaften oder die Frage, wie der Einzelne gaettlichen und natçrlichen Gesetzen gerecht wird. Soziale Gerechtigkeit kann auf den ersten Blick vor allem als Programm gegen Ungleichheit verstanden werden. 1 Doch damit gelangt man noch nicht zur gewçnschten Klarheit. Denn auch Ungleichheit hat verschiedene Dimensionen, zum Beispiel Einkommen, Vermaegen, Talente, Geschlecht oder Bildung. Hinzu kommt die stets strittige Frage, was Sozialpolitik, ja Politik çberhaupt und wem gegençber veråndern kann. Es scheint also sinnvoll, den Zusammenhang von Gerechtigkeit und Sozialpolitik etwas grundsåtzlicher zu analysieren. Es wird sich zeigen, dass Sozialpolitik zur Gerechtigkeit in der Tat sehr wesentlich beitragen kann.
Zeitschrift für Evangelische Ethik, 2017
Prerequisites of Justice Deliberations within the Welfare State. Da die moralischen Praxen einzelner Subjekte nur begrenzt zuverlässig sind, entwickeln Gesellschaften eine Vielzahl von Regelsystemen zur Wohlordnung des sozialen Zusammenlebens. Diese Regelsysteme, auch Institutionen genannt, sollen die asymmetrischen Tendenzen der individuellen Moral kompensieren und das menschliche Zusammenleben zuverlässig, sicher und lebbar machen. Die wissenschaftliche Erforschung sozialer Institutionen wird in je eigener Weise von den Sozialwissenschaften, der Psychologie und der Ethik betrieben. Aus christlich-ethischer Perspektive ist die Reflexion von Institutionen lohnend, da (a) Institutionengefüge zentrale anthropologische Grundüberzeugungen einer Gesellschaft greifbar machen und da (b) christlich-prophetische Rede gerade durch die Auseinandersetzung mit Institutionen zur Konkretion angereizt wird. Der vorliegende Diskussionsbeitrag fokussiert die Institution des deutschen Sozialstaats und argumentiert dafür, empathische Intersubjektivität als ein inhaltlich wichtiges ethisches Kriterium für die Strukturierung sozialer Sicherheit zu etablieren. Ausgehend von Martha Nussbaums Werk Political Emotions: Why love matters for Justice (2013) werden Rahmenlinien zum Zusammenspiel von Institutionen, Empathie und Moralempfinden skizziert und anschließend aus sozialethischer Perspektive diskutiert.
Wohlfahrtsstaatliche Politik in jungen Demokratien, 2004
Ober wenige Begriffe ist in den letzten 25 lahren in Philosophie, Soziologie und Politikwissenschaft mehr geschrieben worden als fiber Demokratie einerseits und Gerechtigkeit andererseits. Umfang und analytische Scharfe der theoretischen Reflexionen und empirischen Untersuchungen sind beeindruckend. Der Eindruck verflfichtigt sich jedoch, richtet sich der Blick auf die theoretischen und empirischen Abhandlungen zur Wechselbeziehung beider PMnomene, also darauf, was Demokratie und (soziale) Gerechtigkeit verbindet oder trennt, treibt oder behindert. Von diesen Ligaturen solI hier der Rede sein. Schon eine kursorische Durchsicht der Forschungsliteratur zeigt einen eigenrumlichen Unterschied zwischen den angelsachsischen Publikationen einerseits und den deutschen oder lateinamerikanischen Schriften andererseits. Auch wenn es Ausnahmen geben mag, zeichnen sich letztere Transformationsund Demokratiestudien, die sich mit dem Problem der sozialen Gerechtigkeit bescMftigen, meist durch Begriffs-und Ahnungslosigkeit aus. I Da wird der Begriff soziale Gerechtigkeit im Titel annonciert, aber Ungleichheit beschrieben; da taucht der Begriff der sozialen Ungleichheit auf, aber gemeint ist die Ungleichheit von Einkommen; Unterschiede zwischen Ergebnisgleichheit und Chancengleichheit werden nicht thematisiert. Die Begriffe soziale Gerechtigkeit, justicia social, soziale Gleichheit, Einkommensungleichheit, soziale Entwicklung, a-priori-Gerechtigkeit der Startbedingungen und Ex-post-Ergebnisgleichheit oder Verteilungsgerechtigkeit werden zwar genannt, verschwimmen aber im Nebel der implizierten Synonymitat. Ein Blick in die Literaturlisten zeigt, dass die Autoren sich weder von Rawls oder von Hayek, Walzer oder Sen, Brian Barry oder Ronald Dworkin begrifflichen Rat eingehoit haben. Die angelsachsische Transformations-und Demokratieforschung ist in der Regel vorsichtiger und praziser. Social justice and democracy werden begrifflich kaum in Verbindung gesetzt. Und wo dies doch geschieht, wird praziser Eine der wenigen Ausnahmen stellen die Arbeiten Guillermo O'Donnell (1993, 1998) dar, in denen luzide der Zusammenhang zwischen Armut, defektem Rechtsstaat und "Iow intensity citizenship" thematisiert wird.
Frieden, 1988
Historische Voraussetzungen. Soziale Ungleichheit (sozU) ist zugleich sozialwissenschaftlicher Schlüsselbegriff und gesellschaftliches Schlüsselproblem. Wer sich -in wissenschaftlicher Absicht -mit sozU beschäftigt gerät deshalb unweigerlich in ein Spannungsfeld gesellschaftlicher Konflikte und kontroverser Interessen. Eine "neutrale" Begriffsbestimmung, die von allen Zeit-und Standortgebundenheit abzusehen versucht versucht, ist prinzipiell nicht möglich. Dennoch trägt der Begriff der sozU aber einen Bedeutungskern in sich, der nicht be-liebig austauschbar ist.
Handbuch Philosophie und Ethik, 2015
Zeitgeschichte im Gespräch, 2010
Manuskriptsendungen nur nach vorheriger Vereinbarung mit den Herausgebern.
Die Frage, woher eine nachkapitalistische Gesellschaft ihre Dynamik beziehen soll, ist bis heute eine offene Frage. Die bisherigen Versuche scheiterten unter anderem auch daran, dass die bisher gewählten Wege einer nichtkapitalistischen Entwicklung auf längere Sicht nicht geeignet waren, soziale und kulturelle Innovationen nachhaltig mit stabiler ökonomischer und ökologischer Entwicklung zu verbinden. Der Realsozialismus scheiterte in den 1980er Jahren in ökonomischer Hinsicht daran, dass das Interesse an der Bewältigung der Anforderungen der wissenschaftlich-technischen Revolution und entsprechenden Innovationen schwach blieb. Die in zahlreichen Parteibeschlüssen erhobene Forderung, die Errungenschaften der wissenschaftlich-technischen Revolution mit den Vorzügen des Sozialismus zu verbinden, erwies sich als nicht realisierbar. Dieses Problem bestand im Kern seit dem Ende der Rekonstruktion der Volkswirtschaften Anfang der 1960er Jahre. In den Wirtschaftsreformen wurde versucht, das Interesse der Beschäftigten und der Unternehmen auf eine höhere Ökonomie lebendiger und vergegenständlichter Arbeit sowie auf eine beständige Erneuerung der Produktionsprozesse und der Erzeugnisse zu lenken. Ota Šik entwickelte in seinem 1962 erschienenen Buch " Ökonomie-Interessen-Politik " (Šik 1966) dieses Problem mit dem Blick auf die Anforderungen der Eigenart der Bewegung von Interessen auf die Entwicklung des Wirtschaftsmechanismus. Obwohl das Buch nach der Niederschlagung des " Prager Frühlings " 1968 aus dem offiziellen Kanon der Politischen Ökonomie des Sozialismus verschwand, bildeten die hier angestellten Überlegungen für die folgenden Jahre wesentlicher Hintergrund ökonomischer und sozialer Forschungen. Die Wirtschaftsreformen in den realsozialistischen Ländern drehten sich immer um die Frage, wie die Interessen der Beschäftigten, der Wirtschaftseinheiten (Unternehmen) und der Gesellschaft miteinander in eine produktive Beziehung gestellt werden könnten. Eine andere Formulierung dieser Frage war die nach dem Verhältnis von Markt und Planung, nach der Stellung der Unternehmen und der Planungsorgane im Wirtschaftsmechanismus oder nach der Verantwortung der Unternehmen und der Planungsorgane für die von ihnen getroffenen Entscheidungen. Es fehlte aber eine tatsächlich systematische und vorurteilsfreie Erforschung der Interessenlagen der verschiedenen gesellschaftlichen Akteure. Erst Ende der 1970er Jahre begann z.B. in der DDR eine systematischere Erforschung der Frage nach den Triebkräften sozialer Entwicklung. Allein dieser lange Weg zwischen der politischen Etablierung der realsozialistischen Staatsmacht und einer konsequenten Analyse ihrer Bewegungsgesetze deutet darauf hin, dass wir es hier mit einem sehr komplizierten Feld zu tun haben, dessen Bearbeitung durch politisch-ideologische Komponenten noch komplizierter wird. Es sei daran erinnert, dass es in den 1920er in der jungen Sowjetunion noch Diskussionen darüber gab, ob es überhaupt eine Politische Ökonomie des Sozialismus geben könne, da die gesellschaftlichen Verhältnisse doch offenlägen und die Partei mit ihren Beschlüssen zur entscheidenden Triebkraft geworden wäre. Auch wenn derartige vereinfachende Vorstellungen überwunden wurden, blieben deren Nachwirkungen auch in der DDR bis zu ihrem Ende noch spürbar. Ausdruck dessen war die Unterschätzung der Rolle einer lebendigen Demokratie als Triebkraft wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung. Eigentlich ist diese Situation verwunderlich. Karl Marx selbst äußerte sich zwar immer nur sehr vorsichtig über eine nachkapitalistische Gesellschaft, doch liefern selbst diese Aussagen und vor allem sein Herangehen an derartige Fragen hinreichendes Material, um eigene Forschungsansätze zu gewinnen.
This paper argues that liberal theories of justice cannot satisfactorily deal with institutional power. They set out to compare different institutional structures based on criteria which presume an institution-independent ontology of rights and goods. But as soon as it is acknowledged that many properties of goods and rights which are normatively relevant depend ontologically on the existence of particular institutions, and that such institutions necessarily involve specific structures of power, it can be argued that not judgments about rights, equality or welfare, but an assessment of the justice of power relations is the most important task for theories of social justice. The paper explores several strategies for providing such an assessment.
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Handwörterbuch des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland, 2021
Handbuch Bioethik, ed. Dieter Sturma, Bert Heinrichs, 2015
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PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, 1995
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Ethics of Science and Technology Assessment, 2008
Zeitschrift für philosophische Forschung 74 (2), 296-309, 2020
Auf der Suche nach einem Gleichgewicht, 2005