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2021
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Beiträge zum Jubiläumskolloquium in Bern, 15. Juni 2012.
2010
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Wir können die Schweizer Geschichte nach Episoden abklopfen, in denen bestimmte Teile der Gesellschaft zu Sündenbücken gemacht werden. Warum aber danach Ausschau halten? Dafür gibt es zwei gute Gründe: Einmal, um sich schlicht auch in dieser Variante bewusst zu werden, was es mit der Schaffung von Sündenböcken auf sich hat. Und zum anderen, um zu zeigen, dass es solche soziale Mechanismen auch und sogar in der Schweiz gibt. Auch und sogar -warum eigentlich nicht? Wenn wir feststellen, dass die Schweiz diesbezüglich keine Ausnahme bildet, dann dämpft dies ein wenig die problematische Vorstellung, dass die Schweiz ein perfektes Musterland sei. Die unzutreffende Idee eines derartigen Exzeptionalismus
2021
E s ist zu begrüßen, dass die Graphische Sammlung nach vielen Jahren einmal wieder einige der italienischen Zeichnungen aus ihren Beständen gezeigt hat. Die letzten ausschließlich italienischen Altmeisterzeichnungen gewidmeten Ausstellungen fanden 1967 und 1977 statt. Passenderweise tagte im Ausstellungszeitraum das "Forum Kunstgeschichte Italiens", u. a. mit einer der Zeichnungsforschung gewidmeten Sektion "Die Rolle der Zeichnung in der künstlerischen Praxis Italiens 1300-1800". Die Auswahl der Zeichnungen und die Katalogredaktion besorgte Kurt Zeitler, Referent für die italienischen Zeichnungen und Druckgraphiken in der Graphischen Sammlung. GEWICHTIGE FORSCHUNGSBEITRÄGE Der sorgfältig gestaltete Katalog enthält sehr gute Farbabbildungen sämtlicher ausgestellter Blätter, nebst zwei nicht gezeigten Blättern von Sisto Badalocchio (Nr. 64) und Gaspare Vanvitelli (Nr. 141). Die Ausstellung war zudem Anlass für die Publikation eines Katalogs, der sich an den in den letzten zehn Jahren von deutschen Museen her-ausgegebenen Katalogen italienischer Zeichnungen messen lassen muss. Zu nennen sind hier in chronologischer Reihenfolge: Sonja Brink, Disegnatore virtuoso. Die Zeichnungen des Pier Francesco Mola und seines Kreises, museum kunst palast/Sammlung der Kunstakademie Düsseldorf,
Mit einem neuen Layout feiern die «Schweizer Monatshefte» ihr neunzigjähriges Bestehen. Ihre Vergangenheit als germanophiles und zeitweise faschistisches Blatt blenden sie dabei weitgehend aus. Dabei sind in den Spalten der Zeitschrift in den letzten Jahren wieder vermehrt antidemokratische Töne zu hören. Die «Schweizer Monatshefte für Politik, Wirtschaft und Kultur» (SMH) erscheinen ab diesem Monat in neuer Aufmachung und unter dem kürzeren Namen «Schweizer Monat». Trotz des Faceliftings gibt man sich traditionsbewusst als «älteste, seit 1921 durchgehend erscheinende Autorenzeitschrift der Schweiz». Betont wird die Kontinuität auch damit, dass dem neuen Titel ein «seit 1921» beigefügt wird. Doch etwas erscheint seltsam an diesem Traditionsbewusstsein: Die Angaben zur eigenen Geschichte sind in der Zeitschrift wie auf ihrer Website auffällig kurz gehalten. Zum ersten Vierteljahrhundert ist auf der Website nichts zu lesen ausser: «Von Anfang an wandte sie sich an einen Kreis engagierter Leser, die sich kritisch mit dem Zeitgeist auseinandersetzten.» Etwas ausführlicher wird man erst zur Phase danach: «Nach dem Zweiten Weltkrieg boten die ‹Schweizer Monatshefte› vielen Autoren die Möglichkeit, ihre der Idee der Freiheit verpflichteten Beiträge im deutschen Sprachraum zu publizieren.» Erwähnt werden Karl Popper, Ludwig von Mises, Wilhelm Röpke und Friedrich August von Hayek. Die Vordenker des Neoliberalismus haben also offensichtlich den Redaktionskurs der Nachkriegszeit bestimmt, und dies zu betonen, scheint den Herausgebern auch heute wichtig zu sein.
Vielleicht entspricht Heldenverehrung einem universalen Bedürfnis. 1 Heldenkulte könnten jedoch nationale Ausprägungen aufweisen. Dennoch meine ich, dass man einer deutschen Zuhörerschaft kaum grundsätzlich Neues vermittelt, wenn man über den schweizerischen Heldenkult berichtet, zumal, wie wir sehen werden, schweizerisches Heldentum immer wieder von Deutschen besungen worden ist. Eine aus deutscher Sicht häufig manifestierte Erwartung bestätigt sich jedoch nicht: In der angeblich zur Nüchternheit neigenden Schweiz wird man wegen ihres republikanischen Regimes keine grundsätzlich andere Heldenkultur vorfinden. Wie viele Helden hat die kleine Schweiz? Heldentum lebt z.T. von Singularität und mündet im Fall der Schweiz in die Tatsache, dass sie gewiss einen Haupthelden hat und dieser (wie im Untertitel in Erinnerung gerufen) Wilhelm Tell heisst. Das dürfte sich, dank Schiller, sogar in Lüneburg herumgesprochen haben. Hier das 1 Stark beachtet ist die inzwischen erschienene Publikation, die sich mit der politischen Bewirtschaftung der alteidgenössischen Mythen kritisch auseinandersetzt, aber nicht speziell mit der Heldenproblematik befasst: Thomas Maissen, Schweizer Heldengeschichte und was dahinter steckt. Baden 2015. -Zum neuzeitlichen Funktionswandel vgl. Michael Naumann, Strukturwandel des Heroismus. Vom sakralen zum revolutionären Heldentum. Königstein 1984. Die vom Helden Winkelried umarmten Spiesse des Feindes: in Marmor verewigter Märtyrertod im 1865 in Stans errichteten Denkmal von Ferdinand Schlöth.
1993
Ausgerechnct im Jubilaumsjahr >991, als dic Confoederatio He>vetica ihren ‘700. Geburtstag feiern soilte, breitete sich unter den Schweizern ein Unbehagen aus, das die offiziell verorduete Feststimmung uberschattete und von der inund auslandisehen Presse Ms «Identitatskrise» diagnostiziert wurde, deren Wurzeln in den auBenund innenpolitischen, wirtschaftlichen und gesellschafttichen Veranderungen der letzten Jahre zu suchen sejen. Die Tragweite dieses Krise sowie ihre verschiedenen Jmplikationen und Auspragungen im politisehen, wirtschaftliehen und sozialen Leben der Schweiz wurden bereits itn ersten Teil dieses Untersuchung ausfiihrlich dargestellt.1
EU-König und die wehrhaften Eidgenossen, SVP-Kostümfest vom Juni 2014 (Keystone) Die Uni Zürich streicht, nachdem bereits 2005 das Hauptfach liquidiert worden ist, jetzt auch noch das Nebenfach Schweizergeschichte -und dies ausgerechnet in einer Zeit, da das rechtsnationale Lager mit ihrem antiquierten Geschichtsbild weiter zu punkten versucht. Das war sogar ein Beitrag der TV-Nachrichten wert! Protestierende SVP-Politiker erblicken darin eine von linken Professoren betriebene »Liquidation der nationale Geschichte«. Zudem sehen sie darin die Folge davon, dass zu viele deutsche Professoren an Schweizer Universitäten berufen werden. Dass sich nur noch wenige Nachwuchseidgenossen für ein auf die Schweiz enggeführtes Geschichtsdiplom interessieren, bleibt dabei völlig unbeachtet. Von Vernachlässigung der Schweizer Geschichte an unseren Universitäten zu
Georg Kohler, Felix Ghezzi (Hg.), „Die Schweizermacher“ und was die Schweiz ausmacht, 2016
Das vorherrschende nationale Geschichtsbild vernachlässigt stets einen Aspekt: jenen der Verflechtung. Hier gibt André Holenstein in seiner Präsentation der Schweizer Geschichte Gegensteuer. Er schreibt, dass sich die Schweiz unzutreffend als ein Land verstehe, »das sich selbst genügt und seit je tapfer den Zumutungen der bedrohlichen Aussenwelt trotzt«. An anderer Stelle kritisiert der Autor »isolierte Nabelschau« und »Selbstgefälligkeit«, die der Tatsache zu wenig Rechnung trage, dass die eigene Existenz stets im Austausch mit und in Abgrenzung zu anderem steht. Der Nachweis der enormen Verflechtung fällt Holenstein leicht, weil es diese Verflechtung gibt und er sie bestens kennt. Breiten Raum nehmen die Darlegungen der Migrationsverflechtung (notabene infolge von Personenfreizügigkeit) ein, von den Söldnern über die Zuckerbäcker und Kaminfeger bis zu den Baumeistern. Da erhalten auch die in St. Petersburg wirkenden Basler Mathematiker (Euler, Bernoulli, Hermann, Fuss) ihren verdienten Platz. Ergänzt werden diese Ausführungen mit Abschnitten über die kommerziellen und die diplomatischen Verflechtungen. Ein zentraler Gedanke gilt dem »Ressourcenaustausch«: Geld gegen Menschen, Salz gegen Vieh, Käse und Textilien. Dem Autor geht es unter anderem auch darum, das Bild eines »schollenverhafteten« und abseitigen Bergvölkchens zu berichtigen und auf die »Weltläufigkeit« und hohe Anpassungsfähigkeit der Schweizer Bevölkerung hinzuweisen. Ein eigener Abschnitt ist unvermeidlicherweise der Neutralität gewidmet. Dabei wird einmal mehr die Vorstellung korrigiert, dass diese auf Marignano (1515) zurück-
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Jakob Tanner, Als die Schweiz eine andere wurde. Die 1968er Bewegung und die Veränderung der Gesellschaft. Essay in: Sonntagsblick „Magazin ‚68“ (Spezial ‚68 in der Schweiz), 4. März 2018, S. 17-19., 2018
"Chalet Suisse". "Delightful Horror": Die Erhabenheit der Alpen und der frühe Fremdenverkehr. , 2016
Hier und Jetzt, 2005
RosaRot, Nr. 59, Frühling, 2019
Zeitschrift für Ideengeschichte, 2010
Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit, 2007
SCHWEIZERISCHE ZEITSCHRIFT FÜR GESCHICHTE REVUE SUISSE D'HISTOIRE RIVISTA STORICA SVIZZERA, 2019
Schweizerische Zeitschrift für Geschichte, 2019
Public History Weekly, 2013
Physik-Journal, 2016
Lëtzebuerger Journal 2004, Nr. 232 (3. Dezember), S. 10-12., 2004