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2018, PERIPHERIE – Politik • Ökonomie • Kultur
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Das Kommunistische Manifest wird als eine weitsichtige Prognose kapitalistischer Globalisierung angesehen. Andererseits haben sich anti-kapitalistische Revolutionen ganz anders entwickelt als vom Manifest erwartet. Der Kapitalismus hat sehr viel flexibler als angenommen auf die Herausforderungen sowohl seiner eigenen Dynamik als auch der Russischen und Chinesischen Revolution reagiert. Der Autor vertritt die These, dass vor allem die Vernachlässigung der Wechselbeziehungen zwischen Zeit und Raum diesen Fehlprognosen zugrunde liegen. Nach einer Übersicht über Ansätze der Prognose des sozialen und politischen Wandels (einschließlich Futurologie und Utopien), diskutiert er die Rolle von Prognosen in der globalen Umweltpolitik, ausgehend von einer umfassenden Studie der US-Regierung (Global 2000). Angesichts fehlender transformativer Visionen, wendet er sich der kritischen Kapitalismusanalyse zu und fasst die Beziehungen zwischen der Vision des Kommunistischen Manifestes, dem Wandel rev...
Sozialtheorie, 2008
Gelegentlich trachtete die Geographie danach, eine Raumwissenschaft zu sein; manchmal wollte sie sich durch räumliche Differenzierung oder die Synthese verschiedener Faktoren in bestimmten Umgebungen definieren. 1 In der Tat verhält es sich nach allgemeiner Auffassung so, dass die Fragestellungen der Geographie an Definitionen ausgerichtet sind, die den Raum in ihr Zentrum stellen. Wenn wir aber Studierende im ersten Studienjahr danach fragen, was Raum sei, gehen die konstruktivsten Antworten in Richtung letzte Grenze. Tatsächlich ist es wahrscheinlich, dass die meisten Studierenden der Geographie in einem bis zu neun Jahre dauernden Studium sich nur selten mit explizit theoretischen Diskussionen des Raums befassen. Raum gilt als offensichtlich, als evident und scheint nicht wirklich weiterer Untersuchung zu bedürfen. Unsere Sicherheit im Gebrauch des Wortes Raum wie auch unser Unvermögen, das Besondere dieses Begriffs zu bestimmen, erinnert an die Diskussion des Begriffs der Zeit durch Augustinus, Bischof von Hippo, 397 n. Chr.: "Was also ist die Zeit? Wenn niemand mich danach fragt, weiß ich es; wenn ich es jemandem auf seine Frage hin erklären soll, weiß ich es nicht." 2 Sowohl Zeit als auch Raum sind alltägliche Begriffe, die jedermann aus der Alltagserfahrung heraus versteht, und so bleiben sie oft undefiniert. Dieses Definitionsmanko wird durch die fachwissenschaftliche Arbeitsteilung verschlimmert, denn die Geographie tendierte immer dazu, sich als Raumwissenschaft zu begreifen und daher sich in Bezug auf die Zeit für unzuständig zu erklären. Befragt man Studierende der Geographie nach ihren Begriffen von Raum, ergibt sich eine große Mannigfaltigkeit
Metzler: Handbuch "Metaphysik (Hg.: M. Schrenk), 2017
Thema dieses Abschnitts sind räumlich ausgedehnte und zeitlich fortbestehende Dinge wie Steine oder Wassertropfen. Gegenbegriffe dazu sind zunächst "Prozesse" und (physikalisch) "Ereignisse", mit denen beispielsweise ein raumzeitlich ausgedehntes Gewitter oder ein (idealisiert) punktförmiger Blitzschlag gemeint sind. Des Weiteren sind "Lebewesen", "Person" oder "Artefakt" Gegenbegriffe, insofern es hier nur darauf ankommt, was bereits für unbelebte, natürliche Gegenstände gilt. Für das Folgende sei angenommen, dass unterschiedslos alles, was räumlich (echt) innerhalb eines Ganzen liegt, ein (echter) Teil dieses Ganzen ist, und dass dafür die klassische Mereologie gilt. Dann kann man sagen, dass Dinge auf die Weise räumlich ausgedehnt sind, dass sie numerisch verschiedene, nicht notwendig qualitativ unterscheidbare, räumlich kleinere, bis hin zu punktdünne Teile haben, aufgrund derer sie ihren Raum erfüllen. Diese Annahmen sind allerdings nicht unumstritten. Denn bereits die räumliche Ausdehnung von Dingen kann durchaus problematisch sein, insbesondere durch Gründe aus der gegenwärtigen Physik. Streng genommen hat nämlich nur ein geradlinig-gleichförmig bewegter, sog. starrer Körper wohldefinierte räumliche Teile, und außerdem kann es vorkommen, dass Teilsysteme miteinander ‚verschränkt' sind, was die räumliche Ausdehnung des Ganzen zumindest unanschaulich macht. Aber auch aus rein philosophischen Gründen ist die räumliche Ausdehnung von Dingen nicht unproblematisch: Im Sinne Zenons könnte man versuchen, sich ein Ding vorzustellen, das zur Hälfte durchgehend rot ist, im anschließenden Viertel durchgehend grün, im unmittelbar folgenden Achtel wieder rot, usw. Es müsste aktual unendlich viele, farblich alternierende Teile haben, ohne einen letzten Teil an seinem einen Rand, der weder rot noch grün noch beides sein dürfte. Kann es ein solches Ding geben? (Vgl. dazu Arsenijevic 2007, Abschnitt 2). Ebenso könnte man diskutieren, ob Dinge bloß numerisch verschiedene, qualitativ aber identische räumliche Teile haben können. Ein Ding, das zur Hälfte durchgehend rot, zur anderen Hälfte durchgehend grün ist, hat unbestritten zwei Teile, einen roten und einen grünen. Besteht aber bspw. die eine Hälfte aus weiteren, gleichermaßen roten Teilen oder ist sie nicht vielmehr ihrerseits ungeteilt? Das könnte davon abhängen, ob die rote Hälfte physisch zusammenhängt oder nicht. Wenn nicht, so vielleicht Aristoteles, wären die vermeintlichen Teile aber schon voneinander getrennt, sodass kein geteiltes Ganzes, sondern zwei Ganze vorlägen. Dies spräche dafür, dass räumliche Teile eines (physisch zusammenhängenden) Ganzen qualitativ unterscheidbar sein müssen. Wiederum mit
2014
The title of this paper is 'Time and Soul. A study of the mediation problem between Time and Soul in the works of Aristotle (Phys IV 1014) and its reception in the works of Paul Ricœur'. The goal of this paper is to show that, using Aristotle as a starting point, new perspectives open up regarding the interpretation of the Aristotelian concept of time, so long as it is subjected to a Relecture by utilizing the concept of ψυχή. This paper will proceed as follows: first, a brief summary of Aristotelian natural philo-sophy will be provided, in order to facilitate the study of Aristotle's treatise on time. A close reading of the treatise will follow in chapter 2. Aspects which are central to the flow and aims of the paper will be emphasised (concept of nature, concept of motion, theory of the four principles). Chapter 3 contains a close reading of the Aristotelian concept of time as it is presented in the work 'Time and Narrative' by the French philosopher Paul Ricœu...
2020
OpenAccess. ©2 020M ichael Wedel,p ubliziertv on De Gruyter. Dieses Werk ist lizenziert unter der CreativeC ommons Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 License.
Paper about spatiotemporal aspects in the philosophy of Isaac Newton and Alfred North Whitehead
In Interdisziplinäre Beiträge zu Zeit und Raum Seiten 78-136 Band 8 aus der Reihe "Beiträge zur allgemeinen wissenschaftlichen Weiterbildung" Herausgeber: Reinhardt Rühdel und Carmen Stadelhofer, ZAWIW, Universität Ulm
2021
This paper gives a brief introduction to basic features of narrative which are at the same time central categories of narratology like time, space and character. In the 1990ies narratology has expanded its topic as well as questioned its hitherto mainly structuralist framework. Biblical Studies are extended between the probably not appropriate alternatives of literary and historical studies. Also biblical narrative seems to be both: literary work and-in quite a different way than the modern term would suggest-historiography. Narratology, if it sees itself as part of the cultural studies, can bridge this gap while still be rooted in literary criticism. 2
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Christian Tornau (Hg.), Plotin Handbuch. Leben-Werk-Wirkung, 2024
Neue Zeitschrift für Systematische Theologie und Religionsphilosophie, 2010
Education Permanente. Schweizerische Zeitschrift für Weiterbildung. 2007-1, 2007
Technikzukünfte, Wissenschaft und Gesellschaft / Futures of Technology, Science and Society, 2018
RaumFragen: Stadt - Region - Landschaft, 2021