Academia.edu no longer supports Internet Explorer.
To browse Academia.edu and the wider internet faster and more securely, please take a few seconds to upgrade your browser.
2008, Zeitschrift für Soziologie
…
22 pages
1 file
ZusammenfassungDie vorliegende Verfahrensanalyse kontrastiert zwei politische Untersuchungsausschüsse. Die Autoren fragen, ob und inwiefern die Untersuchungen als Verfahren, d. h. mit Luhmann als abgegrenzte und eigensinnige Handlungszusammenhänge, gelten können. Ausgehend von den Frage-Antwort-Interaktionen in der englischen „Hutton Inquiry“ und dem „CIA-Ausschuss“ der EU rekonstruieren die Autoren die jeweiligen Funktionsweisen im Hinblick auf die Arten und Weisen der kommunikativen Anknüpfung, der Wissensgenerierung und der Entscheidungsfindung. Beide Untersuchungen fungieren als eigensinnige, selbstbezügliche Verfahren. Gleichzeitig zeigt das Diskursmaterial unterschiedliche Grade der Selbstbezüglichkeit, Integration und Abgrenzung der Kommunikations-, Wissens- und Entscheidungsprozesse. Letztere bündeln sich zu durchgängig (relativ) starken und schwachen Verfahren. Die konstatierten Stärken und Schwächen werden durch Ausnahmen bzw. durch Wechselspiele der Teilnehmer noch bestät...
Zusammenfassung: Die vorliegende Verfahrensanalyse kontrastiert zwei politische Untersuchungsausschüsse. Die Autoren fragen, ob und inwiefern die Untersuchungen als Verfahren, d. h. mit Luhmann als abgegrenzte und eigensinnige Handlungszusammenhänge, gelten können. Ausgehend von den Frage-Antwort-Interaktionen in der englischen "Hutton Inquiry" und dem "CIA-Ausschuss" der EU rekonstruieren die Autoren die jeweiligen Funktionsweisen im Hinblick auf die Arten und Weisen der kommunikativen Anknüpfung, der Wissensgenerierung und der Entscheidungsfindung. Beide Untersuchungen fungieren als eigensinnige, selbstbezügliche Verfahren. Gleichzeitig zeigt das Diskursmaterial unterschiedliche Grade der Selbstbezüglichkeit, Integration und Abgrenzung der Kommunikations-, Wissens-und Entscheidungsprozesse. Letztere bündeln sich zu durchgängig (relativ) starken und schwachen Verfahren. Die konstatierten Stärken und Schwächen werden durch Ausnahmen bzw. durch Wechselspiele der Teilnehmer noch bestätigt: und zwar dort, wo diese gezielt das jeweils andere Verfahrensregister aufrufen. Im Ausblick verweisen die Autoren auf weitere Implikationen ihrer Verfahrensanalyse: Zum einen im Hinblick auf die politische Bewertung der Untersuchungen und ihrer Wirkungsweise, zum anderen im Hinblick auf epistemische Voraussetzungen des jeweiligen Realtypus. Insgesamt forciert der Artikel ein soziologisches Verständnis von Verfahren sowie eine empirische Relativierung systemtheoretischer Annahmen.
2015
Die biblische Option für die Schwachen steht quer zur vorherrschenden Logik mo derner Gesellschaft. Soll sie über private Caritas hinaus soziostrukturell relevant sein, muss sie unter den Bedingungen von Wettbewerb und Konkurrenz ausbuchstabiert werden. Dabei lassen sich überraschende Potentiale christlicher Ethik entdecken: für die Kultur, in der oft gerade die Verlierer gesellschaftlich standardisierter Wettbe werbe Neues bringen, für einen Sozialstaat, der die Stärken der Schwachen fördert, oder auch für eine Erneuerung der Sozialen Marktwirtschaft durch "Kapitalisten der Nächstenliebe". 11 Zu der vielschichtigen Diskussion zwischen Egalitarismus und Nonegalitarismus um den Stellenwert der Gleichheit für philosophische und theologische Konzeptionen von Gerechtigkeit vgl. Kersting 2005; Schnabel 2006. Der Begriff des Mitleids hat insbesondere durch den von Johann Baptist Metz vertretenen Ansatz der Compassio in der neueren politischen Theologie eine Differenzierung erfahren, durch die der Vorwurf Nietz sches entkräftet wird. In dein als Compassio verstandenen Mitleid geht es gerade nicht um Paternalismus, bloße Umverteilung oder Nivellierung, sondern um personale Zuwendung, die dem Schwachen hilft, seine eigenen Potentiale und seine Würde zu entdecken. Vgl.
1. Vorbemerkung • Sprache in den Massenmedien und Werbung zählt zur Domäne des öffentlichen Sprachgebrauchs • grundsätzlich standardnah, vorbereitet, rhetorisch gestaltet und inszeniert • Problem für die sprachwissenschaftliche Beschreibung: text und varietätenlinguistisch sowie stilistische Komplexität, denn: • hier: nur grundlegende Definitionen und Ausschnitte der massenmedialen Kommunikation, wobei Sprache der Werbung als eine besonders stark inszenierte Ausdrucksform im Vordergrund stehen soll. 2.Grundlegende Definitionen, kommunikative Rahmenbedingungen, öffentliche Reflexion 2.1.Massenmedien • Massenmedien = alle Medien, die den Prozess der Massenkommunikation transportieren und in Gang setzen, indem sie sich in der Regel monologisch/ unidirektional, (d.h. keine Face-to-Face-Kommunikation; keine Möglichkeit einer unmittelbaren Rückkopplung; zeitlich indifferent) an ein größeres Publikum wenden. • Massenmedien im engeren Sinn: Buch, Presse (Zeitungen und Zeitschriften), Hörfunk, Fernsehen und Film/ Kino • Massenmedien im weiteren Sinn: auch sog. neue Medien, insbesondere das Internet. • Hinsichtlich der kommunikativen Rahmenbedingungen relevant erscheinen die seit dem 20. Jahrhundert dominanten Trends: o der Kommerzialisierung (besonders durch Einführung des privaten Rundfunks)
2007
Sicherheitsforschung zu neuen Technologien wie Agrobiotechnologie oder Mobilfunk ist ein wichtiger Bestandteil gegenwartiger Technologiepolitik, offentlicher Meinungsbildung und Aushandlung. Zugleich fallt sie als inter- und transdisziplinares Forschungsprogramm aus traditionellen Prozessen disziplinarer Qualitatssicherung heraus. Der folgende Beitrag versucht dieses Manko uber die Diskussion spezieller Qualitatskriterien interdisziplinarer Forschung zu bearbeiten. Besondere Beachtung kommt dabei den epistemischen Kulturen der einzelnen Disziplinen sowie dem Umgang mit Nichtwissen und Unsicherheit zu. Es wird argumentiert, dass die Auswahl der zu beteiligenden Disziplinen auch die mit diesen verbundenen epistemischen Kulturen und "Nichtwissenskulturen" berucksichtigen muss; dass Ausmas, Ort und Form interdisziplinarer Integration auch Implikationen fur den wissenschaftlich-gesellschaftlichen Deliberations- und Entscheidungsprozess haben; sowie, dass wissenschaftliche Evide...
2019
Die hier zugrunde gelegte sozialkonstruktivistische Epistemologie der CCO-Perspektive und auch des narrativen Ansatzes (vergl. Czarniawska 1991, 1997; dazu mehr in Abschnitt 3.2.)
Als Slobodan Milošević, der gestürzte jugoslawische Präsident, am 3. Juli 2001 das erste Mal vor seine Richter des UN-Kriegsverbrechertribunals in Den Haag geführt wurde, machte er deutlich, dass er das Gericht nicht anerkannte und den Prozess als eine Farce ansah. Er ignorierte die Au orderung, sich im Sinne der Anklage für schuldig oder unschuldig zu bekennen und quittierte die Frage des vorsitzenden Richters May, ob er die Anklage noch einmal hören wolle, mit der Bemerkung at is your problem. Einen Verteidiger lehnte er ab. Als er dann das Gericht beschuldigte, die Verbrechen der NATO in Jugoslawien zu beschönigen, wurde ihm sein Mikrofon abgestellt. Trotz dieser Renitenz begann an diesem Tag ein Prozess, der viereinhalb Jahre dauerte und der weitgehend abgeschlossen war, als Milošević am 11. März 2006 an einem Herzinfarkt verstarb. Bis dahin waren fast 300 Zeugen vernommen und tausende andere Beweismittel vorgelegt worden. 1 In den ersten drei Jahren hatte sich Milošević selbst verteidigt. Gleichwohl waren von Beginn an P ichtverteidiger im Gerichtssaal, die als sogenannte amici curiae über die Rechte des Angeklagten wachten, die immer wieder Einwände erhoben und Zeugen vernommen hatten. Als sich Miloševićs Zustand im Sommer 2004 verschlechterte und es deswegen immer wieder zu Prozessunterbrechungen kam, verfügte das Gericht, dass aus den beiden amici curiae nun Miloševićs ordentliche Verteidiger wurden. Auch wenn der Angeklagte dies partout nicht wollte: Von nun an sprach der ganz formell mit Robe und Perücke agierende britische Kronanwalt (Queen's Counsel) Steven Kay für ihn. 2 Die Verteidigung dauerte bis zum Frühjahr 2006. Wäre Milošević nicht verstorben, hätte ihn das Gericht angesichts der Beweislage mit höchster Wahrscheinlichkeit schuldig gesprochen, genauso wie zahlreiche Angeklagte aus dem ehemaligen Jugoslawien vor und nach ihm, die sich teilweise genauso renitent verhalten hatten wie der Ex-Präsident. War das Siegerjustiz? 3 Ohne Fragen waren und sind die machtpolitischen Rahmenbedingungen essentielle Voraussetzungen für die Den Haager Kriegsverbrecherprozesse. Aber der Umstand, dass seine Urteile und auch der Verlauf des Milošević-Prozesses von großen Teilen der Weltö entlichkeit als legitim wahrgenommen wurden, lässt sich nicht allein auf allgemeine Machtverhältnisse zurückführen. Vielmehr wurde Macht 1
Psych up2date, 2017
Der Block Robuste Statistik im Weiterbildungslehrgang (WBL) in angewandter Statistik an der ETH Zürich soll 1. in Problemstellungen einführen, in denen robusten Verfahren Vorteile bringen, 2. die Grundidee der robusten Methoden bei linearen Modellen erklären, und 3. Sie in jene Teile der statistische Software R einführen, die zur Lösung konkreter Problemstellungen beitragen.
VS Verlag für Sozialwissenschaften eBooks, 2010
Loading Preview
Sorry, preview is currently unavailable. You can download the paper by clicking the button above.
Tectum – ein Verlag in der Nomos Verlagsgesellschaft eBooks, 2024
KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 2017
Zeitschrift für Soziologie, 2019
Zeitschrift für kritische Sozialtheorie und Philosophie, 2016
Der Hautarzt, 2002
ZUMA Nachrichten, 1991
MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung, 2020
Zeitschrift Fur Psychosomatische Medizin Und Psychotherapie, 2019