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2018
Im Jahre 1990 erwarb das Germanische Nationalmuseum das Modell einer Gürtelschnalle, das in Caesarea gefunden worden sein soll. Im Museumsbesitz waren bereits 10 Gürtelschnal len, deren Fundorte in Ägypten, im Libanon und in Italien liegen. Zwei dieser Schnallen sind dem Typus Syrakus zuzuordnen und lassen sich damit als byzantinisch bestimmen und in die Zeit um 600 datieren. Ein weiteres Exemplar stellt eine Variante des Typs Balgota dar, wäh rend die anderen Gürtelschnallen nicht eindeutig bestimmten Typen zuzuordnen sind. Sie sind aufgrund des Vergleichsmaterials jedoch im byzantinischen Bereich a nzusiedeln. Von diesen Schnallentypen hebt sich das jüngst erworbene Modell ab, das aufgrund von Verg leichsbeispielen als byzantinisch anzusprechen ist und das b isla ng bekannte zweite Belegstück für ein Modell einer byzantinischen Gürtelschnalle darstellt. R. Schewe untersuchte die Materia lzusammensetzung der von B. Haas besprochenen byzantinischen Gürtelschnallen. Dabei lassen die Anteile von Metall-und Spurenelementen bei den untersuchten Schnallen Z usammenhänge erkennen. Untersucht wurde auch d ie Herstellungs-sowie die Bearbeitungstechnik, d ie auf die Anwendung bestimmter Werkzeuge beim frühmittelalterlichenh Handwerker schließen lassen, wie z.B. den Bohrer. Zum Absch luß wird die Patinabildung auf metallenen Fundstücken besprochen.
2019
Art und Umfang, Beginn und Dauer kultureller Einflüsse aus dem Byzantinischen Reich und anderen Mittelmeerländern auf die Gebiete nördlich der Alpen stehen seit mehreren Jahrzehnten im Mittelpunkt archäologischer Forschung. Dennoch blieben einige Spuren solcher Einflüsse, die allerdings nur im östlichen Merowingerreich und nur während des 7. Jahrhunderts faßbar sind, bisher unbeachtet. Dabei handelt es sich um Knebelverschlüsse aus zwei Bronzeplatten annähernd gleicher Form und Verzierung. In geschlossenem Zustand bilden die beiden Platten eine optische Einheit in Gestalt eines Rechtecks oder eines gestreckten Ovals. Die eine Platte weist eine längliche, schlüsselloch-oder kreuzförmige Öffnung auf, die andere einen bandförmigen Fortsatz mit einer Quermulde und einem zumeist kreuzförmigen, gelegentlich aber auch stab-oder zungenförmigen Knebel. Dieser wird fast immer von unten her durch die Öffnung der anderen Platte gesteckt und dann meistens um 90 Grad gedreht. Der vordere Rand der Lochplatte legt sich dabei in die Mulde des bandförmigen Stegs der Knebelplatte, während der Knebel die Öffnung zumeist so vollständig ausfüllt, daß selbst im Dekor der beiden Platten keine Lücke mehr erkennbar ist. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Befestigungsweise können die Knebelverschlüsse in die zwei Haupttypen A und B eingeteilt werden. Diese sind je nach Form des Knebels in drei bzw. vier Untergruppen gliederbar. Die meisten der bisher bekannten Knebelverschlüsse stammen aus beigabenreichen Gräbern bzw. Gräberfeldern im östlichen Merowingerreich. Es gibt aber auch einzelne Grabfunde aus Südspanien und Siebenbürgen sowie zahlreiche Einzelfunde aus dem Byzantinischen Reich, die für die Frage nach Alter und Herkunft dieser neuartigen Verschlußform und ihrer Weiterentwicklung von entscheidender Bedeutung sind. A. Knebelverschlüsse mit Nietplatten Vorwiegend im Raum nördlich der Alpen sind bisher Knebelplatten zutage gekommen, die auf ihrer Unterlage festgenietet wurden oder die mit Hilfe von angegossenen, rückwärtigen Lochzapfen zu befestigen waren (Abb.ª1; 2; 4), durch die man einen kleinen Splint aus Metall oder Holz steckte 1. Bei diesen Platten sind die Lochzapfen paarweise
Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt, 132, 2024
A collection of previously unpublished roman gems from the Stadtmuseum Ingolstadt
Falko Daim, „Byzantinische“ Gürtelgarnituren des 8. Jahrhunderts. In: Daim (Hg.), Die Awaren am Rand der byzantinischen Welt. Studien zu Diplomatie, Handel und Technologietransfer im Frühmittelalter (Monographien zur Frühgeschichte und Mittelalterarchäologie, hg. von F. Daim, 7, Innsbruck 2000) 77-204.
Arastirma Sonuclari Toplantisi 26, 2008
Im Herbst 2007 wurden innerhalb von drei Monaten rund ein halbes Hundert byzantinischer Gebälkstücke in der Sammlung des Archäologischen Museums Istanbul aufgenommen. Diese Unternehmung hat das Ziel, Material für eine Typologie byzantinischer Gebälkformen zu erschließen. Gebälke weisen einen komplexen Formenapparat auf und eignen sich deshalb in besonderem Maß zur typologischen Untersuchung. Kaiserzeitliche Gebälke lassen sich aufgrund solcher Untersuchungen relativ genau datieren. Um dies auch für die byzantinische Zeit zu erreichen, muß das Material zunächst gründlicher erfaßt werden, z. B. durch Profi lzeichnungen. Von den byzantinischen Gebälkstücken im Archäologischen Museum Istanbul sind bislang nur etwa die Hälfte veröffentlich und kaum eines gezeichnet worden. Das Potential dieser Arbeit soll im Folgenden anhand der Funden aus Bakırköy/Hebdomon exemplarisch dargestellt werden.
Monographien des RGZM, Band 100
Am 30. April 2014 wechselt Dr. Barbara Pferdehirt, Direktorin der Abteilung Römerzeit des Römisch-Germanischen Zentralmuseums und zuvor Leiterin des Museums für Antike Schiffahrt, nach 32 Jahren unermüdlichen Einsatzes für das Haus in den Ruhestand. Als Dank widmen ihr 32 Kollegen und Projektpartner aus ganz Europa diese Festschrift. Die Themen der Beiträge spiegeln die von der Jubilarin geprägten Forschungs- und Vermittlungsschwerpunkte der Abteilung Römerzeit und des Museums für Antike Schiffahrt wider: römische Keramik, vor allem Terra Sigillata, Limesforschung, römisches Militär, antike Schifffahrt, römische Sozial- und Rechtsgeschichte – insbesondere das römische Bürgerrecht und Militärdiplome – sowie Romanisierung und Transformationsprozesse. Gemäß dem internationalen Engagement der Jubilarin betreffen die Beiträge verschiedene Regionen des Imperium Romanum (Italien, Gallien, die Grenzprovinzen an Rhein und Donau und Britannien), darüber hinaus aber auch die Beziehungen Roms zu den Barbaren.
Acta Prehistorica et Archaeologica 55, 2023
Das Nürnberger Kartäuserkloster wurde 1380 gegründet und bereits 1525, in Folge der Reformation, wieder aufgelöst. Nach Zeiten des Verfalls bedeutete der 1857 erfolgte Einzug des Germanischen Nationalmuseums die Rettung der noch vorhandenen mittelalterlichen Bausubstanz. Der rasche Ausbau des Museums, das sich seither zum größten kulturgeschichtlichen Museum des deutschen Sprachraums entwickelt hat, sowie die Schäden des Zweiten Weltkriegs, führten jedoch zu weiteren Überformungen und Verlusten der mittelalterlichen Klosterbauten. In einer Kooperation von Bayerischem Landesamt für Denkmalpflege und Germanischem Nationalmuseum wurde in ausgewählten Teilbereichen des Klosters eine Bodenradaruntersuchung durchgeführt. Ziel war die Lokalisierung mittelalterlicher Baustrukturen sowie der Grablege des Klostergründers Marquard Mendel. Die Ergebnisse sollen für weitere wissenschaftliche Forschungen zum Nürnberger Kartäuserkloster genutzt werden. Zudem bilden sie eine wichtige Datenbasis für die im Zuge der anstehenden Sanierung der Klostergebäude zu planenden archäologischen Maßnahmen und Präsentationskonzepte, wie z.B. ein archäologisches Fenster.
online-publikation_manuskript_August 2014
In: Self and Society: An International DressID Workshop on Clothing and Identities in the Roman World, Sheffield, Mannheimer Geschichtsblätter 19
VAMZ/ 3. serija / LIII, 2020
Eines der Phänomene der kontinentalen Eisenzeit ist der Brauch, die Elite nach mediterranem Vorbild mit zwei- oder vierrädrigen Wagen zu bestatten. Die Beigabe eines Wagens ist vor allem dann gut erkennbar, wenn die Wagen mit Elementen aus Metall, ob technische Elemente oder Zierteile, versehen waren. Inner halb der Spätlatènezivilisation kommen Bestattungen mit vier rädrigem Wagen nur vereinzelt vor. Der elitäre Tote bzw. vorneh me Krieger wurde auf den Kasten des vierrädrigen Wagens gelegt und samt Waffen und beigelegtem Trink- und Speiseservice am Scheiterhaufen verbrannt. Neben verschiedenen eisernen Wagenelementen wird an dieser Stelle auch ins Grab beigelegtes Herdgerät besprochen. Den weit verstreuten Gräbern mit vierrädrigem Wagen sind un ter anderem technische Details zum Wagenbau, das Pferdege schirr und die häufige Beigabe von italischem Bronzegeschirr gemeinsam. Wie es zu diesem Bestattungsphänomen innerhalb der weit entfernten Gebiete gekommen ist, muss offenbleiben. Der Fund aus Hrtkovci-Vukoder ist eindeutig mit der nächstgele genen keltischen Siedlung der Skordisker auf der Gomolava zu verbinden. Für die östliche Herkunft des Bestatteten aus dem Wagengrab im Burgmuseum Archeo Norico Deutschlandsberg sprechen die Eisenfibel vom Typ Gura Padinii und das Girlanden muster auf den Eisenplatten.
History and function of the of the golden Byzantine objects in the Collection of the Römisch-Germanisches Zentralmuseum
Im Rahmen eines in 2004 im Kölner Jahrbuch (Band 37, S. 137-221) veröffentlichen Forschungsprojekts zu römischen und mittelalterlichen Kästchenbeschlägen aus dem Römisch-Germanischen Museum sowie dem Bonner Umland, standen u. a. Beobachtungen zur antiken Herstellungstechnik der teils nur 0,2mm staken Bleche im Mittelpunkt der Untersuchungen. Die auffallende Korrosionsbeständigkeit einiger dünner antiker Kästchenbeschläge aus Kupferlegierungen warf die Frage nach deren Zusammensetzung auf, wobei grundsätzlich – im Gegensatz zu reinen Gußbronzen oder Messingen – bei technischen Legierungen, wie sie für solche dünne Bleche erforderlich sind, bestimmte Anforderungen an die Quantität des Metalls sowie deren Verarbeitung erfüllt werden mussten. Diese Metalllegierungen ermöglichten es den antiken Handwerkern aufgrund ihrer Erfahrung und Geschick qualitätsvolle Metallgegenstände wie sie Kästchenbeschläge darstellen herzustellen. Im Jahr 2005 erwarb das Römisch-Germanische Museum Köln ein figural und floral verziertes Schlossblech eines Kästchens bei auch der rückwärtig erhaltenem Schlossmechanismus sowie ein verziertes Vorlegeband erhalten war. Aufgrund der vorangegangenen Arbeiten zu den einleitend erwähnten Kästchenbeschlägen wurde dieses "neue" Stück eingehend untersucht. Die wissenschaftlich archäologischen Bearbeitung wurde durch herstellungstechnische Untersuchungen sowie moderne Materialprüfverfahren ergänzt. Letztere konnten dankenswerterweise durch die Unterstützung der Wielandwerke erfolgen. Insbesondere diese durch experimentelle Arbeiten ergänzten Versuchsreihen ermöglichten einen völlig neuen Einblick in die römischer Blechproduktion dessen besondere Qualität zuvor kaum Beachtung fand.
Die Fumde der br,zantfnischen Zeif der Beriiner Samnt}ung in Beat e B,iilil en cl orf-Arslan Die Lrr:2artrr-ri-sche Epoclrc is1 in der Bcrlirer Serrlre'ann-san,rr-
In 1876, the collection of the Hungarian National Museum acquired an ornate sword and a handful of other finds that had been discovered in a grave at Turócszentmárton (Blatnica). Corroded to the sword blade was a clover-shaped iron mount of the scabbard strap; an oval iron mount (now lost) and a strap-end was inventoried together with the other finds. During the conservation and restoration of the iron mounts in 2014, it was noted that the mounts were decorated with a bichrome inlay of silver and copper wire arranged in a simple lattice pattern made up of lozenges of silver wire framed with copper wire. Analogies to this decorative pattern can be found on other sword strap mounts from Balhorn (near Paderborn) and Češov (Central Bohemia), while a variant has been published from Hildesheim. The mounts from these three sites can be assigned to the earlier or the mid-ninth century. Although the lozenge pattern of the sword strap mounts appear to harmonise with the lozenges and semi-circular motifs adorning the sword’s hilt, the striking differences in style and workmanship nonetheless raise doubts as to whether the original sword strap had indeed been decorated with these mounts.
Schriften zum Kultur- und Museumsmanagement, 2010
Kulturgeschichte im Germanischen Nationalmuseum Das von Bund und Land im Rahmen der Leibniz-Gemeinschaft geförderte Germanische Nationalmuseum in Nümberg ist eines der größten kunst-und kulturgeschichtlichen Museen Europas. Sein Auftrag ist es, die Zeugnisse der Geschichte, Kunst und Kultur aus dem deutschen Sprachraum zu erforschen, zu sammeln, zu bewahren und der Öffentlichkeit zu erschließen. Das Museum wurde 1852 von Freiherr Hans von Aufseß gegründet, der mit seiner Institution nicht primär ein Museum im eigentlichen Sinn, sondern ein Generalrepertorium zur deutschen Kulturgeschichte mit universalem Anspruch anstrebte, das heißt ein Archiv aller bis 1650 für die Geschichte im deutschen Sprachraum bedeutsamer gegenständlicher und literarischer Quellen. Als Programmbild gab Aufseß bei Wil helm von Kaulbach das Fresko mit der Öffnung der Gruft Karls des Großen in Auftrag, das den historischen Mythos vom Hinabsteigen in die "lang verborgenen Tiefen der Vorzeit" pathetisch illustrierte. Mit seinem weitausgreifenden kulturhistorischen Ansatz und der Ausrichtung auf die Realien geriet bereits Aufseß in Widerstreit mit den auf historische Ereignisse bzw. "Thathandlungen" ausgerichteten Historikern.
Kataloge Vor- und Frühgeschichtlicher Altertümer 42, 2020
Late Roman glasses with Byzantine applications of decorated gold
Im Zuge der Ausweitung des nordrhein-westfälischen Braunkohletagebaus Garzweiler II nach Westen mussten einige Siedlungen im Abbaugebiet verlagert werden. Dies betraf auch die Ortschaft Holz in der Gde. Jüchen (D), die während der Umsiedlungsphase Alt-Holz benannt wurde. Am neuen Standort, nördlich der Ortschaft Jüchen-Hochneukirch, der zunächst als Neu-Holz bezeichnet wurde, fanden vor der Umsiedlung umfangreiche archäologische Untersuchungen durch das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege statt. Bei Ausgrabungen in den Jahren 1997 bis 2000 wurden die Überreste einer Villa rustica freigelegt, deren Gebäude als Steinsockelbauten errichtet waren 1. Zwei Phasen einer Vorgängerbebauung in reiner Holzbauweise wurden dabei dokumentiert. Die Entwicklung einer landwirtschaftlich genutzten Siedlung, von einem Hof in eisenzeitlicher regionaler Bautradition hin zu einer Villa rustica, kann an diesem Fundplatz exemplarisch nachverfolgt werden. Das Gehöft lag verkehrsgünstig (Abb. 1) im Straßendreieck zwischen den Orten Neuss/Novaesium (D), Jülich/Iuliacum (D) und dem vicus bei Mönchengladbach-Mülfort (D; Abb. 1). Die vorläufigen Auswertungen weisen auf eine Besiedlungsdauer von der ersten Hälfte des 1. Jhs. bis zum Ende des 2. Jhs. n. Chr. hin. Vermutlich um 200 n. Chr. wurde der Hof durch eine Brandkatastrophe zerstört und danach nicht wieder aufgebaut. Wahrscheinlich ab dem späten 3. oder frühen 4. Jh. n. Chr. und dann bis ins 5. Jh. hinein ist durch zahlreiche Ofenbefunde eine handwerkliche Nutzung des Areals in Form von Eisenverarbeitung belegt. Zwei Pfostenbauten und zwei Grubenhäuser im Bereich des ehemaligen Haupthauses der letzten Bauphase (Abb. 2) sowie zwei weitere Pfostenbauten gehören dieser Zeitstellung an 2 .
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