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Venöse Thrombose in der Schwangerschaft

2006, Hämostaseologie

Abstract

ZusammenfassungThromboembolien sind nach wie vor führende Ursache für die mütterliche Letalität in Schwangerschaft und Wochenbett. Eine rationale und risikoadaptierte Heparin-Prophylaxe setzt 1. die Identifizierung von Frauen mit erhöhtem Thromboserisiko und 2. die genaue Quantifizierung dieses Risikos voraus.Ohne Thrombose in der Vorgeschichte ist ein heterozygoter Faktor V Leiden oder eine heterozygote G20210A-Mutation im Prothrombin-Gen lediglich mit einem Thromboserisiko in der Schwangerschaft von ca. 1 : 400 assoziiert. Aufgrund dieses niedrigen absoluten Risikos für eine Venenthrombose ist eine Heparin-Prophylaxe in der Schwangerschaft deshalb nicht generell zu empfehlen. Bei kombiniertem Vorliegen der beiden genetischen Risikofaktoren in heterozygoter Konstellation steigt das Thromboserisiko überproportional auf ca. 1 : 25 an. Frauen mit vorausgegangener Thrombose in einer vorübergehenden definierten Risikosituation (Operation oder Trauma) ohne Nachweis eines genetischen Risi...