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2015
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149 pages
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Dieser Beitrag argumentiert, dass die Entwicklung Verteilter Künstlicher Intelligenz eher auf einer sozialen Metapher gegründet werden sollte als auf einer psychologischen. Der Turing-Test sollte durch einen »Durkheim-Test« ersetzt werden, das heißt: Systeme sollten auf ihre Fähigkeit hin getestet werden, auf gemeinschaftliche Ziele einzugehen. Gemeinschaftliche Ziele (community2 goals) zu verstehen bedeutet, die Probleme eines angemessenen Prozesses (due process) in offenen Systemen zu analysieren. Ein angemessener Prozess liegt dann vor, wenn voneinander abweichende Standpunkte bei der Entscheidungsfindung auf eine faire und flexible Weise einbezogen werden. Diese Aufgabe entspricht dem Rahmungsproblem (frame problem) im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Der Text entwickelt das Konzept der ›Grenzobjekte‹ aus Analysen organisierter Problemlösung in wissenschaftlichen Gemeinschaften und schlägt vor, dass dieses Konzept eine adäquate Datenstruktur für Verteilte 3 Künstliche Intell...
Die digital-vernetzten Medien erfordern neue Analysen, Theorien und Geschichten. Sie verändern unseren Blick auf die Geschichte von Infrastrukturen, Öffentlichkeiten und Medienpraktiken. Was wären Ansätze für eine Medientheorie, die praktischen „skills“ des Mediengebrauchs, seiner soziotechnischen Materialität und den bürokratischen wie epistemischen Qualitäten der Medien gerecht wird? Die vorliegende Ausgabe 1/2015 der Navigationen widmet sich Medien als kooperativ bewerkstelligten Kooperationsbedingungen. Sie erbringen, so die These, konstitutive Vermittlungsleistungen zwischen der Organisation von Arbeit, Praktiken des Infrastrukturierens und der Genese von Öffentlichkeiten in wechselseitiger Interaktion. Creative Commons 3.0, Namensnennung, Keine kommerzielle Nutzung, Keine Bearbeitung (CC BY-NC-ND 3.0 DE) URN: urn:nbn:de:hbz:467-9293 URL: http://dokumentix.ub.uni-siegen.de/opus/volltexte/2015/929/
2013
»conveying ›pastness‹ by the glossy qualities of the image« gerade für das Verschwinden ›echter‹ Historizität stehe. 6 Zwar ist es richtig, dass sich Mad Men auf die Darstellung von Innenräumen und Fassaden kapriziert und dabei durchaus die »glossy qualities« der gezeigten Bilder unterstreicht, allerdings muss man dies nicht als Stereotypie verstehen. Die visuelle Ebene wird häufig von den auf auditiver Ebene genutzten Elementen kommentiert, parodiert und kritisiert. 7 Auch wenn die Darstellung von Innenräumen und Fassaden zweifellos auch produktionsökonomische Gründe hat, wäre mit Jeremy G. Butler auf die gegenüber den großformatigen Szenarien des Historienfilms gewählte Optik der »small-scale frames« zu verweisen, die mit einer ganz bewussten Betonung des Details arbeitet. In dieser minutiösen Ausstattung des historischen Alltags manifestiert sich Butler zufolge die spezifische Genauigkeit der Serie: »1960 speaks to us through these details«. 8 Neben den bisher erwähnten visuellen Hinweisen (Requisiten, Kulisse) und diskursiven Praktiken finden sich Markierungen historischer Authentizität noch auf drei weiteren Ebenen. So werden die frühen 1960er Jahre erstens ereignisgeschichtlich aufgerufen; Referenzen sind der Präsidentschaftswahlkampf zwischen Nixon und Kennedy 1960 (1;07, 1;12), der Tod Marilyn Monroes im August 1962 (2;09), die Kubakrise im Oktober 1962 (2;13), Martin Luther Kings Rede »I Have a Dream« im August 1963 (3;09), die Ermordung J.F. Kennedys im November 1963 (3;12). Die Ereignisse tauchen in erster Linie als kontextualisierende Kulisse auf, die nur bedingt in die Diskurse der Figuren einfließen. Anders ist dies-zweitens-mit den von der fiktiven Mad Men-Agentur Sterling Cooper lancierten Werbekampagnen, die in der Serie verhältnismäßig breiten Raum einnehmen. Historisch dokumentiert sind etwa die Kampagnen zu Lucky Strike, Hilton, American Airlines, Bethlehem Steel oder Playtex (vgl. Abb. 1 und 2). 9 Dies gilt ebenso für die berühmte VW-Werbung »Lemon« (1;03), die im April 1960 im Life Magazine erscheint und die bei Sterling Cooper Verwirrung und Unmut auslöst (vgl. Abb. 3).
Navigationen , 2017
In dieser Einleitung fächern wir zunächst die unterschiedlichen theoretischen und methodischen Ansätze zu Medienpraktiken am Beispiel einer Skype-Konferenz der Herausgeber_innen auf. 1 Anhand der Situation der Videokonferenz lässt sich nicht nur die Vielzahl an Perspektiven auf Medienpraktiken zeigen, sondern auch verdeutlichen, was wir unter Medienpraktiken fassen. Im Anschluss folgt eine Bestimmung von Medienpraktiken anhand grundlegender Merkmale: Medienpraktiken sind situativ, körperlich, zeichenhaft, prozessual, medienübergreifend, infrastrukturiert, historisch und sozio-kulturell. Diese Liste ist keineswegs vollständig und die im Band versammelten Beiträge zeigen, dass erst aus der empirischen Forschung heraus deutlich wird, was als Medienpraktiken erfasst werden kann und welche Eigenschaften von Medienpraktiken als bedeutend heraustreten. 2 Nach einem Überblick über die interdisziplinären Beiträge dieser Navigationen-Ausgabe schließt diese Einleitung mit einer Zusammenfassung der Situierung, Erforschung und Reflexion von Medienpraktiken. Medienpraktiken zu erforschen, bedeutet herauszufinden, was Menschen mit Medien tun 3 und was Medien mit Menschen machen. Am Beispiel der Vorberei-1 Das autoethnografische Beispiel schließt an Forschungen zur wissenschaftlichen Praxis in den Kulturwissenschaften an. Vgl. Krentel u. a.: »Library Life«. 2 Diese Ausgabe der Navigationen basiert auf den Beiträgen einer Klausurtagung des DFG-Graduiertenkollegs ›Locating Media‹ am 11. Mai 2016 in Siegen. Wir danken der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für die Förderung dieser Forschung. Ebenso danken wir Pablo Abend und Sebastian Gießmann für ihr Feedback zu diesem Text, Christoph Schweisfurth für die Unterstützung bei Satz und Layout und den Herausgebern der Zeitschrift für die Möglichkeit, diese Ausgabe zu gestalten. 3 Diese ›Doings‹ beinhalten das gegenseitige Anzeigen während einer Praktik, also eine praktische Reflexivität.
Preprint, erscheint in Navigationen 15/1, 2015, 2014
Medien werden seit der Mitte des 19. Jahrhunderts durch Ingenieurwissenschaften und aus naturwissenschaftlichen Grundlagenforschungen entworfen, sie werden durch soziotechnische Kollektive gestaltet und unter sozialwissenschaftlicher Beteiligung organisiert, und sie werden durch Kulturwissenschaften als eine eigene Sphäre der Zeichenzirkulation und sprachlichen Manifestation formuliert und gerahmt. Medien partizipieren damit unweigerlich an allen drei Wissenschaftsformationen der Moderne und ziehen immer neue methodische und sachliche Kompetenzen aus den Wissenschaften an, die sich in einer oft turbulenten und nur vorübergehend konsolidierten Mitte -im Medium -treffen.
2020
Der Artikel setzt sich mit einer in den frühen Game Studies weitverbreiteten Annahme vor dem Hintergrund gegenwärtiger Design-Praktiken auseinander. Die Frage der Materialität des Spiels, so wird argumentiert, stellt sich auf zwei Ebenen. Erstens hängt sie mit der These der ›Themeability‹ von Spielen zusammen, derzufolge die Repräsentationsebene (das Spielmaterial, die Grafik) jedes Spiels austauschbar sei. Dieses Argument für eine regelund systemfokussierte Spielforschung (Ludologie) gilt zwar inzwischen als widerlegt, bildet aber zugleich die implizite Bedingung der Game-Design-Praktik des ›Paper Prototyping‹, bei dem einzelne Spielelemente digitaler Spiele in analoger Form zu Testzwecken improvisiert werden. Diese Design-Praxis gilt es dann zweitens ebenfalls im Hinblick auf die Materialitäten (Papier, Post-Its, Würfel, Knete etc.) zu befragen, die in ihr zum Tragen kommen.
In the early decades of travel in the United States, the publication of maps, separately or within guidebooks responded slowly and selectively at first to the navigational (or wayfinding) needs of travelers. Travel publications not only facilitated travel but also promoted it. Whether serving migrants or tourists, travelers' maps of course supported geographical comprehension of a territory unfamiliar to a reader, but, like the texts they often accompanied they also promoted an image of the place described, its vastness, its wealth, and its potential for »civilization." The emergence of a viable American map trade responded especially to the growing market for information about the country west of the Appalachian Mountains and efforts to incorporate western territories into the national geographical identity. Examining in turn early river guidebooks, maps for migrants, and maps for tourists, this chapter argues that the complex motivations for travel in the early United States and the size, complexity, and rapid evolution of the transportation system posed navigational challenges that promoted innovations in map and guidebook design and format.
2008
Einleitung Kompakte Gesellschaftsbegriffe üben eine besondere Faszination aus: Sie erzeugen die Idee der Handhabbarkeit der Komplexität jener sozialen Realität, die zu untersuchen wir uns zur Aufgabe gemacht haben. 2 Wenn man solche Etiketten als Diskussionsangebote versteht, dann erlauben sie einen unmittelbaren Einstieg in gesellschaftstheoretische Debatten. Gerade diese Unmittelbarkeit macht ihren Wert aus. Mit der Vorgabe, nach der Rolle der Medien in der Wissensgesellschaft zu suchen, tritt auch die Frage nach der Vergleichbarkeit und Kompatibilität der Entwürfe Medien-und Wissensgesellschaft zu Tage. Als einen kleinen Beitrag zur Grundlagenarbeit dieser Aufgabe möchten wir die folgenden Ausführungen verstanden wissen. Die Theoretisierung der Wissensgesellschaft kann innerhalb der Soziologie auf eine jahrzehntelange Tradition zurückblicken. Wir wollen zuerst einen sozialen Begriff des Wissens skizzieren, um in der Folge mit diesem einige zentrale Betrachtungen der Gegenwartsgesellschaft vornehmen zu können. Der Schwerpunkt liegt dabei auf einer kurzen Darstellung der soziologischen Begrifflichkeiten, die sich unter dem Titel Wissensgesellschaft summieren lassen. 2
2019
Die deutsche Medienordnung muss nach Meinung von fuhrenden Medienwissenschaftlern angesichts der Digitalisierung grundsatzlich weiterentwickelt werden. Um weiterhin eine gesellschaftlich relevante Medienqualitat gewahrleisten zu konnen, mussten Kooperationen unter Medienunternehmen in groserem Umfang zugelassen und gefordert werden, schreiben die Wissenschaftler Tobias Gostomzyk, Otfried Jarren, Frank Lobigs und Christoph Neuberger in einer Studie, die sie im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft erstellten. Die Studie „Kooperationsorientierte Weiterentwicklung der Medienordnung“ wurde am 20. November in Munchen vorgestellt (epd 47/19). In diesem Beitrag haben die Wissenschaftler ihre wichtigsten Uberlegungen zusammengefasst.
Navigationen – Zeitschrift für Medien- und Kulturwissenschaften, Jg. 22 (2022), Nr. 1, 2022
Navigieren ist längst kein Unikum professionalisierter Seefahrer:innen mehr, sondern als Smartphone- und Browser-Praktik fester Bestandteil des vernetzten digitalen Alltags. Da Wegfindungen durch On- und Offline-Räume navigationsspezifische Formen von Medienkompetenz voraussetzen und hervorbringen, fordern sie die Intensivierung der medienkulturwissenschaftlichen Beschäftigung mit den situierten und technisierten Medienpraktiken der Navigation geradezu heraus. Die Ausgabe nimmt diesen Befund zum Anlass, polyperspektivische Zugänge zum »Navigieren« vorzustellen. Die körper-, kultur- und medientechnischen Facetten des Navigierens stehen dabei ebenso im Fokus wie ihre historischen Ausgestaltungen, die Arbeit am und im Datenmaterial von Navigationsmedien und die Theoretisierung postdigitaler Sensor-Medien-Kulturen, die dem Umstand Rechnung trägt, dass es nicht allein Daten, Dinge und Körper sind, die es zu navigieren gilt, sondern zunehmend nicht-menschliche Akteure selbst zielgerichtete Raumdurchquerungen praktizieren. Fehlte es in der (deutschsprachigen) Medienkulturwissenschaft bislang an einer Bündelung heterogener navigationsspezifischer Forschungsarbeiten, gibt diese Ausgabe einen Überblick über das Feld, seine Forscher:innen und Fragestellungen. Denn trotz des Spatial Turns in den Humanities und der gegenwärtigen Konjunktur geomedialer Arbeiten, scheint die synthetisierende Fokussierung auf Medien und Praktiken des Navigierens in historischer, ethnografischer, technischer und theoretischer Perspektive bislang ein Desiderat darzustellen.
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Neues Museum, 2022
BIBLIOTHEK Forschung und Praxis, 2005
Soziologische Revue, 2022
Kollaboration. Beiträge zu Medientheorie und Kulturgeschichte der Zusammenarbeit, 2018
MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung
Paderborn: Fink, 2018
… . Vortrag auf der Tagung Kooperative Politikverfahren …, 1998
Maria Theisen/Jeffrey F. Hamburger, (eds.) Unter Druck. Mitteleuropäische Buchmalerei im 15. Jahrhundert, 2018
Zeitschrift für Konfliktmanagement, 2006
Electronic Business Engineering, 1999
MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung, 2019
Medien und die Koordination des Handelns, 2017