Academia.edu no longer supports Internet Explorer.
To browse Academia.edu and the wider internet faster and more securely, please take a few seconds to upgrade your browser.
2022, Über Lust & Frust politischer Teilhabe
…
5 pages
1 file
Christian Fuchs ist ein Reparateur wie aus dem Bilderbuch – wenn die Sozialfigur des Reparateurs in unserer Gesellschaft eine Rolle spielen würde. Er arbeitet mit unterschiedlichen Materialen in verschiedenen handwerklichen Disziplinen und bezieht dafür keinen Lohn. Christian ist nicht lohnabhängig beschäftigt und tut der Gesellschaft Gutes, indem er defekte Dinge wieder instand setzt und so vor ihrer Entsorgung rettet. Gleichzeitig wird damit verhindert, dass noch unversehrte Ressourcen dem Boden entnommen werden.
Erstes Exposé einer zukünftigen Habilitationsschrift
Hans-Rudolf Meier, Ingrid Scheurmann (Hg.): Denkmalwerte. Beiträge zur Theorie und Aktualität der Denkmalpflege, 2010
U nter den Methoden, mit gealterten, beschädigten oder auch zerstörten Denkmalen umzugehen, sind es die radikalen Lösungen, über die am meisten und lautesten gesprochen und gestritten wird. Auf der einen Seite gilt das Konservieren als oberstes Ziel der Denkmalpflege, seit diese aus den Modernisierungswellen des 19. Jahrhunderts als eine verpflichtende Kulturaufgabe hervorging, und wird doch von Vielen bis heute missgedeutet als ein starres, lebensfeindliches Einfrieren der Zeit. Am anderen Ende stellt das Rekonstruieren für Denkmalpfleger ein Reizwort dar, erscheint aber zugleich als reizvolle Ersatzlösung für jene, die sich mit Faksimiles begnügen, weil sie die Denkmale nicht als Zeugen der Geschichte (an)erkennen. Die unterschiedlichen Konzepte werden von ihren radikalen Verfechtern und vom Scheinwerferlicht der Medien noch zum Schwarz-Weiß-Kontrast überhöht: hier die entsagungsvolle, quasi im Verborgenen waltende Wissenschaft der Konservierung - scheinbar ohne vorzeigbare Erfolge -, dort die glamourösen Rekonstruktionskünste, die verloren Geglaubtes neu erstehen lassen möchten.
Die Welt reparieren, 2016
Forschungsjournal Soziale Bewegungen
Die Welt reparieren, 2016
Wer behauptet, die moderne Gesellschaft sei korrekturbedürftig, muss mit wenig Widerspruch rechnen. Wenn hierzu aber angenommen wird, es handele sich um eine geschlossene Gesellschaft – oder zumindest um geschlossene, eigensinnige gesellschaftliche Einheiten –, dann scheinen Korrekturen allenfalls als mehr oder weniger geschickte Anregungen zur Selbstbeherrschung möglich. Wie die geschlossenen Informationsverarbeitungen bornierter Systeme zur Reflektion ihres eigensinnigen Operierens und damit zur Korrektur der Folgen funktionaler Differenzierung angeregt werden könnten, ist eine klassische Frage der Rechtssoziologie. Von den klassischen Antworten, den Korrekturbeauftragten Staat und/oder Recht, verspricht man sich inzwischen mitunter eher Beihilfe. Auf der Suche nach wirksameren Korrigierenden ist man bei den sogenannten Instanzen "zivilgesellschaftlicher Gegenmacht" oder "Vierten Gewalten" fündig geworden. So nachvollziehbar diese Theoriewende empirisch erscheinen mag, so ist doch zu konstatieren, dass die Kernfrage, wie nämlich geschlossene Einheiten zu Korrekturen ihrer selbst- wie fremdschädigenden Expansionstendenzen angeregt werden könnten – und was das eigentlich bedeutet –, damit nicht beantwortet ist. Die Beobachtung, dass die als Korrekturspezialisten auftretenden Instanzen – vom Investigativ-Journalismus bis zu Hacker-Kollektiven – im Organisieren ihrer Anregungen möglichst wenig dem Zufall überlassen wollen, wirft eher weitere Fragen auf: (Wie) Lässt sich die Korrektur der Gesellschaft organisieren? An wen richten neue wie klassische Instanzen wie was? Landen derartige Ansprüche nach Übersetzungskaskaden letzten Endes wieder im Recht? Versprechen sich die neuen Korrigierenden gar mehr vom Recht als es Teile der Rechtssoziologie tun? Haben Korrekturmaßnahmen ihrerseits so etwas wie unbeabsichtigte Nebenfolgen? Dass sich ebenfalls hochgradig organisierte Korrekturabwehrmaßnahmen beobachten lassen, wenn Staaten Troll-Armeen oder Konzerne ihr „Reputation Management“ aufrüsten, lässt sich in diesem Sinne als Folge von Korrekturkommunikationen im Medium der Publizität deuten; das laute Nachdenken über Korrektur macht hellhörig.
2019
Die Korrektur der Gesellschaft Irritationsgestaltung am Beispiel des Investigativ-Journalismus November 2019, 254 S., kart., 1 SW-Abb., 6 Farbabb. 34,99 € (DE), 978-3-8376-4999-4 E-Book: PDF: 34,99 € (DE), ISBN 978-3-8394-4999-8 Über Gesellschaft lässt sich viel lernen, wenn man die Arbeit an ihrer Korrektur untersucht. Globalisierung und Digitalisierung scheinen Korrektiven abseits des Staatlichen eine Sonderposition einzuräumen: Ungekannt schnell und grenzenlos können sie operieren. Marc Mölders zeigt, dass zentrale Gesellschaftsprobleme Übersetzungskonflikte sind und dies nicht nur differenzierungstheoretisch angenommen wird. Anhand des Investigativ-Journalismus-einer Form organisierter Gesellschaftskorrektur-zeichnet er nach, wie eine durch Tempo-Dosierung und Grenzeinhaltung gekennzeichnete Irri-tationsgestaltung aus Publikationen »Druckerzeugnisse« macht. Marc Mölders (PD Dr.), geb. 1978, arbeitet im Bereich Technikfolgenabschätzung und Rechtssoziologie an der Bielefelder Fakultät für Soziologie. Seine Forschungsthemen umfassen Rechts-, Medien-, Organisations-und Techniksoziologie sowie soziologische Theorie. Er interessiert sich dafür, wie Gesellschaftskorrektur und Weltverbesserung in organisierbare Aufgaben übersetzt werden und welche Rolle Technologie dabei zukommt. Für seine Promotion zu einer soziologischen Theorie des Lernens erhielt er 2010 den Dissertationspreis der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft (WLUG). Weiteren Informationen und Bestellung unter: www.transcript-verlag.de/978-3-8376-4999-4
2002
Gesellschaft, modern verstanden, bezeichnet die Differenz zwischen Nationen, Bevolkerungen, Interaktionen oder Kommunikation auf der einen Seite sowie dem Rest der Welt auf der anderen Seite. In analytischer Hinsicht beruhen derartige Auffassungen auf unbegrundeten, transzendentalen Voraussetzungen. Normativ betrachtet, entpuppt sich der sozialwissenschaftliche Grundbegriff als ein Kastensystem! Eine sprachphilosophisch entwickelte, relationale Erkenntnistheorie erlaubt hingegen einen voraussetzungsloseren Gesellschaftsbegriff: Gesellschaft als artikulierte Qualitat existenzieller Behiehungen. Weder wird a priori zwischen Natur und Kultur unterschieden, noch werden nicht-menschliche Existenzen prinzipiell aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Von universalen Geltungsanspruchen wird abgesehen. Die Welt wieder in die Gesellschaft zuruckzubringen, eroffnet insbesondere fur die Sozialgeographie und die Umweltsozialwissenschaften Chancen, sich im Rahmen einer neuen akademischen Ordnung al...
Loading Preview
Sorry, preview is currently unavailable. You can download the paper by clicking the button above.
Input Zeitschrift für die Praxis, 2007
Kulturen des Reparierens, 2018
New Covenant Publications International Ltd., 2020
Bessere Zeiten für die Stadt, 2001
Wirtschaftsdienst, 2003
PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, 2022
Forschungsjournal Soziale Bewegungen, 2019
Studia Doctorum Theologiae Protestantis, 2011
TATuP - Zeitschrift für Technikfolgenabschätzung in Theorie und Praxis
Ökologisches Wirtschaften - Fachzeitschrift
Schwäbische Heimat, 2022
S. Muth (Hrsg.), Laokoon - Auf der Suche nach einem Meisterwerk (Ausstellung Winckelmann-Institut), 2017