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2011, Diagnostica
Zusammenfassung. Ambivalenz in der Beziehung zu Mutter und Vater und anderen Familienmitgliedern stellt neben dem Solidaritätskonzept eine bedeutsame Dimension für die Beschreibung intergenerationeller Beziehungen dar. Psychologische Ambivalenz ist dabei definiert durch das gleichzeitige Auftreten von widersprüchlichen Motiven, Emotionen und Handlungstendenzen gegenüber einer Person. In der vorliegenden Studie wurde ein „Fragebogen zur Erfassung von Ambivalenz in Eltern-Kind-Beziehungen im Erwachsenenalter” entwickelt, der k = 23 Items umfasst und in einer Mutter- respektive Vaterversion vorliegt. Exploratorische und konfirmatorische Analysen in einer Stichprobe von N = 210 Personen jungen und mittleren Erwachsenenalters zeigten unterschiedliche zweifaktorielle Strukturen des Verfahrens für die Vater- und die Mutterversion. Es wurde weiter eine Kurzversion der Instrumente entwickelt, die Vergleiche zwischen elterlichen Beziehungen erlaubt. Die Prüfung der psychometrischen Kennwerte ...
conexus
Zum Thema Mutterschaft entstand nach der Publikation der Studie #regrettingmotherhood (Donath 2015) eine öffentliche Diskussion um ambivalente Gefühle in Zusammenhang mit Mutterschaft. Der Beitrag verfolgt die These, dass diese Ambivalenz lange tabuisiert worden ist und es an entsprechendem Vokabular und an Ausdrucksmöglichkeiten fehlt. Eine sprachliche Annäherung findet indessen in der aktuellen Literatur statt. Daher werden Schilderungen der Mutterschaftserfahrung in drei europäischen Romanen untersucht: Still leben (2018) von Antonia Baum, Sight (2019) von Jessie Greengrass und Toucher la terre ferme (2022) von Julia Kerninon. Eine Analyse der literarischen Erzählungen geschieht vor dem Hintergrund des kanonischen Texts der feministischen Mutterschaftsforschung Of Woman Born von Adrienne Rich aus dem Jahr 1976 und mit Rückgriff auf Richs Methode einer Kombination aus phänomenologischer Beschreibung und theoretischer Reflexion. Aus der Interpretation der literarischen Schilderunge...
Forum der Psychoanalyse, 2011
Zusammenfassung Die poststrukturalistischen neueinschreibungen (reiterationen) des Konzepts der ambivalenz geben wichtige anhaltspunkte für seine Weiterentwicklung, insbesondere um bildungsprozesse im Kontext von diskursiven normierungen des Subjekts fassen zu können. Der beitrag erläutert aus diesem bildungstheoretischen erkenntnisinteresse erstens die reiterationen, das heißt die neueinschreibungen des ambivalenzbegriffs im Kontext von Derridas theorie und Praxis der Dekonstruktion, zweitens das Verhältnis von ambivalenz und ambiguität im Kontext von Derridas theorie der "différance" und butlers theorie der "Performativität", um schließlich die bildungstheoretisch relevanten implikationen von ambivalenz im Kontext von butlers Subjekttheorie zu fokussieren.
Forum Der Psychoanalyse, 2011
Zusammenfassung Der beitrag beschäftigt sich mit den Zusammenhängen, Verbindungslinien und assoziativen Verknüpfungen zwischen der ambivalenz im Seelenleben, dem erleben des Unheimlichen und der Verknüpfung mit dem topos des todes. Die dabei entfalteten Überlegungen bewegen sich auf einer linie, die sich durch Freuds arbeiten über den "gegensinn der Urworte", über "Das Unheimliche" und über das "Jenseits des lustprinzips" hindurchzieht. Durchkreuzt wird diese linie vom "valley of the uncanny", einem in der Cyberszene viel diskutierten effekt, der eine andere Perspektive einführt und die analyse auf diese Weise mit neuen Fragen anreichert, die schließlich auf ein der ambivalenz inhärentes (und möglicherweise konstitutives) Paradoxon aufmerksam machen. One need not be a chamber-to be haunted … Abstract this essay's main concern consists of a critical survey of the coherences, alliances and associative entanglement between psychic ambivalences, encounters of the uncanny and the connections to the issues of death. references for the considerations presented here are Freuds's seminal papers "the antithetical meanings of primal words" (1910), "the uncanny" (1919) and "beyond the pleasure principle" (1920). the axis formed by these essays is being crisscrossed by the phenomen of the uncanny valley, an issue widely discussed within the cyber scene which may introduce a new perspective in order to extend the analysis of the concept and structure of ambivalences with new questions. this approach adverts to an inherent paradox which seems to be constitutive for ambivalence itself.
Diskurs Kindheits- und Jugendforschung, 2015
Gegenstand dieses Beitrages, der auf einer Grounded Theory Studie zur Situation von Geschwistern von Kindern und Jugendlichen mit chronischer Erkrankung basiert, ist ihr Erleben von Ambivalenz und Ambiguität. Dieses dialektische Verhältnis von Gefühlen, Gedanken und Handlungen prägt die Geschwisterbeziehung und somit die Persönlichkeitsentwicklung. Ist das alltägliche Leben durch die Präsenz einer chronischen Erkrankung irritiert, verändert sich die Konstellation in den geschwisterlichen Rollen. Neben Ambivalenz-und Ambiguitätserfahrungen beschäftigt sich der Aufsatz auch mit den resultierenden Umgangs-und Bewältigungsformen der gesunden Geschwister. Ein besonderes Potential bietet in diesem Kontext die Ambiguitätstoleranz als die Fähigkeit, Widersprüche und Mehrdeutigkeit auszuhalten.
2018
Pädagogisches Handeln vollzieht sich in Ambivalenzen, die durch ein normatives Selbstbestimmungspostulat verschärft werden können. Durch die wechselseitige Abhängigkeit von Diskurs und Subjekt (Foucault, 1981; Trescher, 2018) kann Selbstbestimmung nie vollumfänglich erreicht werden, weshalb sie als Orientierungsgröße pädagogischen Handelns infrage gestellt werden muss. Diese Ambivalenzen werden anhand empirischer Ergebnisse der Studie «Wohin mit dem Wohnheim? – Institutionsanalyse und Organisationsentwicklung in der stationären Behindertenhilfe» (Trescher, 2018) diskutiert. Abschliessend wird dargelegt, inwiefern es einer (Re-)Fokussierung des Subjekts bedarf, um pädagogisches Handeln zu ermöglichen.
Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie
The Link Between Ambivalent-Preoccupied Mode of Attachment and Narcissistic Vulnerability in Adolescence Attachment research has deepened our understanding of the essential continuities and discontinuities of psychological development from childhood to adolescence and to adulthood. This paper considers the relevance of ambivalent-preoccupied attachment, one of the two types of insecure attachment, for understanding emotional vulnerability during adolescence. How current social and economic conditions have exacerbated the effects of ambivalent-preoccupied attachment in the attainment of the developmental tasks of adolescence is considered. By describing three clinical vignettes clinical recommendations are given.
Forum Der Psychoanalyse, 2011
Die poststrukturalistischen Neueinschreibungen (Reiterationen) des Konzepts der A mbivalenz geben wichtige A nhaltspunkte für seine Weiterentwicklung, insbesondere um Bildungsprozesse im Kontext von diskursiven Normierungen des Subjekts fassen zu können. Der Beitrag erläutert aus diesem bildungstheoretischen Erkenntnisinteresse erstens die Reiterationen des Ambivalenzbegriffs im Kontext von Derridas Theorie und Praxis der Dekonstruktion, zweitens das Verhältnis von Ambivalenz und Ambiguität im Kontext von Derridas T heorie der „différance“ und Butlers Theorie der Performativität, um schließlich die bildungstheoretisch relevanten Implikationen von Ambivalenz im Kontext von Butlers Subjekttheorie zu fokussieren. Deconstruction of “ambivalence”. Poststructuralistic reiterations of the concept of ambivalence from the perspective of educational theory Focusing on the relation between discourse and subject formation, the poststructuralistic reiterations and resignifications within the concept of ambivalence provide important aspects for a contemporary conceptualization of ambivalence, especially within the framework of educational theory (Bildungstheorie). From this point of view the paper explores firstly the notion of “ambivalence” in the context of Derrida’s theory and practice of deconstruction and secondly the relation between “ambivalence” and “ambiguity” considering Derrida’s theory of “différance” and Butler’s theory of “performativity”. Finally the article outlines the meaning of “ambivalence” in Butler’s theory of the subjectivation process.
2002
In der vorliegenden Dissertation wurde ein präsuppositionssensibles Verfahren zur Rekonstruktion von kindlichen Freunschaftskognitionen entwickelt und angewendet. Das Verfahren ist ein interaktionsanalytisches. Es eignet sich, um verbal und nonverbal preisgegebene Informationen zu identifizieren, die Sprecher in Interaktionssituationen als Präsuppositionen setzen. Als Präsuppositionen werden dabei die implizit logischen Voraussetzungen verstanden, die ein Sprecher während einer eigenen Äußerung annimmt, die er aber nicht explizit sprachlich äußert
2005
Wandel der Familie-Krise der Familie? 1.1 Definition von Familie 1.2 Demographie zum Wandel familialer Beziehungen 1.3 Wandel der Familie: Funktionswandel versus Funktionsverlust 1.4 Ursachen für die Instabilität von Paarbeziehungen 1.4.1 Gesellschaftliche Erklärungsansätze 1.4.2 Individuelle Erklärungsansätze 1.5 Folgen des Familiären Wandels 2. Trennung der Eltern-Auswirkungen auf die Kinder 2.1 Trennungsfolgen im Kontext von Krisenmodellen 2.1.1 Schlechtere Schulleistungen 2.1.2 Emotionale Störungen 2.1.3 Niedrigeres Selbstwertgefühl 2.1.4 Verhaltensstörungen und Störungen des Sozialverhaltens 2.1.5 Delinquentes Verhalten, Substanzmissbrauch und akzelerierte Sexualentwicklung 2.1.6 Transmission des Scheidungsrisikos 2.2 Trennungsfolgen im Kontext von Reorganisationsmodellen 2.3 Trennungsfolgen im Kontext von Risiko-und Schutzfaktoren 2.3.1 Geschlecht des Kindes 2.3.2 Alter des Kindes zum Zeitpunkt der Trennung 2.3.3 Temperament, Persönlichkeit und Coping-Verhalten des Kindes 2.3.4 Erziehungskompetenz des alleinerziehenden Elternteils und Beziehungsklima 2.3.5 Psychische Stabilität des alleinerziehenden Elternteils 2.3.6 Soziales Netzwerk des alleinerziehenden Elternteils 2.3.7 Neue Partnerschaft des alleinerziehenden Elternteils 2.3.8 Stabilität der Wohn-, Betreuungs-und sonstige Rahmenbedingungen des Haushalts, in dem das Kind lebt 2.3.9 Sozio-ökonomische Faktoren des Haushalts, in dem das Kind lebt 2.3.10 Aufrechterhaltung des familiären Beziehungsnetzes, insbesondere Beziehung zum außerhalb lebenden Elternteil und Umgangskontakte 2.3.11 Elterliche Kommunikation und Kooperation 2.3.12 Konflikte zwischen den Eltern 2.4 Trennungsfolgen-Ausblick 3. Chronische Elternkonflikte als Kardinalsymptom misslingender kindlicher Anpassung nach Trennung und Scheidung 3.1 Potentielle Beeinflussbarkeit von Risiko-und Schutzfaktoren 3.2 Spezifische Bedeutung und Gewichtung der Risiko-und Schutzfaktoren 3.3 Die Wirkungsweise chronischer Elternkonflikte 3.4 Wechselwirkungen chronischer Elternkonflikte mit anderen Risiko-und Schutzfaktoren Exkurs: Kontakt des Kindes zum außerhalb lebenden Elternteil 3.5 Epidemiologie chronischer Elternkonflikte nach Trennung und Scheidung 4. Chronische Elternkonflikte-Interventionsmöglichkeiten 4.1 Konfliktreduzierung durch Trennungs-und Scheidungsberatung nach dem Kinder-und Jugendhilfegesetz (KJHG) 4.2 Konfliktreduzierung durch Mediation 4.3 Konfliktreduzierung durch gerichtsnahe Beratung 4.4 Konfliktreduzierung durch psychologische Begutachtung 4.5 Konfliktreduzierung durch das Kindschaftsrechtsreformgesetz VI LITERATURVERZEICHNIS
Zusammenfassung. Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit der Frage, ob sich relevante Zusammenhänge zwischen der aktuellen Partnerschaftszufriedenheit und dem erinnerten Erziehungsverhalten der eigenen Eltern aufzeigen lassen. Bisher liegen dazu nur wenige empirische Befunde vor. Die Untersuchung basiert auf den Daten von N = 1104 Personen im Alter von 18 bis 50 Jahren, die im Rahmen einer bevölkerungsrepräsentativen Studie (insgesamt N = 1509) befragt wurden und dabei angegeben hatten, mit einem Partner oder einer Partnerin zusammen zu leben. Die Untersuchungsdaten wurden mit Hilfe von Selbstbeurteilungsskalen (Fragebogen zum erinnerten elterlichen Erziehungsverhalten FEE und Partnerschaftsfrage-bogen PFB) erhoben. Es zeigte sich, dass ein als ablehnend und wenig emotional warm erinnertes elterliches Erziehungsverhalten mit einer insgesamt geringeren Partnerschaftszufriedenheit einhergeht. Insbesondere das erlebte mütterliche Erziehungsverhalten erweist sich als eine vergleichsweise starke Determinante der Partnerschaftszufriedenheit. Abstract. The present study deals with the question whether relevant associations can be shown between current marital satisfaction and recalled parental rearing behavior. Until now only few empirical results have been obtained concerning this topic. Our study is based on a representative sample of 1509 persons aged 18 to 50 years. The statistical analysis was restricted to those N = 1104 subjects who lived in partnership. The data were assessed by self-reporting scales: the Questionnaire of Recalled Parental Rearing Behavior (Fragebogen zum erinnerten elterlichen Erziehungsverhalten FEE) and the Partnership Questionnaire (Partnerschaftsfragebogen PFB). Persons who recalled the rearing behavior of their parents as having been rejective and less emotionally warm show a lower degree of partnership satisfaction. The perceived maternal rearing behavior particularly proved to be a comparatively strong determinant of marital satisfaction.
TATuP - Zeitschrift für Technikfolgenabschätzung in Theorie und Praxis, 2009
Im Berufs-wie im Alltagsleben sind Menschen auf Technik angewiesen. Ohne Eingriffe in die Natur auf der Basis von Arbeitsteilung, Organisationsbildung und Technikeinsatz wäre es der Menschheit unmöglich, die bis heute erzielte Siedlungsdichte sowie den ethischen Anspruch auf individuellen Lebenserhalt in menschenwürdigen Umständen aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig schafft die Nutzung von Technik aber auch neue Risiken. Inwieweit die entstehenden Risiken durch den erwünschten Nutzen ausgeglichen werden, lässt sich oft im Voraus nicht bestimmen. Da viele Folgen des technischen Einsatzes unsicher sind, die Wissengrundlage durch komplexe Ursache-Wirkungsketten umstritten und die Bewertung der Technikfolgen durch die betroffenen Menschen variiert, kann Technikfolgenabschätzung nur eine Orientierungshilfe im Sinne von Zukunftsszenarien und Potenzialabschätzungen liefern. In der universitären Lehre ist es daher geboten, sowohl die Leistungsfähigkeit als auch die Grenzen der TA anschaulich zu vermitteln. Dazu sind vor allem Rollenspiele und Szenarioworkshops gut geeignet Darüber hinaus können die methodischen Vorgehensweisen durch eine Kombination von Wertbaumanalysen, Multi-Kriterien-Entscheidungshilfen und Gruppen-Delphi-Prozesse veranschaulicht werden. Das wesentliche Ziel dabei ist es, komplexe Wirkungszusammenhänge zu begreifen, Unsicherheiten zu charakterisieren und die Vieldeutigkeit von Interpretationen anzuerkennen. 1 Einleitung Unser heutiges Leben ist weitgehend durch Technik bestimmt. Vom Klingeln des Weckers bis zum Einschlafen vor dem Fernseher, vom Fahrradausflug bis zur Auto-oder S-Bahn-Fahrt zur Arbeit, von der Bereitung von Speisen bis zur Produktion von Gütern und Dienst-
ENGLISH ABSTRACT In the ethnographic study "Everyday Life of Young Children in Accommodation Centers for Refugees," we accompanied over an eight-month period children and their families in collective accommodation centers in Berlin. Through participant observation, formal and informal interviews and child-centered methods, the perspectives of different actors (children, parents, management, child care, security, etc.) were recorded and analyzed. Based on experiences in the research process, we focus in this article on questions of practical ethics. Here, the inherent logic of the field as an ethical environment—an environment characterized by fluid boundaries of public and private spaces, unclear responsibilities, and scarcity of resources—is of particular importance. We elaborate the relationality of ethical questions in the discussion of two moments of uncertainty in the field: handling the news of a deportation notice and observing (potentially) transgressive behavior towards children. The reflexive examination of these ethically significant moments illustrates the interventionist nature of research and the continual negotiation of the researcher's role. Our involvement, feelings, thoughts and actions are constructively related to each other. Questions of responsibility and the process of reflecting on them have significant consequences for research practice in a field marked by power relations and uncertainties. In conclusion, we describe the importance of engaged research that goes beyond the Do No Harm principle and aims at creating benefits for actors on different levels. GERMAN ABSTRACT Zusammenfassung: Im ethnografischen Forschungsprojekt "Alltagserleben von jungen Kindern in Unterkünften für geflüchtete Menschen" wurden Kinder und ihre Familien über acht Monate in Sammelunterkünften in Berlin von Forschungstandems begleitet. Durch teilnehmende Beobachtung, Interviews, Gespräche und kindzentrierte Methoden wurden die Perspektiven verschiedener Akteur*innen (Kinder, Eltern, Leitung, Kinderbetreuung, Security etc.) aufgezeichnet und ausgewertet. In diesem Beitrag stützen wir uns auf unsere Erfahrungen als Forschende eines Forschungstandems und fokussieren Fragen praktischer Ethik. Dabei kommt der Eigenlogik des Feldes als ethisch bedeutsames Umfeld, das durch fluide Grenzen von Öffentlichkeit und Privatheit, unklare Zuständigkeiten sowie Ressourcenknappheit geprägt ist, eine maßgebliche Bedeutung zu. Wir vertiefen die Relationalität ethischer Fragen anhand zweier Irritationsmomente: der Auseinandersetzung mit einem Abschiebebescheid und Beobachtungen (potenziell) grenzüberschreitenden Verhaltens gegenüber Kindern. Die reflexive Auseinandersetzung mit diesen ethisch wichtigen Situationen verdeutlicht die Interventionshaftigkeit von Forschung und die permanente Aushandlung der Forscher*innenrolle. Die eigene Involviertheit, Gefühle, Gedanken und Handlungen werden konstruktiv aufeinander bezogen. Fragen von Verantwortung und ihre Reflexion sind folgenreich für die Forschungspraxis in diesem von Machtverhältnissen und Ungewissheiten geprägten Feld. Schlussfolgernd wird die Bedeutsamkeit des engagierten Forschens geschildert, das über das Prinzip der Schadensvermeidung hinausgeht und die Generierung von Mehrwerten auf unterschiedlichen Ebenen zum Ziel hat.
Psychiatrische Praxis, 2019
ZusammenfassungIn einer Online-Studie wurden 296 erwachsene Kinder psychisch erkrankter Eltern befragt. Das Anliegen der Studie war es, die Bindungsmuster der interviewten Personen zu erfassen und hiervon ausgehend mögliche Zusammenhänge zwischen berichteten Kindheitserfahrungen und den erwachsenen Bindungsrepräsentationen zu untersuchen. In dieser Studie wurde die deutsche Fassung der „Adult Attachment Scales (AAS-R)“ verwendet, um grundlegende erwachsene Bindungsdimensionen zu erheben. Erwachsene Kinder psychisch kranker Eltern zeigten im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung niedrigere Werte in der Dimension „Nähe/Vertrauen“ und höhere Werte in der Dimension „Angst“. Einem klinisch relevanten ängstlich-vermeidenden Bindungsstil konnten 39 % der Befragten zugeordnet werden. Als signifikante Prädiktoren für den erwachsenen Bindungstyp erwiesen sich die in der Kindheit erlebte Sicherheit, Kommunikationsdefizite in der Familie sowie Stigmatisierungserfahrungen. In der abschließenden Dis...
Zse Zeitschrift Fur Soziologie Der Erziehung Und Sozialisation, 2005
Kontinuität und Wandel in der affektiven Beziehung zwischen Eltern und Kindern vom Jugend-bis ins Erwachsenenalter Continuity and Change in Affective Parent-Child Relationship from Adolescence to Adulthood In diesem Beitrag werden die Kontinuität und der Wandel in der affektiven Bezie¬ hung zwischen Eltern und Kindern vom 15. bis zum 35. Lebensjahr untersucht. Die Analysen erfolgen getrennt för die Tochter-Mutter-, Tochter-Vater-, Sohn-Mutterund Sohn-Vater-Beziehung. Die Datengrundlage bildet die Längsschnittstudie LifE. Die Ergebnisse stützen die These, wonach sich eine gelungene Balance von Bindung und Autonomie in der Adoleszenz in einem guten Beziehungsverhältnis zwischen den Generationen im Erwachsenenalter fortsetzt. Die Vorhersagekraft früher Bezie¬ hungserfahrungen ist nach 20 Jahren allerdings eher moderat und für die ver¬ schiedenen Beziehungsdyaden unterschiedlich ausgeprägt. Es zeigt sich in der Untersuchung, dass sich die Eltern-Kind-Beziehung nach der Jugendzeit durch Übergänge der erwachsenen Kinder in den Beruf und in neue sozi¬ ale Beziehungskonstellationen oft erheblich verändert. Kritische Lebensereignisse im Leben der beiden Generationen wie z.B. eine schlechte Partnerbeziehung oder Krankheit können die Beziehung zudem auf die Probe stellen und nachhaltig beein¬ trächtigen. Die größte Stabilität und emotionale Nähe ließ sich in der Untersuchung in der Toch¬ ter-Mutter-Beziehung nachweisen. Die größte Anfälligkeitfür Veränderungen zeig¬ te sich hingegen in der Beziehung von Vätern zu ihren Kindern. Schlagwörter: Eltem-Kind-Beziehung, intergenerationale Beziehungen, Status-Übergänge, Längsschnittstudie Longitudinal data from the German LifE-Study was analyzed to explore continuity and change in affective parent-child relationships during the transition from ado¬ lescence (age 15) to adulthood (age 35). Results support the thesis that a successful balance ofautonomy and attachment during adolescence leads to a positiveparentchild relationship later in life. The effects of earlier patterns of interactions on the affective relationship later in life are moderate, however. The potentialfor discontinuity over time in parent-child relationships was also exam¬ ined. The thesis that children 's transition to adult roles and critical life events would bring about change in the parent-child relationship was supported, in part. Transitions to marriage, parenthood, and employment as well as critical life events (e.g. stressful partnership, divorce, Ul health) had different effects depending on the parent-child dyad. Evidence oflong-term stability was strongest in the mother-daughter relationship, whereas the father-child relationship proved to be the most susceptible to change.
Jungle World, 2020
Eine Würdigung des verstorbenen Soziologen Albert Memmi. Seine theoretischen Schriften über Rassismus, Kolonialismus und Antisemitismus sind von großer Aktualität: Zum Tod des französisch-tunesischen Soziologen und Schriftstellers Albert Memmi, der im Alter von 99 Jahren in Paris gestorben ist.
2015
Aufbauend auf den Ergebnissen der Studie ‚Strukturprobleme integrativer Kinderbetreuung. Sequenzanalytische Strukturanalyse einer integrativen Kindertagesstätte‘ wird im vorliegenden Beitrag diskutiert, inwiefern in der untersuchten integrativen Kindertagesstätte auf allen Strukturebenen (Personalstruktur, räumliche Strukturen, Tagesstruktur) der Vollzug von Regulierungs- und Überwachungsmechanismen in Form von Subjektivierungspraxen auf die Kinder mit Behinderung wirkt. Ziel des Beitrages ist, insbesondere im Lichte des inklusionsparadigmatischen Wandels, den Diskurs um die gemeinsame Betreuung von Kindern mit und Kindern ohne Behinderung um eine empirisch fundierte Komponente zu erweitern und somit auf Subjektivierungspraxen aufmerksam zu machen, die Ausdruck von mitunter behindernden Strukturen sind und deren Reflexion bislang nur wenig stattfindet.
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