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2017
Medienpädagogik wird häufig auf Vorstellungen einer souveränen oder emanzipierten Person bezogen, die sich insbesondere gegenüber bestehenden Macht- und Herrschaftsstrukturen behaupten und diesekritisch reflektieren kann. Dabei steht die Machtausübung mittels Medien – nicht zuletzt mittels Massenmedien – oft im Mittelpunkt. In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, welche Rolle Medien im Kontext von Macht, Souveränität und Herrschaft spielen. Deshalb hat sich die Redaktion der MEDIENIMPULSE entschieden, diesem Problemkreis eine eigene Schwerpunktausgabe zu widmen.
Der Entfremdungsbegriff ist als sozialwissenschaftliche Zeitdiagnose wieder zunehmend nach-gefragt. Dabei werden allerdings sehr unterschiedliche Phänomene wie die Zunahme psycho-somatischer Erkrankungen, die ‚Entfremdung' von Bevölkerung und Eliten oder der Struktur-wandel der Arbeitswelt adressiert. Der Artikel diskutiert vier aktuelle Beiträge zum Thema: Die beiden Einführungswerke von Christoph Henning sowie Peter V. Zima, ein Essay von Hartmut Rosa und eine Essaysammlung von Sean Sayers. Die Heterogenität dieser Werke zeigt die Schwierigkeit der analytisch scharfen Bestimmung der Entfremdungsdiagnose auf. Die geteilte Bedeutung des Begriffs betrifft grundlegende Fragen: Inwieweit stehen Menschen authentisch hinter dem was sie tun? Sind sie in der Lage ihre Freiheit produktiv selbst zu begrenzen und ihre allgemeinen menschlichen Potentiale durch sinnstiftende Tätigkeiten zu entwickeln? Der Beitrag zeigt, dass Entfremdung wesentlich der Entwicklung von Autonomie und Souveränität gegenübersteht.
Historische Urteilskraft, 2022
Titelthema des vierten Heftes ist „Deutschland und Europa 1939-45. Gewalt im Museum“. In Texten und Interviews gehen Mary Fulbrook, Barbara Kirshenblatt-Gimblett, Philippe Sands, Sabina Ferhadbegović, Jens-Christian Wagner u.a. der Frage des Umgangs mit der deutschen Besatzungsherrschaft in Ausstellungen und Sammlungen nach. Wie lässt sich Gewalt ausstellen? Welche Objekte dokumentieren die Gewaltgeschichte des deutschen Vernichtungskriegs und der nationalsozialistischen Besatzung von heute 27 Ländern? Darüber hinaus schließt Olga Grjasnowa an die Essays von Daniel Kehlmann (Heft 1), Lukas Bärfuss (Heft 2) und Julia Franck (Heft 3) an und betrachtet das Verhältnis von Geschichte und Literatur; Dan Diner überlegt, was aus der deutschen Geschichte geworden wäre, wenn an den entscheidenden Weggabelungen andere Richtungen eingeschlagen worden wären; Dieter Gosewinkel, Barbara John und Kyung-Ho Cha sprechen darüber, was „Staatsbürgerschaft“ mit Fußball und deutschem Hip-Hop zu tun hat; und die Comic-Zeichner*innen Reinhard Kleist, Sebastian Lörscher, Ulli Lust, Nicolas Mahler und Sophia Martineck zeigen ihren je individuellen Blick auf die Zeitgeschichte.
Die Deutsc he Nationalbibliothek ve rzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
Sind die „Instrumente der Staatenwelt“ tatsächlich stumpf geworden, wenn es darum geht, bornierte Systeme zur Sozialverträglichkeit anzuhalten? Und ist demgegenüber öffentlich sichtbare Kritik aus der Zivilgesellschaft schärfer und effektiver in der Limitierung schädigender Expansionstendenzen, etwa von transnational operierenden Unternehmen, geworden? Mit diesen Fragen beschäftigt sich seit einiger Zeit der soziale Konstitutionalismus. Doch mit der eben beschriebenen Weichenstellung wird eine merkwürdige Exklusivität angenommen. Ausgeblendet wird dabei etwa, dass auch die sogenannten Instanzen „zivilgesellschaftlicher Gegenmacht“ (Teubner 2011) vom Recht Gebrauch machen können. Möglicherweise also verspricht sich die nicht-rechtliche Praxis mehr vom Recht als so manche rechtssoziologische Theorie.
2011
Die öffentliche Verwaltung regiert und strukturiert heute das Leben von Individuen und Bevölkerung en détail, von der Abfallentsorgung bis zur Zurechnungsfähigkeit. Die Geschichte dieser Verwaltung ist bisher vornehmlich unter der Federführung britischer, deutscher, französischer und österreichischer HistorikerInnen geschrieben worden. Im Unterschied zu ihren Nachbarländern ist die Verwaltungsgeschichte der Schweiz ein blinder Fleck der Historiographie, was angesichts der politischen Eigenart der Schweiz erstaunt. Der Heftschwerpunkt stellt deshalb die Geschichte der öffentlichen Verwaltung der Schweiz ins Zentrum. Die Beiträge beschäftigen sich mit ausgewählten Aspekten des Verwaltens und Regierens vom Anfang des 17. bis zum Ende des 20. Jahrhunderts: Es geht um Verwaltungen in politischen Wirren, das Management kollektiver Ressourcen, Übertragung effekte zwischen Wissenschaft und Verwaltung, die Verwaltung in der Gewaltenteilung, die Elite der Beamten, die Verwaltung des Rechts sowie Langzeitplanung. Zudem fasst ein Fotobeitrag Verwaltungsgeschichte in Bilder.
Politische Vierteljahresschrift, 2010
Der vorliegende Beitrag dokumentiert eine Kontroverse, die auf dem Kieler DVPW-Kongress im September 2009 im rahmen einer Podiumsdiskussion ausgetragen wurde. mit seinem Lissabon-urteil vom Juni 2009 fällte das deutsche Bundesverfassungsgericht ein Grundsatzurteil zur deutschen Beteiligung an der europäischen Integration. Das Gericht erklärte das deutsche Begleitgesetz zum Lissabon-Vertrag für verfassungswidrig, weil es die Beteiligung von Bundestag und Bundesrat als unzureichend ansah. Zudem kündigte das Gericht eine verstärkte verfassungsrechtliche Prüfung der deutschen Anwendbarkeit europäischer rechtsakte an (ultra-vires-Kontrolle und Identitätskontrolle). Stephan Leibfried, marcus Höreth, martin Höpner, Fritz W. Scharpf und michael Zürn diskutieren das urteil im Hinblick auf seine Implikationen für den künftigen Integrationsprozess, für die Handlungsfähigkeit der nationalen und supranationalen organe, für die Demokratiequalität im europäischen mehrebenensystem sowie für politökonomische Problemstellungen.
The notion of sovereignty was invested with the claim to end the natural state of war, to make social life accessible to political decisions, to liberate man from heteronomy, to protect us from danger and despotism. My book aims to show that none of these goals can be achieved by means of sovereignty and that, on the contrary, sovereignty condemns us to endlessly perpetuate the circle of counter-legal and legal violence. I therefore suggest that in order to become sensible to the violence imbedded in our political routines, philosophy must question the current forms of political community – the ways in which it organizes and executes its decisions, in which it creates and interprets its laws – much more radically than before: that it must become a critical theory of sovereignty. The program of which is the elimination of coercion from the law. The book is divided into three parts. The first part is a historical reconstruction of the concept of sovereignty in Bodin, Hobbes, Rousseau, and Kant. In following the development of this concept from absolutism to liberal democracy, I apply Adorno and Horkheimer’s notion of a “dialectic of Enlightenment” to the political sphere. I attempt to demonstrate that whenever humanity deemed itself progressing from chaos and despotism, it at the same time underhand prolonged exactly the violent forms of interaction it wanted to rid itself from. The second part assembles critical theories of sovereignty. I use Walter Benjamin’s distinction between ‘law-positing’ and ‘law-preserving’ violence as a terminological source, but add several other dimensions of violence in order to draw a more complete picture. Sovereignty is law-positing in that it creates an independent sphere that tends to present itself to the members of the political community as alien and abstract (Marx and Arendt); it is law-preserving in that it relies on the permanent actualization of police force and disciplinary institutions (Benjamin and Foucault); it is law-withholding in that is founded on exclusion both of life forms within and outside of its territory (Agamben); it is law-interpreting in that the irreducible contingency of legal adjudication necessarily maintains a decisionistic and thus unjustifiable moment (Cover and Derrida); and finally it is law-splitting in that the universal grammar of the law suppresses women’s specific everyday life experiences (feminist critiques of sovereignty). Furthermore, I discuss the problem of law-replacing violence: How can we liberate ourselves from the historically constituted sovereignty without becoming sovereigns ourselves and thus relapsing into the old forms of domination? The third part proposes the idea of non-coercive law as a consequence of a critical theory of sovereignty. I try to make this concept more conceivable by reminding us of Hermann Cohen’s neo-Kantian criticism of coercion as unreasonable and wrongful to autonomy, and of Franz Rosenzweig’s Jewish criticism of the state. Finally, I propose to reformulate these accounts in a secular way by replacing the social integration of shared faith by the illocutionary binding energies resulting from the mutual experience of deliberation and shared participation in a radically democratic decision making process.
MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung
Politischer Diskurs und Hegemonie, 2006
Phase 2~43-Sommer 2012 Reich in der Mitte-Chinas kommunistischer Weg in den Kapitalismus , 2012
Der israelbezogene Antisemitismus speist sich zumindest in der politischen Mitte kaum noch aus der Abwehr von Schuld. Er ist vielmehr eine Projektion bestimmter Aspekte von Staatlichkeit auf den jüdischen Staat. Dies war zuletzt zu sehen an der Debatte um Günter Grass. An diesem Beispiel wird mit Hilfe der staatskritischen Arbeiten von Eugen Paschukanis für eine staatskritische Erweiterung der Antisemitismuskritik Moishe Postones plädiert.
ESE Emotionale und Soziale Entwicklung in der Pädagogik der Erziehungshilfe und bei Verhaltensstörungen. Heft 4 Soziales Lernen und Bildung
Editorial zur vierten Ausgabe der Wissenschaftlichen Jahreszeitschrift Emotionale und Soziale Entwicklung (ESE) in der Pädagogik der Erziehungshilfe und bei Verhaltensstörungen
Politische Autorität: Eine Einführung. Münster: Mentis, 2018
This is the German translation of Fabian Wendt: Authority (Cambridge: Polity Press, 2018). Staaten beanspruchen für sich das Recht, Gesetze geben und mit Zwangsgewalt durchsetzen zu dürfen. Doch unter welchen Bedingungen haben sie dieses Recht tatsächlich? Das ist die grundlegendste Frage der Politischen Philosophie. Obwohl wir die Autoritätsansprüche des Staates oft als selbstverständlich hinnehmen, erscheinen sie moralisch durchaus fragwürdig, wenn man Personen als Freie und Gleiche begreift. Wie können wenige Parlamentsmitglieder das Recht haben, für Millionen Menschen verbindliche Gesetze zu erlassen? Wie können Polizeibeamte und Richter das Recht haben, diese Gesetze gegenüber Personen durchzusetzen, die sie ablehnen? In diesem kurzen, verständlichen und anregenden Buch stellt Fabian Wendt die fünf wichtigsten Theorien politischer Autorität aus der zeitgenössischen Politischen Philosophie vor. Er diskutiert darüber hinaus den Anarchismus, der als Alternative ernst zu nehmen ist, falls alle Begründungsversuche politischer Autorität fehlschlagen sollten. Vorwort 1. Formen der Autorität 2. Zustimmung und Autorität 3. Die Service-Konzeption der Autorität 4. Gemeinschaft und Autorität 5. Natürliche Pflichten und Autorität 6. Faire Kooperation und Autorität 7. Staaten ohne Autorität Bibliographie Index
Die Gewalt des Heiligen - Legitimation souveräner Macht - Königshausen & Neumann , 2012
Das „Heilige“ rechtfertigt weltweit die Gewalt. Im Namen des Heiligen wird enteignet, bedroht, vergewaltigt, gemordet. Warum aber legitimiert das „Heilige“ die Gewalt des Menschen gegen den Menschen in unserer postmodernen, säkularen Gegenwart? Wie vollzieht sich die Gewalt des Heiligen in Kunst und Wissenschaft, Religion und Politik? Welche aktuellen Beispiele gibt es für diese Dynamik? Zuletzt: kann man überhaupt den Wirkzusammenhang der Gewalt mit dem Heiligen jetzt oder zukünftig im Hinblick auf ein friedliches Zusammenleben der Kulturen überwinden? Dorchains Studie spannt den Bogen zur Gegenwart und setzt den Begriff des Heiligen in Verbindung mit philosophischen Theorien der Gewalt bei Hannah Arendt, Walter Benjamin, Max Weber und vielen anderen. Wo das Heilige Gewalt legitimiert, definiert es sich selbst als „souveräne Macht“. Giorgio Agamben glaubt, dass der tötbare Bürger, der einer souveränen Macht völlig ausgeliefert ist, das Menschenmodell der Postmoderne sei. Diese Studie zeigt jedoch, dass das Modell des tötbaren Bürgers als solches aus dem Heiligen stammt und daher in modernen Gesellschaften ein Atavismus ist. Die Anmaßung, dass Menschen sich zum Souverän über andere Menschen erheben, ist eine vormoderne Anmaßung. Das Paradigma der Moderne ist nicht der tötbare „homo sacer“, sondern der „homo liber“, das vor Gewalt geschützte Rechtssubjekt. Doch dieses Paradigma ist bedroht.
Berliner Journal für Soziologie, 2005
Systhema 24(2): 197-202 , 2010
Das, was in diesem Buch als eine notwendige Voraussetzung für den Sinn des vorgestellten Ansatzes immer wieder unterstrichen wird, die Bereitschaft und Möglichkeit zur solidarischen Öffnung füreinander, ist wohl nicht ohne weiteres zu haben. Und das hat sicher nicht nur mit der reinen Zeit zu tun, die das kostet. Ich vermute, dass es auch die Auseinandersetzung mit mindestens zwei Erkenntnissen kostet, die einigermaßen quälen könnten – bevor sie vielleicht zu einer Befreiung beitrügen. Die eine Erkenntnis scheint mir zu sein, dass das Maximieren eines individuellen Spielraums an seine Grenzen gestoßen ist. Und die zweite, dass das mit dem individuellen Spielraum vielleicht nur eine Illusion war, eine Illusion allerdings, die gewirkt hat wie eine Leimspur, an der man nun festklebt, sich bis zum Gehtnichtmehr kollektiv auf Individualität trimmen muss, um noch dazuzugehören.
Zeitschrift für philosophische Literatur, 2016
Besprechung von Rainer Forst: Normativität und Macht. Zur Analyse sozialer Rechtfertigungsordnungen. Berlin: Suhrkamp, 2015.
2013
Der moderne Nationalstaat mit seinen Grenzlinien, welche die räumliche Reichweite des souveränen Gewaltmonopols fixierten und gleichsam einen Kulturraum mit vermeintlich homogenen sozialen und rechtlichen Normen abschlossen, war lange eine zentrale Orientierungsgröße für die Geschichtsschreibung. 2 Aufgrund der wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Globalisierungsprozesse der letzten zwei Jahrzehnte wurde das nationale Narrativ jedoch durch Perspektiven transnationaler Verflechtungen und Konstellationen ergänzt. 3 Insbesondere rückten die jenseits scheinbar eindeutiger Demarkationslinien liegenden Randzonen und in-between spaces in den Mittelpunkt des Interesses, in denen rechtliche, politische, soziale und kulturelle Werte konkurrieren und verhandelt werden und die sich zu bedeutsamen Schauplätzen des Umbruchs, der Innovation oder der Zerstörung entwickeln konnten. 4 Die Beiträge dieses Heftes gehen aus der internationalen Tagung "Freibeuter der Moderne: Politisch-militärische Akteure an den Rändern von Souveränität und Legitimität" hervor, die am 20.-2. Oktober 20 anlässlich des 60. Geburtstages von Prof. Dr. Stig Förster an der Universität Bern durchgeführt wurde. Die Herausgeber danken Christoph Hertner und Nicholas Zücker für ihre Unterstützung bei der redaktionellen Vorbereitung des Manuskriptes.
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