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2010, Experiment und Exploration
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Warum sind bislang die meisten Versuche, das Experiment zu denken, gescheitert? Gestützt auf empirische Studien, vor allem aus dem Bereich der Wissenschafts- und Technikforschung, und mit Hilfe einer dekonstruktiv aufbereiteten Begrifflichkeit fasst Sönke Ahrens das Experiment als eine Form der Welterschließung an den Grenzen der Welt und grenzt es von der Exploration als seinem komplementären Gegenpart ab. Bildung kann so als die experimentelle und Lernen als die explorative Form rekonstruiert werden, in der sich Individuen die Welt erschließen.
1998
In einer Verbindung aus Literaturgeschichte und angewandter Erzähltheorie analysiert und erklärt Gustav Frank den literarischen Wandel um 1850. Hierfür interpretiert er Romane von Immermann, Willkomm, Gutzkow, Alexis, Hackländer, Oppermann und Karl May und setzt sie zu kanonischen Erzähltexten des 19. Jahrhunderts in Beziehung. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die Konzeption des Subjekts und seiner Psyche, Modelle seines Lebensweges, Muster der Partnerwahl, Familie und sozialen Kontrolle sowie Entwürfe der soziokulturellen Lebensrealität und des geschichtlichen Wandels. Die Ergebnisse zeigen die Funktion der experimentellen Erzähltechnik für die Konstruktion der mentalitäts- und literaturgeschichtlich bedeutsamen Felder auf.
In Departement Kunst & Medien, ZHdK (Hg.): Praktiken des Experimentierens. Forschung und Lehre in den Künsten heute. Scheidegger & Spiess, Zürich, 2012
Den Hintergrund des Textes bilden Erfahrungen und Ergebnisse von zwei künstlerischen Forschungsprojekten. Im Projekt "Überschuss. Videogramme des Experimentierens" befasste sich Hannes Rickli als Künstler und als Medientheoretiker mit audiovisuellen Aufzeichnungen aus verhaltensbiologischen Experimentalsystemen. Im Rahmen des Projekts "Künstlerische Forschung und die Transformation der Theorie" untersuchte der Kunsttheoretiker und Institutsleiter Christoph Schenker gemeinsam mit dem Maler Adrian Schiess das spezifische Tätigsein des Künstlers und dessen Forschungsanlage. Hannes Rickli und Christoph Schenker unterhalten sich über verschiedene Aspekte des Experimentalsystems im Zusammenhang künstlerischer Praktiken.
Feeds, Tweets & Timelines - Schreibweisen der Gegenwart in Sozialen Medien
Akzeleration und Experiment seien in einem hochdynamischen System wie Instagram, so möchte man allein aufgrund der Wahrscheinlichkeit annehmen, logische Folgen des globalen Interagierens. Rund 300 Millionen Bild-Beiträge werden dort tagtäglich gepostet, das sind 208.000 pro Minute. Seit Jahren. Hinzukommen die Stories von mittlerweile weit über 500.000.000 User*innen, 1 die für jeweils 24 Stunden einsehbar sind-sämtliche Tendenzen weiter steigend. Sich in dieser unüberschaubaren Menge zur Geltung zu bringen, verlangt nach spektakulären Präsentations-und Inszenierungsweisen. Versteht man Beschleunigung als eine »Mengenzunahme pro Zeiteinheit«, 2 die beständig ein Mehr an Information in die gleiche Zeiteinheit presst, dann wachsen die zur Auswahl stehenden Optionen, aus denen ausgewählt werden kann, dann wird es rezeptionsseitig zunehmend dringlicher, schnell zu selegieren-was wiederum angesichts der Gleichförmigkeit vieler Beiträge nicht leicht fällt: das gilt sowohl für die Gesamtheit aller Posts auf Instagram
2015
»Insbesondere die ersten beiden Beiträge (Liggieri, Romanacci) widmen sich im Rahmen ihrer Auseinandersetzung mit Kunst, Forschung und künstlerischer Forschung der Definition von Begriffen, v.a. des Forschungsbegriffs. Sie versuchen die Vorbedingungen künstlerischer Forschung zu klären bzw. reflektieren über Kunst in der wissenschaftlichen Methode. (...) Dem Experimentbegriff widmet sich (...) Nicolas Constantin Romanacci in seinem Beitrag »Experimentieren als Forschung in Wissenschaft und Kunst – Eine philosophische Untersuchung in Bezugnahme auf symbol- und erkenntnistheoretische Arbeiten von Nelson Goodman und Arno Ros«. Romanacci setzt sich das Ziel, einen Ansatz vorzuschlagen, auf dessen Basis ein Begriff von Forschung entwickelt werden kann, der eine sinnvolle Anwendung sowohl im Hinblick auf künstlerische Vorgehensweisen als auch in Bezug auf wissenschaftliche Praxis ermöglicht. Diesen Forschungsbegriff entwickelt er ausgehend von der Praxis des Experimentierens. Hierbei ersetzt Romanacci im Kontext seiner Betrachtungen den Begriff ›Wissen‹ durch die viel weiter gefasste Bezeichnung ›Verstehen‹, denn »[s]o könnte [...] ein Weg zu einer Gesellschaft eröffnet werden, die menschenwürdigere kognitive Ziele anstrebt als eine Gesellschaft, deren Forschungsziele in erster Linie an materialistischen und funktionalistischen Gesichtspunkten ausgerichtet sind«. (S. 11; 14-15) Bei dem Versuch, Kunst und Wissenschaft als Forschung zu verstehen, ergeben sich verschiedene Ausgangsfragen. So wäre etwa eine Klärung des Begriffes »Kreativität« notwendig, des weiteren gälte es zu klären, in welcher Weise Kunst »Wissen« schafft – und in wie fern diese Art »Wissen« mit wissenschaftlichen Erkenntnissen vergleichbar sein könnte. Es soll aufgezeigt werden, dass die symbol- und erkenntnistheoretischen Arbeiten von Nelson Goodman eine geeignete philosophische Ausgangsperspektive bieten, um Kunst und Wissenschaft sinnvoll miteinander vergleichen zu können (etwa: Goodman 1997). So bietet Goodman eine grundlegende Revision der Verwendung des Begriffes »Wissen« an, indem er vorschlägt, diesen mit dem weiter gefassten Begriff »Verstehen« zu ersetzen (Elgin / Goodman 1989). Mit diesem Schritt formuliert Goodman eine wichtige Grundlage, um aus erkenntnistheoretischer Sicht die Einsichten von Kunst und Wissenschaft vergleichen zu können. Grundlage wiederum für diese Revision sind die symboltheoretischen Analysemittel, die Goodman bereitstellt. Mit diesen kann äußerst differenziert beschrieben werden, wie Kunst und Wissenschaft mit ihren jeweiligen Symbolsystemen auf Wirklichkeit Bezug nehmen, genauer gesagt, Wirklichkeiten konstruieren. Eine grundlegende Rolle spielen hierbei die Begriffe »Denotation« und »Exemplifikation«, wie Goodman sie verwendet. Um den dynamischen Aspekt von »Kreativität« besser zu fassen, könnte man auch von dem Begriff »kreatives Handeln« ausgehen. Es lässt sich zeigen, dass Studien zur Klärung des Begriffes »Kreativität« meist eine viel zu theoretische Perspektive auf die tatsächliche Praxis von Künstlern und Wissenschaftlern einnehmen, so dass nicht in den Blick geraten kann, wie kreatives Handeln konkret vollzogen wird. Außer Acht gelassen wird dabei, dass sowohl Künstler als auch Wissenschaftler, wenn sie kreativ Handeln, dies erst einmal an einem ganz konkreten Material vollziehen. Exemplarisch für ein kreatives Handeln kann die Praxis des Experimentierens verstanden werden. Studien zur Laborpraxis konnten belegen, dass das experimentelle Arbeiten am Material nicht als theoriegeleitet verstanden werden kann (Hacking 1986, Heidelberger 1997, Knorr 2002). Hans-Jörg Rheinberger betont in seinen Studien zur Laborpraxis, dass sowohl Wissenschaftler als auch Künstler, wenn sie experimentell arbeiten, immer ein »Experimentalsystem« entwickeln müssen, in welchem sich die Arbeit am Material mit den daraus zu entwickelnden Bedeutungszuschreibungen verbindet (Rheinberger 2006). Im Vortrag soll skizziert werden, wie sich die Arbeiten Goodmans verbinden lassen mit einer Untersuchung der Praxis des Experimentierens in Kunst und Wissenschaft. Auf Grundlage einer solchen Zusammenführung kann gezeigt werden, in welcher Weise man den Begriff »Forschung« so verstehen kann, dass dieser sinnvoll sowohl auf künstlerische, als auch auf wissenschaftliche Praxis angewendet werden kann. Direkter link zum Text: http://www.degruyter.com/view/books/9783839429693/9783839429693-006/9783839429693-006.xml?format=EBOK Literatur: Goodman, Nelson; Elgin, Catherine Z. (1989): Revisionen. Frankfurt a. M. [Suhrkamp] Goodman, Nelson (1997): Sprachen der Kunst. Entwurf einer Symboltheorie. Frankfurt am Main [Suhrkamp] (1976) Hacking, Ian (1986): Representing and Intervening. New York [Cambridge University Press] Heidelberger, Michael (1997): Die Erweiterung der Wirklichkeit im Experiment. ZiF:Mitteilungen 2/1997 Knorr Cetina, Karin (2002): Die Fabrikation von Erkenntnis. Frankfurt/M. [Suhrkamp] Rheinberger, Hans-Jörg (2006): Experimentalsysteme und epistemische Dinge. Frankfurt a. M. [Suhrkamp]""""""
EAS Anzeiger, Sonderausgabe 1, 2023
Mit einem transdisziplinär angelegten Kooperationsprojekt zwischen ArchaeoLytics (Nadja Melko und Frank Gfeller) und der Ruhr-Universität Bochum (Marie Usadel) untersuchen wir die keramischen Rohstoffe der Insel Sant’Antioco (Sardinien) vor dem Hintergrund der lokalen bronzezeitlichen Besiedlung. Im Rahmen eines Rohstoff-Surveys wurden bereits verschiedene Tonvorkommen im Süden der Insel beprobt und experimentell verarbeitet. Auf dieser Grundlage werden derzeit archäometrische Analysen durchgeführt, welche in Kombination mit Erkenntnissen der handwerklichen Experimente und dem archäologischen Material der Region diskutiert werden sollen. Unser Hauptanliegen ist es an dieser Stelle, eine holistische Herangehensweise vorzustellen, welche naturwissenschaftliche, geisteswissenschaftliche und handwerkliche Methoden und Fragestellungen im weiteren Projektverlauf vereinen soll. / In the context of a transdisciplinary collaboration between ArchaeoLytics (Nadja Melko and Frank Gfeller) and the Ruhr-Universität Bochum (Marie Usadel), we are investigating the ceramic raw materials of the island of Sant’Antioco (Sardinia) within the framework of the local Bronze Age settlement. In the course of a raw material survey, various clay deposits in the south of the island were sampled and experimentally processed. Based on this groundwork, archaeometric analyses will be carried out, and then discussed in conjunction with the findings of the manual experiments and the archaeological material of the region. Our main aim here is to present a holistic approach that combines the techniques and research of the natural sciences, the humanities, and craftmanship.
Vergleichendes Sehen. Ed. L. Bader, M. Gaier & F. Wolf, München 2010, pp. 71-94.
Wie viele Seiten hat ein jedes Ding? -So viele, wie wir Blicke für sie haben [...]«. (Ulla Hahn, Das verborgene Wort, 2001) I »Daß eigentlich alle, alle, alle unsre Urtheile nichts als Vergleichungen, nichts als Klassificationen, nichts als Zusammenhaltung und Vorweisung der Ähnlichkeiten einer unbekanntern Sache mit einer bekanntern sind«, wer wollte das gegen Johann Caspar Lavater ernsthaft bestreiten? 1 Und damit könnten unsere Überlegungen auch schon abgeschlossen sein. Denn ganz offensichtlich eignet Vergleichen etwas Automatisches. Ohne dass dies ins Bewusstsein gelangen muss, gehören sie zum alltäglichen Geschäft; permanent angewandt, bedeuten sie Routine, können sie zum quasi natürlichen Instrument des Umgangs mit einer vor allem visuell wirkenden Welt werden. Erfahrung ist kaum vonnöten. Und für Experiment, also eine Situation, in der platziert, justiert, probiert wird, bleibt anscheinend nur wenig Raum. Aber auch das freie Spiel der Gedanken, das phantasiegenerierte Bilder und Konstellationen vor Augen stellt, findet hier, wenn überhaupt, höchstens in sehr eng gezogenen Grenzen statt. Demgegenüber beruht das Vergleichen, so wie Lavater es vertritt, auf festen Einstellungen, die sich eigenverantwortlicher Vorbereitung ebenso entziehen wie sie planerischer Energie unzugänglich sind. Klaus Niehr -9783846750155 Heruntergeladen von Brill.com09/24/2020 02:56:00PM via free access Klaus Niehr Klaus Niehr -9783846750155 Heruntergeladen von Brill.com09/24/2020 02:56:00PM via free access 72 | 73 Experiment und Imagination le sentiment religieux, mais je me suis involontairement écrié: ›L'Église!‹« 3 »Rapprocher«, die der Erkenntnis zugrunde liegende Inbezugsetzung zweier oder mehrerer Objekte aus einer großen Zahl zur Verfügung stehender Dinge, ist demnach die eigentliche Handlung, welche dem Vergleichen als Basis dient. Bei Proust bedeutet dies ausdrücklich keine von der ratio verantwortete Tätigkeit, sondern eine spontane, fast möchte man sagen, körperliche, vom Augeneindruck ausgehende Reaktion auf ein unerwartetes Erlebnis. Infolgedessen findet auch hier nicht etwa Experiment statt; es wurde keine Versuchsanordnung aufgebaut, innerhalb derer eine bestimmte, vorab geplante und danach durchgeführte Aktion in Gang kam, die ein erwartetes, erhofftes oder befürchtetes, Ergebnis zeitigte. 4 Vielmehr wird von Beginn an dem Zufall die entscheidende Rolle als Auslöser des Handelns überlassen, so dass das Resultat, wie aus dem Nichts auftauchend, vor Augen steht. Zudem ist deutlich: In den beiden von Proust geschilderten Fällen werden über die plötzlich sich konkretisierenden Beziehungen kaum kontrollierbare Gedanken freigesetzt. Die anarchische Potenz des Vergleichs, der alle Grenzen überwindet, unvermittelt Eindrücke schenkt oder zerstört, eingefahrenes Denken konterkariert oder bestätigt, deutet sich an. Zwischen den von Lavater und Proust aufgezeigten Positionen lassen sich wesentliche Einstellungen des Vergleichens im Allgemeinen, des vergleichenden Sehens im Besonderen ansiedeln. Scharfe Abgrenzungen dieser Positionen voneinander sind kaum möglich. Die durch Gewohnheit in einen festen Rahmen eingebundene Vergleichskonstruktion, der kaum jemand entrinnen kann, auf der einen, die sowohl durch überlegte Anordnung ins Leben gerufene oder aber völlig unvermittelt aufblitzende Kombination, die zwei oder mehrere Gegenstände zu Verwandten macht bzw. sie voneinander trennt, auf der anderen Seite, mögen Prägung und Starre, Beweglichkeit und Selbstbestimmung signalisieren, einen eher wissenschaftlichen und einen eher spielerischen Umgang mit dem Vergleich andeuten. Derartige polare Klassifikationen verlieren allerdings aus dem Blick, dass selbst, ja vielleicht gerade der spielerischen, leicht der Verfügbarkeit entgleitenden Variante des Vergleichs eine überaus wichtige Funktion auch in der Wissenschaft zukommt, weil zuallererst diese Variante das Potenzial zu grenzüberschreitender Erkenntnis in sich trägt. Und deshalb soll das Augenmerk in den folgenden Zeilen den experimentell produzierten Klaus Niehr -9783846750155 Heruntergeladen von Brill.com09/24/2020 02:56:00PM via free access Klaus Niehr
2001
Die Vorstellung, durch praktische Experimente Einzelheiten über das Leben der Vergangenheit zu erfahren, ist beinahe so alt wie die Archäologie selbst, wenn auch die Anfänge sehr sporadisch verliefen. Die Pioniere dieser Forschungsmethode experimentierten bereits in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, um Aussagen über die technischen Möglichkeiten von vergangenen Kulturen untermauern zu können. In unseren Tagen, da die wissenschaftlichen Möglichkeiten der typologischen und auch der chronologischen Methoden nahezu ausgeschöpft sind, da man sich bei Datierungsfragen bereits unter dem Generationenbereich bewegt, beziehen sich die Fragen der Archäologen in zunehmendem Maße auf die Alltagskultur der Menschen, ihre Aktivitäten, Überlebensstrategien und Siedlungsgewohnheiten. Neben den naturwissenschaftlichen Methoden (z. B. Pollenprofile, Dendrochronologie, Geomagnetik) stützt sich die moderne Forschung bei der Beantwortung dieser Fragen vor allem auf Ergebnisse der Experimentellen Archäo...
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Die Musikforschung
Eject – Zeitschrift für Medienkultur, 2016
Gattung und Geschlecht. Konventionen und Transformationen eines Paradigmas, 2021
Chancenungleichheit in der Grundschule, 2008
BEOBACHTUNG: Exhibition Catalogue (DE), 2018
Gegenworte Hefte Fur Den Disput Uber Wissen, 2008
Susanne Roeßiger/Teresa Tammer/Katja Töpfer (Hg.): Dinge und Sexualitäten. Körperpraktiken im 20. und 21. Jahrhundert, 2021
PhyDid B - Didaktik der Physik - Beiträge zur DPG-Frühjahrstagung, 2015
Historische Zeitschrift (Beiband), 2019
MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung, 2020
Zehlendorfer Künstler in den Zwanziger. Weimarer Kultur in der Peripherie, 2019