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2010, Totalitarianism and Democracy
Sin ce the ear ly 1980 s, Aust ria has been one of the Euro pe an coun tries with the stron gest elec to ral results of right wing natio nal -popu list par ties. In 2000, the FPÖ ( Free dom Par ty of Aust ria ) beca me part ner of a coa li ti on govern ment on the natio nal level. After a short weak ness at the 2002 natio nal elec ti ons, the par ty seems to be an accep ted poli tical actor once again. The 2008 natio nal and the 2009 Euro pe an elec ti ons have pro ven this trend. After the death of Jörg Hai der, a new cha ris ma tic lea der, Heinz -Chris ti an Stra che, has step ped into the lime light. The Aust ri an poli ti cal sys tem is under strong pres su re of the natio nal -popu list radi cal right. This lat ter is sur fing on a wave of autho ri ta rian, indi vi dua lis tic, xeno pho be, and anti -Euro pe an atti tu des of the col lec ti ve Aust ri an value sys tem. Young peo ple con si der the FPÖ and its youth ful chair man Stra che the repre sen ta ti ves of a coun tercul tu re which might be able to break down the politi cal and soci al con for mi ty of the weak and unpo pular Grand Coa li ti on. Wie alle ande ren euro pä i schen Län der hat auch Öster reich der zeit schwe re wirtschaft li che und sozia le Prob le me. Die se bedro hen die Fun da men te der öster reichi schen Demo kra tie und begüns ti gen die Ent schei dung für die natio nal po pu listi schen Par tei en. Die ers te Heraus for de rung ist demo gra phi scher Natur : Wie in fast allen anderen Indust rie län dern der EU droht auch der Alpen re pub lik die Über al te rung. Im Jah re 2050 könn te mehr als ein Drit tel der öster rei chi schen Bevöl ke rung mindes tens 60 Jah re alt sein. 1 Die ser Haupt trend bedroht das Ren ten ni veau und den Erhalt der hoch wer ti gen Gesund heits sys te me. Ange sichts der demo gra phi schen Heraus for de rung gerie ren sich alle demokra ti schen poli ti schen Par tei en als Ver tei di ger der Fami lie. 2 Dies tut auch die öster rei chi sche natio nal popu lis ti sche Rech te. Das BZÖ for dert dazu auf, die Stel lung des Vaters in der Fami lie zu stär ken, die FPÖ betont die Not wen dig keit eines "Gene ra tio nen ver tra ges" und der mas si ven finan zi el len Unter stüt zung der Fami li en. Die se Kern for de run gen wer den jedoch von der Wirt schafts kri se stark behin dert : Die gro ße Koa li ti on hat die Hil fen für Fami li en nur leicht erhöht und lehnt -zumin dest im Augen blick -eine Reform des Steu er sys tems ab. Das bedeu tet, dass mehr als zwei Kin der und ein Eltern teil, der als Haus frau / Hausmann auf Erwerbs ar beit ver zich tet, immer noch ein Armuts ri si ko für eine Familie dar stel len. Abge se hen von einer grund le gen den Ände rung der fami li en po li ti schen Strate gien kann die Über al te rung der Gesell schaft nur durch erneu te mas si ve Immig ra ti on ver lang samt wer den. Die se Opti on lehnt die Mehr heit der Öster reiche rin nen und Öster rei cher ab. 3 Im Jah re 2008 hat te Öster reich 8 336 549 Ein woh ner, davon waren rund 10 Pro zent Nicht -Öster rei cher (2008 : 852 404 Per so nen ). Die Quo te der ille ga len Immig ra ti on beträgt geschätz te 3 bis 4 Pro zent. Öster reich ist also im Jah re 2010 ein Ein wan de rungs land und prä sen tiert sich sogar in den Bun des län dern mit einer gerin gen Zahl an Zuwan de rern als mul ti kul tu rel le Gesell schaft.
Femina politica, 2018
Totalitarianism and Democracy, 2012
frio, geb. 1965 in Nea pel. Pro fes sor für Neu ere und Neu es te Geschichte an der Uni ver sität Nea pel "Fede ri co II". Stu di um der Moder nen Geis tes wis sen schaf ten und Pro mo ti on in Geschich te an der Uni ver si tät Nea pel. Rese arch Fel low 2005 am Zent rum für Zeit his to rische For schung in Pots dam und 2009 am Her der Insti tut in Mar burg. 2004 DAAD-Mitt ner-Preis trä ger für Zeit ge schich te. Seit 2011 Vor sit zender der "Ita lie ni schen Gesell schaft für die Neu e re und Neu es te Geschich te des deut schen Sprachraums" (SISCALT).
Maximilian Graf/Sarah Knoll, Das Ende eines Mythos?, Österreich und die Kommunismusflüchtlinge, in: Börries Kuzmany/Rita Garstenauer (Hg.), Aufnahmeland Österreich. Über den Umgang mit Massenflucht seit dem 18. Jahrhundert, S. 206–229. (peer-reviewed), 2017
The End of a Myth? Austria and the Refugees from the Communist Bloc The presumption of an extraordinary humanitarian engagement is an integral part of Austria’s popular Cold War history and memory. The country’s aid for refugees from the communist bloc continues to shape this image until today. By critically reassessing the existing master narrative, this article provides the first comparative analysis of the major »waves of refugees« reaching Austria after the Soviet-led crackdowns on the »Hungarian Revolution« in 1956 and the »Prague Spring« in 1968, during the sudden crisis in Poland 1981/82, and in the course of the collapse of communism in East Germany and Romania. In each case, within a short period of time, tens of thousands fled to Austria, although political circumstances and the composition of the refugees differed. This becomes obvious when one explores the means of escape, looking at differing border crossing possibilities and travel regimes. The same holds true for the Austrian handling of these »crises« on the governmental and societal level. In 1956 and 1968, masses of refugees crossed the border into Austria and were initially welcomed and unconditionally supported. However, already in 1957 the societal attitude towards the Hungarians who stayed in Austria and did not migrate further turned negative. In 1968, only a small number of Czechs and Slovaks claimed asylum in Austria. In 1981, right from the start, society and politics perceived the Polish refugees as unwelcome migrant labourers. The yellow press pressured the government to take action. By suspending the visa-free travel, the »wave« was stopped. As in 1956 and 1968, Austria aimed at serving as a transit country only and repeatedly demanded international assistance; however, in the end a certain number of them remained in Austria permanently. In this respect, the East Germans in 1989 constituted an exception, since all of them moved on to West Germany. When the number of asylum seekers from Romania increased by the turn of the year, the societal and political reactions were similar to those in 1981. Even though Austria earned considerable merits in handling the early stages of the Cold War »refugee crises,« the resulting picture requires a demythologization. In a long-term perspective, Austria never aimed at serving as a refugee’s haven but as a transit country only.
Ein paar kritische Gedanken zum Jahreswechsel von Holger Heide Fast alle der einmal so mächtigen sozialdemokratischen Parteien in Europa sind auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit – in manchen Ländern schon seit vielen Jahren, in anderen Ländern stehen sie kurz davor. Der Erfolg der Rechtspopulisten erschrickt und/oder fasziniert die sozialdemokratischen Ideologen in unterschiedlicher Weise. Gerade hat der noch amtierende deutsche Außenminister Sigmar Gabriel, SPD, einen Grundsatzartikel geschrieben, in dem er konstatiert, dass in der Phase der Globalisierung " fast alle Bedingungen für den (früheren) sozialdemokratischen Erfolg … verschwunden " seien. Und dann warnt er einerseits vor dem Rechtspopulismus und plädiert gleichzeitig dafür, sich mehr um Teile rechter Ideologie wie " Heimat " und " kulturelle Identität " zu kümmern. Aber zunächst einmal, was waren denn die " verschwundenen Bedingungen " für sozialdemokratische Politik eigentlich, was hat die Sozialdemokratie damals tatsächlich gemacht und wie und warum bestehen die Bedingungen nicht mehr fort? Dazu kurz ein paar Stichworte: Die Geschichte des Kapitalismus, von seinen Anfängen, über seinen Sieg zunächst in Westeuropa, dann seine Ausbreitung über die ganze Welt bis in unsere unmittelbare Gegenwart, ist eine Geschichte der Gewalt. Die Macht des Kapitals gründet sich auf die in diesem Prozess kollektiv erfahrene Angst, die als unbewältigtes Trauma über die Generationen hinweg weitergegeben und immer wieder erneuert wurde und wird. Die Menschen haben in dieser Geschichte gelernt zu überleben und ihre Angst individuell und kollektiv zu verdrängen. Bei dieser Verdrängung hat ihnen in den sogenannten entwickelten Ländern auch der " Wohlfahrtstaat " geholfen mit steigenden Löhnen und einer recht großzügigen Sozialversicherung. Das war die gar nicht so lange Phase, an deren Gestaltung die Sozialdemokraten führend beteiligt waren, und auf die sich Gabriel ja offenbar bezieht, auch wenn er sie maßlos übertreibend " die Moderne " nennt. Aber worin bestand denn nun die Phase des Wohlfahrtsstaats? In den kapitalistisch entwickelten Ländern hatten die Arbeiterbewegungen in einem teilweise mehr als hundertjährigen Kampf unter großen Opfern mit ungeheuren Rückschlägen durch Krisen, Kriege und Faschismus die Arbeits-und Lebensbedingungen der Masse der Menschen erheblich verbessern können. In vielen Ländern schienen jährliche Lohnerhöhungen und ein entwickeltes Sozialversicherungssystem zur Selbstverständlichkeit des Kapitalismus geworden zu sein. Und Kapitalismus war so selbstverständlich geworden, dass das Wort " Kapitalismus " tabuisiert und durch " Marktwirtschaft " ersetzt werden konnte. Zur Notwendigkeit, der Arbeiterbewegung und den " breiten Massen " Zugeständnisse zu machen, hat wesentlich der Sieg eines Sozialismus in Russland beigetragen, der sich zwar in der Folge als ein alternativer Weg der Modernisierung auf dem Weg zum Kapitalismus erwies, für den westlich geprägten, entwickelten
transcript Verlag eBooks, 2017
Neuer Nationalismus im östlichen Europa? Was ist eigentlich neu an diesem Nationalismus, der-nicht nur, aber doch besonders heftig und augenfällig-im östlichen Europa seit einiger Zeit auf dem Vormarsch ist? Diese Frage beleuchten die Beiträge des vorliegenden Bandes in unterschiedlichen Facetten. Die Publikation resultiert aus einer gleichnamigen internationalen Tagung, die von Irene Götz und Klaus Roth im Auftrag der Fachkommission Volkskunde des Herder-Forschungsrats in Kooperation mit dem Institut für Volkskunde/Europäische Ethnologie (Ludwig-Maximilians-Universität München) und dem Georg R. Schroubek Fonds Östliches Europa organisiert wurde. Sie fand vom 1. bis 3. Dezember 2016 am Internationalen Begegnungszentrum der Universität München statt und versammelte Kulturwissenschaftlerinnen und Kulturwissenschaftler, Soziologen und Historiker aus Deutschland und aus etlichen Ländern des östlichen Europa: aus Bulgarien, Kroatien, Mazedonien, Polen, Rumänien, Russland, der Slowakei, Slowenien, Tschechien, der Ukraine und Ungarn. Sie alle betrachteten aus ihrer jeweiligen Fach-und/oder Landesperspektive die einschlägigen Formen und Praktiken, die Intentionen, Ideologien und Inszenierungen der »Wiederentdeckung des Nationalen« (Götz 2011). Es ging dabei um Phänomene wie die wiederbelebten oder neu geschaffenen Traditionen, die Denkmodelle, Repräsentationen und Strategien nationaler Identitätspolitik-und damit verbunden auch der Geschichts-, Minderheits-oder Sprachpolitik. Zu betonen ist, dass diese Wiederkehr des Nationalen keinesfalls nur in den osteuropäischen Ländern zu beobachten ist. Und dass dieser Band keinen Anspruch erhebt, diese Wiederkehr des Nationalen vollständig und gleichmäßig zu bedenken. Anders als von manchen wissenschaftlichen und politischen Akteuren gewünscht, zog im östlichen Europa nach 1989 kein postnationales Zeitalter auf; und schon gar nicht war, wie es der amerikanische Politologe Francis Fukuyama (1992) verkündet hatte, nun, nach dem Zusammenbruch des Staatssozialismus, »das Ende der Geschichte« gekommen. Die Neubesinnung auf das Nationale, auf nationale Geschichte und Mythen in Politik, Medien und Alltag kam nach dem Zusammenbruch Neuer Nationalismus im östlichen Europa | 13 Besonderer Dank geht an den Georg R. Schroubek Fonds für die großzügige Förderung des Bandes wie auch der vorausgegangenen Tagung sowie an die Lektorin und den Lektor des Bandes, Hildegard Hogen und Philip Saunders, und an unseren Layouter, Tomislav Helebrant.
New Authorities in Politics and Literature. Themenheft der Colloquia Germanica, Vol. 50. 3-4 (2017), S. 261-268.
Vom Majestätsverbrechen zum Terrorismus, 2012
Politische Radikalisierungen ziehen håufig nicht nur Verschårfungen der strafrechtlichen Sanktionen fçr politische Gewaltakte zwecks Aufrechterhaltung der »inneren Sicherheit« nach sich, sondern fçhren vielfach darçber hinaus oftmals zur Konstruktion neuer Kategorien von politischen Verbre-cherInnen. Unter dem Pråtext der Sicherung aeffentlicher Ruhe und Ordnung werden sodann nicht mehr bloû Personen als politische StraftåterInnen verfolgt, die gegen bereits bestehende kriminalstrafrechtliche Staatsschutzbestimmungen verstoûen haben, sondern nun auch solche, die im Wege einer Anlassgesetzgebung per se als StaatsfeindInnen definiert werden. Verbunden damit sind zumeist Grundrechtssupendierungen oder sonstige Beschrånkungen von Freiheitsrechten, die politische Indienstnahme der Polizei und der Ausbau ihrer Befugnisse, strukturelle und personelle Eingriffe in den Justizapparat sowie Maûnahmen zwecks ideologischer Homogenisierung der BeamtInnenschaft. So reagierte etwa die Habsburgermonarchie in den 1880-und frçhen 1890er-Jahren auf die vermeintliche Bedrohung durch den Sozialismus mit einer spezifischen Gesetzgebung nach dem Vorbild der deutschen Sozialistengesetzgebung, mit der Suspendierung von Schwurgerichtsbarkeit und Grundrechten, mit Verschårfungen des Strafrechtes sowie einem harten Durchgreifen der Verwaltungs-und insbesondere Polizeibehaerden, 1 was Kritiker als »reinen
Der Rechtspopulismus hetzt seine negative Emotionsmaschine ständig auf tatsächliche oder vermeintliche Missstände der Gesellschaft. Diese wechselhafte Anti-Haltung ermöglicht seine immer wieder aufladbare Aufgeregtheit.
2007
Zuerst erschienen in der Zeitschrift Utopie kreativ: Ullrich, Peter: Nationaler Kommunismus nach Auschwitz : die DDR und die Judinnen und Juden ; Ein Bilanzierungsversuch. - In: Utopie kreativ : Diskussion sozialistischer Alternativen. - ISSN: 0863-4890 (print). - (2007), 199. - S. 455–467.
2019
In Bezug auf den Nationalsozialismus ist oft von einer Bankrotterklärung der Soziologie die Rede. Der Band widmet sich daher der Frage, wie die erst spät universitär verankerte Soziologie in Österreich den Nationalsozialismus thematisiert hat: Wie verhielt sie sich im Vergleich zu anderen wissenschaftlichen Disziplinen? Und welche Auswirkungen hatte und hat die Fachgeschichte auf die Entwicklung der Disziplin und das (un)bewusste Tradieren kontaminierter Konzepte nach 1945? Dabei werden verschüttete empirische und theoretische Arbeiten zum Nationalsozialismus vorgestellt und die Weitergabe von Erfahrungen in den Nachkriegs-Narrativen der soziologischen Forschung und gesellschaftlichen Erfahrung thematisiert.
Historical Social Research, Supplement, 2016
In the effort to determine whether and to what extent the Austrian National Socialist Party was indigenous to Austria or primarily a German import, a quantitative analysis of party membership shows that the NSDAP in Austria was less attached to a specific social group than any other contemporary party. In a sense it was a "very modern political phenomenon," a conglomeration of nearly all classes, with those middle classes overrepresented, which had a certain antiliberal tradition and felt extremely disadvantaged. Once it became a mass movement, it was an "asymmetrical populist party" that adapted its character according to the exigencies of time and place, except that it rarely appealed to the workers of the left.
2025
Der Bericht „Rechtsextremismus in Österreich 2023. Unter Berücksichtigung der Jahre 2020 bis 2022“ widmet sich Akteur*innen des Rechtsextremismus in Österreich, ihren ideologischen Vorstellungen und Aktivitäten sowie ihren Vernetzungen auf nationaler und internationaler Ebene. Der 196-seitige Bericht beginnt mit einer Definition sowie einem historischen und juristischen Überblick über Rechtsextremismus, anschließend behandelt ein statistischer Teil Zahlen zu strafrechtlichen Verurteilungen. Danach werden maßgebliche Akteur*innen - vom Neonazismus bis zur „Neuen Rechten“, vom deutschnationalen Vereinsweisen bis zu postmigrantischen Rechtsextremismen - detailliert vorgestellt. Der Bericht endet mit den jüngsten Trends zu neuen Feindbildern der extremen Rechten ebenso wie zu neuen Formen des Austauschs. Der Bericht wurde vom Bundesministerium für Inneres und dem Bundesministerium für Justiz beauftragt und vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes verfasst. Projektteam DÖW: Evrim Erşan Akkılıç, Andreas Kranebitter (stv. Leitung), Andreas Peham, Bernhard Weidinger (Leitung), Florian Zeller
2019
Diese Dissertation erforscht erstmals, wie es um eine wehrhafte Demokratie in Österreich bestellt ist. Kann sich die Demokratie hierzulande gegen antidemokratische Strömungen zur Wehr setzen? Das Buch bietet eine theoretische Einführung in das Konzept der Wehrhaften Demokratie und unternimmt dann eine Zusammenschau aller Instrumente zur Verteidigung der Demokratie, die sich im Österreichischen Recht finden lassen. Dazu gehören vor allem das Recht der Parteiverbote (NS-Verbotsgesetz, Staatsvertrag), aber auch Vorschriften über den Schulunterricht in politischer Bildung oder das Verbot des Grundrechtsmissbrauchs in Art. 17 EMRK fallen darunter. https://www.verlagoesterreich.at/wehrhafte-demokratie-in-oesterreich-wagrandl-978-3-7046-8151-5
in: Merlin Wolf (Hg): Irrwege der Kapitalismuskritik, Aschaffenburg, Alibri (dort unter dem Titel: Aus der Krise in die Regression Nationalismus und Populismus von links) - Die hier publizierte Version wurde im Jahr 2021 überarbeitet., 2017
Der Artikel setzt sich kritisch mit einer bestimmten Form von „Kapitalismuskritik‟ auseinander, die in Teilen der politischen Linken weit verbreitet ist. Diese geht davon aus, dass die Finanzialisierung des Kapitals und die neoliberale Globalisierung von einer kleinen transnationalen Elite durchgesetzt wurden, um sich auf Kosten der gesellschaftlichen Mehrheit zu bereichern. Dagegen wird das idealisierte Bild einer „funktionierenden Marktwirtschaft‟ gesetzt, die auf „guter Arbeit“ und realer Güterproduktion beruhen soll und in der die Macht der Banken ausgeschaltet ist. Damit verbunden ist zugleich die identitäre Anrufung „des Volkes“, das als Kollektiv der Betrogenen und Ausgebeuteten imaginiert wird. Außerdem wird die Rückkehr zum Nationalstaat gefordert, um angeblich in diesem Rahmen die Demokratie „wiederherzustellen‟. Der Artikel analysiert und kritisiert diese Ideologie und skizziert im Kontrast eine knappe Analyse des aktuellen kapitalistischen Krisenprozesses. Demnach ist die Finanzialisierung eine Reaktion auf eine fundamentale Verwertungskrise des Kapitals, die durch die Akkumulation von fiktivem Kapital nur aufgeschoben wird. Vor diesem Hintergrund lässt sich zeigen, dass eine Renationalisierung nicht den sozial- und wirtschaftspolitisch regulierten Kapitalismus zurückbringt, sondern in Wahrheit auf die Etablierung autoritärer und regressiver Krisenregime hinausläuft.
2012
"Der Band beleuchtet das Wiederaufleben rechtspopulistischer Bewegungen in Europa. Nicht erst seit dem Wahlsieg des rechtspopulistischen Fidesz und dem Einzug der rechtsextremen ungarischen Jobbik-Partei sowie der faschistischen griechischen Goldenen Morgendämmerung in die Landesparlamente ist das Thema Rechtsextremismus und Rechtspopulismus in Europa in vieler Munde. Diese Entwicklungen spielen sich vor dem Hintergrund der Euro-Krise und der sich zuspitzenden Krise demokratischer Repräsentation ab. Die AutorInnen verfolgen das Ziel, dies zu erklären und zugleich die Forschung zu Rechtspopulismus mit den Debatten der kritischen Integrationsforschung zu verknüpfen. "
2002
Mit dem Themenheft "Rechtspopulismus und nationale Identität" liegt die erste Ausgabe der Zeitschrift conflict & communication online vor, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Theorien, methodologische Ansätze und empirische Befunde der unterschiedlichsten Disziplinen, die Konflikt und/oder Kommunikation zum Forschungsgegenstand haben, zusammenzuführen und unter friedenswissenschaftlicher Perspektive miteinander zu integrieren. Eine friedenswissenschaftliche Perspektive, die sich die Prävention und Reduktion von Gewalt mit gewaltfreien Mitteln zur Aufgabe macht, erfordert unseres Erachtens nicht nur angewandte Forschung zu aktuellen Konfliktfeldern, sondern zugleich auch die Etablierung einer transdisziplinären Grundlagenforschung, die zwar einerseits auf verallgemeinerbare Ergebnisse abzielt, welche über die konkreten Fallstudien hinausweisen, die aber andererseits nur anhand ihrer Rückkoppelung an die Praxis validiert werden kann. Das Spektrum der Themen, welche in conflict & communication online vertreten sein sollen, umfasst daher theoretische Beiträge ebenso wie empirische Studien und methodologische Erörterungen ebenso wie praktische Reflexionen. Es reicht von sozialpsychologischer Kleingruppenforschung bis zur Untersuchung inner-und zwischenstaatlicher Kriege, von der Analyse interpersonaler Kommunikation bis zur Massenkommunikationsforschung und von Konfliktmanagement bis hin zu Journalismus und den neuen Informationstechnologien. Rechtspopulismus und nationale Identität werden im vorliegenden Heft anhand des Fallbeispiels "Österreich" thematisiert, das mit der Regierungsbeteiligung der FPÖ vor ca. 2 Jahren weltweit in die Schlagzeilen geraten war und scharfe Reaktionen der anderen EU-Länder auf sich gezogen hatte. Auch wenn sich die Beziehungen zwischen Österreich und seinen EU-Partnerländern inzwischen wieder normalisiert haben, ist die Regierungsbeteiligung der FPÖ angesichts der offen zur Schau getragenen NS-Sympathien ihres Vordenkers Jörg Haider und ihres offen ausländerfeindlichen Wahlkampfes bei den Nationalratswahlen im Oktober 1999 kein Thema, das sich einfach ad acta legen ließe. Im Gegenteil wirft gerade die Rückkehr zur europäischen Tagesordnung erst recht die Frage auf, auf welche Art von Europa wir denn eigentlich zusteuern.
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