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2018
Das Leben in modernen Gesellschaften ist von Medien durchdrungen und wird von ihnen mitbestimmt. Diese Entwicklung - genannt Mediatisierung - hat die Politik längst erreicht. Zwar lag eine positive Berichterstattung schon immer im Interesse der Politik, doch nach und nach rückte die Medienarbeit politischer Organisationen ins Zentrum ihrer Bemühungen, sodass sich moderne Politik zunehmend an der medialen Vermittelbarkeit von Themen orientiert und nicht an ihrer inhaltlichen Relevanz. Nachdem sich dieser Trend auch in Österreich beobachten lässt, stellt sich in dieser Arbeit einerseits die Frage, wie sich das Aufwachsen in einer Mediendemokratie auf die politische Sozialisation der österreichischen Jugend auswirkt und andererseits wie die Disziplin der Politischen Bildung Jugendliche in diesem Zusammenhang unterstützen kann und soll. Zur Beantwortung dieser Fragen gliedert sich die Arbeit in drei inhaltliche Abschnitte. Der erste Abschnitt legt die theoretische Basis für das weitere ...
Die Wirklichkeit lesen, 2021
Die Zahl an Anbieter*innen politischer Erwachsenenbildung in Österreich ist, trotz fehlender öffentlicher Anerkennung und mangelnder finanzieller Förderung (vgl. Luksik/Gürses 2019: 22), beachtlich. Einerseits überrascht es, wie »vielfältig, breit und differenziert das Feld« ist, und andererseits entsteht der »Eindruck einer Art ›Fleckerlteppich‹, der klare Konturen, Kompetenzen und Verbindlichkeiten vermissen lässt« (Gruber/Lenz 2016: 75). Wilhelm Filla (2016: 37) spricht etwa von einer Zersplittertheit und Unübersichtlichkeit der Institutionenlandschaft, die »nicht geeignet ist, ein Bild von institutionalisierter politischer Bildung für Erwachsene zu vermitteln«. Die »Österreichische Gesellschaft für Politische Bildung« (ÖGPB), die Fachorganisation für politische Erwachsenenbildung in Österreich, »fasst die Diversität des Feldes indes nicht als Not, sondern als Tugend auf-jedenfalls als Tatsache« (Baumgartner/Gürses 2015a: 12; Herv.i.O.). Die Darstellung dieser Diversität, besonders hinsichtlich der Verschiedenheit von Anbieter*innen und Einrichtungen, sowie der Konsequenzen, die sich daraus ergeben, ist das zentrale Erkenntnisinteresse des vorliegenden Beitrags. Indem ich zuerst die politische Bildung im Allgemeinen und im Weiteren die politische Erwachsenenbildung im Besonderen in den Blick nehme, versuche ich, das Feld geordnet und schrittweise zu erschließen. Diese Vorgehensweise möchte ich mit der Notwendigkeit grundlegender Klärungen und Kontextualisierungen begründen. So wird politische Bildung selbst von Fachleuten vielfach mit dem schulischen Bereich assoziiert, während zugleich »ein Mangel hinsichtlich der Bekanntheit der politischen Erwachsenenbildung« zu konstatieren ist (Baumgartner/Gürses 2015a: 9). Zudem ist auf das Fehlen eines kontinuierlichen Fachdiskures hinzuweisen (vgl. Filla 2016: 35). In einem ersten Schritt werden unterschiedliche Praxisfelder politischer Bildung im Überblick dargestellt, um basierend darauf-nach der Erläuterung charakteristischer Merkmale politischer Erwachsenenbildung-zu skizzieren, inwiefern sich diese von anderen Praxisfeldern abgrenzen lässt. Es folgt eine Darstellung der Diversität anhand einer Bestandsaufnahme von Anbieter*innen und Einrich-1 Ein Grund hierfür ist etwa die Tatsache, dass die vorne angeführten Zielsetzungen politischer Bildung, im informellen Bereich, z.B.: wenn Wissen beiläufig angeeignet wird, eine differenzierte Diskussion notwendig macht. 2 Formale Bildung zeichnet sich durch ihr Vorhandensein als zusammenhängende Leiter der Vollzeitbildung aus (für Kinder und Jugendliche bis ins Erwachsenenalter; bspw. Schule und unmittelbar folgendes Studium) (vgl. Gruber/Lenz 2016: 36).
Es nimmt nicht wunder, dass eine Darstellung der Medienpädagogik in Österreich mit »Kaleidoskop« betitelt wurde (Paus-Hausebrink & Hipfl, 2005) und Thomas A. Bauer in seinem Beitrag in diesem Band bildhaft vom einen Land mit sehr unterschiedlichen Bergen, Landschaften und Regionen spricht. Aktivitäten, Organisationen, Konzepte und Forschungsgebiete sind hierzulande äußerst differenziert und AkteurInnen nur teilweise vernetzt. Die Tagung »Be Aware of the Media« 1 , die in diesem Band eine Nachlese findet, versammelte österreichische MedienpraktikerInnen, SozialarbeiterInnen, WissenschafterInnen, Kultur-vermittlerInnen und LehrerInnen, um sich der Frage nach der Standortbestimmung der Medienbildung in Österreich über eine Auseinandersetzung mit mediendidaktischen, medienemanzipatorischen, medientheoretischen, medienanalytischen und medienerzieherischen Themen anzunähern. So unterschiedlich diese Themen zunächst erscheinen, wenn sich der Blick hebt und auch zurück in die Geschichte geht, lassen sich Kontinuitäten und wiederkehrende Motive ausmachen, die die Medienbildung in Österreich charakterisieren. Ein kurzer Versuch die Geschichte und den Status quo der Medienbildung in Österreich und ihre Eingebundenheit in wirtschaftliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen zu fassen, soll nun im Folgenden für die in diesem Band versammelten Beiträge bilden. Die Anfänge Nachdem 1896 die Schrift »Das Elend unserer Jugendliteratur« des Hamburger Lehrers August Wolgast erschienen war, verstärkte sich auch in Österreich die Stimmung gegen »minderwertige Literatur«. Katholische Verbände, Juristen, Ärzte und vor allem LehrerInnen ver-
Swiss Political Science Review, 1996
Die Politikwissenschaft in Österreich ist ungewöhnlich verspätet. In Verbindung mit Brüchen in der Kontinuität des Wissenschaftsbetriebes (1934,1938, 1945) setzten sich Sozialwissenschaften generell, speziell aber insbesondere die Politikwissenschaft erst -im europäischen Vergleich -sehr spät als eigenständige Disziplin durch. Dies drückt sich auch in einer relativen Unterbesetzung der drei "Standorte" des Vollstudiums der Politikwissenschaft (Wien, Salzburg, Innsbruck) aus. Die inhaltliche Orientierung der österreichischen Politikwissenschaft ist durch die Neigung gekennzeichnet, sich in die Nische der Beschäftigung mit dem politischen System Österreich zurückzuziehen. Dies hat den Vorteil der Konzentration der relativ bescheidenen Ressourcen auf ein naheliegendes Gebiet; dies hat den Nachteil der Abschottung der österreichischen Politikwissenschaft gegenüber einem breiteren internationalen Wettbewerb.
2018
s ...........................................................................................................239 Angaben zu den Autorinnen und Autoren .................................................245
In: Röh, Dieter/Köttig, Michaela: "Theorien, Forschung und Praxis der Sozialen Arbeit. Tagungsband zum DGSA-Kongress 2018“. Opladen: Barbara Budrich, S. 114-123.
Demokratie, Demokratisierung und das Demokratische, 2020
Konnen sich Politische Bildung und Demokratie auf Augenhohe begegnen? Die Antwort auf diese Frage hangt sowohl vom Verstandnis Politischer Bildung als auch vom Demokratieverstandnis ab. In den vorliegenden Uberlegungen wird mit Bezug auf die Radikale Demokratietheorie und auf die Bildungstheorie eine Perspektive skizziert. Dabei geht es insbesondere darum, Politische Bildung nicht als Dienstleisterin fur vorgefertigte demokratische Anforderungsprofile zu denken. Vielmehr besteht die Demokratisierung in einer demokratischen Artikulation, d. h. Bildung von politischer Subjektivitat.
JSSE - Journal of Social Science Education, 2002
Wirtschaftskunde" (GW) integriert. In der S I sind die Lehrpläne dieser Fächer wortident. In der S II heißt das Fach "Geschichte und Sozialkunde" seit 2001 in den beiden letzten Klassen (11. und 12. Schulstufe) "Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung" -s.u. (Lehrpläne findet man u.a.. über die bmbwk-Homepage oder über die Suchfunktion bei ) G S wird dort ab der 2. Klasse (6. Schulstufe), G W ab der 1. Klasse (5. Schulstufe) durchgehend mit je zwei Wochenstunden bis zur Matura (= Abitur) unterrichtet. In einem der drei AHS-Oberstufentypen des "Wirtschaftskundlichen Realgymnasiums"(2), werden für GW in den letzten beiden Klassen (11. und 12. Schulstufe) sogar je drei Wochenstunden eingeräumt (ferner gibt es dort auch noch ein eigenes Schulfach "Haushaltsökonomie und Ernährung"). In der AHS Oberstufe haben alle Fächer (also auch GS und GW) zusätzlich noch die Möglichkeit in einem bestimmten, nach Gymnasialtyp unterschiedlichem Stundenausmaß, mit weiteren zwei Wochenstunden als "Wahlpflichtfach" für ein oder zwei Jahrgangsstufen vom Schüler belegt zu werden -in freier Konkurrenz zueinander und zu den anderen Gegenständen, wie besonders die oft gewählte "Informatik" oder zu einer weiteren lebenden Fremdsprache. Schon seit den Lehrplanreformen der 60er Jahre bestand die Möglichkeit einer "Unverbindlichen Übung" (= Freifach) "Politische Bildung" (PB). Auch bei den Wahlpflichtfächern -die beim Lehrplan 1989 keine strikten Lehrplanvorgaben bekommen hatten (hier müssen Lehrer und Schüler nur aus einer sehr weitgespannten Themenliste pro Jahr mindestens 6 festlegen), hatte das eine dieser beiden ergänzenden Wahlpflichtfächer schon die Zusatzbezeichnung "Geschichte und Sozialkunde, Politische Bildung". Bezogen auf "Geographie und Wirtschaftskunde" und eine dort integrierte ökonomische Bildung könnte somit ein österreichischer Schüler mindestens 16 (bis zur Maximalzahl von 20-22 im "Wirtschaftskundlichem Realgymnasium") Wochenstunden in seiner achtjährigen Gymnasialzeit unterrichtet werden. (GS mit in Summe 14-18 Wochenstunden). Ferner wurde in der Unterstufe (= S I) mit dem neuen Lehrplan 2000 in den dritten und vierten Klassen auch eine "verbindliche Übung Berufsorientierung" eingeführt. Sie ist mit je einer Wochenstunde dotiert und kann schulautonom in der Stundentafel eigenständig disponiert werden (etwa durch den Abzug einer Wochenstunde GW), oder in die Jahresplanungen verschiedener anderer Fächer wie GW, GS, Deutsch etc. integriert werden. Letzteres ist in der AHS überwiegend die Regel. Auch die Abwicklung in Form einer Projektwoche kann schulautonom festgelegt werden.
Magazin Erwachsenenbildung at, 2010
2018
Die bildungspolitische Initiative Keine Bildung ohne Medien! (KBoM!) hat sich den Koalitionsvertrag der Regierungsparteien hinsichtlich bildungspolitischer und medienbezogener Agenden genauer angesehen. Denn erfreulicherweise werden die Themen Kultur, Medien und Bildung durchaus im politischen Konzept berücksichtigt, das der Text vom 14. März 2018 skizziert. Vorrangig ist dabei die Überlegung, wie der schon vor zwei Jahren angekündigte DigitalPakt umgesetzt werden soll. Ursprünglich hatte die damalige Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) fünf Milliarden Euro zur Finanzierung von Technikausstattung und die Entwicklung einer Schulcloud angekündigt. Zu den positiv hervorzuhebenden Aspekten gehört, dass mittlerweile dank der öffentlichen Diskussion um Phänomene digitaler Medienkultur wie Fake News und Filter Bubbles Medienbildung im Zusammenhang mit politischer Bildung gesehen wird. Die MEDIENIMPULSE präsentierten
Gernot Heiss u.a. (Hg), Tschechien und Österreich nach dem Ende des kalten Krieges. Albis International, 2010 S.155-178
2020
Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit und kein gesicherter Zustand, sondern muss stets in gesellschaftlicher und politischer Zusammenarbeit neu ausgehandelt werden. Als kontinuierlicher Lern- und Gestaltungsprozess bedarf die Demokratie einer bewussten und aktiven Gestaltung durch die Bürger*innen. Das österreichische Parlament übernimmt mit der Entwicklung, Umsetzung und Förderung eines umfassenden Bildungsangebots demokratiepolitische Verantwortung.
Zwischen Basisdemokratie und neuen Medienvisionen, 2014
Handbuch Politische Erwachsenenbildung , 2015
2017
Magazin Erwachsenenbildung.at 11 (2017) 32, 7 S. Padagogische Teildisziplin: Erwachsenenbildung / Weiterbildung;
Wieland-Studien 9, 2016
Wann immer von Christoph Martin Wielands Aufenthalt in der Schweiz in den Jahren 1752-60 die Rede ist, werden in der Regel rasch die stets gleichbleibenden Bilder hervorgezogen: Wieland, der am selben Tisch wie der Mentor Johann Jakob Bodmer an biblischen Hexameter-Epen arbeitet; Wieland, der älteren Damen der Zürcher Oberschicht die Aufwartung macht; Wieland, der in Bern mit der genialischen Julie Bondeli quer durch alle Wissensgebiete debattiert; oder Wieland, der sich mit seinen Schweizer Freunden in die rustikale Behausung des Appenzeller Arztes Zellweger zu einer Molkenkur zurückzieht. Nun entbehren die Schweizer Jahre Wielands tatsächlich nicht der Kuriositäten -aber es macht doch manchmal den Anschein, als werde sein Aufenthalt in Zürich und in Bern in der Forschung nicht ganz ernst genommen. 2 So wird die Schweizer Zeit oft als poetisch etwas verunglückte Vorgeschichte zu Wielands dichterischer Karriere behandelt, deren eigentlicher Beginn gewöhnlich mit seiner Rückkehr nach Biberach gleichgesetzt wird.
Günther Sandner und Boris Ginner (Hg.), Warum Demokratie Bildung braucht. Mandelbaum: Wien, Berlin, 2016
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