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Die Rezeption der Synode in Kroatien

Abstract

Der kroatische Episkopat bezog die Gläubigen in die Enquete zur Vorbereitung der Synode nicht ein. Da die Bischöfe auch der Öffentlichkeit gegenüber Informationen verweigerten und sich nicht einmal die Universitätstheologen mit ihr befassten, fand die Enquete in der Öffentlichkeit kaum Interesse. So konnte nur das Medienecho alternativer, kirchenkritischer Webportale geschildert werden. Deren Kritiken am amtskirchlichen Informationsboykott überwiegen die Berichterstattung zur Synode selbst. Sie bieten gleichzeitig einen Einblick in die religiöse Lage in Kroatien und lassen erkennen, dass die Kirche die noch im kommunistischen System geschaffenen Grundlagen für die Pastoral an Kirchenfernen nach der "Wende" in der religiös aufgeschlossenen postsozialistischen Gesellschaft nicht genutzt und keine systematische Betreuung problematischer Ehen und Familien entwickelt hat. Wegen der mangelnden Eigenständigkeit der kroatischen Bischöfe ist aus Kroatien kein konstruktiver Beitrag zur Synode zu erwarten. Zu hoffen ist hingegen, dass die Synode den kroatischen Episkopat zu mehr Eigenverantwortung ermuntert und dass bei den anstehenden Bischofsernennungen diesem Erfordernis entsprochen werde.