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2010
Eine kleine informelle Anfrage bei einigen Freunden und Kollegen 1 nach deren Wissen über Medienethnographien provozierte oftmals zwei Gegenfragen. Die erste: «Was genau meint ihr denn mit Medien?» Die zweite: «Was genau meint ihr mit Ethnographie?» Damit sind wir im Kern eines konzeptionellen Problems: Kombiniert man die beiden Begriffe, entsteht eine sozialwissenschaftliche Methode, die ungleich etwa der Organisationsethnographie keine unmittelbar evidenten Grenzen aufweist. Mehr noch: Sowohl «Medien-» als auch «-ethnographie» werden in der Kombination zu problematischen Begriffen. Unter Medienethnographie verstehen wir die Ethnographie über Menschen, die Medien nutzen, konsumieren, distribuieren oder produzieren. Diese erste Definition ist aus gutem Grund weit angelegt: Sie soll nicht die Funktion einer methodenpolizeilichen Grenzziehung des Feldes einnehmen, die dann Auskunft über Ein-oder Ausschluss bestimmter Arbeiten gibt. Vielmehr dient sie als Basislager, von dem aus die Vielfalt der Arbeiten zum Thema erkundet wird.
Die Konstituierung von Cultural Property
Beim Filmen von Kultur sind immer Menschen involviert: Menschen vor der Kamera, Menschen hinter der Kamera, Menschen neben der Kamera, sogar Menschen, die nicht anwesend sind. Wie arbeiten diese Menschen zusammen? Wer hat die Autorität darüber zu entscheiden, was gefilmt wird, wie gefilmt wird, was veröffentlicht wird, wie das Endprodukt aussieht? Wer ist der Autor eines Films, wer hat das Copyright und wer hat das Copyright für die im Film dokumentierten kulturellen Darbietungen? Autorität konstituiert sich lokal. Copyright wird in der nationalen Gesetzgebung geregelt. Autorenschaft hat etwas von beidem: Autorität über die Schöpfung eines Werkes und Erwerb des Copyright am Werk. An dem hier diskutierten Beispiel sind Deutsche, Indonesier und Toraja beteiligt. Wie kann in diesem transkulturellen und transnationalen Kontext zusammen gearbeitet werden? Wie verhandeln die Beteiligten ihre Rechte? Und wie stehen die lokalen Vorstellungen und die nationalen Gesetzgebungen zueinander?
in: Herbert Hrachovec / Wolfgang Müller-Funk / Birgit Wagner (Hg.): »Kleine Erzählungen und ihre Medien«. Wien: Turia & Kant, 2004
At first view, cartography on TV is not a narrative system but a quasi-objective writing system for spatial event configurations. An analysis is to show that this understanding is ›naive‹. It should be researched in how far cartography in general contains narrative moments, and in how far narrative functions of cartography in the special field of media cartography are essential characteristics of the media event. As such, these functions contribute in both discursive and functional ways to the production of a specifically narrative moment on TV. TV and in particular its news coverage can be understood as an mediating between the huge common sense narrations of society, which are accepted as »super vision generating« factor for the implementation and constitution of discourses of truth. In this perspective, TV is not the initiator of reality constructs but part of the discursive production of norms, values and truths in a sense of bardic television. In an analysis of the interdependence of the (arbitrary) cartography signs we can also see the production of naturalizing effects of common sense structures. One effect of this naturalization is indeed the construction and stabilisation of a certain kind of ideological truth. But these effects of truth are on the one hand essentially related with contextual effects of TV and news coverage -but on the other hand integral parts of cartography itself from the earliest forms of mapping till today.
Erschienen in: Waltraud >Wara< Wende (Hg.): Wie die Welt lacht. Lachkulturen im Vergleich, Würzburg: Königshausen & Neumann 2008, S. 208-223. Humor ist immer ein Drahtseilakt gelungener Kommunikation. Allgemeinverbindlichen Konsens darüber herzustellen, was als witzig oder amüsant angesehen wird, ist ein schwieriges, vielleicht sogar aussichtsloses Unterfangen. Der Grund hierfür ist darin zu suchen, dass alle an der Kommunikation beteiligten Individuen ein gewisses Maß an Weltwissen aufbringen und eine basale Gemeinsamkeit normativer Überzeugungen teilen müssen, um eine Pointe als lustig oder gelungen bewerten zu können. Ein guter Witz ist Medium der Fremd-und Selbstbespiegelung, indem wir über einen Witz lachen können, erfahren wir zugleich etwas über unsere Denkweisen und unsere Ansichten von der Welt. Dasjenige, worüber gelacht wird -eine lustige Begebenheit etwa oder das merkwürdige Verhalten des verspotteten Witz-Personals -hat in der Regel wenig mit der Realitätshaltigkeit der verhandelten Begebenheiten zu tun, sondern ist vor allem eine Projektion derjenigen, die einen Witz erzählen oder über ihn lachen. Wichtig ist, dass alle an einer Witz-Kommunikation beteiligten Kontrahenten semantisch und kulturell auf einer mehr oder weniger genau definierten Wellenlänge liegen und über eine gemeinsame Ordnung des Lebens verfügen, in der sie durch "Praktiken symbolischer Repräsentation Bedeutung konstruieren." 1 Ist dies nicht der Fall, läuft die Kommunikation fehl -manchmal auf dramatische Weise, wie unlängst der Karrikaturenstreit noch einmal vor Augen geführt hat. Um es mit einem Satz zu sagen: Humor ist kultur-und kontextabhängig. Wer die Witze einer Kommunikationsgemeinschaft analysiert, kann daher viel über ihre grundlegenden Kategorien der Welterschließung und die Art und Weise erfahren, wie sie das Geschlechterverhältnis denkt, welche moralischen Ansichten sie akzeptiert und in welchen sozialen Mischungsverhältnissen ihr Miteinander organisiert ist. Witze etablieren auf ihre Weise Machtbeziehungen und stellen unter den Lachenden Einvernehmen über den Gegenstand oder die fiktive Person des Spotts her. Damit ist indes keine völlige kulturelle Homogenität oder gar Identität der Kommunikationsteilnehmer behauptet. Ganz im Gegenteil muss sogar das humoristische Kommunikationsangebot im Rahmen grundsätzlicher kultureller Rahmung ein gewisses Maß an inhaltlicher Unbestimmtheit und semantischer Unschärfe aufweisen, um auf der Seite der Rezipienten Raum für individuelle Kommunikationsanschlüsse zu lassen. Das Spiel mit Zweideutigkeiten und Ambivalenzen gehört seit jeher zum Instrumentarium gelungener
In: Florian Krauß und Skadi Loist (Hg.), MEDIENINDUSTRIEN. Aktuelle Perspektiven aus der deutschsprachigen Medienwissenschaft. Navigationen – Zeitschrift für Medien- und Kulturwissenschaften, 2018
Dieser metaethnografische Beitrag zeigt auf, dass methodologische Reflexionen aus dem Feld der Media Industry Studies und aus der Kulturanthropologie/Europäischen Ethnologie wertvolle Hinweise für die ethnografische Produktionsforschung bieten. Anhand von Einblicken in die Feldforschung des Projektes »Serienschreiben: Zur Arbeitskultur im gegenwärtigen deutschen Unterhaltungsfernsehen« und erster Ergebnisse, insbesondere zum Schreiben von Telenovelas und Daily Soaps, wird deutlich, dass sie für die Erforschung der deutschen Fernsehindustrie fruchtbar gemacht werden können. Darüber hinaus setzt sich der Beitrag auch mit der Frage auseinander, inwiefern die Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie mit ihren ethnografischen Methoden der teilnehmenden Beobachtung und des qualitativen Interviews für das Feld der Media Industry Studies produktiv ist. Der Beitrag schließt mit einigen Überlegungen zu den Herausforderungen ethnografischen Schreibens. This metaethnographic article shows that methodological reflections in both the field of Media Industry Studies and Cultural Anthropology/European Ethnology provide useful precedents for ethnographic production studies. They can be used to analyse the German television industry, as insights into fieldwork of the project »Writing Series: The Occupational Culture of Present-Day German Televised Entertainment« and initial results, especially on the writing of telenovelas and daily soaps, evince. Furthermore, the article asks in what way Cultural Anthropology/European Ethnology with its ethnographic methods of participant observation and qualitative interviews can be prolific for the field of Media Industry Studies. The article closes with some thoughts on the challenges of ethnographic writing. (Article in German only) Download via https://dspace.ub.uni-siegen.de/handle/ubsi/1371
2020
Filme die unter Fremdvölkern aufgenommen sind, wie Nanook der Eskimo; Moana, der Sohn der Südsee; einzelne Neuhebriden-und Neuguineafilme; Zabels Tarahumarefilm u.a. stellen Kulturdokumente hervorrangendster Art dar. Sie führen uns nicht nur den körperlichen Habitus jener Völker, ihre Bewegungen, die Art ihres Verhaltens vor Augen, sondern auch Szenen aus ihrem Kulturleben, sind wertvoll zugleich für Anthropologie wie für die Völkerkunde. [...] Sind wir also überzeugt, dass in solchen Filmen unschätzbare wissenschaftliche Werte enthalten sind, so erhebt sich die Forderung, diese Werte der Wissenschaft dauernd dienstbar zu machen. Zeitweilige und gelegentliche Vorführungen genügen dafür nicht. [...] Wir müssen deshalb die Forderung erheben, dass diese Filme der Wissenschaft dauernd gesichert werden. 1
Druckversion 165] Zusammenfassung: Visualität beschäftigt die Soziologie zumeist entweder als Gegenstand oder als Methode. Der folgende Beitrag plädiert dafür, durch eine Erweiterung des analytischen Fokus auf visuelle Kommunikation beides zu fassen und in Verbindung zu bringen. Soziale Praktiken werden so neben der verbalen auch in einer visuellen Dimension vielseitig beobachtbar. Wie wird etwa über Dinge, Kleidung, Gestik, Zeigen oder Vorführen visuell kommuniziert? Darüber hinaus lässt sich die methodologische Diskussion auf empirischer Basis führen: Ethnographie selbst wird als Praxis beschreibbar, die -mittels spezifischer Ethnomethoden -systematisch Situationen und Kommunikationsformen verknüpft, um eine andere soziale Praxis für die Zwecke der Soziologie zu rekonstruieren. Sie nutzt, intensiviert und produziert Spuren der beobachteten Praxis und transferiert sie in soziologische Kommunikation, die ihrerseits auf visuelle Kommunikation zurückgreifen kann.
Von „Third Cinema“ bis „World Cinema“ versuchen Kritiker, afrikanische Filmemacher und Wissenschaftler den afrikanischen Film einer Kategorie zuzuordnen. Die Frage dabei ist, ob es ein distinktes „African Cinema“ gibt, das durch eine bestimmte Ästhetik und Filmsprache eine eigene Kategorie kreieren kann, und damit Respekt und Anerkennung. Doch wer legt die Parameter fest? Ist der Film an sich überhaupt eine geeignete Form afrikanische Erzählweisen umzusetzen und was ist dann am Ende ein „echter“ afrikanischer Film? In dieser Arbeit versuche ich die Frage und den Diskurs nach der afrikanischen Identität, die meist mit Authentizität einhergeht über postkoloniale afrikanische Filme zu beleuchten. Wie hat sich das Selbstbildnis im historischen Kontext geändert und woher kommt dieses Selbst überhaupt?
2011
Im Jahr 2006 erschien das Inter.Media Trainingsbuch als "Handbuch für TrainerInnen, MitarbeiterInnen und RedakteurInnen" im freien Medienbereich. An diesem Buch haben acht Partnerinstitutionen aus sieben Ländern mitgearbeitet und ein Kompendium zusammengestellt, das einen umfangreichen Einblick in Möglichkeiten der Vermittlung transkultureller Medienkompetenzen gibt, aber genauso die Schwierigkeiten und Grenzen solcher Materialien aufzeigt.
2011
Ethno-Marketing ist eine spezielle Form der Marktsegmentierung, bei der das angesprochene Zielsegment eine ethnische Minderheit darstellt. Derzeit kommt Ethno-Marketing gerade in Deutschland immer noch eine untergeordnete Bedeutung im Marketing-Mix zu, was sich in den nächsten Jahren ändern dürfte. Im vorliegenden Beitrag wird zunächst näher auf den Begriff Ethno-Marketing eingegangen, um danach die Ziele, Erscheinungsformen und Erfolgsvoraussetzungen von Ethno-Marketing zu diskutieren. Abschließend wird das Praxisbeispiel Lufthansa in Kanada anhand der zuvor beschriebenen theoretischen Ausführungen erörtert. --
Österreichische Zeitschrift für Soziologie, 2012
Visualität beschäftigt die Soziologie zumeist entweder als gegenstand oder als Methode. Der folgende beitrag plädiert dafür, durch eine erweiterung des analytischen Fokus auf visuelle Kommunikation beides zu fassen und in Verbindung zu bringen. Soziale praktiken werden so neben der verbalen auch in einer visuellen Dimension vielseitig beobachtbar. Wie wird etwa über Dinge, Kleidung, gestik, Zeigen oder Vorführen visuell kommuniziert? Darüber hinaus lässt sich die methodologische Diskussion auf empirischer basis führen: ethnographie selbst wird als praxis beschreibbar, die-mittels spezifischer ethnomethoden-systematisch Situationen und Kommunikationsformen verknüpft, um eine andere soziale praxis für die Zwecke der Soziologie zu rekonstruieren. Sie nutzt, intensiviert und produziert Spuren der beobachteten praxis und transferiert sie in soziologische Kommunikation, die ihrerseits auf visuelle Kommunikation zurückgreifen kann.
Auf der Basis einer empirischen Untersuchung mit Schweizer Jugendlichen befasst sich der Aufsatz mit dem audiovisuellen Artefakt 'Handyfilm' und den mit seiner Herstellung, Verbreitung, Archivierung und Rezeption verknüpften sozialen Praktiken. Aufgezeigt wird, wie diese Praktiken sowohl mit der Kameratechnik des Handys als auch mit ästhetischen und formalen Aspekten von Handyfilmen verknüpft werden und wie sich jugendliche Akteure durch das Filmen und Gefilmt-Werden populär- und jugendkulturelle Diskurse aneignen und für ihr Identitätsmanagement fruchtbar machen. Handyfilme werden dazu historisch kontextualisiert und aus der Perspektive einer medienweltlichen Ethnografie interpretiert: Als integraler Bestandteil einer subjektivierten Dokumentation des Alltags und alltäglicher Kommunikation, die - so die These - sowohl Alltage konstituieren als auch als Instrument zur Alltagsbewältigung dienen.
Modellanalysen zu Pina Bauschs »Le Sacre du Printemps/Das Frühlingsopfer« (2., überarbeitete und erweiterte Neuauflage), 2015
MontageAV 14/1, 2005
Magazin, 2014
Für die Anfertigung der Bildbeschreibung (Audiodeskription) von Filmen gibt es in Deutschland die Hinweise Wenn aus Bilder Worte werden, die von Elmar Dosch und Bernd Benecke (2004) erarbeitet wurden. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es in anderen europäischen Ländern, wie zum Beispiel England oder Spanien, sogar offizielle Richtlinien für die Erstellung von Bildbeschreibungen für Filme. In England handelt es sich um die Richtlinien ITC Guidance On Standards for Audio Description der Ofcom (2000) und in Spanien um die seit dem Jahr 2005 existierende Richtlinie Norma UNE 153020 (AENOR) mit dem Titel Audiodescripción para personas con discapacidad visual. Requisitos para la audiodescripción y elaboración de audioguias. Wie in der Einleitung bereits erwähnt, beschränkt sich die Produktion von Hörfilmen allerdings nicht nur auf Filme, die im eigenen Land entstanden sind, sondern im Gegenteil, vor allem werden besonders bekannte und erfolgreiche Filme bildbeschrieben, die durchaus aus anderen Kulturen kommen. Die Audiodeskription als eine Form der audiovisuellen Übersetzung Die Audiodeskription von Filmen kann als eine Art der audiovisuellen Übersetzung eingeordnet werden (Álvarez de Morales Mercado im Druck, Jiménez 2007, Limbach 2012a, b). Es handelt sich um eine intersemiotische Übersetzung (Jakobson 1959, Jimenez Hurtado 2007b), bei der sozusagen Bilder in Worte übersetzt werden. So ist es also durchaus sinnvoll neben den oben genannten Vorschlägen und Richtlinien auch Übersetzungstheorien für die Erstellung von Audiodeskriptionstexten nicht außer Acht
nocturne plattform https://nocturne-plattform.de/, 2021
Methodische Reflexionen über ethnographische und kollaborative Filmproduktionen im Lehrkontext Als Online Erweiterung unseres Bandes Experimente lernen, Techniken tauschen. Ein spekulatives Handbuch (Bee/Egert 2020) beginnt dieser Text mit einem how to. https://nocturne-plattform.de/publikation/experimente-lernen-techniken-tauschen publiziert in: https://nocturne-plattform.de/
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