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2017
Chronik Außenpolitik 2000 zusammengestellt von Michael Schied Premierminister A.B. Vajpayee beschuldigt Pakistan, hinter der Entführung einer l\Iaschine der Indian Airlines (IC-814) nach Kandahar (Afghanistan), die am 31.12.99 mit der von den Geiselnehmern geforderten Freilassung muslimischer Militanter geendet hatte, zu stehen. Die Zentralregierung fordert die Regierungen aller Unionsstaaten auf, ausländische Bürger, die sich ohne Erlaubnis im Land aufhalten, auszuweisen. Freundschaftsbesuch des Armeechefs V.P. Malik in Myanmar. Tibets drittwichtigste spirituelle Autorität, der Karmapa-Lama, flüchtet von Tibet nach Indien. USA und Indien erzielen Übereinstimmung, bis zum April 2001 die 1engenbegrenzungen im Handel zu beseitigen. Indien ersucht bei Pakistan formal um die Auslieferung der Entführer der Maschine der Indian Airlines, Flug-Nr. IC-814. Das Exekutivoberhaupt Pakistans, Armeegeneral Pervez Musharraf, sagt in einem Zeitungsinterview, dass die Beziehungen zwischen Indien und Pakistan den tiefsten Stand in der Geschichte beider Staaten erreicht hätten. Pakistan entlässt tags zuvor verhafteten Mitarbeiter der indischen Botschaft in Islamabad. Beginn des Staatsbesuchs des Premierministers von Singapur, Goh Chok Tong, in Indien. Indien und die USA nehmen wieder die Gespräche über ein Verbot von Atomtests (CTBT) auf. Zweitägiger Besuch des Staatsministers für auswärtige Angelegenheiten, Ajit Kumar Panja, in Bangladesch. Premierminister A.B. Vajpayee erklärt, dass "wir nicht ruhen werden bis der restliche Teil Kaschmirs sichergestellt ist". Indien wäre bereit, ,,einem Atomkrieg ins Auge zu blicken". Brajesh Mishra, Sicherheitsberater des Premierministers von Indien, plädiert auf der 36. Konferenz für Sicherheitspolitik in l\lünchen für eine "kooperative Sicherheitsordnung, die in Pluralismus wurzelt".
2017
Chronik Innenpolitik 2000 zusammengestellt von Michael Schied Die BJP-Regierung von Gujarat hebt für öffentliche Bedienstete das Verbot der Teilnahme an den Aktivitäten des Rashtriya Svayamsevak Sangh (RSS) auf. Die Kongresspartei (I) kritisiert das durch die BJP-Mehrheit im Parlament von Uttar Pradesh verabschiedete Gesetz, das die Genehmigung der Exekutive des Distrikts beim Bau religiöser Gebäude notwendig macht, als einen Eingriff in die in der Verfassung verankerten Grundrechte. K.J. Krishnamurty, Vizepräsident der BJP, bezeichnet die im Dezember 1999 in Chennai verabschiedete "Deklaration" als bindend für alle Parteimitglieder. Die Nationalexekutive der Samata Party wählt Frau J. Jaitley zur Präsidentin der Partei. Premierminister A.B. Vajpayee verkündet während seines zweitägigen Besuchs in Shillong (Meghalaya) einen Plan zur sozioökonomischen Entwicklung des ordostens. Präsident KR. Narayanan geht auf Distanz zur Regierung und kritisiert die Diskussion, die um die Überarbeitung der Verfassung geführt wird. Nach gewalttätigen Demonstrationen stoppt die Distriktadministration von Varanasi die Dreharbeiten zu Deepa Mehtas Film ,,\Vater". Am 07.02. muss das Filmteam endgültig die Stadt verlassen, nachdem die Regierung von Uttar Praclesh eine entsprechende Anordnung erlassen hatte. Der VHP hatte den Film als einen "Angriff auf die Hindukultur" bezeichnet. Die Polizei fasst Dara Singh alias Ravinder Kumar Pa!, der als der Hauptverdächtige bei der Ermordung des australischen Missionars Graham Staines vom 22.01.99 gilt. Ein Sondergericht in Chennai verurteilt die Generalsekretärin des AIADMK und frühere Chefministerin von Tamil Nadu, Frau Jayalalitha, zu einem Jal1r Haft und zu einer Geldstrafe von 1.000 Rupien. Sieben Tage später Aufhebung des Urteils durch das Oberste Gericht des Staates. Das Oberste Gericht hebt das Verfahren gegen den Chefminister von Karnataka, S.1\I. Krishna, auf, nachdem er sich wegen seiner Äußerungen zum Alamatti-Staudamm entschuldigt hatte.
2017
Chronik Außenpolitik 2003 zusammengestellt von Michael Schied 04.01. Der Kabinettsausschuss für Sicherheit stellt eine Kommando-und Kontrollstruktur der Nuklearstreitkräfte vor, wonach der vom Premierminister geführte und aus dem Innen-, Verteidigungs-, Außen-und Finanzminister bestehende Politische Rat die oberste Entscheidungsbefugnis über den Einsatz von Nuklearwaffen hat. Der Marschall der Luftstreitkräfte Teja Mohan Asthana wird zum ersten Chefkommandanten des hierzu gebildeten Strategic Forces Command ernannt. 05.01. Besuch des Präsidenten Singapurs S.R. Nathan in Indien. 09.01. Erfolgreicher Test einer Kurzstreckenrakete vom Typ Agni I. In Delhi organisiert die indische Regierung ein mehrtägiges Zusammentreffen mit den außerhalb Indiens lebenden Indern, den sog. Pravasi Bharatiya Divas, auf der u.a. die Einrichtung der doppelten Staatsbürgerschaft bekannt gegeben wird. 17.01. Verteidigungsminister George Fernandes gibt während seines Besuches in Moskau den Ausbau des Waffengeschäfts zwischen Indien und Russland zu einem Umfang von 3 Mrd. US$ bekannt, wozu ebenfalls der Kauf des russischen Flugzeugträgers Gorshkov zählen soll. 20.01. Besuch der Kommandierenden der Luftstreitkräfte Russland General-Leutnant V. Mikhailov in Indien. Vizepremierminister L.K. Advani weilt in Qatar. 22.01. Indien verweist vier Staatsbeamte, darunter zwei Diplomaten, aus Pakistan des Landes. Tags darauf weist Pakistan vier indische Diplomaten aus. Besuch des Außenministers von Myanmar U Wing Aung in Indien. 26.01. Der iranische Präsident Mohammed Khatami wohnt als diesjähriger offizieller Gast der Parade zum Tag der Republik in Neu-Delhi bei. Verteidigungsminister George Fernandes prophezeit, dass Pakistan nach einem Nuklearangriff auf Indien "von der Weltkarte" ausgelöscht werden würde. 28.01. Premierminister A.B. Vajpayee sagt im Falle eines Krieg im Irak negative Auswirkungen für Indien voraus. Während eines Besuchs der Präsidenten
2001
Das Werk einschliemich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschiitzt. Jede Verwertung au13erhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzuIiissig und strafbar. Das gilt insbesondere fUr VervielfliItigungen, Obersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Das vorliegende Jahrbuch setzt die Reihe der seit 1993 erscheinenden Jahresberichte der Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung (AKUF) zum weltweiten Kriegsgeschehen fort. Kemsttick des Jahrbuchs ist das rund 200-seitige Konfliktregister mit seinen 45 Einzelberichten zu 47 Kontlikten. Sie geben Auskunft tiber die strukturellen Hintergrtinde, die historischen Entwicklungen und die aktuellen Ereignisse der Kriege und bewaffneten Kontlikte des Jahres 2000. Ein Index der Konfliktakteure sowie Hinweise auf weiterfiihrende Literatur und aktuelle Intemet-Adressen machen das Kontliktregister zu einem benutzerfreundlichen Nachschlagewerk, das sowohl eine schnelle, aktuelle Information wie auch eine vertiefte Lekttire zu den aktuellen Gewaltkonflikten ermoglicht. Eingeleitet werden die Einzelberichte von einem ausfiihrlichen Uberblick tiber die Tendenzen und Charakteristika des Kriegsgeschehens im Berichtsjahr 2000, der diese in regionale und intemationale Zusammenhange einordnet. Das Sonderthema dieses Jahres widmet sich anlasslich der Jahrhundertwende einem Rtickblick auf die Kriege seit 1945, der die wesentlichen Trends und Tendenzen des Kriegsgeschehens der zweiten Halfte des 20. lahrhunderts darstellt und eriautert. Daruber hinaus werden die aktuellen Diskussionen zum Thema "demokratischer Frieden" und tiber innerstaatliche Kriege aufgegriffen und auf ihre Plausibilitat und empirische Stichhaltigkeit hin tiberprtift. Die Arbeit an diesem lahrbuch ist eine Gemeinschaftsleistung der AKUF, die 1978 von Prof. Dr. Klaus ltirgen Gantzel gegriindet wurde und seither als Forschungsseminar am Institut fiir Politische Wissenschaft der Universitat Hamburg angeboten wird. "Das Kriegsgeschehen" ist das Hauptperiodikum der AKUF, zugleich aber nur ein Ausschnitt der umfangreichen wissenschaftlichen Tiitigkeit ihrer Mitglieder. Hierzu zahlen neben verschiedenen Forschungsprojekten zahllose VerOffentiichungen, zwei weitere Publikationsreihen sowie eine umfangreiche Kriege-Datenbank. Einen umfassenden Uberblick tiber die Arbeit der AKUF und tiber das weltweite Kriegsgeschehen bietet die AKUF-Homepage unter < www.akuf.de >. Da die AKUF ohne finanzielle Untersttitzung seitens der Universitat Hamburg arbeiten muss, gilt -auch fur dieses Jahrbuch -mein besonderer Dank ihren engagierten Mitgliedem.
2017
Die Außenpolitik 1. Strukturen und Leitlinien der Außenpolitik Brasiliens Außenpolitik gilt als die beste und professionellste Lateinamerikas. Henry Kissinger sagte einst über die brasilianischen Diplomaten, sie seien "gut ausgebildet, mehrsprachig" und stünden "im Dienst der nationalen brasilianischen Interessen, mit einer Mischung aus Charme, Hartnäckigkeit und einer vorsichtigen Einschätzung der internationalen Politik" (Kissinger 2001: 101). Verantwortlich hierfür ist vor allem das Itamaraty, das brasilianische Außenministerium in Brasilia mit seinen acht Vertretungen im eigenen Land und der international anerkannten Diplomatenschule Instituto Rio Branco. Die professionelle und institutionalisierte Außenpolitik garantiert Kontinuität und eine langfristige Ausrichtung, weitgehend unabhängig von politischen Parteien und der Couleur der jeweiligen Regierungen (Gratius 2004). Ohne seine ausgezeichnete Diplomatie wäre Brasilien heute sicherlich keine globale Macht an der Seite der übrigen BRIC-Staaten Russland, Indien und China. Denn das Land gehört nicht zu den bedeutendsten Militärmächten, sondern hat sich aufgrund seiner beachtlichen Fähigkeit zur Allianzbildung vor allem als soft-power oder Konsensmacht profiliert. Als größtes Land Lateinamerikas mit zehn Außengrenzen, fünftgrößter Staat (Bevölkerung und Fläche) und neunte Wirtschaftsmacht der Welt geht die Bedeutung Brasiliens weit über Lateinamerika hinaus. Allein durch seine Dimensionen ist es die einzige potenzielle Großmacht in der Region. Erst seit Kurzem aber nimmt das Land eine regionale und internationale Führungsrolle wahr. Bis in die 1980er Jahre waren Selbstisolation und Autonomie gegenüber den USA die beiden Grundpfeiler der brasilianischen Außenpolitik, die zwar unter der Militärdiktatur zeitweilig Großmachtambitionen pflegte, zu keinem Zeitpunkt aber einen Regionalmachtanspruch geltend machte. Der traditionelle Hang zur Autarkie ist auf die regionale Sonderstellung Brasiliens aufgrund seiner historischen Entwicklung, der unterschiedlichen Sprache, der Nähe zu Portugal, der "lateinafrikanischen Identität" und der kontinentalen Größe zurückzuführen. Brasiliens Abgrenzung vom Rest Lateinamerikas endete mit der Gründung des Mercado Comum do Sul (Mercosul; Gemeinsamer Markt des Südens) 1991 und der strategischen Allianz brought to you by CORE View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk
Handbuch zur deutschen Außenpolitik, 2007
Deutsche Außenpolitik, 2012
Trotz einer unabsehbaren Publikationsfülle steckt die Außenpolitikanalyse in einer konzeptuellen Krise. In diesem Artikel versuche ich zu begründen, warum dieses relativ anwendungsorientierte Forschungsfeld 25 Jahre nach dem durchschlagenden Erfolg von Graham T. Allisons »Essence of Decision« kaum solide theoretische Fundamente besitzt. Zumindest im deutschsprachigen Raum mag einer der Gründe für den intellektuellen Stillstand im großen Gewicht der essayistischen Politikberatung liegen. Dadurch schwingen sich die Forscher zwar zu eigenständigen und bisweilen einflußreichen Akteuren im politischen Diskurs auf, degradieren so aber letztlich auch die Außenpolitikanalyse zur Gefangenen der »bürokratischen Politik«. Eine eigentliche Theorie der Außenpolitik ist aber auch deshalb nicht in Sicht, weil bis jetzt keine überzeugenden Antworten auf die Schwächen von Allisons Ansatz vorliegen. Der Artikel bietet eine kursorische Literaturübersicht zur entscheidungstheoretischen Außenpolitikanal...
Schweizerisches Jahrbuch für Entwicklungspolitik, 2004
Institut de hautes études internationales et du développement
2004
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wilhelm-knelangen.de
1 Welche Rolle für Europa ? Die Zahlen sprechen eine scheinbar eindeutige Sprache. Die Europäische Union (EU) ist die größte Staatengruppe der Welt -ab dem Jahr 2004 werden 25 Staaten Mitglieder der EU sein, in der dann über 450 Millionen Menschen leben werden. Mit einem Bruttoinlandsprodukt von 8.525 Mrd. € (2000) wird die wirtschaftliche Leistungskraft der EU-25 lediglich von den USA (9.810 Mrd. €) übertroffen. Im Welthandel nimmt Europa ohnehin seit langer Zeit eine herausragende Stellung ein, überschreiten doch etwa 20 % der weltweiten Ein-und Ausfuhren die Grenzen der EU. Diese Bedeutung wird durch die gemeinsame Währung Euro unterstrichen, die offenbar das Potential hat, jedenfalls in mittlerer Sicht als internationale Leitwährung neben den US-Dollar zu treten. Mehr als die Hälfte der weltweit gewährten öffentlichen Entwicklungshilfe und der Unterstützung in Katastrophenfällen stammt von der EU und ihren Mitgliedstaaten. Kasten 1 Der Europäische Rat: Die Rolle der EU in der Welt "Welche Rolle spielt Europa in dieser gewandelten Welt? Muss Europa nicht -nun, da es endlich geeint ist -eine führende Rolle in einer neuen Weltordnung übernehmen, die Rolle einer Macht, die in der Lage ist, sowohl eine stabilisierende Rolle weltweit zu spielen als auch ein Beispiel zu sein für zahlreiche Länder und Völker? (...) Nun, da der Kalte Krieg vorbei ist und wir in einer globalisierten, aber zugleich auch stark zersplitterten Welt leben, muss sich Europa seiner Verantwortung hinsichtlich der Gestaltung der Globalisierung stellen. Die Rolle, die es spielen muss, ist die einer Macht, die jeder Form von Gewalt, Terror und Fanatismus entschlossen den Kampf ansagt, die aber auch ihre Augen nicht vor dem schreienden Unrecht in der Welt verschließt. Kurz gesagt, einer Macht, die die Verhältnisse in der Welt so ändern will, dass sie nicht nur für die reichen, sondern auch für die ärmsten Länder von Vorteil sind. Einer Macht, die der Globalisierung einen ethischen Rahmen geben, d.h. sie in Solidarität und in nachhaltige Entwicklung einbetten will." (Europäischer Rat vom 14./15. Dezember 2001, Erklärung von Laeken zur Zukunft der Europäischen Union. Quelle: Rats-Dokument SN 300/01)
2008
Wie jede historische Entwicklung war die Modernisierung der Außenpolitik Teil einer komplexen historischen Wirklichkeit. Politische, wirtschaftliche und kulturelle Einflüsse erzeugten Handlungsspielräume und-begrenzungen für die außenpolitischen Akteure, die diesen verschiedene Optionen ermöglichten oder verschlossen 1. Man kann deshalb »Geschichte nicht mehr als einen geradlinig verlaufendem und >totalisierenden< Prozeß einer dynamisch fortschreitenden Entwicklung auffassen« 2. Dennoch wird sie bestimmt durch das, »what occurred (or might occur) in the context of what could have happened (or could happen), and in the demarcation of this from what could not« 3. Der Historiker befindet sich bei der Beleuchtung dieser Handlungsspielräume in einem Dilemma. Während nämlich die geschriebene Geschichte nach Linearitäten, Kausalitäten und Kontinuitäten sucht 4 , verläuft der eigentliche historische Prozeß doch ganz anders: Es werden, beschränkt auf die Dauer des winzigen Augenblicks, den man die Gegenwart nennt, parallel Entscheidungen getroffen, aus denen sich Linearitäten oder Kontinuitäten erst in der Rückschau als Konstrukt ergeben 5. Dies hat natürlich auch Einfluß darauf, welche Informationen dem Handelnden und dem Historiker zur Verfügung stehen. Der Geschichtsschreiber hat den Vorteil, daß er die Ergebnisse einer Entscheidung oder einer Entwicklung kennt-was ihn jedoch leicht zu jenem »creeping determinism« 6 verleitet, der ihn in der Nachschau scheinbar zwangsläufige Handlungsverläufe zeichnen läßt, die in der Realität nie bestanden haben. Das historische Subjekt dagegen verfugt über das, was an dieser Stelle als Gegenwartswissen bezeichnet werden soll. Zwar weiß es nicht unbedingt, welches Ergebnis seine Entscheidung haben wird, doch verfügt es über das Bewußtsein der momentanen Lage, kennt Freund und Feind (und die Abstufungen dazwischen), weiß über all die
Spanien nach Franco, 1993
Neues Archiv für Sächsische Geschichte
Handbuch der Außenpolitiken, 2001
iranjournal.org, 2019
Deutsch-iranische Beziehungen Die deutsche Außenpolitik im Atomkonflikt Welche Rolle spielte und spielt Deutschland im Atomkonflikt mit dem Iran?
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