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2007, Kultur und soziale Praxis
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2020
Je-desto-Sätze scheinen in struktureller Hinsicht Einzelgänger zu sein. Das Ungewöhnliche ist, dass sie wie eine obligatorische Verb-dritt-Konstruktion daherkommen: An erster Stelle steht scheinbar der durch je eingeleitete Nebensatz im linken Außenfeld bzw. Vor-vor-Feld, dann folgt die desto-Konstituente, die das Vorfeld einnimmt, und dann an dritter Stelle das finite Verb des Matrixsatzes. Angesichts der Semantik der involvierten Konstituenten ist diese Strukturbeschreibung ungewöhnlich und widerspricht plausiblen Erwartungen. Der Aufsatz bietet eine Analyse, nach der der je-Satz und die desto-Konstituente zusammen eine komplexe Konstituente bilden, die eine einzige, ganz reguläre Einheit konstituiert, was bedeutet, dass der Gesamtsatz eine ziemlich reguläre Verb-zweit-Struktur ist.
Jakob Tanner, Das Böse in der Geschichte. Gespräch mit Niklaus Peter und Hektor Leibundgut, in: Reformatio. Zeitschrift für Kultur Politik Religion, 53. Jg. Nr. 4, Dezember 2004, S. 257-268.
Wie weit haben die grossen staatlichen Verbrechen des 20. Jahr hunderts die Wahrnehmung und die Rede vom Bösen in der Ge schichte geprägt? Diese Frage war der Anlass zu einem Gespräch mit dem Zürcher Historiker Jakob Tanner, Professor für Geschich te der Neuzeit an der Universität Zürich, darüber, ob und inwieweit das Böse als Kategorie historischer Forschung taugt. Das Gespräch führten seitens der Redaktion Niklaus Peter und Hektar Leibund gut, der auch Niederschrift und Redaktion besorgte.
PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft
A cultural political economy (CPE) approach is adopted to examine the rise of discourses about the BRIC (Brazil, Russia, India and China) economies and about their implications for power shifts in the world system. Forces such as international investment banks, economic strategists, international organizations, national governments, business media, etc. contributed in constructing and circulating ‘BRIC’ as a new economic imaginary and investment form. These involved constructions of ‘hope’ and ‘strength’ over three overlapping stages: an investor story, an investor-consumer story, and now an investorconsumer- lender story. This amalgam of discourses and practices (which are subject to continuing renegotiation in response to changing circumstances and further shifts in the balance of forces) has facilitated the gradual sedimentation and naturalization of BRIC as a potential ‘group’ and has mediated particular power shifts in the global political economy. Specifically, this (trans-)na...
Streitkultur und Öffentlichkeit im konfessionellen Zeitalter, 2013
Das Böse ist immer und überall Antijesuitismus in Polen-Litauen um 1600 Die jesuitischen Verbrecher hätten Aufruhr und Blutvergießen in die Krone Polen gebracht; Feinde von innen seien sie, gefährlicher als die Tataren, die von außen angreifen: »Jene erheben die Feindeswaffe gegen uns; diese schärfen unsere eigenen gegen uns selbst« 1. Das konstatiert eine Schrift, die im Jahr 1607 eine Vertreibung der Jesuiten aus dem polnisch-litauischen Doppelreich propagierte. Bei der inneren Krise, als dessen Ursache hier die Jesuiten identifiziert werden, handelte es sich um einen in den Jahren 1606 bis 1609 offen ausgetragenen Konflikt zwischen König Sigismund III. Wasa und Teilen des Adels 2. Die erste Dekade des 17. Jahrhunderts brachte in Polen-Litauen eine bis dahin ungekannte Massierung antijesuitischer Polemiken hervor 3. Allgemein wird in der Forschung den antijesuitischen Schriften an der Wende zum 17. Jahrhundert ein deutlich »politischerer« Charakter gegenüber kontroverstheologisch geprägten Antijesuitika der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zugeschrieben; eine Einschätzung, die mit der These von der zeitgleichen Ausbildung einer Schwarzen Legende über die Jesuiten einhergeht 4. Solch eine »Politisierung« der antijesuitischen Schriften hat man etwa für Frankreich und das Heilige Römische Reich konstatiert 5. Auch für Polen-Litauen
2022
Die russische Führung versucht an das Narrativ der alten Sowjetunion anzuknüpfen. Diese verstand sich als Führungsmacht im Kampf der unterdrückten Völker gegen den internationalen Imperialismus. Durch den Untergang der Sowjetunion und den anschließenden Wechsel der Staatsideologie kann ein solcher Anspruch aber nicht mehr aufrecht erhalten werden. Tatsächlich lässt sich der russische Imperialismus, trotz Propagierung des sogenannten "Neuen Eurasiertums", heute nicht mehr verbergen.
2017
Auserordentliche Probleme sind der Normalzustand der EU. Die Europaische Integration entwickelt sich in Krisen. Das ist Allerweltswissen. Aber kann man sich daran noch halten, wenn Krisen kumulieren? Was entwickelt sich aus der Krise der gemeinsamen Wahrung, der Schengenkrise und den Folgen des Brexit? Wird diese Akkumulation von Krisen weitere Integrationsschritte anstosen? Oder signalisieren sie den Anfang vom Ende der EU? Oder irgendetwas dazwischen; und wenn ja: was? Die Probleme der EU manifestieren sich in ihrer Raumentwicklung, ebenso wie diese ihre Perspektiven aufschliest. Ich werde darum abschliesend skizzieren, in welcher Weise die gegenwartigen Krisen in der geopolitischen Struktur der EU ihren Niederschlag finden.
Im Labyrinth des Heiligen, erschienen in: Iablis. Jahrbuch für europäische Prozesse, 8. Jahrgang 2009: Strategeme der Selbstbehauptung. Kultur und Verlust, 2009
Wenn die Durkheim-Schule die Soziologie nicht zur lange vakanten Wissenschaft vom Göttlichen machte, dann auch deswegen, weil die Göttlichkeit der Gesellschaft bereits vor ihrem Erscheinen festgestellt worden war und innerhalb der verschiedenen soziologischen Lager als gesichertes Besitztum galt. Der Tod Gottes, Leitthema des ausklingenden neunzehnten wie des anbrechenden zwanzigsten Jahrhunderts, bedeutet sub specie des Soziologenglaubens wenig mehr als die Einwechslung des Monotheismus gegen den ein paar Jahre später von Max Weber als ›Kampf der Götter‹ beschriebenen Polytheismus der Werte und Wertsysteme, der Steuerungen und Steuerungskompetenzen innerhalb der modernen Welt. Die Schwierigkeit, die darin liegt, ist unübersehbar. »Denn« – so abermals Durkheim, mit Marx und Feuerbach im Gepäck – »der Gott ist nur der bildhafte Ausdruck der Gesellschaft«. Das lässt sich angemessen ›nur‹ dann verstehen, wenn auch der ›Tod‹ der Gesellschaft als denkbare Option ins Auge gefasst wird. Die Welt des religiösen Scheins bildet den Grundtext der Gesellschaft. Ein solcher Satz lässt sich umkehren.
2009
Unter den in diesem Band gleichsam posthum versammelten ‚Religionsintellektuellen' ist Roger Bastide in verschiedener Hinsicht ein Außenseiter: Nicht nur ist er-der Franzose, der in Brasilien Afrikaner wurde 1-der einzige, der nicht aus Deutschland stammt. Auch ist er der einzige, der sein ‚religiöses Laboratorium' über mehrere Jahrzehnte in die Tropen verlegt und den größten Teil seines Werkes religiösen Traditionen und Lebensstilen gewidmet hat, die weder dem christlichen noch dem jüdischen Erbe entstammen, die außerdem nicht europäisch sind und noch dazu schriftlos überliefert werden: den afroamerikanischen Religionen, einem kulturell hybriden, einem synkretistischen Religionstyp, zu dem auch der im Titel erwähnte brasilianische Candomblé gehört. Nun liegt es nahe, sich dem im Kreis deutscher ‚Religionsintellektueller' weitgehend unbekannten Roger Bastide auf chronologischen biographischen Pfaden zu nähern. Doch bevor dieser Weg eingeschlagen wird, soll ein flüchtiger Sprung in seine letzte Lebens-und Werkphase zu den zentralen Motiven des ‚religionsintellektuellen' Typs führen, den Bastide repräsentiert-und damit auch zum Titelthema: zu den Abgründen des "wilden Heiligen" zwischen Calvinismus und Candomblé.
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Philosophische Rundschau, 2019
Recht und Gesetz. Festschrift für Ulrich Seibert, 2019
A. Arndt, T. Bender (Hg.): Das Böse denken - Zum Problem des Bösen in der Klassischen Deutschen Philosophie, 2021
Spes Christiana, 2004
Latein Amerika Nachrichten, 2004
in Episteme. Online-Magazin für eine Philosophie der Praxis, H. 4, 2008
Das Böse erzählen: Perspektiven aus Philosophie, Film und Literatur, 2017
Bamberger theologische Studien, 2021