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Nebenbei und Nebenan

Am Ende der Globalisierung

Als Georg Simmel »Die Großstädte und das Geistesleben« (1950 [1903]) schrieb, inspirierten ihn die sozialen Folgen des rasanten Wachstums der europäischen Metropolen: Wie wirkte der durch Makro-Prozesse neu entstandene urbane Raum auf soziale Beziehungen? Er sah Anonymität und Blasiertheit als zwei hervorstechende Merkmale dieser Beziehungen, die die urbane Textur des öffentlichen Raumes ausmachten. Nach wie vor sind europäische Städte Arenen von Transformationsprozessen. Wieder lässt sich fragen, wie sich globale Makroentwicklungen auf lokale Interaktionen auswirken können: Was bedeutet es eigentlich, wenn das Globale in der Nachbarschaft ankommt? Da Globalisierung Polykontexturalität bedeuten kann (Löw/Knoblauch 2019)-viele Handlungen erfolgen gleichzeitig in Verf lechtungen, die nicht vor Ort platziert sind-wirkt diese auch im lokalen Face-to-Face, weshalb wir in diesem Band das Konzept der Refiguration der Phänomenbeschreibung der Globalisierung vorziehen (vgl. Löw/Knoblauch in diesem Band). Eine Wirkung betrifft die steigende kulturelle Diversität infolge verstärkter Wanderungsbewegungen. Während Diversität in sozialen Netz