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Geschichte(n) der Soziologie

2017, KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie

Handbücher sind der Renner der Saison und diese dauert nun schon eine Weile an. Gutwillige, internalistische Betrachter des akademischen Feldes könnten das darauf zurückführen, dass glücklicherweise in vielen Teilgebieten der wissenschaftliche Fortschritt so zügig voraneilte, dass Zwischenbilanzen angebracht wären. Skeptische, externalistische Beobachter würden hingegen betonen wollen, dass wohl die Verlage, insbesondere die Großkonzerne unter ihnen, neben dem "Lehrbuch" das "Handbuch" als Quelle ihres Strebens nach der Steigerung des Profits entdeckten und diese auszuschöpfen gedenken, solange sie mehr abwirft als die Veröffentlichung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse. Wissenschaftssoziologen könnten hinzufügen, dass die Bereitschaft von Autorinnen und Autoren, zu solchen Formaten einen Beitrag zu leisten, in Ländern stark eingeschränkt ist, die bereits stark unter der Fuchtel des akademischen Kennzahlenregimes stehen, da diese Art Text von den Evaluationsinstanzen nicht als originäre Forschung gezählt wird. Ich werde diesen drei Gesichtspunkten in dieser Rezension auch deswegen ein wenig Raum geben, weil es soziologisch betrachtet ja doch eher überraschend ist, dass wir, wenn wir zum Schreiben einer Buchbesprechung aufgefordert werden oder uns selbst dazu