Academia.eduAcademia.edu

Räume : Konzepte, Wahrnehmungen, Nutzungen

2013

Abstract

Die historische Raumforschung erfreut sich seit einigen Jahren grosser Beliebtheit, denn der sogenannte "spatial turn" der Kultur-und Sozialwissenschaften zeigt sich auch im gesteigerten Interesse an der Raumthematik in der Geschichtswissenschaft. Das Forschungsfeld ist sehr breit und die Zugänge vielfältig. Einen Überblick darüber verschafft Susanne Rau, Professorin für Geschichte und Kulturen der Räume in der Neuzeit an der Universität Erfurt, mit ihrem Buch "Räume. Konzepte, Wahrnehmungen, Nutzungen". Ihr Ziel ist es, in dieser Einführung in die Raumthematik für Historikerinnen und Historiker analytische Raumkonzepte und Methoden zur Untersuchung von Räumen bzw. Räumlichkeiten vorzustellen und sie in der Geschichtswissenschaft zu etablieren (S. 12). Das in der Reihe "Historische Einführungen" des Campus-Verlags erschienene Buch richtet sich vorrangig an Studierende und Doktorierende. Nach Rau ist eine kritische Raumanalyse auch in der Geschichtswissenschaft notwendig und bietet viele Chancen. Eine mit einem analytischen Raumbegriff arbeitende historische Raumforschung kann die Prozesse der Produktion und Konstruktion von Räumen beleuchten, auf kulturelle Praktiken eingehen, Differenzen und Koexistenzbeziehungen von Raumvorstellungen herausarbeiten, Verortung und Verräumlichung sozialer Beziehungen beobachten, räumliche Selbstbilder und Ordnungsarrangements von Gruppen und Gesellschaften analysieren und ihre Auswirkungen verfolgen sowie auf die raumzeitliche Veränderung sozialer Prozesse hinweisen (S. 11). Grundsätzlich ist es der Autorin wichtig, den Raum als soziale Konstruktion zu beschreiben. Das Buch gliedert sich in drei grosse Teile. Nach einer kurzen Einleitung wird im ersten Teil in die Geschichte der Raumkonzepte eingeführt und die Begriffsgeschichte