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2012
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zepten der Soziologie und Philosophie zu verknüpfen. Darüber hinaus präsentierte er in seinen Texten den Islam als Dritten Weg neben dem Kommunismus und Kapitalismus. Der Leitspruch "Weder Ost noch West" sollte auch später die iranische Revolution prägen. In der Regierungszeit des iranischen Premiers MuÎammad Mossadeqs in den 50er Jahren wurde er aktives Mitglied der Nationalen Front Irans, welche sich gegen die Politik des Šāh stellte und für die nationale Unabhängigkeit kämpfte. Ab 1959 studierte er in Paris Soziologie und Islamische Geschichte. 1964 erlangte er an der Université Paris-Sorbonne den Grad des Docteur d'Université in der Soziologie. Er beschäftigte sich, wie schon in Iran, mit Politik und arbeitete mit anderen Iranern zusammen. Er las u.a. die Werke Louis Massignons, George Gurvitchs, Jacques Berques, Jean-Paul Sartres und Frantz Fanons und übersetzte u.a. dessen Les damnés de la terre ins Persische. Seine Lehrer in Paris, Louis Massignon und Henri Corbin, wie auch das Werk Ġarbzadegī 1 des Éalāl Āl-e AÎmad früher schon, waren für ŠarīÝatī von bleibender Bedeutung. Bei seiner Rückkehr nach Iran wurde er wegen politischer Betätigung im Ausland festgenommen und 1965 wieder freigelassen. Nach einer Lehrtätigkeit an der Mašhad-Universität führte er seine Vorlesungen am Teheraner Íusainīya-ye Iršād-Religionsinstitut fort. Durch den Erfolg und die Aufmerksamkeit, die seine Vorlesungen erregten und das Šāh-Regime beunruhigten, wurde ŠarīÝatī 1973 erneut festgenommen und das Institut geschlossen. Durch öffentlichen Druck wurde er jedoch vorzeitig nach 18 Monaten am 20. März 1975 entlassen. Von nun an durfte er weder publizieren, noch Vorlesungen halten und emigrierte in der Folge nach England. Jedoch verstarb er schon drei Wochen später am 19. Juni 1977. Nach offizieller Stellungnahme war eine Herzattacke die Todesursache. 2 1 Der Begriff bedeutet so viel wie "Westvergiftung" und war der Titel eines Essay von 1962. 2 Vgl. Milani, Eminent Persians, S. 359-366; und Rahnema, An Islamic Utopian, S. 368. 2
Bochumer Philosophisches Jahrbuch für Antike und Mittelalter, 1999
Socrates was one of the great innovators of Greek philosophy inasmuch as he discovered the principal role of the general notion as such in finding truth. Without a doubt, his criterion in doing so was, besides an absolute confidence in reason, something like a response to an instance he believed to be somehow divine. This included a certain distance, rational and existential, from all the principles and values of the community in which he lived. A deeper analysis of Socrates' essential intentions reveals a special view of existential honor which made it impossible for Socrates to escape what he considered his destiny. This existential attitude took the form of irony, as his fellow-citizens were quite incapable of understanding what he meant.
2016
Einer der ersten islamischen Philosophen, der sich mit der griechischen Philosophie eingehend befasste, war der iranische Gelehrte Abu al-Hasan al-Amiri (gest. 992). In seiner auf Arabisch verfassten Abhandlung 'Al-Amad ala al-abad' ('Über das Leben nach dem Tod') wird die Thematik des Lebens nach dem Tod auf eine Reihe von Argumenten gestützt, welche die Unsterblichkeit der Seele zu beweisen suchen. Hierbei beruft sich al-Amiri nicht nur auf Aristoteles, sondern auch auf die Lehren von Empedokles, Pythagoras, Sokrates und Platon, die er in der Einleitung seiner Schrift namentlich erwähnt. Nur diese fünf Denker verdienten es, als die Weisen (al-hukama) bezeichnet zu werden. Auf andere griechische Denker träfe diese Bezeichnung nicht zu, da sich diese nur in einzelnen Wissensbereichen etabliert hätten, ohne grundlegende Kenntnis der Gotteslehre ('al-'ulum al-ilahiya', wörtlich: 'göttliche Wissenschaften'), besessen zu haben. Im al-Amad findet sich ...
in: Matthias Bopp / Serjoscha Wiemer / Rolf F. Nohr (Hg.) Shooter. Eine multidisziplinäre Einführung. Münster: LIT, S.125-154, 2009
Wer ist Gordon Freeman? Ein unbedeutender wissenschaftlicher Angestellter, der zur falschen Zeit am falschen Ort ist, der in eine extraterrestrische Invasion hineinrutscht und der tut, ›was ein Mann tun muss‹: sein Leben verteidigen, die eigene und die Freiheit der anderen erkämpfen; der dabei zum »Anticitizen One« wird und es erträgt, weil er einem höheren Ideal dient. Gordon Freeman ist das Ideal des amerikanischen Traums, der selbstjustiziable »Free Man with a Gun«. Wer ist Gordon Freeman? Ein optionsloses Werkzeug undurchsichtiger machtund verschwörungspolitischer Konstellationen, das manipulierte Werkzeug eines mysteriösen G-Mans, der auf Abruf und ohne eigene Entscheidungsmöglichkeiten nicht nur gegen Marines, Special-Ops, Assassininen, mysteriöse Außerirdische und Zombies kämpfen muss, sondern vor allem gegen das Fatum des ›Geworfen-Seins‹. Gordon Freeman ist der camussche Sisyphos, gefangen in der Brandung immer wieder anrennender Feinde und im omnipräsenten Netz auf ihn einwirkender Mächte. Wie sieht Gordon Freeman aus? -Wie ein Computer(spieler) -Nerd. Ein schmächtiger und unscheinbarer Mann mit schwarzer Hornbrille und klarem Blick, ein schmales Angestelltenbärtchen, reduziert auf wenige (comichafte) Signifikante, wiedererkennbar und (zwischenzeitlich) ein kulturelles Stereotyp. Gordon Freeman -das sind wir. Wie sieht Gordon Freeman aus? Das wissen wir nicht. Wir kennen weder seine Stimme noch seinen Körper. Wir sehen nur seine Hand oder die Waffe, die sie trägt, rechts ins Bild ragen. Lediglich die Verpackung oder Merchandisingbilder vermitteln uns eine Anmutung seines Aussehens. Im Spiel jedoch ist er unser Platzhalter, eine Leerstelle des Spielcodes, die uns immersiv adressiert. Gordon Freeman -das sind wir. Half-Life, Ideologie und Dissidenz Rolf F. Nohr Die schwarze Hornbrille des Freiheitskampfs Half-Life, Ideologie und Dissidenz 126 Kompetenzen der Medienwissenschaft Dieser kleine Exkurs in die Deutungsmöglichkeiten des Protagonisten der Half-Life-Serie macht deutlich, auf welche unterschiedlichen Weisen sich auf das Computerspiel zugreifen lässt: hermeneutisch-analytisch, deskriptiv, narrativ-interpretativ, handlungsorientiert, produktökonomisch oder strukturell. Wie lässt sich nun aber der dezidierte Auftrag an die Medienwissenschaft formulieren, aus der eigenen theoretischen und epistemologischen Kompetenz heraus, spezifische Aufschlüsse über das Genre des Shooters zu formulieren? Dazu wäre zunächst zu klären, inwieweit beziehungsweise wofür die Medienwissenschaften angesichts des ›Phänomens‹ des Computerspiels überhaupt spezifische Aussagen zu treffen in der Lage wären (vgl. Neitzel/Nohr 2006). Ist das Computerspiel als Medium zu betrachten? Oder ist es nicht vielmehr ein ›Format‹, ein ›Text‹, ein ›Programm‹, das auf/in/durch ein Medium zu seiner Funktionalität gelangt? Ist ›der Computer‹ oder ›die Konsole‹ überhaupt sinnvollerweise als Medium zu veranschlagen (vgl. Winkler 2004b)? Es soll hier nun im Folgenden (und ohne den Anspruch, die eben angerissenen Frage abschließend zu beantworten) der Versuch unternommen werden, eine Analyse von Half-Life (Valve/Sierra 1998) nicht aus dem Spiel selbst heraus zu denken, oder aus einer abstrakten definitorische Idee der Medialität, sondern aus einer Perspektive, Half-Life als Teil eines umfassenden und strukturierenden (medien-)kulturellen Systems zu lesen, das quer zu allen funktionalen und strukturellen Unterscheidungen und Differenzierungen durchgängige Bedeutungslinien produziert. Wer ist Gordon Freeman? Eine medienbasierte Erzählung innerhalb einer durch Medien maßgeblich geprägten Kultur. Aus dieser Perspektive ließe sich die Kompetenz der Medienwissenschaft dann als eine (auch) kulturwissenschaftliche bestimmen. Medien sind -so verstanden -integraler Teil einer Kultur, innerhalb derer Medialität als ein umfassendes, unsichtbares und determinierendes System der Verständigung, Bedeutungsproduktion und Zirkulation von Sinn zu begreifen wäre. Daraus resultiert erkennbar ein Medienbegriff, der sich seiner ›materiellen Technikhaftigkeit‹ vorrangig entkleidet, der also die sinnstiftende Kraft von Medialität als kulturkonstitutiv begreift, gerade weil Medialität nicht vorrangig an Apparate, Technologien, materiellen Texten oder Codes festzumachen wäre. Eine so verstandene Medialität garantiert die gesellschaftliche Vernetzung durch Kommunikativität und handelt Intersubjektivität auf der Basis von symbolischer und ›in Form gebrachter‹ Zirkulation aus (vgl. dazu Winkler 2004a).
Grenzgänger der Religionskulturen
Conversion of the Jew s 1 läuft der kaum 13-jährige Ozzie Freedman wutentbrannt auf das Dach seiner Schule, nachdem Rabbi Binder ihm, wie schon seine Mutter am Tag davor, eine Ohrfeige verpasst hat, weil er unschickliche Fragen gestellt hatte, etwa warum Gott eigentlich nicht machen könne, dass eine Jungfrau ein Baby bekommt, da er doch Himmel und Erde schaffen konnte, und ob er dann überhaupt wirklich ein allmächtiger Gott sei. Aus der Nase blutend steht er auf dem Dach und verfällt in einen Machtrausch, als er die Menschenmenge sieht, die sich unter ihm versammelt hat: Feuerwehrleute, Rabbi Binder, Ozzies Mutter, Schaulustige und eine Gruppe Schulkameraden. Ozzie droht, ins Leere zu springen. Seine Mutter und der Rabbi fl ehen: "Don't jump, don't jump." Doch erst ruft einer seiner Freunde und dann rufen alle im Chor: "Jump! Jump!" Die Mutter fl eht Rabbi Binder an, er möge doch etwas tun, doch der beteuert seine Ohnmacht: "He's doing it for them […]. He won't listen to me. It's them […]. Th ey want him to!" Daraufhin Ozzies Mutter, mit einer archaischen Verzweifl ungsgeste: "A martyr I have. Look!" Und während der Rabbi ächzt: "Oscar come down, come down!", sagt die Mutter mit erstaunlich gelassener Stimme: "Come down Ozzie, don't be a martyr, my baby." Doch die erhitzten Jungs feuern ihn weiter an: "Gowahead Ozz -be a Martin! Be a Martin, be a Martin" und -so Roths Erzähler weiter -"all the voices joined in singing for Martindom whatever it was. Be a Martin, be a Martin." Was "Martindom" auch sein mag und ob es auf den heiligen Martin anspielt, den ersten Heiligen, der gerade keinen Märtyrertod starb, sondern wegen seiner Taten der Nächstenliebe und Barmherzigkeit heiliggesprochen wurde, oder ob damit der charismatische, Gewaltlosigkeit predigende Bürgerrechtler Martin Luther King gemeint ist, der sehr wohl aufgrund seiner Überzeugungen ermordet wurde, ist weniger bedeutsam als die Tatsache, dass die Jungs Ozzie zum Springen auff ordern, für "was immer es auch sei." Darf man Roths kleine Geschichte, wenn die Begründung für die Todesbereitschaft so unbestimmt ist, überhaupt als Auftakt für die Erkundung eines spezifi sch jüdischen Märtyrerbegriff s heranziehen? Es ist auf den ersten Blick tatsächlich gleichgültig, wofür Ozzie springen soll, denn in Roths Geschichte wird mikroskopisch die Struktur des Martyriums an sich vorgezeichnet: die Ohnmacht, Erniedrigung und Gewalt, die ihm vorausgeht, die Öff entlichkeit, die jedes Martyrium voraussetzt, die zeitweilige Umkehrung der Verhältnisse, die es bewirken kann, vor allem aber der Machtrausch des zuvor
Bauch, Martin, Der schwarze Reiter. Die Funeralzeremonie Karls IV. im europäischen Kontext, in: Ders.; Burkhardt, Julia; Gaudek, Tomáš; Žůrek, Václav (Hgg.), Heilige, Helden, Wüteriche. Herrschaftsstile im langen Jahrhundert der Luxemburger, Köln; Wien 2017 (Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Beihefte zu J.F. Böhmer, Regesta Imperii, 41), S. 43-60.
Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes , 2009
2017
Copyright der digitalen Neuausgabe (c) 2017 Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam e.V. (ZZF) und Autor, alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk wurde vom Autor für den Download vom Dokumentenserver des ZZF freigegeben und darf nur vervielfältigt und erneut veröffentlicht werden, wenn die Einwilligung der o.g. Rechteinhaber vorliegt. Bitte kontaktieren Sie:
1999
Dem Schwarzen Tod singend die Stirn bieten. Die bislang übersehene poetische Ader des Berner Dekans Johann Haller (1523-1575). Mit einem editorischen Anhang., 2020
Jungle World, 2021
Hingeschaut! No.4- Antifaschistisches Bildungszentrum und Archiv Göttingen (ABAG e.V.), 2023
Lepanto-Logbuch , 2022
"The final publication is available at www.degruyter.com"
Rethinking the Anthropology of Islam Dynamics of Change in Muslim Societies. In Honour of Roman Loimeier, 2024
Zeitschrift für Medienwissenschaft, 2015
in: R. Wachter (ed.), Töpfer – Maler – Schreiber. Inschriften auf attischen Vasen. Akten des Kolloquiums vom 20. bis 23. September 2012 an den Universitäten Lausanne und Basel, Akanthus Proceedings 4 (Kilchberg 2016) 10–28 [PDF includes correction to bibliography]