Academia.edu no longer supports Internet Explorer.
To browse Academia.edu and the wider internet faster and more securely, please take a few seconds to upgrade your browser.
2007, ‚Heiliger Krieg.’ Auf der Suche nach einer Typologie, in: HZ 285 (2007), S. 265-302
This paper is an attempt to contextualize the Islamic Djihad in a comparative perspective. In what religious constellation is it possible to sacralize actions of war? What difference does monotheism make? I compare Roman, Israelitic, Germanic acts of sacrificing the ennemy, and then I compare the notion of crusade with the prescriptions of Djihad.
Historische Zeitschrift, 2007
Am 11. September 2001 kamen etwa 3000 Menschen bei einem Angriff um, den Täter und Helfer als Akt in einem Heiligen Krieg definiert haben. Das erneute Aufflammen von Religionskonflikten-fast ausnahmslos an den Grenzen der vom Islam dominierten Gebiete-läßt die Frage auftauchen: Wie kommt das Heilige in den Krieg? Antworten erhält man nur durch den methodischen Vergleich ähnlicher Phänomene in verschiedenen Kulturen. Antike Kulturen trennten normalerweise das Opfer, den Krieg und die Jagd streng voneinander; zwar versuchte jede politische Einheit, mit Opfern und Gebeten von maßgeblichen Gottheiten Hilfe im Kampf zu erhalten; aber das genügte nicht, um die Kriege ,heilig' zu machen. Es bedarf darum eines Inventars von Differenzen, welche dem Historiker dazu verhelfen, seinen Blick zu schärfen und vergleichbare Materien, die aus anderen Epochen und Kulturen stammen, schärfer zu befragen. 1 Um Unterscheidungen herauszuarbei
, in: Enzyklopädie des Stiftungswesens in mittelalterlichen Gesellschaften, Bd. 1: Grundlagen. Hrsg. v. Michael Borgolte. Berlin 2014, S. 167-182.
This chapter deals with typologies of religious foundations and pious endowments in medieval times.
Architekturen, 2020
In der Architektur der Stadt zeichnen sich Gebäude unterschiedlicher Funktion durch eine spezifische Gestaltung ab, deren Lesbarkeit Orientierung und Struktur im städtischen Gefüge gibt. Es ist die typologische Beständigkeit, die einem städtischen Gefüge seine Lesbarkeit und Ordnung verleiht. Dabei formuliert die Typologie die Gesetzmäßigkeiten, welche den Spezifika eines jeden konkreten Entwurfes zugrunde liegen. Viele dieser Typologien stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit biografischen Lebensphasen, welchen sie funktional zugeordnet sind und die sie beherbergen: Bildungs-und Forschungsinstitutionen geben der Lehre und Ausbildung Raum, Staatsund Justizgebäude richten sich an einen mündigen Teil der Gesellschaft, Museen, Theater und Konzerthäuser bilden die bauliche Kulturlandschaft, Gesundheitsbauten und Sozialzentren richten sich an bedürftige Mitglieder einer Gesellschaft, Wohnhäuser und Wohnungsbauten beherbergen das Familienleben, Sakralbauten geben Raum für religiöse Rituale. Mit der Beschreibung des Phänomens der «Rites de passage» 1 hat Arnold van Gennep seinen Blick insbesondere auf das Dazwischen einzelner Lebensphasen, auf die Schwellen-und Übergangsmomente biografischer Abschnitte gerichtet, die in besonderer Weise artikuliert oder ritualisiert werden. Während sich van Gennep insbesondere auf christlich geprägte Rituale bezieht, werden in der säkularisierten Gegenwartsgesellschaft auch weltliche Ereignisse von biografischer Relevanz vermehrt ritualisiert. So werden gegenwärtig Einschulung, Ausbildungsabschluss, Berufseinstieg, Trauung, Geburt oder Berufsaustritt ein weltlicher ritueller Rahmen gegeben. Ebenso wie alle anderen Lebensphasen ist die letzte-die des Sterbens-von Ritualen geprägt, welche in Entsprechung der weiteren Lebensbereiche gegenwärtig nicht mehr eindeutig konfessionell geprägt sind, sondern sich eines multireligiösen, interkulturellen und insbesondere eines individuellen Spektrums von Riten bedienen. Mit der Thematisierung des Sterbens in Palliativmedizin und Hospizarbeit hat eine gewisse Institutionalisierung der letzten Lebensphase eingesetzt. Diesen neuen Formen einer Gestaltung der letzten Lebensphase, der Sterbebegleitung und der Sepulkral-und Trauerkultur, gilt es in eigenständigen architektonischen Typologien Raum und damit eine Lesbarkeit im Gefüge der Stadt zu geben. Mit der Institutionalisierung des Sterbens in hospizlichen und palliativmedizinischen Einrichtungen verändert sich das Sterbezimmer von einem Privatraum innerhalb des individuellen Wohnumfeldes hin zu einem in den Kontext von Gemeinschaft und Gesellschaft ein
Militaergeschichtliche Zeitschrift, 2019
Die simulative Darstellung militärischer Operationen auf taktischer, operativer oder strategischer Ebene ist heutzutage aus der Ausbildung militärischer Entscheidungsträger nicht wegzudenken. Die Abbildung militärischen Geschehens in simulativ-spielerischer Form hat dabei eine lange Geschichte. Sogenannte Kriegsspiele existieren in verschiedenen Formen seit der Frühen Neuzeit, zum einen abgeleitet vom Schachspiel, zum anderen beispielsweise als Kartenspiel. Ein regelrechter Aufschwung lässt sich im deutschsprachigen Raum im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert beobachten. Dabei weist die Geschichte der Kriegsspiele zwei Besonderheiten auf: Bei nahezu allen Kriegsspielen steht der Aspekt der Unterhaltung im Vordergrund, ein möglicher didaktischer Nutzen etwa im Rahmen der Ausbildung militärischer Entscheidungsträger ist zumeist von nachrangiger Bedeutung. 1 Vermutlich eng mit diesem Umstand hängt die zweite Besonderheit zusammen: In der Mehrzahl handelt es sich bei den Erfindern von Kriegsspielen bis in die ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts hinein um Zivilisten mit zum Teil sehr unterschiedlichen Hintergründen. 2
Meilensteine der Soziologie, 2019
Schon in der Antike formulierten Denker Ansichten über Gruppen von Menschen, die darauf abzielten, beobachtbare Differenzen im Handeln und Verhalten auf verborgene, aber kausal wirksame Faktoren zurückzuführen. Temperament und Charakter waren Bezeichnungen dafür, und innerhalb jedes Merkmals gab es eine beschränkte Zahl an Ausprägungen. Viele dieser alten Namen und Einteilungen verwenden wir immer noch in der Umgangssprache, z.B.: introvertiert und extravertiert. In den Sozialwissenschaften fanden in der Mitte des 20. Jahrhunderts zwei Bücher, in denen derartige Charaktertypen eine zentrale Rolle spielten, großes Echo. Beschrieben wurden in diesen Büchern der autoritäre Charakter und der Übergang von innen- zu außen-gelenkten Persönlichkeiten. Die Regeln der Konstruktion dieser Typen wurden nicht offengelegt, sodass man den Eindruck gewinnen konnte, die Formulierung einer solchen Typologie sei mehr dem Genius der Autoren zu verdanken und nicht Resultat systematischer Klassifikation. Davon unterschied sich der Ansatz von Paul F. Lazarsfeld, der Anleitungen zur Ausarbeitung von Typologien formulierte. Typologien sollten ihm zufolge in der systematischen Kombination von zwei oder mehr Dimensionen bestehen, die somit einen Eigenschaftsraum konstruieren. Jedem Feld einer solchen mehrdimensionalen Kreuztabelle entspräche dann ein Typ. Desgleichen könne man die Zahl der Typen reduzieren, indem man Felder miteinander kombiniert. Die Rede von den Temperamenten und Charakteren, aber auch die systematische Konstruktion von Typen verlor in den letzten 50 Jahren an Bedeutung, wohl auch weil heutige Computer unvergleichlich höhere Rechenkapazitäten besitzen, was eine systematische Reduktion der analytischen Instrumente überflüssig erscheinen lässt.
Wonders of Creation: Ottoman Manuscripts from Hamburg Collections, ed. by Janina Karolewski and Yavuz Köse, Hamburg (manuscript cultures 9), 2016
2021
Coined by Italian humanists in an attempt to bridge the gap between the Greco-Roman ('classical') and the early modern periods (the 'Renaissance'), the 'Middle Ages' have suffered from a bad press and often appear in colloquial language as a synonym of anything dark, backward,and genuinely negative. More significantly, the definition of the term 'Middle Ages' is rooted in a Eurocentric and Christianity-centric approach to history, even though it is also commonly used in the context of some non-Christian cultures. The first section of this paper discusses the term in general, some aspects of its history, and some of its pitfalls. Amongst these are: derogatory depictions of the Middle Ages being grounded in positivist approaches to the development of civilizations; historical watersheds often perceived as suitable starting or ending points for periodization shed light on the period as a whole, especially if the watershed is a catastrophe; material evide...
Die Bibel und die Frauen. Eine exegetisch-kulturgeschichtliche Enzyklopädie, 2019
Wenn es um Beiträge der Ikonographie zu einer feministischen oder genderbezogenen Exegese der Nebiim geht, so wird hier angesichts des besonders umfangreichen, vielfältigen, von den literarischen Gattungen her heterogenen Textcorpus nur ein Blick auf bereits Erforschtes und auf ausgewählte Bezüge zwischen Texten und Bildern möglich sein. Text-Bild-Bezüge können bereits in den Primärquellen gründen, wenn beispielsweise in einem biblischen Text Reliefs (Ez 8,7–11; 23,14ff.) erwähnt und beschrieben werden. Sie können aber auch aus historischen und ikonographischen Recherchen resultieren, also hergestellt bzw. rekonstruiert werden, und Zusammenhänge zwischen verschiedenen Primärquellen aufzeigen. Bezüge und In-Bezug-Setzen von Texten und Bildern führen zu Spiegelungen, zu Brechungen und zu hermeneutisch wert- vollen Beleuchtungseffekten. Das Nebeneinander und die Gegenüberstellung von Text und Bild sind für das Verständnis beider potenziell erhellend, weit über eine „Illustration“ hinaus. Denn Texte sind keine Legenden zu Bildern und Bilder keine Illustrationen zu Texten – solche Zuordnungen greifen zu kurz. Eine Auswahl relevanter Themen wird im Folgenden zu zwei größeren Komplexen gebündelt. In der Vorderen wie Hinteren Prophetie finden sich zwei inhaltliche Gravitationszentren, die nicht selten verflochten sind. Das eine dreht sich um den Kult, das andere um den Krieg. Gender spielt in beiden Fällen eine zentrale Rolle.
2019
Tatjana Marković: Memorizing battle musically : The Siege of Szigetvár (1566) as an identity signifier. - Wolf Wucherpfennig: Die Angst der Welt : Raabes Odfeld und das deutsche Kriegstrauma. - Martin Löschnigg: "Ich habe kein Wort" : Betrachtungen zu einem Topos literarischer Texte über den Ersten Weltkrieg. - Sabine A. Haring: "Kameradschaft" in der Habsburger Armee : Eine emotionssoziologische Annäherung. - Walter Hölbling: Vorstellungen von Krieg und Frieden in der US-amerikanischen Romanliteratu
Rezension: https://literaturkritik.de/dannemann-meyzaud-weber-hundert-jahre,25621.html aus: Hundert Jahre "transzendentale Obdachlosigkeit". Georg Lukács' "Theorie des Romans" neu gelesen. Hg. v. Rüdiger Dannemann, Maud Meyzaud und Philipp Weber. Bielefeld: Aisthesis 2018, S. 211-228.
Linguistica, 1995
Herzog Albrecht V. und die Auswirkungen der Hussitenkriege: Neue Aspekte, ed. Maria Theisen, Wien: Böhlau Verlag, 2024
The study examines a Latin biblical codex known as the Lipnice Bible, written in 1421 at Lipnice Castle in Bohemia. It situates the codex within the broader context of the Hussite Wars, associated religious conflicts and disputes, and late medieval Bible production.
2015
The German translation of Holy War, Martyrdom and Terror. The blurb is as usual both simplistic and hyperbolic, and makes it seem as if I talk about simple causality.
2022
Es ist bemerkenswert, dass Kriegserfahrungen und die dadurch hervorgerufenen Umbrüche auch eine Dynamik in der Entwicklung der Anerkennung von Frauen in geistlichen Aufgaben bewirkten. Keineswegs soll aber die These aufgestellt werden, dass erst eine Kriegssituation den Anstoß zur Öffnung des geistlichen Amts für Frauen bewirkt hätte und der Krieg der Vater/die Mutter aller Dinge ist (Heraklit). Der Aufsatz will jedoch jene durch die schwerwiegenden kriegerischen Ereignisse des XX. Jahrhunderts und die damit verbundenen Umbrüche aufgezwuhgenen Impulse für die Entwicklung des Frauenbildes in geistlichen Aufgaben aufzeigen.
Some thoughts on the position of a man of the Bell Beaker culture with high social status found near Apfelstädt (Thuringia, Middle Germany) in armed conflicts.
in: abbreviatio. Historische Perspektiven auf ein rhetorisch-poetisches Prinzip, hrsg. v. Julia Frick u. Oliver Grütter, Basel / Berlin 2021, S. 229–260.
De Gruyter eBooks, 2024
von Berichten und Erzähltexten über die Kaperfahrer und sogenannte Piraten der Karibik, der die Auseinandersetzungen des 17. Jahrhunderts begleitete, zeichnet sich durch einen normativ geführten Konkurrenzkampf aus, innerhalb dessen die jeweils eigenen imperialen Aktivitäten legitimiert werden sollten.2 Dies galt vor allem gegenüber den Spaniern, die dank des päpstlich sanktionierten Vertrags von Tordesillas legitime Vormacht in der Karibik waren. Die in ihrem Großteil protestantischen Konkurrenzmächte-Engländer, Niederländer, jedoch auch die katholisch regierten Franzosen-akzeptierten diese geopolitische Ordnung nicht und kaperten ab der Mitte der 16., vor allem aber im 17. Jahrhundert spanische Schiffe. Während für die Spanier jeder pirata war, der sie angriff, gestaltet sich die Abgrenzung zwischen legaler Kaperfahrt und extralegaler Piraterie für die Angreifenden komplex. Von diesen Auseinandersetzungen zeugen zahlreiche Reise-und ‚Piraten' berichte aus beidseitiger Produktion. Doch sowohl die narrative Ausgestaltung von Handlungsdetails dieser "friktionalen" (Ette 2001, 36-41), transatlantisch zirkulierenden Texte wie auch die großzügige Manipulation ihrer Übersetzungen wurden in diesem Zusammenhang politisch eingesetzt, um die Verbreitung der entsprechend konstruierten Selbst-und Fremdbilder zu gewährleisten. Ebenfalls in den Erzählungen von Kannibalismus und Piraterie spielt dies eine zentrale Rolle, auch wenn die Vermischungen beider Topoi nicht immer evidente Zusammenhänge ergeben. Für die Konkurrenzmächte galt es in diesem Rahmen, nicht nur mit den Spaniern, sondern auch mit der seitens der Spanier als feindlich verabsolutierten Alterität der ‚wilden' Indigenen textuell umzugehen. Gerade diese waren es, die als mutmaßliche Kannibalen präsentiert wurden, um sie abermals abzuwerten und ihre Bedrohlichkeit zu betonen, woraus sich Narrative ergaben, die schwerlich faktisch abzusichern waren. Die protestantische Seite wiederum, als diabolische Häretiker und piratische Staatsfeinde ohnehin aus jeder für Katholiken legitimen Ordnung exkludiert, näherte sich in ihren Texten den Indigenen zuweilen an, um die leyenda negra3 als Teil ihrer anti-spanischen Rhetorik weiterzuspinnen. 2.1 Menschenfressende Piraten als verdichtetes Feindbild in den Infortunios de Alonso Ramírez (Carlos de Sigüenza y Góngora, 1690) Aus dem spanischen Sprachraum sollen zunächst die Infortunios de Alonso Ramírez (1690) des kreolischen Intellektuellen Carlos de Sigüenza y Góngora, tätig für den Vize
10.6094/heroicum/tfhd1.0
Das typologische Feld des Heroischen soll hier vorgeschlagen werden als ein Modell, das jenes Relationsgeflecht erfasst, in welchem sich Helden, Täter und Opfer auf der Ebene des kollektiven Gedächtnisses begegnen. Der Annahme eines typologischen Feldes liegt die Idee zugrunde, dass den entsprechenden Protagonisten bei der Konstruktion kollektiver Identitäten einerseits dieselbe Bedeutung zugestanden wird und dass sie andererseits in dynamischen Austauschbeziehungen und Abhängigkeitsverhältnissen zueinanderstehen. Die Frage ihrer Bezeichnungen als Helden, Täter oder Opfer ist daher kontextgebunden und kann sich im Erinnerungsprozess verschieben. Zentral für die Zusammenführung der über Zuschreibungsprozesse so bezeichneten Protagonisten oder auch archetypischen Präfigurate sind dabei zwei Grundannahmen: Erstens definieren die erinnerten Akteure als Figuren des boundary work maßgeblich die Konstruktion kollektiver Identitäten, da sich in ihnen Diskurse zu Wert- und Normvorstellungen spezifischer Gemeinschaften einerseits verdichten, und sie als liminale Figuren andererseits über den profanen Bereich des Alltäglichen auf die sakralen Dimensionen kollektiver Identitäten verweisen. Da nun – zweitens – die genannten Akteure selbst als Konstruktionen jener kollektiven Identitäten verstanden werden müssen, die sie repräsentieren, ist die Position historischer Figuren innerhalb des typologischen Feldes des Heroischen nicht fixiert, sondern abhängig von der kollektiven Erinnerung und den damit verbundenen Zuschreibungsprozessen. Über Heroisierungsprozesse können beispielsweise Opfer zu Märtyrern aufgewertet werden, tragische Figuren mit heroisierenden Termini erinnert werden, zuvor heroisierte Akteure über Dämonisierungsprozesse zu Tätern umgedeutet werden. Das Konzept des typologischen Feldes des Heroischen ist damit insbesondere geeignet, das Phänomen heroischer Kippfiguren theoretisch fassbar zu machen.
Loading Preview
Sorry, preview is currently unavailable. You can download the paper by clicking the button above.