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2018, Administory
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2016
Administory will Verwaltung historisieren, und zwar aus disziplinär, regional und zeitlich übergreifenden Perspektiven. Dieser programmatische Standpunkt hat uns dazu angeregt, im ersten Band die Dialogsituation zu reflektieren, wie sie in der Fotocollage auf dem Titel zum Ausdruck kommt. Wir wollen keine explizite Theoriedebatte lancieren; wir haben vielmehr Autoren mit unterschiedlichem disziplinärem und theoretischem Hintergrund dazu eingeladen, sich ausgehend von ihren eigenen Forschungsarbeiten in einen Dialog mit der Verwaltungsgeschichte zu begeben. Das Titelbild präsentiert eine Art Allegorie dieser Verwaltungsgeschichte im Dialog. Auf der linken Seite steht der Körper eines Historikers, einen zusammengerollten Plan und ein DIN-A4-Blatt in seiner rechten Hand. Auf seinen Hals montiert ist der Kopf von Niklas Luhmann, dem Verwaltungsbeamten unter den Soziologen und aktuellen theoretischen Kopf der Verwaltung. Luhmanns Kopf blickt mit offenem Mund nach links hoch zu einer anderen hybriden Gestalt im Anzug – halb Vogel, halb Mensch. Der Hühnermann steht seitlich zum Luhmann-Historiker und blickt seinerseits mit großen Augen streng auf ihn herunter. Und das alles situiert in einem artifiziellen, verwischten Ambiente. In dieser Collage haben wir das Setting der erwähnten Dialogsituation gezielt ›zugerichtet‹. Links der Verwaltungshistoriker, der – verwundert, befremdet – mit seinem Gegenstand – einem Beamten beziehungsweise der Verwaltung – kommuniziert. Der Hühnermann kann aber umgekehrt auch eine fremde Disziplin verkörpern, die gebannt die Verwaltungsgeschichte in den Blick nimmt. Die beiden Figuren sind dann nicht nur einander, sondern als Hybride auch sich selbst fremd, insofern sie auch ein anderer sind; zugleich sind sie einander nicht nur fremd, sondern als Hybride auch verwandt. Unsere künstlerische Strategie sehen wir durchaus in Analogie zu einer wissenschaftlichen Reflexion über Staat und Verwaltung. Diese schafft sich durch die Wahl der konzeptuellen Grundlagen und der methodischen Instrumente einen Projektraum, der in einem ähnlich spannungsreichen Bezug zu dem untersuchten Wirklichkeitsbereich steht, wie der Begegnungsraum, in dem der Kopf Luhmanns auf den Hühnermann trifft. Dieser steht für einen transdisziplinären Austausch, der mit Aneignungen und Verfremdungen operiert, um das konzeptuell andere in die eigene Forschungswelt zu integrieren. Diesen Prozess sehen wir durch diese Figur von David Altmejd auf eine hintersinnige Weise, als Aneignung des Fremden im Eignen, veranschaulicht. Dem Sakkoträger Luhmann steht eine ebenfalls im Jackett erscheinende Kunstfigur gegenüber, die aufgrund des Aussehens nur teilweise in der Welt eines Luhmann verankert ist. Das scheint uns eine treffende Darstellung unserer eigenen Bemühungen, mit der Fremdheit unserer Forschungsgegenstände und interdisziplinären theoretischen Anregungen zurechtzukommen.
2011
Verwaltungsgeschichtliche Themen haben in jüngster Zeit innerhalb der Geschichtswissenschaft neuen Auftrieb erhalten – Zeugnis davon ist unter anderem der letzte Heftschwerpunkt von traverse. Das gewachsene Interesse für die Geschichte der staatlichen Verwaltung und der administrativen Techniken ist auch der Anlass dieses Diskussionsbeitrags. Sein Zweck ist es, aus sechs verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven eine Debatte zu lancieren über die Rolle von Verwaltungsgeschichte im disziplinären Kanon, ihre Ziele, relevante Forschungsansätze, Schwerpunkte und Forschungsdesiderate. Übereinstimmung zwischen den Autoren besteht etwa bezüglich der Aufgabe, Verwaltungshandeln auf allen Ebenen zu historisieren, aber auch die Überreste vergangenen Verwaltungshandelns – die «Akten» – stärker als bisher in den Blick zu nehmen. Daneben werden ganz unterschiedliche disziplinäre Bedürfnisse und Ansprüche, aber auch verschiedene Desi-derate der Forschung deutlich wie etwa die Wissenschaftsgeschichte des Verwaltungsrechts, eine Ideengeschichte der Verwaltung, Darstellungen wichtiger Verwaltungsakteure oder eine Geschichte der verwaltungsmässigen Datenverarbeitung.
Digitalisierung ethnologischer Sammlungen
Der Appell »Öffnet die Inventare!«, die »Heidelberger Stellungnahme« der Direktor*innen ethnologischer Museen, der »Leitfaden zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten« oder zuletzt die »3-Wege-Strategie« der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zu Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten zielen alle auf zunehmende Transparenz und Digitalisierung ethnologischer Sammlungen bzw. die (uneingeschränkte) Onlinestellung von Inventaren, Karteikarten und Objektprovenienzen ab. Diese Forderungen und vor allem die berechtigten Ansprüche von Vertreter*innen der sogenannten Herkunftsgesellschaften auf freien Zugang zu den in europäischen Sammlungen bewahrten Objekten führten international sowie in Deutschland zu regen Diskussionen über den Aufbau von Online-Datenbanken der ethnologischen Sammlungen. Diese entwickeln derzeit vor diesem Hintergrund und im Zuge der allgemein vorangetriebenen Digitalisierung weitgehend eigene Datenbank-Lösungen bzw. Online-Ausgaben ihrer Sammlungsbestände. 2 Parallel dazu werden Verbunddatenbanken für bestimmte Objektgruppen, wie die Benin-Bronzen, konzipiert und Möglichkeiten einer nationalen Plattform diskutiert (s. Projekt Digital Benin oder die Kontaktstelle mit 1 Die Autor*innen koordinieren das PAESE-Verbundprojekt und danken den verschiedenen Teilprojekten dafür, deren Fallbeispiele für eine allgemeine Diskussion der Datenbank nutzen zu können. 2 Die Bestände der Berliner Museen sind (teilweise) über SMB-Digital veröffentlicht, das Linden-Museum Stuttgart ist Ende 2020 mit ersten Beständen online gegangen, die Ethnologische Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen, das Übersee Museum Bremen, das Museum Fünf Kontinente, München, oder das MARKK, Hamburg, haben ihre Bestandskataloge/Inventarbücher online gestellt. Einen Überblick gibt die Liste der AG Museum der DGSKA.
Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichte, 2014
In einer Umgangslehre vom Beginn des 18. Jahrhunderts, die, wie es bereits der Titel formuliert, ihren Lesern dazu verhelfen soll, "in honneter Konversation sich hoeflich und Behutsam aufzuführen / und in kluger Conduite zu leben", greift der Autor zur Veranschaulichung solcher "honetter Konversation" ab und an auch zum autobio graphi schen Zitat. So auch in der folgenden Anekdote, welche den Lesern und Leserinnen als Exempel einer geistreichen Replik im Zuge eines verbalen Schlagabtausches vorgeführt wird: "Ein Frauenzimmer war so unhöfflich in Gesellschafft / daß sie unter andern Stichel-Reden sagte: Monsieur, er hat einen Degen / den er vor Courage wohl niemahls aus der Scheide gezogen / noch vor Rost ziehen kan. Madame haben Recht / war meine Antwort / denn sie wissen / wie die Scheide nie verrostet / in die man täglich etliche frische Degen aus-und einstecket" (Menantes 1716, 47)
soziopolis.de, 2020
Doppelrezension zu »Der mißhandelte Rechtsstaat« und »Land der Sprachlosigkeit« von Ulrich Sonnemann https://www.soziopolis.de/lesen/buecher/artikel/der-verwaltungssprache-permanent-ins-wort-fallen/
1987
Ich möchte in dieser Arbeit Verständigungsprobleme untersuchen, d.h. Probleme, die dann auftreten können, wenn zwei Menschen versuchen, Teile ihres Wissens auszutauschen. Ich denke dabei an Situationen wie die folgende: Frau Müller erklärt ihrem Mann, wie der Motor ihres Autos funktioniert, damit er sich bei der nächsten Panne besser zu helfen weiss. Oder: Hans und Ruedi sitzen hinter der Garage und tragen zusammen, was sie über Physik wissen, da sie eine Mondrakete basteln mochten; etc. Es geht also um Situationen, in denen das Wissen über einen Gegenstand anfänglich auf zwei Personen verteilt ist (z.B. das Vorwissen über Motoren bei den Müllers, bzw. die Physikkenntnisse bei Hans und Ruedi) und dann nach einem kürzeren oder längeren Gespräch beiden Personen zugänglich sein sollte, soweit das für die Lösung des anstehenden Problems notwendig ist. In beiden Beispielen kann es geschehen, dass die Absicht, die hinter dem Gespräch steckt, nicht verwirklicht werden kann. Sei es, dass Herr Müller trotz den Bemühungen seiner Frau nachher noch immer nicht weiss, wozu eine Zündkerze gut ist; sei es, dass Hans und Ruedi frustriert in einer Menge unvollständiger Pläne stecken bleiben. Natürlich sind die verschiedensten Ursachen für solche Misserfolge denkbar. Herr Müller könnte z.B. Mühe haben, von seiner Frau Erklärungen über technische Dinge zu akzeptieren, und deshalb hört er gar nicht richtig zu. Oder Hans und Ruedi haben in der Schule nicht genügend aufgepasst, so dass ihr gesammeltes Wissen einfach nicht zum Bau einer Rakete ausreicht; etc. . Unter all den möglichen Ursachen möchte ich hier einen ganz speziellen Fall herausgreifen. Ich gehe im folgenden von der Annahme aus, dass beide Gesprächspartner guten Willens sind, das Problem kooperativ zu lösen, und dass ihr Wissen über den Gegenstand prinzipiell auch ausreicht, um zu einer Lösung zu gelangen. Schwierigkeiten sollen nur im eigentlichen Ablauf des Dialogs auftreten, so dass es den beiden nicht gelingt, das vorhandene Wissen in ausreichendem Mass von einer Person auf die andere zu übertragen. Mich interessiert hier also der kognitive Prozess der Informationsübertragung zwischen zwei Personen und die damit verbundenen Probleme.
Die „68er“ und die Soziale Arbeit, 2016
Was uns zerspaltet ist die Wirklichkeit." (Goethe, Paralipomena zum Faust) 1 Revolte, Tumult oder eine besondere Wirklichkeitskonstruktion In der Vorbereitung zu dem Forschungscolloquium, dessen Beiträge in diesem Band versammelt sind, hatte mir Michael Winkler geschrieben, dass er den Vorschlag gemacht habe, "doch einen Zeitzeugen zu einem Vortrag oder Gespräch … einzuladen, der die Entwicklung der Sozialen Arbeit weiter begleitet und kritisch verfolgt hat. Sie sind mir hier zu allererst eingefallen, mit dem Eff ekt, dass ich die Anfrage an Sie richten darf, ob Sie dazu bereit wären oder sogar ein wenig Lust dazu haben (was ja bekanntlich zwei verschiedene Dinge sind)." Dass ich als Akteur, Zeitzeuge und als Wissenschaft ler Lust hatte, mich an der Diskussion zu beteiligen, war mir schnell deutlich. Zugleich schwankte ich jedoch auch, ob ich mich darauf einlassen sollte. Gerade erst hatte ich in Hans Magnus Enzensbergers Versuch der Auseinandersetzung mit der Protestbewegung der 1960er und 70er Jahre mit dem schönen Titel "Tumult" gelesen: "Man braucht weder ein Kriminologe noch ein Erkenntnistheoretiker zu sein, um zu wissen, daß auf Zeugenaussagen in eigener Sache kein Verlaß ist. Von der bewußten Lüge bis zur stillschweigenden Verbesserung, vom schlichten Irrtum bis zur raffi nierten Selbstinszenierung sind die Übergänge schwer zu markieren. Siehe die berühmten Bekenntnisse Rousseaus, eines Stammvaters dieses Genres. Andere Lebensbeschreibungen klingen so, als hätte sie ein Ghostwriter verfasst." (Enzensberger, 2014, S. 105) Dabei gewesen zu sein, möglicherweise sogar die Rolle eines Aktiven-wie es damals hieß: eines Rädelsführers-gespielt zu haben, kann einen ja auch schnell dazu
BA Kolloquium, Historisches Seminar, Universität Zürichinar, Universität Zürich, 2018
Soziologische Analysen: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und der ad-hoc-Gruppen beim 19. Deutschen Soziologentag (Berlin, 17.-20. April 1979), 1979
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Beiträge zur Sozialinnovation, 2025
Angesichts der steigenden Komplexität der Gesellschaft nimmt die Bedeutung von Governance als Politikmodus zu. Problemlösungskapazitäten werden via Kooperation und Partnerschaft vom Staat an das Publikum, Bürgerschaft und Organisationen aller Art, ausgelagert. Partizipation wird so zum Mittel der Governance – insbesondere auf lokaler Ebene. Damit ist die umstrittene Hoffnung verbunden, dass die erzielten Lösungen effizienter sind und auf besser verankerte Legitimität verweisen können. Partizipation führt nicht zu besseren Lösungen, ohne Entscheidungsprozesse durch weiter zunehmende Komplexität zu beschweren. Die Anforderungen der Partizipation stellt die öffentliche Verwaltung von neuen Herausforderungen hinsichtlich ihrer Flexibilität im Umgang mit den dabei vorgebrachten vielfältigen, oft widersprüchlichen Anliegen einer partizipativen, aktiven Bürgerschaft. Wie können öffentliche Verwaltungen ihre Organisationsstrukturen auf diese Herausforderungen einstellen? Im Beitrag werden bestehende empirische Studien und theoretische Ansätze in kritischer Auseinandersetzung mit neo-institutionalistischen Einbettungs- und Agency-Ansätzen sowie neueren organisationssoziologischen Ansätzen zur Beantwortung der Frage nach den strukturellen Bedingungen der Möglichkeit öffentlicher Governance-Verwaltung diskutiert.
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Docupedia-Zeitgeschichte (11.2.2010), 2010
Yearbook of Swiss Administrative Sciences
REVUE SUISSE D HISTOIRE, 1997
Die Kunst der Begegnung, 2019
Susanne Tienken (2015). "Ins Stammbuch geschrieben. Zur Rekonstruktion einer historischen kommunikativen Praktik" C. Seiler Brylla/ E. Wåghäll Nivre: Sendbote zwischen Sprachen und Kulturen. Stockholm: Acta Universitatis Stockholmiensis. 143-166.
Informationswissenschaft: Theorie, Methode und Praxis. Arbeiten aus dem Master of Advanced Studies in Archival, Library and Information Science, 2010-2012, 2014