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Heinrich Steinhöwels ,Apollonius

2013

Die vorliegende Arbeit wurde im Dezember 2011 vom Fachbereich Germanistik und Kunstwissenschaften der Philipps-Universität Marburg als Dissertation angenommen und für die Drucklegung überarbeitet. Ich habe mich bemüht, die wichtigste Forschungsliteratur bis zum Frühsommer 2013 einzuarbeiten. Danken möchte ich an erster Stelle Christa Bertelsmeier-Kierst, die mich zu dieser Arbeit ermutigte und das Entstehen mit großem Interesse, viel Engagement und unermüdlicher Geduld betreut hat. Gleichfalls danke ich Jürgen Wolf, der das Zweitgutachten erstellt hat und mir darüber hinaus mit Rat und Tat hilfreich zur Seite stand. Die Aufnahme der Arbeit in die Reihe "Frühe Neuzeit" verdanke ich Achim Aurnhammer und Jan-Dirk Müller, der mir darüber hinaus wertvolle Korrekturhinweise zukommen ließ. Jacob Klingner und Lena Ebert vom De Gruyter-Verlag bin ich für die kooperative Zusammenarbeit dankbar; so auch den zahlreichen Mitarbeitern der konsultierten Bibliotheken und Archive für die freundlichen Auskünfte in nicht immer einfachen Fragen. Das Graduiertenzentrum der Philipps-Universität Marburg (MARA) hat meine Dissertation aus dem Fonds zur Unterstützung weiblicher Erziehender in der Qualifikationsphase gefördert und die Universitätsstiftung Marburg unterstützte die Drucklegung freundlicherweise mittels eines Stipendiums. Das Register wurde maßgeblich von Teresa Traupe, weiterhin von Annkathrin Beeck und Annika Schubert bearbeitet, für intensive Korrekturen danke ich Benedikt J. Klein, der mir zudem stets mit hilfreichem Rat geduldig zur Seite gestanden hat. Ohne meine Mutter wäre diese Arbeit niemals zustande gekommen, da sie mir viele Stunden am Schreibtisch ermöglichte, indem sie sich meiner Töchter annahm, denen dieses Buch gewidmet sei. Obgleich Frieda und Emmelie das Entstehen dieser Arbeit oft mit Stolz, öfter aber mit zorniger Ungeduld verfolgten, hat auch sie die Geschichte vom traurigen König Apollonius zu Bereitgestellt von | De Gruyter / TCS Angemeldet Heruntergeladen am | 14.02.18 09:38 Forschungsabriss Zwar schenkte man seinen Werken im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert durchaus einige Aufmerksamkeit, jedoch vorwiegend aus geisteswissenschaftlicher Perspektive. Man interessierte sich für die Einführung des Humanismus in Deutschland und reduzierte die Klassifizierung "humanistisch" auf die Stoffwahl, also die Rezeption antiker oder humanistischer Quellen. Deshalb beschäftigte man sich zunächst vor allem mit denjenigen Werken Steinhöwels, die auf Boccaccio und Petrarca zurückgingen. Da dem ‚Apollonius' die spätantike Historia Apollonii regis Tyri zugrunde liegt und Steinhöwel mit den Gesta Romanorum und Gottfrieds Pantheon zwei mittelalterliche Quellen verwendete, nimmt es nicht wunder, dass der Text bisher ebenfalls im Abseits der Steinhöwel-Forschung stand. Dem Apollonius-Stoff ist in den letzten Jahren durchaus Interesse seitens der Forschung zuteil geworden. Die Bearbeitung Heinrichs von Neustadt wurde ediert und in zahlreichen Beiträgen mit anderen epischen Stoffen in Beziehung gesetzt. 3 Auch die Historia Apollonii regis Tyri wurde jüngst mehrfach kritisch herausgegeben, kommentiert und unter dem Aspekt ihrer griechischen Reminiszenzen untersucht. 4 Weiter vernachlässigt blieb hingegen (wohl nicht zuletzt aufgrund der schlechten Editionslage) die Bearbeitung Heinrich Steinhöwels, obwohl ihr im Vergleich zu anderen deutschsprachigen Apollonius-Fassungen des 15. Jahrhunderts mit Abstand der meiste Erfolg beschieden war. Der ersten Übersetzung des Ulmer Stadtarztes wurde in der älteren Forschung gemeinhin die "Unbeholfenheit des ersten Versuchs" 5 attestiert und Karl Goedeke befand, der ‚Apollonius' sei "mehr ein Abenteuerroman im Sinne der Ritterdichtung, als einer, der den von Aeneas Sylvius und Boccaccio gebahnten Wegen folgt, eher ein Rückschritt als ein Fortschritt." 6 Als weiteres Defizit monierte man Steinhöwels Übersetzungsprinzip: Im Gegensatz zu anderen Übersetzern, die sich streng an der Syntax des lateinischen Originals orientierten und diese möglichst wörtlich ins Deutsche zu übertragen suchten, wollte Steinhöwel maximales verstentnüs bei seinen Lesern erreichen. Der freiere Umgang mit den lateinischen Quellen entsprach seinem Bildungsgedanken, wurde ihm aber von der Forschung zu seinen Ungunsten ausgelegt, Frauen' war zum Zeitpunkt der Drucklegung noch nicht verfügbar. Der Handschriftenabdruck des ‚Apollonius' von Schröder (1873) ist wissenschaftlich unbrauchbar, der Erstdruck nur als Faksimiledruck zugänglich; vgl. Melzer (2006).