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2021, Deutsche Zeitschrift für Philosophie
https://doi.org/10.1515/dzph-2021-0055…
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Rezension von Thomas Fuchs. Verteidigung des Menschen. Grundfragen einer verkörperten Anthropologie. Berlin, Suhrkamp, 2020, 331 S.
2021
Ausgehend vom Call der MEDIENIMPULSE zum >Digitalen Humanismus< fasst Phillip Kurt Sutanto die aktuellen Diskussionen zum Verhältnis von Mensch und Maschine zusammen, um genauere Antworten auf die Frage zu finden, welche Rolle gegenwärtig Post- oder Transhumanismus spielen. Dabei geht es um die Aufgabe des menschlichen Daseins angesichts von Künstlicher Intelligenz und Computer-Rationalität sowie um den Verlust des Menschlichen am Beispiel der Selbstvermessung. Dabei betont der Autor auch, dass all diese Diskussionen im Kontext des kapitalistischen Konkurrenzprinzip stehen und so eine Medienethik nötig machen.
Commissioned short story for 150th Anniversary edition of Schweizer Kunst Magazine / Swiss Art.
2021
Im Jahr 1999 kam es in einem Interview des BBC-Journalisten Jeremy Paxman mit dem Musiker David Bowie zu folgendem Dialog über die Bedeutung des Internets: „Bowie: I don’t think we have even seen the tip of the iceberg. I think the potential of what the internet is going to do to society, both good and bad, is unimaginable. I think we're actually on the cusp of something accelerating and terrifying. Paxman: It’s just a tool though, isn’t it? Bowie: No it’s not, no. It’s an alien lifeform, just landed.” Dieser Vortrag verdeutlicht, wie recht David Bowie hatte und es wird gleichzeitig dargelegt, welches Potenzial die Technikphilosophie von Günther Anders für die Analyse der Auswirkungen der Digitalisierung auf den Menschen und sein Selbstverständnis hat. Die zentrale These dabei lautet, dass das Verhältnis von Mensch und Technik, beschleunigt durch die Digitalisierung und das Internet als zentrale Technologie, ein gänzlich anderes ist, als gemeinhin angenommen. Technik ist längst kein Werkzeug mehr, das dem Menschen für konkrete Zwecke dient. Vielmehr ist sie eine Manifestation des menschlichen Wunsches nach absoluter Freiheit und Perfektion. Als innerpsychische Instanz drängt sie den Menschen dazu, sich an deren Leistungsfähigkeit anzupassen, was durch den exponentiellen Fortschritt der Technik zwangsläufig und zunehmend zu einem Zustand der permanenten Überforderung, der sukzessiven Entmündigung und schließlich der Selbstverleumdung führt. Technik ist, um auf David Bowie zurückzukommen, zu einem Geschöpf geworden, das seinem Schöpfer nicht länger dient – im Gegenteil. Die Rollen von Creator und Creatum scheinen vertauscht.
2022
Technologien haben schon lange Eingang in unseren Alltag gefunden und transformieren zahlreiche Lebensbereiche wie Politik, Wirtschaft, Bildung, Gesundheit und Pflege. Mittels Social Media pflegen wir zwischenmenschliche Beziehungen und kommunizieren miteinander, wir haben Apps zum Schlafen oder für die Ernährung und in der Medizin werden Technologien in den Körper implantiert oder zur Untersuchung des Körpers verwendet. Wearables, wie z. B. die Smart Watch, werden direkt am Körper getragen und müssen kaum noch abgenommen werden. Smart Watches messen den Puls und Herzschlag, zählen unsere Schritte, melden sich, wenn man wieder aufstehen sollte und erfassen den Schlafrhythmus. Wir schlagen Wissen bei Wikipedia nach und lernen interaktiv über Smart Boards in der Schule. Über digitale Tools lässt sich das orts- und zeitunabhängige Zusammenarbeiten organisieren. Wie verändert sich das Menschsein in einer solchen technisierten Welt? Wie verändern sich die menschliche Lebenswelt, Handeln, Verantwortungsstrukturen und Identitätskonzepte? Puzio, Anna/Rutzmoser, Carolin/Endres, Eva-Maria: Menschsein in einer technisierten Welt – Einleitende Bemerkungen zu einer interdisziplinären Auseinandersetzung mit der digitalen Transformation. In: Endres, Eva-Maria/Puzio, Anna/Rutzmoser, Carolin (Hg.): Menschsein in einer technisierten Welt. Interdisziplinäre Perspektiven auf den Menschen im Zeichen der digitalen Transformation. Wiesbaden 2022. Online unter: https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-36220-1_1.
2022
Digitalisierung und technologischer Fortschritt verändern das menschliche Selbstverständnis. Während sich der Mensch in Abgrenzung zu Tier und Natur als kultiviertes und autonom handelndes Wesen definiert, steht er angesichts der zunehmenden Technologisierung nun vor der Frage: Was bedeutet Menschsein vor dem Hintergrund der neuen Technologien? Wie verändern sich die menschliche Lebenswelt, Verantwortungsstrukturen und Identitätskonzepte? Was können Menschen, was Technologien nicht können? Was macht den Menschen aus und wo wird er in Frage gestellt? Der Band bietet einen umfassenden Blick auf diese Fragestellungen. Im ersten Teil befassen sich Beiträge aus der Philosophie und Anthropologie mit dem Spannungsfeld Mensch-Maschine. Die anschließenden Beiträge eröffnen interdisziplinäre Perspektiven auf die technisierte Lebenswelt des Menschen in den Bereichen Kultur, Kommunikation und Bildung. Im letzten Teil des Bandes wird schließlich als Kontrapunkt das Menschsein in einer technisierten Welt aus der Perspektive von Spiritualität und Pflege in den Blick genommen.
Macht Unbrauchbarkeit frei? Vorläufige Gedanken über Daoismus im digitalen Zeitalter Im Gespräch mit chinesischen Freunden habe ich wiederholt die Frage nach den kulturellen und geistigen Bedingungen der Möglichkeit für die rasante Entwicklung von Digitalisierung und Virtualisierung des Lebens in China gestellt. Dabei bin ich auf mit großer Selbstverständlichkeit vorgetragene Verknüpfung vor allem zu daoistischen Gedankengut gestoßen, die mir zunächst weit hergeholt, um nicht zu sagen phantastisch erschienen. Gleichwohl haben mich die Gespräche dazu angeregt, die Bedeutung der Philosophie von Laozi und Zhuangzi im digitalen Zeitalter zu erkunden. In China werden zunehmend westliche Modelle der Modernisierung hinterfragt und alternative Wege gesucht und getestet. Inzwischen sind geschichtliche und kulturelle Quellen Chinas nicht länger Verachtung und Verfolgung ausgesetzt, werden vielmehr zunehmend wiederbelebt und unter veränderten Umständen neu interpretiert. Dabei zeigen sich allenthalben verblüffende Verflechtungen von Altem und Neuem, Wesentlichem und Östlichem. Naturgemäß ist es schwierig für solche Entwicklungstendenzen, die leicht durch die Raster vertrauter Modernisierungsdiskurse fallen, eine geeignete Sprache zu finden - denn die digitale Revolution ist nicht nur eine technische, sondern auch eine kulturelle und damit eine philosophische Revolution. Ist es denkbar, dass die Entwicklung von virtueller Ökonomie und künstlicher Intelligenz - paradoxerweise - für überholt gehaltene Weisheits-, Kultivierungs- und Naturlehren erstaunliche Möglichkeiten bereithält? Ich möchte diese Frage nachgehen, indem ich mich dem vor allem im klassischen Buch Zhuangzi vorgebrachten Motiv vom Gebrauch des Unbrauchbaren zuwende. Dabei werde ich auf die ontologische und die ästhetische Dimension diese Motivs zu sprechen kommen. Beim Gebrauch des Unbrauchbaren geht es weniger um ein Lob des Unnützen, der Faulheit oder des Nichtstuns als um die Bestimmung darauf, dass aller Gebrauch das Unbrauchbare braucht, mehr noch; der Gebrauch des Unbrauchbaren verweist auf die Kunst, vom Ohne- vom Leersein, vom Virtuellen - Gebrauch zu machen, also von etwas Gebrauch zu machen, was sich dem Streben nach Nützlichkeit widersetzt. Um den Gebrauch des Unbrauchbaren verständlicher zu machen, werde ich sodann ein Beispiel aus der klassischen chinesischen Berg-Wasser-Malerei heranziehen und zu zeigen versuchen, wie sich darin Ohne und Etwas, Leere und Fülle, virtuelle und aktuelle Welt wechselseitig hervorbringen.
Das Projekt hatte das Ziel durch erarbeitete Module (2 Fachmodule der Alten Geschichte der Universität Leipzig und 3 Online-Module der Korpuslinguistik der TU Dresden), Anwendungen aus den Digital Humani- ties in die Regellehre der Fachwissenschaften zu in- tegrieren. Die Anforderungs- und Ergebnisevaluatio- nen übernahm das Medienzentrum der TU Dresden. Schlagworte: Digital Humanities, Alte Geschichte, Korpuslinguistik, Regellehre
2012
Ve rg es ch lec ht l i ch u ng i n for ma t is ch er A rt efa kt e 88
Verteidigung des Heiligen, 2021
Everyone knows today what the greatest threat to humanity is: the economically caused and technically accelerated devastation of biodiversity and the accompanying ecological climate change. The parallel digital transformation provokes an analogue threat: the economically caused and technically accelerated devastation of mental diversity and the accompanying spiritual climate change. Hoff shows that this challenge requires an uncompromising revision of the theological background assumptions that made our modern image of man seem plausible in the wake of the print revolution. Human dignity depends on spiritual technologies of the self that bring our sense of the sacred back to life. Hoff's anthropological reorientation draws on philosophers of technology and neuroanthropologists such as Bernard Stiegler and Thomas Fuchs, as well as value- and virtue-ethical thinkers such as Charles Taylor, Max Scheler, Meister Eckhart and Augustine. The spiritual practices fundamental to thinkers like Augustine, Eckhart and Nicholas of Cusa allow in the task of cultivating our scientific and pre-scientific intelligence to focus on those potentials that distinguish us from calculating machines and help us to become responsive creatures. Hoff recapitulates the theological grammar that emerges when these technologies of the self are used in a philosophically disciplined way: The Christian Creed of the First Millennium. Buchdiskussion „Verteidigung des Heiligen“ in PendantPodcast: https://pendant-podcast.de/folge-05-verteidigung-des-heiligen-mit-johannes-hoff/ Reviews: Mark Coeckelbergh, "Review: Verteidigung des Heiligen: Anthropologie der digitalen Transformation. By Johannes Hoff." In: Zygon (01.11.2021) https://onlinelibrary.wiley.com/share/author/ZHYNKQHXFPGIAII9C9QR?target=10.1111/zygo.12753 Harald Walach, "Die Relevanz des Heiligen. Über das Buch "Verteidigung des Heiligen: Anthropologie der digitalen Transformation" von Johannes Hoff." In: evolve 32 (01.11.2021), 82-84 https://www.evolve-magazin.de/magazin-archiv/ausgabe-32-2021//
Jahrbuch Normative und institutionelle Grundfragen der Ökonomik Band 20, 2023
Capitalism promises improving living conditions. However, under the narrative of permanent progress and growth, capitalism is incorporating all. Its narrative lives through the exploitation of humans and nature. Nonetheless, according to Marx and Arendt the historically growing organization of labor force builds a core factor for the development of self-consciousness. Hence, through capitalist exploitation of work, the subject disappears within those relations. Digitalization of work is the decisive current change within the capitalist organization of labor force. It enables new and more powerful modes of exploitation of humans. I will tell the story of the digitalization of work differently. The new spaces of praxis with and within a digitalized workspace can offer new ways of subjectivation through new entanglements. To this end, I take up two similar stories: The collaboration of humans and pigeons (Haraway) and in the trade of mushrooms (Tsing). Such stories need a critical reflection on relations of domination (Adorno). The relations interwoven in each collaborative existence determine whether change remains incorporated into exploitation or whether forms of work are possible that enable a bodily subjectivation to become-with. Then work does not promise a world without lack, but at least a vibrant world at all.
2021
In den letzten Jahren ergaben sich im Umfeld des Digitalen Humanismus Diskussionen zu Ethik und Medienethik, die sich u. a. im Wiener Manifest für Digitalen Humanismus niederschlugen, das aus philosophischer, informatischer und medienpädagogischer Sicht auf den Punkt bringt, welche Rollen und Funktionen digitalen Medien – im Guten wie im Schlechten – in unseren Gesellschaften zugeordnet werden.
Springer eBooks, 2020
In den letzten Jahrzehnten haben poststrukturalistische und posthumanistische, systemtheoretische und kulturalistische Diskurse zu radikalen Formen der Kritik an Anthropologie und Humanismus geführt. Auch wenn diese Entwicklungen nicht immer unberechtigt sind, schwächen sie die Sozial-und Kulturwissenschaften in ihren Möglichkeiten, danach zu fragen, welche sozialen, politischen und ökonomischen Bedingungen Menschen überhaupt zugemutet werden können. Ich möchte mich im Folgenden mit einigen Gedanken Theodor W. Adornos und Max Horkheimers beschäftigen, aus denen hervorgeht, dass auch sie sich der Kritik an konventionellen Varianten der Anthropologie und des Humanismus widmeten, dabei aber die Frage nach Menschlichkeit und Humanität nicht aufgaben. Schon in der Vorrede zur ersten Buchausgabe der Dialektik der Aufklärung findet sich ein Hinweis, der über das Anliegen Horkheimers und Adornos Aufschluss gibt. "Was wir uns vorgesetzt hatten, war tatsächlich nicht weniger als die Erkenntnis, warum die Menschheit, anstatt in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art der Barbarei versinkt". (Horkheimer und Adorno 1990, S. 1) Dieser Satz ist oft zitiert worden, und häufig scheint das Wort "Barbarei" eine besondere Anziehungskraft zu haben. (Vgl. Miller und Soeffner 1996) Vermutet wird, dass sich darin das unversöhnliche Urteil über die Zivilisationsgeschichte verdichtet, für welches Kritische Theorie gestanden haben soll. Ich danke Manuel Clemens für seine Gedanken zu einer früheren Version dieses Textes.
Eindeutigkeit und Ambivalenzen. Theologie und Digitalisierungsdiskurs, hg. v. R. Charbonnier, J. Dierken, M. D. Krüger, 2021
In the course of digitization, a large number of positive innovations have emerged - and will continue to emerge. In view of some reductionist tendencies, however, it is important to elaborate the supra-technical foundations of the digitization project, which can also be the starting point for an ethical consideration. This is done in this paper with reference to the program of "Digital Humanism" by Julian Nida-Rümelin and Nathalie Weidenfeld, as it provides crucial aspects of such a foundation. From the perspective of Christian ethics, such a reference suggests itself already because this program is connected with an interest in humane theory and practice. Moreover, this program is interesting because it reveals a particular depth dimension of the trans-technological concept. To articulate this dimension, Christian religious symbols can make an important contribution.
Mensch und Welt im Zeichen der Digitalisierung - Perspektiven der Philosophischen Anthropologie Plessners, 2019
Digitalisierung ist ein ebenso prominentes wie vielfältiges Phänomen – man könnte nachgerade von einem empty signifier sprechen. Veränderungen von Kommunikationswegen über das Internet, Algorithmisierung der Arbeitswelt, digitale Überwachung, virtual reality, Selbstvermessung, Pflegeroboter, diet tracking, artificial intelligence – die Liste der mit Digitalisierung verbundenen Phänomene ist ebenso heterogen wie unabschließbar. Viel ist angesichts dieser unübersehbaren Veränderungen über Digitalisierung bereits geforscht worden – und wiederum entsteht eine heterogene Vielfalt unterschiedlicher Phänomenzugriffe. Der Sammelband schlägt einen spezifischen Schnitt durch diese Vielfalt vor. Weder soll dabei die angedeutete Vielfalt empirisch (etwa durch Fokussierung auf eine Digitalisierung der Ernährung), noch durch eine Vorab-Definition des Digitalen eingeengt werden (etwa durch Fokussierung auf Algorithmen). Vielmehr gilt es, Digitalisierung aus einer spezifischen Theorieperspektive zu betrachten: der Perspektive der Philosophischen Anthropologie Helmuth Plessners. Es geht mithin um die Frage, inwieweit sich das Verhältnis von Mensch und Welt im Zeichen von Digitalisierung verändert.
HAUPTsache, 2022
Zusammenfassung-rung der Wirklichkeit nach bestimmten technologischen Mustern. Das stellt Pädagog*innen vor die zentrale eine Auseinandersetzung mit ethischen Grundlinien der Digitalisierung als auch mit einigen allgemeinen He
GEI Schriftenreihe, 2022
Bildung bedarf neue kulturelle Strukturen, neue Formate und neue Interaktionsmodi. Die Folgen des digitalen Wandels sind medienkultureller Natur, weshalb es unerlässlich ist, genauer hinzuschauen, was dies für das menschliche Denken und Wahrnehmen, das Selbst- und Weltverständnis, aber auch die Relevanz von Wissen und Bildung mit sich bringt. Das Buch skizziert Bildung unter den Vorzeichen der Digitalisierung. Transformationsprozesse werden aufgezeigt, welche durch binäre Technologien ausgelöst bis tief hinein in die Alltagskulturen und Weltwahrnehmungen unserer Gesellschaften reichen. Damit haben sich auch Grundlagen für Wissen und Bildung gewandelt. Somit steht die Frage im Vordergrund, welche veränderte Rolle Wissen in dieser neuen gesellschaftlichen und kulturellen Grundkonstellation zukommt und was Bildung dann noch sein kann und sein muss. Der Band verdeutlicht, warum und wie Digitalisierung komplexer zu denken ist, wenn es um Bildung geht.
IF-Schriftenreihe, 2019
Auch wenn die gegenwärtig verbreiteten Anwendungen der Selbstvermessung vermehrt im Bereich Fitness, Gesundheit und Wellness zu verorten sind, geht das Prinzip bzw. das Potenzial der digitalen Selbstvermessung weit darüber hinaus. Alles um das Selbst ist prinzipiell vermessbar, in Daten zu übersetzen und damit potenzielles Ziel der Quantifizierung. Aus dem zunehmenden Absatz wie auch der Nachfrage nach digitalen Selbstvermessungstechnologien, der Bildung von Bewegungen wie Quantified Self und der Pluralität der Anwendungsmöglichkeiten ergibt sich ein kontroverses Feld verschiedenster Stakeholder und Einzelanwender*innen mit höchster Relevanz für Konzepte der Subjektivierung. Ob diese Konzepte langfristig noch funktionieren oder sich die auf Statistiken basierende Form der modernen Subjektivierung durch die Singularisierung auflöst und höchst einzigartige, nicht vergleichbare Lebewesen hinterlässt, wird hier soziologisch untersucht. Den Fragen soll mit zweierlei Ansätzen nachgegangen werden: Die Konzepte der Gouvernementalität nach Foucault bieten eine weite Wissensbasis und etablierte Ansätze zum Umgang mit Zahlen, Statistiken und Daten im Hinblick auf Individuum und Gesellschaft. Dem gegenüber steht Kucklicks Konzept der granularen Gesellschaft, welches eine Auflösung aktueller sowie die Bildung neuer gesellschaftlicher Strukturen ankündigt. Über die Darstellung der technischen Möglichkeiten wie auch (utopischer) Zukunftsvisionen der Nutzer*innen-Avantgarde und die soziologische Analyse zeigt sich schließlich: Trotz des nicht zu unterschätzenden disruptiven Potenzials individualisierter Digitaltechnologien ist keine Auflösung basaler Gesellschaftsstrukturen abzusehen, die Prozesse der Subjektivierung sind weiterhin mit den Ansätzen der Gouvernementalität erfassbar. Somit kann die aktuelle Entwicklung hier eher als neuer Höhepunkt der statistischen Wissensproduktion beschrieben werden. Durch die Aufklärung gesellschaftlicher Dynamiken und die Avisierung möglicher zukünftiger Konsequenzen leistet der soziologische Ansatz einen Beitrag zur gesellschaftlichen Diskursanalyse und generiert damit potenzielles Zukunftswissen für einen Umgang mit individualisierten Digitaltechnologien auf politischer, organisationaler wie auch individueller Ebene.
Professorenforum-Journal, 2002
Der Humanismus, der nur vom Menschen ausgeht und den Menschen zum Maß aller Dinge macht, ist in seiner Philosophie meistens materialistisch ausgerichtet. [...] Und diese Weltanschauung hat uns auch jegliche Grenzen genommen, um uns davor zu bewahren, in eine noch tragischere Entwertung des menschlichen Lebens zu sinken.
H-Soz-u-Kult, 2014
Stand und Tendenzen der Digital Humanities in der Schweiz The landscape of Digital Humanities in Switzerland
Maren Petersen und Gudrun Kammasch (Hrsg.): Technische Bildung im Kontext von „Digitalisierung“ / „Automatisierung“. Tendenzen, Möglichkeiten, Perspektiven. Wege zu technischer Bildung, Universität Siegen – UniPrint: 2019, S.93-98., 2019
Abstract: Im Zuge des Einsatzes von KI-Anwendungen ist oft zu lesen, dass eine KI denkt, entscheidet oder handelt. Der vorliegende Aufsatz möchte aus philosophischer Perspektive klären, was überhaupt unter einer Handlung zu verstehen ist und was als bloßes Verhalten gelten muss und in welchem Zusammenhang diese Unterscheidung mit der Übernahme von Verantwortung steht. Er argumentiert dafür, dass ein kategorialer Unterschied zwischen KI und dem Menschen besteht: Eine KI ist algorithmen-gesteuert und der Mensch gründe-geleitet. Eine KI entscheidet nicht, handelt nicht und kann demzufolge auch nicht verantwortlich gemacht werden, ganz im Gegenteil zum Menschen. Abstract: When using AI applications it is often said that an AI thinks, decides or acts.. This paper aims to clarify from a philosophical perspective what is to be understood by an action and what must be regarded as mere behaviour and how this distinction is related to the question of responsibility. It argues that there is a categorical difference between AI and human beings: AI is algorithm-controlled and human beings are reason-guided. In doing so, It will be demonstrated that AI does not decide, does not act and can therefore not be held responsible, quite contrary to men.
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