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Für die Internetverö!entlichung leicht überarbeitete und um ein ausführliches Literaturverzeichnis erweiterte Version meines gleichnamigen Beitrages in: Nicht nur mit Engelszungen. Beiträge zur semitischen Dialektologie. Festschrift für Werner Arnold zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Renaud Kuty, Ulrich Seeger und Shabo Talay. Wiesbaden: Harrassowitz, 2013. S. 313-322. www.seeger.uni-hd.de [email protected] -2 -Die zentralasiatischen arabischen Sprachinseln. Die Karte zeigt die Regionen, in denen bis heute Dörfer mit arabischsprachigen Einwohnern zu "nden sind [in Klammern die Anzahl der Dörfer]. Viele der ursprünglichen Bewohner wohnen zwischenzeitlich auch verstreut auf umliegende Dörfer oder in den großen Städten. Der Stamm der Khamse-Araber in der Nähe von Shiraz ist erst in jüngster Zeit sesshaft geworden (vgl. Dahlgren 2003) und ist sprachlich vermutlich eher dem zentralasiatischen als dem mesopotamischen Sprachtyp zuzuordnen. -3 -Bisher wurden vier Gruppen von zentralasiatischen Arabern entdeckt (vgl. hierzu die vorstehende Karte): In der Region Bukhara (B), in Qašqa-Daryâ (Q), bei Balkh in Afghanistan (A) und in Xorasan/Iran (X). Über deren Herkunft wurde bereits ausgiebig geforscht und spekuliert. Die meisten Wissenschaftler meinen, sie seien in der Frühzeit des Islam mit den arabischen Eroberern gekommen (Dᴀʜʟɢʀᴇɴ, Jᴀꜱᴛʀᴏᴡ, Kɪᴇꜰᴇʀ, Sᴇᴇɢᴇʀ, Zɪᴍᴍᴇʀᴍᴀɴɴ). Die Araber selbst glauben, dass sie erst im 14. oder 15. Jahrhundert von den Timuriden umgesiedelt wurden. Einige Forscher meinen, dass sie sogar noch später, erst im 16. Jahrhundert in Zentralasien angesiedelt wurden (Aᴋɪɴᴇʀ, Kᴀʀᴍʏꜱʜᴇᴠᴀ, Sᴘᴜʟᴇʀ). Cʜɪᴋᴏᴠᴀɴɪ (2000, 2003, 2004) hält die Bukhara-Araber für Nachkommen der Siedler aus dem 14./15. Jahrhundert, jedoch die Qašqa Darya-Araber für Abkömmlinge der ersten Besiedlungswellen im 7.-10. Jahrhundert. Unstrittig ist jedenfalls, dass die Araber in Afghanistan eine Abspaltung der Bukhara-Araber sind (Iɴɢʜᴀᴍ 2003, 2005). Nach Bʟᴏᴏᴅ und Bᴀʀꜰɪᴇʟᴅ kamen sie im 19. Jahrhundert als Flüchtlinge aus der Bukhara-Region nach Afghanistan. Wir wollen diese Diskussionen hier nicht weiter vertiefen, sondern einige au!ällige sprachliche Merkmale gegenüberstellen, um auf diesem Wege etwas über die Verwandschaftsverhältnisse der vier Gruppen untereinander aussagen zu können.
2010
2019
Field research-based grammar description of the East Syrian Mesopotamian qəltu dialect of the city of Dēr iz-Zōr MA thesis, University of Vienna, 2019 Supervisor: Univ.-Prof. Dr. Stephan Procházka
In der arabischen Welt herrscht eine sehr alte und stabile Situation der Diglossie, d.h. des funktional geregelten Nebeneinanders von zwei historischen Entwicklungsstufen der gleichen Sprache. Das Moderne Hocharabisch ist eine konservierte Form des Klassischen Arabisch. Es genießt hohes Ansehen und dient als Schriftsprache, wird aber nicht muttersprachlich erwor-ben, sondern durch Unterricht erlernt. Im mündlichen und informellen Bereich werden die jeweiligen Dialekte verwendet; sie sind die natürliche Muttersprache der Bevölkerung, genie-ßen jedoch keinerlei Ansehen. Da die Hochsprache in ihrer äußeren Form nicht verändert werden darf, aber auch die Dialekte sich nicht zu modernen geschriebenen Volkssprachen entwickeln dürfen, scheint die Diglossiesituation für alle Zeit festgeschrieben. Dadurch ist das Überleben der Dialekte gesichert, obgleich sie sich untereinander stärker annähern. Die Ge-ringschätzung der Dialekte in der arabischen Welt bedingt auch eine Ablehnung der Dialekto-logie. Deshalb war die arabische Dialektologie immer eine Domäne westlicher Forscher, doch nun deutet sich auch im Westen ihr Niedergang an. 1 Modernes Hocharabisch als Esperanto Vor ein paar Jahren spazierte ich mit einem guten Freund und hochgeschätzten Kollegen, dem Turiner Professor Fabrizio Pennacchietti, über die King George Street in Jerusalem, als ich einen jungen Mann mit asiatischen Gesichtszügen auf uns zukommen sah. Er begrüßte mei-nen Freund, und die beiden begannen eine lebhafte Unterhaltung. Allerdings sprachen sie in einer Sprache, die irgendwie nicht ortstypisch war, und ich brauchte ein paar Momente, bis mir klar wurde, daß es sich um Esperanto handelte. Dann fiel mir wieder ein, daß Fabrizio ein begeisterter Esperantist war. Wo auch immer eine Reise ihn hinführte, nahm er Kontakt mit den lokalen Esperantisten auf. Auf diese Weise hatte er auch den jungen Mann kennengelernt, der sich als ein japanischer Student entpuppte. Die Begegnung auf der King George Street war für mich eine interessante Demonstration der Nützlichkeit des Esperanto. Auf den ersten Blick eine sehr gute Sache – wo auch immer man hinkommt, findet man auf Anhieb Leute, mit denen man sich problemlos verständigen kann, und die einem bereitwillig weiterhelfen. Auf den zweiten Blick hat die Sache allerdings einen Haken. Kommt man als Esperantist in ein Land, dessen Sprache man nicht versteht, so kann man zwar mit anderen Esperantisten kommunizieren, nicht jedoch mit der Bevölkerung im allgemeinen. Was der sogenannte " Mann auf der Straße " denkt, bleibt einem auf diese Weise verborgen. Meine Mit-Esperantisten hätten es in der Hand, was ich über ihr Land erfahre und was nicht; schlimmstenfalls könnten sie mich mit falschen Informationen versorgen oder in einer be-stimmten Richtung zu indoktrinieren versuchen. Doch es gibt noch andere Nachteile: Die Sprache eines Volkes dient nicht nur der Verständigung, sie transportiert auch eine gewisse Weltsicht, ein Lebensgefühl, eine spezifische Art zu denken und zu fühlen, mit andern Wor
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Orientalistische Literaturzeitung
Lehrbuch des Irakisch-Arabischen, 2021
Lehnwörter im palästinensischen Arabisch, 2023
Göttinger Miszellen. Beiträge zur ägyptologischen Diskussion, 2015
Orientalistische Literaturzeitung, 2016
Orientalistische Literaturzeitung, 2020
Folia Orientalia 31. (Krakow), pp. 89-115, 1995
Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes, 2019