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Brantner, C., & Saurwein, F. (2006). Europäisierung der österreichischen Öffentlichkeit: Mediale Aufmerksamkeit für EU-Politik und der veröffentlichte Diskurs über die EU-Erweiterung. Projektbericht. Wien.
2006
In Bezug auf die Bedeutung von Öffentlichkeit werden in der theoretischen Diskussion adäquater Konzepte unterschiedliche Öffentlichkeitsfunktionen als normative Referenzpunkte herangezogen. Die Konzepte unterscheiden sich v.a. darin, ob sie demokratische Funktionen wie politische Legitimation, oder soziale Funktionen wie gesellschaftliche Integration stärker betonen. In einer engen konzeptionellen Perspektive wird Öffentlichkeit auf ihre politische Dimension reduziert (politische Öffentlichkeit). 8 Ihre zentrale Bedeutung liegt dann in den demokratischen Funktionen Informationsvermittlung, Transparenz, Kritik, Kontrolle, Meinungsaustausch und Meinungsbildung. Öffentlichkeit soll vor allem zur Legitimation und zur demokratischen Qualität der politischen Ordnung beitragen. Öffentlichkeit als Kommunikationsraum für Meinungsartikulation und-bildung wird dabei vom institutionalisierten Raum der Entscheidungsfindung und Willensbildung im politisch-administrativen System unterschieden. Der Meinungsbildungsprozess in Öffentlichkeitsarenen gehört zum unstrukturierten Bereich der politischen Kommunikation, während Formen der Willensbildung an Organisationen gekoppelt und zumeist formalisiert sind (vgl. Jarren 1998, 689). 9 Vor allem diese Offenheit des öffentlichen Diskurses soll sicherstellen, dass Öffentlichkeit zur Legitimation politischer Ordnungen beiträgt und demokratische Qualität fördert, indem die politische Ordnung selbst und politische Maßnahmen in öffentlichen Debatten regelmäßig kritisch geprüft werden: "Public debate is the single most important clue to the assessment of democratic quality, because the legitimacy of power holders can be tested in relation to affected interests" (Eriksen/Fossum 2000, 17). Gleichzeitig ist zu beachten, dass trotz der prinzipiellen Offenheit des Kommunikationsraumes vorrangig jene partizipieren, die als Akteure konstituiert und mit entsprechenden Ressourcen ausgestattet sind (politische Akteure, Massenmedien, Interessengruppen). Teile der Bürgerschaft (aktive Öffentlichkeit) sowie das Publikum (passive 8 Auch die vorliegende Untersuchung fokussiert auf die politische Dimension von Öffentlichkeit. Allerdings führt die Einschränkung auf politische Öffentlichkeit auch regelmäßig zu Kritik (siehe beispielsweise Klaus 2006; Saxer 2006): So wird darauf hingewiesen, dass politische Öffentlichkeit sich innerhalb einer Vielzahl wirtschaftlicher, kultureller und sozialer Teilöffentlichkeiten konstituiert. Eine umfassendere kommunikationssoziologische Perspektive wird daher eingefordert, die neben Politik und medialer politischer Kommunikation auch gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Faktoren als Strukturbedingungen berücksichtigt (Saxer 2006). Auch die Konstruktion von Identität in einem durch Medien geschaffenen symbolischen Raum, auf den sich die sozialen Subjekte beziehen können (medialer Identitätsraum), gilt als wesentliches Element der Formierung europäischer Öffentlichkeit (Klaus 2006). "The public sphere is a medium of social integration, a form of social solidarity, as well as an arena for debating others" (Calhoun 2003, 244). 9 "Involved in the discourse-theoretical notion of the public sphere is a distinction between opinion formation, which is the domain of the pubic sphere, and will formation, which is the domain for decision making units within the political system. Publics do not act, as they possess no decision-making agency. In public spheres it is not possible to deliberate and as such form options about what should be done" (Eriksen 2000, 54). "Öffentlichkeit wird in der emphatischen Konzeption verstanden als gewissermaßen vor-oder gar antiinstitutionelles Element. Der Begriff hat gewisse "oppositionelle" Konnotationen; der Sinn einer ideellen (oder intellektuellen) "Gegenmacht" schwingt mit. Auch die Rede von einer "kritischen" Funktion der Öffentlichkeit oder das Bild von der Richterrolle suggerieren diese Außenposition, von der aus über vorgegebene Initiativen und Entscheidungen des politischen Zentrums zu urteilen wäre" (Peters 1994, 48f.).
1999
Die zunehmende Europaisierung der offentlichen Aufgaben ist einer der wichtigsten Trends im Wandel der Staatstatigkeit in der Bundesrepublik Deutschland und in anderen Mitgliedstaaten der Europaischen Union. In diesem Essay werden die Stufen der Europaisierung der Staatstatigkeit nachgezeichnet, in Weiterfuhrung von Lindberg/Scheingold (1970) und Schmitter (1996) quantiziert und hinsichtlich ihrer Kosten und ihres Nutzen erortert.
Austrian Journal of Political Science, 2008
Der Beitrag ist an der Schnittstelle von Demokratie- und Parteienforschung zu europaischer Integration angesiedelt. Ausgehend von einer funktionalistischen Perspektive werden Parteien als Bindeglied zwischen staatlichen Institutionen und BurgerInnen, die Reprasentation und Regieren in sich vereinen, behandelt. Ob, mit welchen Themen und wie nationale Parteien diese linkage-Funktion auch im europaischen Mehrebenenkontext wahrnehmen, ist die zentrale Frage dieses Beitrages. Inhaltsanalytisch untersuchen wir in Wahlkampftexten (Wahlprogramme, Plakate, TV-Diskussionen) der Nationalratswahl 2006 die thematische und diskursive Hereinnahme der europaischen Dimension in den nationalen Parteienwettbewerb unter dem Blickwinkel demokratischer Reprasentation und elektoraler Verantwortlichkeit. Mit diesem Zugang legen wir den Fokus auf Parteien als TragerInnen zentraler Funktionen und schlagen damit eine Brucke zur EU-Demokratieforschung.
Europäische Öffentlichkeit und medialer Wandel, 2006
Der zunehmenden Europäisierung von Ökonomie und Politik, so eine gängige These, sei bislang noch keine gleichwertige Europäisierung der politischen Öffentlichkeit gefolgt (vgl. Gerhards 1993; 2000). Das "Öffentlichkeitsdefizit" der Europäischen Union wird häufig beklagt. EU-Politik bleibe im Vergleich zu nationaler Politik bislang intransparent und von Medien und dem Publikum nur wenig beachtet. "Zu oft werden wichtige europäische Themen nicht breit genug debattiert, bevor sie entschieden werden. Zu groß erscheint vielen Menschen der Regulierungsdrang der EU, zu unübersichtlich die Entscheidungsverfahren und zu anonym die Entscheidungsträger", konstatieren sieben europäische Staatschefs in einer gemeinsamen Erklärung 1 in Reaktion auf die Referenden in Frankreich und den Niederlanden, in denen im Frühjahr 2005 der EU-Verfassungsvertrag abgelehnt worden war. Die Debatte über fehlende Bürgernähe und die Kluft zwischen europäischen politischen Eliten und weiten Kreisen der europäischen Bevölkerung ist aktuell aber nicht neu. Schlagworte wie Demokratie-, Legitimations-, Öffentlichkeits-und Kommunikationsdefizit gehören seit langem zum Standardrepertoire in der europapolitischen Diskussion, 2 und genau so lange wird die Schuld dafür, dass "Brüssel" bis jetzt nur als ferner und gesichtsloser Ort wahrgenommen wird, zwischen Politik und Medien hin-und hergeschoben. Die Suche nach Sündenböcken ist interessenpolitisch verständlich aber sachlich verfehlt. Für die Entstehung europäischer Öffentlichkeit und für die Demokratisierung der Europäischen Union zeichnen Politik durch institutionelle Reformen und Responsivität, Medien durch Aufmerksamkeit, Kritik und Kontrolle sowie Bürgerinnen und Bürger durch Interesse und Beteiligung gemeinsam verantwortlich.
space.ihs.ac.at
Graduiertenkonferenz: Neue Impulse für die Politikwissenschaft in Österreich, Institut für Höhere Studien (IHS), 13.-15. Mai 2004 in Wien Word count 8876 Referenten: Andreas Wimmel (Dipl. Pol.) Katharina Kleinen-v.Königslöw (M.A.) Universität Bremen Universität Bremen Sonderforschungsbereich 597 Sonderforschungsbereich 597 -Staatlichkeit im Wandel --Staatlichkeit im Wandel -Linzer Str. 9a Linzer Str. 9a 28 359 Bremen / Germany 28 359 Bremen / Germany
Zeitschrift für Sozialreform
Die Europäische Integration ist bislang stets als ein von Eliten getragener Prozess beschrieben worden, an dem die Bürgerinnen und Bürger kaum Anteil haben. Gerade im Bereich der Europäisierung von Sozialpolitik können wir allerdings einen gegensätzlichen Trend beobachten: Im Wechselspiel mit den politisch geschaffenen Rollenbildern der Europäer als Arbeitnehmer, Konsumenten oder als Unionsbürger und den damit verbundenen individuellen Rechten haben sich auch die Ansprüche der Bürger/-innen gegenüber der EU entscheidend verändert. Um individuelle soziale Ansprüche durchzusetzen, wird immer wieder auf die europäische Ebene Bezug genommen. Im Ergebnis führt dies zu einer verstärkten Übertragung von Kompetenzen von der nationalen auf die europäische Ebene und damit zu einer Erweiterung europäischer Sozialpolitik, vor allem auch im redistributiven Bereich.
2000
Trenz, Europäische Öffentlichkeit und die verspätete Politisierung der EU 117 as europäische Öffentlichkeitsdefizit wird gemeinhin an einem Man- gel an Transparenz und Sichtbarkeit des europäischen Entscheidungs- prozesses, an einer unzureichenden Dichte interaktiver Kommunikati- ons- und Austauschprozesse zwischen den Europäern und an den fehlen- den Aufmerksamkeitspotenzialen des Publikums dingfest gemacht. Nach Überzeugung der meisten Autoren lassen sich diese fehlenden Kapazitä- ten
Brantner, C. (2010). Das österreichische EU-Theater: Europäisierung der österreichischen Öffentlichkeit – empirische Befunde und Schlussfolgerungen. In: Pöttker, H., & Schwarzenegger, C. (2010). Europäische Öffentlichkeit und journalistische Verantwortung. Auf dem Weg zu einer Europäisierung publizistischer Selbstkontrolle? Köln: Halem Verlag, 92-129.
1995
Am 23. März 1995 wurde in der Talkshow "Vera" im Programm ORF 2 des Österreichischen Fernsehens eine Frau namens Adele Stocker von der Talkmasterin Vera Rußwurm dem Publikum vorgestellt. Überlegungen zu Stigmatisation im allgemeinen, zum Fall der Frau Stocker im besonderen und Bewertung dieses Falles.
Transnationalisierung von Öffentlichkeiten, 2017
Ich möchte allen Menschen danken, die mich auf dem langen Weg bis zur Entstehung dieser Publikation begleitet und unterstützt haben. Mein besonderer Dank gilt meinem Betreuer, Mike S. Schäfer, der mir die Arbeit an diesem Promotionsprojekt ermöglicht hat und sie mit wertvollen Ratschlägen und Kommentaren aktiv begleitet, mir dafür viel Freiraum gegeben und mich in der Entwicklung meiner wissenschaftlichen Kompetenzen unterstützt hat. Danken möchte ich auch meinem Zweitgutachter, Hartmut Wessler, für das Interesse an der Arbeit sowie für seinen hilfreichen Input. Ebenfalls danke ich Irene Neverla und Monika Taddicken, die mir im Rahmen regelmäßiger Treffen wichtiges und anregendes Feedback zum Fortschritt der Arbeit gegeben haben. Bedanken möchte ich mich auch bei allen Kolleginnen und Kollegen am CliSAP und an der Universität Hamburg, insbesondere Inga Schlichting, Andreas Schmidt, Sarah Pleger, Stefanie Trümper und Ines Schaudel, für den fruchtbaren fachlichen Austausch, für die anregenden Diskussionen und-nicht unwichtig-für eine sehr schöne gemeinsame Zeit in Hamburg. Für die im Projekt durchgeführte manuelle Codierung von Tageszeitungsartikeln danke ich Sarah Pleger und Linny Bieber. Für die Mitarbeit an der Erstellung des in der Erhebung transnationaler Governance-Nennungen eingesetzten Diktionärs danke ich zudem Logan Penniket. Andreas Schmidt danke ich auch dafür, dass er Teile dieser Arbeit kommentiert und Korrektur gelesen hat. Mein Dank gilt auch allen Kooperationspartnern sowie Projekt-und studentischen Mitarbeitern, die in verschiedenen Phasen des Projekts "Global Media Map on Climate Change" involviert waren, in welchem mein eigenes Promotionsprojekt eingebettet ist. Für die abschließende sehr umfassende und gründliche sprachliche Korrektur möchte ich zudem Dieter Schumacher am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin danken. Für alle verbliebenen Fehler und Unzulänglichkeiten dieser Arbeit bin ich allein verantwortlich. Für die finanzielle Unterstützung des Projekts bedanke ich mich beim Exzellenzcluster ‚CliSAP' (EXC177) der Universität Hamburg, gefördert
Olaf Leisse (Hg.): Politik und Gesellschaft im Kaukasus. Eine unruhige Region zwischen Tradition und Transformation, 2019
The paper deals with the process of Europeanization of Georgia from the late 19th century to the present day, but then focuses on developments since 1991. It outlines the EU's relations with Georgia and identifies the specifics of cooperation in different policy areas. As an example of the specific issue of cooperation, EU support for integration of minorities is briefly presented. Finally, some methodological questions on the relationship between European studies and the Caucasus studies are discussed. -- Der Beitrag befasst sich mit dem Prozess der Europäisierung Georgiens vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis heute, nimmt dann aber vor allem die Entwicklung seit 1991 in den Blick. Dabei werden die Beziehungen der EU mit Georgien dargestellt und die Spezifik der Zusammenarbeit in verschiedenen Politikfeldern herausgearbeitet. Als ein Beispiel für die besondere Frage der Kooperation wird die Unterstützung der EU im Bereich der Integration der Minderheiten kurz vorgestellt. Abschließend werden einige methodische Fragen zum Verhältnis der Europastudien zu den Kaukasienstudien diskutiert.
Bisher beschränkt sich die Debatte urn eine „Europäische Mediendffentlichkeit“ vor allem auf mögliche Voraussetzungen und Bedingungen, die für ihre Konstitution notwendig seien, während empirisch gestützte Analysen zu ihrem aktuellen Entwicklungsstand weitgehend fehlen oder bestenfalls als Momentaufhahmen eines längerfristigen Prozesses interpretiert werden können.1 So bleibt trotz erster Forschungsbemühungen die zentrale Frage unbeantwortet, inwieweit und mit welcher Qualität sich ein Wandel nationaler Medienöffentlichkeiten in Europa bereits vollzogen hat: Hat medienvermittelte Kommunikation über die Europäische Union die Stufe routinemäßiger außenpolitischer Berichterstattung und Debatte schon längst überfliigelt, wie (2000, 307) behaupten? Oder ist (2000, 295) zuzustimmen, der in einer Studie festgestellt hat, dass der Europäisierungsgrad zumindest der deutschen Medienöffentlichkeit dem gestiegenen politischen Einfluss der EU nach wie vor erheblich hinterherhinkt?
2004
Die deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. Lutz M. Hagen (Hrsg.): Europäische Union und mediale Öffentlichkeit. Theoretische Perspektiven und empirische Befunde zur Rolle der Medien im europäischen Einigungsprozess Köln : Halem, 2004 Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung, sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Photokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme (inkl. Online-Netzwerken) gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Berliner Journal für Soziologie, 2000
Zeitschrift für Hochschulrecht, Hochschulmanagement und Hochschulpolitik: zfhr, 2007
Die steigende Mobilität der Studierenden II. Ein globaler Wettbewerb um Studierende? III. Der Europäische Hochschulraum und das ERASMUS-Programm IV. Die österreichische Politik des Durchwurstelns Die zunehmende Internationalisierung (oder besser Globalisierung) der Hochschulen, die sich vor allem in der Steigerung des Anteils ausländischer Studierender ausdrückt, wird als die gegenwärtig auffälligste Veränderung des Hochschulwesens bezeichnet. Daten dazu werden im Rahmen der UOE-Bildungsdaten, die auf einer Zusammenarbeit zwischen UNESCO/UIS, OECD und Eurostat basiert, erhoben.
Ausgangspunkt dieser Fallstudie zur europäischen Öffentlichkeit ist die empirisch gut belegte Annahme, dass Diskurse zu Themen europäischer Politik in erster Linie im Rahmen nationaler Infrastrukturen entstehen. Ausgehend vom Diskursbegriff der Theorie der radikalen Demokratie wird daher die Frage gestellt, ob die Diskurs-und Bedeutungsstrukturen nationaler EU-Debatten homogen genug sind, um eine europäische Öffentlichkeit (ob nun im Singular oder im Plural) zu ermöglichen. Diese Frage wird anhand der österreichischen Mediendebatten zu den Wahlen zum Europäischen Parlament 2004 bearbeitet. Die Studie analysiert alle zum Thema erschienen Artikel vom 01.04.-20.06.2004 in vier österreichischen Tageszeitungen (Krone, Kurier, Presse, Standard). Dafür wurde ein diskurstheoretisch fundiertes Analyseschema entwickelt. Die Ergebnisse zeigen ein stark fragmentiertes Bild der österreichischen EU-Diskurse, das den Notwendigkeiten einer europäischen Öffentlichkeit nicht entspricht.
Europäisierung durch nationale Wahlen? EUropa im österreichischen Nationalratswahlkampf 2006 Der Beitrag ist an der Schnittstelle von Demokratie-und Parteienforschung zu europäischer Integration angesiedelt. Ausgehend von einer funktionalistischen Perspektive werden Parteien als Bindeglied zwischen staatlichen Institutionen und BürgerInnen, die Reprä-sentation und Regieren in sich vereinen, behandelt. Ob, mit welchen Themen und wie nationale Parteien diese linkage-Funktion auch im europäischen Mehrebenenkontext wahrnehmen, ist die zentrale Frage dieses Beitrages. Inhaltsanalytisch untersuchen wir in Wahlkampftexten (Wahlprogramme, Plakate, TV-Diskussionen) der Nationalratswahl 2006 die thematische und diskursive Hereinnahme der europäischen Dimension in den nationalen Parteienwettbewerb unter dem Blickwinkel demokratischer Repräsentation und elektoraler Verantwortlichkeit. Mit diesem Zugang legen wir den Fokus auf Parteien als TrägerInnen zentraler Funktionen und schlagen damit eine...
Handbuch Wissenschaftspolitik, 2010
Springer eBooks, 2022
Dieser Beitrag geht der Frage nach, wie sich die österreichische Europapolitik entwickelt hat und gegenwärtig darstellt. Untersucht werden hierbei die Herausbildung der bis heute geltenden Grundparameter der Mitgliedschaft in der EU, die Politik Österreichs im Rahmen der Fortentwicklung der integrationspolitischen Vertragsgrundlagen, das Abstimmungsverhalten Österreichs im Ministerrat der EU sowie die interinstitutionellen Koordinations-und Steuerungsstrukturen der Europapolitik. 1 Einleitung Seit gut 25 Jahren ist die Republik Österreich Vollmitglied der Europäischen Union (EU). In jenen Bereichen, in denen über den Beitritt Souveränitätsrechte übertragen wurden, erhielten die Staatsorgane innerhalb des institutionellen Systems der EU umfassende Mitwirkungs-, Mitgestaltungs-und Mitentscheidungsrechte. Mit dem Beitritt verstärkte sich ein Europäisierungsprozess, der seinen Anfang in den österreichischen Beitrittsbemühungen nahm. Die wesentlichen Impulse hierfür wurden durch die neue Koalitionsregierung zwischen Sozialdemokratischer Partei (SPÖ) und Volkspartei (ÖVP) im Januar 1987 gesetzt, hatten anfänglich aber nicht explizit die Vollmitgliedschaft Österreichs zum
Berliner Journal für Soziologie, 2000
Es gibt bereits viel europäische Öffentlichkeit. Die öffentliche Thematisierung Europas wie im BSE-Fall, im Korruptionsfall oder im Bereich der Migrationspolitik hat Resonanzen erzeugt, die über nationale Öffentlichkeiten hinausreichen. Um diese Öffentlichkeit in Europa zu fassen, wird zunächst ein analytisches Modell der variablen sozialen Lokalisierung dieser Öffentlichkeit vorgeschlagen. Im Unterschied zu nationaler Öffentlichkeit ist diese Öffentlichkeit nicht mehr an die Unterstellung einer Sprachgemeinschaft (ein "Volk" oder "Demos") gebunden. An deren Stelle treten Netzwerke politischer Akteure, die über issuespezifische Kommunikationsgemeinschaften, nicht mehr über Sprachgemeinschaften zusammengehalten werden. Die Stnikturoptionen dieser emergenten Öffentlichkeit werden schließlich in einem weiteren analytischen Modell bestimmt mit Implikationen für die normative Frage nach der Demokratisierungsfunktion und -fähigkeit europäischer Öffentlichkeit.
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