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2013, Stefan Altekamp / Carmen Marcks-Jacobs / Peter Seiler (Hg.): Perspektiven der Spolienforschung 1. Spoliierung und Transposition. Topoi. Berlin Studies of the Ancient World Vol. 15
Rückführungen. Spolien in der zeitgenössischen Architektur Einen umfassenden Überblick über "Spolien in neuerer Zeit"-so das mir gestellte Thema-zu wagen, erscheint zwar als durchaus reizvolle, aber in diesem Rahmen weder zu leistende noch sinnvolle Aufgabe. 1 Neben der thematischen Fokussierung im Sinne der Fragestellung des Kolloquiums drängt sich eine zeitliche Eingrenzung auf; im Folgenden soll es daher vor allem um Spolien in der zeitgenössischen Architektur, d.h. im Baugeschehen der letzten zwanzig bis dreißig Jahre, gehen. Diese Wahl ist nicht der Aktualität als solcher geschuldet, sondern vor allem der Beobachtung, dass in jüngerer Zeit Spolien wieder verstärkt ein Thema für bauende Architekten geworden sind und der aufmerksame Zeitgenosse daher auf eine erstaunliche Fülle rezenter Beispiele trifft. Meine These ist, dass dies einerseits mit einem erneuten Interesse am Ornament in der Architektur, andererseits-und im vorliegenden Zusammenhang von besonderer Relevanz-mit einer verstärkten Beschäftigung mit dem konkreten Ort zusammenhängt. 2 Für die historische Spolienforschung eröffnet ein Blick auf die Wiederverwertung von Bauteilen in der Gegenwart eine ungewohnte Perspektive und neue Zugänge zu grundsätzlichen Fragen. 3 Die bessere Quellenlage und die lebensweltliche Aktualisierung schärfen das Problembewusstsein nicht zuletzt in begrifflicher Hinsicht: Was kann und soll überhaupt als Spolie bezeichnet werden und wie sind Begriff und Sache gegenüber anderen Formen der Wiederverwendung abzugrenzen? Ist die Herkunft, die Art und Weise der Verwendung oder die damit verbundene Intention entscheidend und wie lässt sich letztere überhaupt erfassen? Gerade im Bemühen die Grenzen auszuloten, wird der Spolienbegriff im Folgenden pragmatisch und breitestmöglich verwendet.
The contribution inestigates the reuse of spolia in recent architecture as a means of enhancing similarity. To design or build with spolia is today a common practice of mimetic expression. Contemporary architects, unlike those of the end of the last century, no longer seek contrasts in keeping with concepts such as bricolage or deconstruction so much as they attempt to evoke connections. Spolia figures repeatedly and increasingly as a means of preserving continuity. Three variations in the use of spolia are discussed, each exhibiting a different function for the reused elements: as design tools, as guarantors of authenticity, and as additive elements. In the latter two cases, suggestions of sympathetic or contact magic are in evidence.
2021
Antikenrezeption, Ornament, Spolien und Rom -das sind Stichworte zum folgenden kleinen Beitrag, welche die Interessen des Jubilars ansprechen dürften. Diskutiert wird allerdings ein eher peripheres, wenn nicht sogar abseitiges Phänomen des Nachlebens der Antike. Weit jenseits des Census of Antique Works of Art and Architecture Known in the Renaissance geht es um Antikenzitate und antikische Skulpturen in der modernen Architektur des 20. Jahrhunderts.
Altlust. 100 Jahre Nachnutzung...Brandenburg, 2017
Die Weiterverwendung von Gebäuden, Gebäudeteilen, Bauteilen und Baumaterial gehörte im Mittelalter und der Frühen Neuzeit zu den selbstverständlichen Handlungsweisen beim Bau und Umbau. Dies wird in verschiedenen Beispiel aus der Stadt Brandenburg an der Havel verdeutlicht. So werden Teile der ehemaligen Burgkapelle des 12. Jhs aus der slawischen und markgräflichen Burg - bei letzterer handeltes sich um wahrscheinlich um eine Doppelkapelle - in einen Neubau des 13. Jhs übernommen. Säulen und Kapitelle des 13. Jhs wurden in der Krypta des Brandenburger Domes im 15. Jh. zweitverwendet, ein Grabstein des 12. Jhs wurde als Türschwelle eingebaut. Um bloße Materialgewinnung handelte es ich beim Abtrag der Marienkirche und beim teilweisen Rückbau der Stadtmauer 9im 18. Jh.
These spolia were transported to Magdeburg from Italy in the 10th century and reused in the 13th century. With catalogue of the spolia.
2006
1. Zur Forschungsgeschichte 2. Verbreitung 3. Absolute und relative Chronologietabelle 4. Typische Befunde 5. Typische Funde 6. Die Keramik 7. Umwelt und Wirtschaft 8. Aktuelle Fragen zur Forschung 9. Literaturverzeichnis
Poetologien deutschsprachiger Literatur 1930-1960. Kontinuitäten jenseits des Politischen. Eds. Moritz Baßler, Hubert Roland, Jörg Schuster. („Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte“) Berlin, Boston: de Gruyter, 2016
Zusammenfassung Dieser Artikel behandelt die Sakha-Architektur, die eine Dimension des aktuell gro-ßen Interesses an vorsowjetischer Sakha-Geschichte, Tradition und materieller Kultur in der Republik Sakha in Ostsibirien darstellt. Für die zeitgenössische Sakha-Architektur, die seit den frühen 2000er Jahren populär ist, integrieren ArchitektInnen Elemente der traditionellen Architektur, wie beispielsweise bestimmte Hausformen, Farben und Ornamente, in moderne Gebäude. Basierend auf Feldforschungsdaten, die 2015 mittels ethnographischer Methoden gesammelt wurden, wird im Folgenden die reziproke Beziehung zwischen der Sakha-Archi-tektur und der Sakha-Identität untersucht. Anhand mehrerer architektonischer Beispiele – wie Bahnhöfen und Kulturzentren – wird gezeigt, wie durch Architektur kulturelle Besonderheiten und eine neu defi nierte Sakha-Identität ausgedrückt werden. Summary This article is about architecture, which is one dimension of a recently renewed interest in pre-Soviet Sakha history, tradition and material culture in the Sakha republic in Eastern Siberia. Contemporary Sakha architecture has become very popular particularly since the early 2000´s. Architects integrate elements of traditional architecture such as certain house types, colors and ornaments into modern-day buildings. Based on data, collected in 2015 using ethnographic methods, I examine the mutual relationship of architecture and Sakha identity. By analyzing several architectural examples – from train stations to cultural centers – I demonstrate how architecture is used to express cultural characteristics and to redefi ne contemporary Sakha identity.
Kann Architektur zum Denkmal werden, weil es ressourcenschonend und »grün« ist, sie weiter zu nutzen und behutsam umzubauen? Seit den 1970er Jahren ist die Denkmalpflege in Deutschland eine kritische Begleiterin der sich verschärfenden Wärmeschutz- und Energieeinsparauflagen. Sie beruft sich auf das »Veto des Materials«, auf den Ressourcencharakter des Vorhandenen und verknüpft auf diese Weise Denkmalpflege mit den Diskursen um Nachhaltigkeit, Umweltschutz und energetische Sanierung. Diese Studie zeigt die Entwicklung eines in diesem Sinne erweiterten, über kulturell-historische Werte hinausreichenden Denkmalbegriffs auf und beleuchtet die denkmalpflegerischen Wurzeln bestandssensibler Entwurfsstrategien wie der Reparatur, die längst Eingang in die zeitgenössische Architekturproduktion gefunden haben.
(with Christina M. Stahl and Wolfgang Sonne) in: A. Gottdang, S. Brandt (eds.), Rhythmus. Harmonie. Proportion. Zum Verhältnis von Architektur und Musik, Worms: Werner, 2012
Architecture and Music in stretto. Bricks of a Canon History of architecture and history of music are rarely seen in close connection. This might be surprising as every music needs space and every space has a sound. However, music is usually analysed acoustically and architecture visually. In this article we select examples, where both music and architecture emerged in close relation: either the one inspired by the other or both conceived together. While the musical sources from antiquity are too vague, throughout the entire European history from early medieval times onwards examples can be found, where both arts demonstrate a close relationship. Such building bricks of an architectural and musical history in stretto are: the Carolingian plan of the cloisters of St. Gallen together with the musical manuscripts from the library of St. Gallen, the Gothic cathedral Notre Dame de Paris and the music by Leonin, Perotin and Anonymous IV, the cathedral Santa Maria di Fiore of Florence and the Nuper rosarum lores by Guillaume Dufay, the castle of Versailles under Louis XIV and the various sorts of court music by Lully, Delalande and Couperin, the Musikvereinsgebäude in Vienna and the symphonies by Mahler, Le Corbusier’s and Xenakis’ Philips Pavilion in Brussels or the Philharmony in Luxembourg together with Penderecky’s eigth symphony – just to mention the most telling examples. The result of this brief overview is that there have been historic moments when architecture and music were conceived in interdependence, one depending on the other; thus for the historian these moments can only be appropriately explained by analysing both arts together. But while examples of direct relationships between the two arts are rare, the more usual connection is via a common cultural context in which both arts act as a common cultural practice.
Modell und Ruine, 2019
Architektur der Moderne und die Ruine: Uber Ruinen als Minus, Klassizismus und das Unheimliche Ausstellungskatalog Modell und Ruine
Informationen zur Archäologie des Mittelalters, 19, 2020, 21-23.
1989
Bild-ode r Konstruktionselemente n selbst we rd en vo rgeformte und , damit erinne rode r assoziie rba re Bildwe Ite n a ktuali sie rt. G anz im Gegenteil ; di e Teil e wi e ihre Fügung e rschein en eigenständig-ele menta r, ni cht ableitbar, mit e in em Wo rt: autonom [47]. Sie sind e in zig und alle in der eigenen , im Hie r und Jetzt e be nso konstituie rte n wi e realisie rte n G esetzlichke it anschaul iche r Konfi gurati o n unte rwo rfe n , eine r G esetzli chke it alle rdings, di e auße rh alb de r Bild-bzw. G ebilde-Gre nzen jede Gülti gke it ve rli e re n muß , da sie unabwei slich an di e E xistenz der di ese G esetzlichkeit alle re rst he rvorbringende n konkre ten Ko nfi gurati o n gebunden bl eibt.
124 Verfremdung als zweites Säkularisierungsverfahren 125 Alexander Gottlieb Baumgarten: Die Ästhetik der Aufklärung als erstes Säkularisierungsverfahren 127 Imitatio -Perfectio -Ornatus: Die rhetorische Grundlegung der Ästhetik der Moderne bei Johann Joachim Winckelmann 131 Karl Philipp Moritz: Vom ornatus zum decorum 136 Das Verfahren der Verfremdung als fortführende imitatio 137 Walter Benjamin: Die Allegorie als Verfahren der Verfremdung 140 Von der Allegorie zum epitheton ornans 154 John Dewey: Der adjektivische Charakter der Kunst 158 Arabeske und Groteske als »Echtheitssiegel der Moderne« 159 Abstraktion als ornamentales Verfahren 161 Die Groteske als ironisch-abstraktes Ornament 164 Von der Intuition zur Diskursivität. Arabeske als Reflexionsform der Moderne Exkurs B Theodor W. Adorno und die Antinomie der Moderne 178 Die Antinomien der Ästhetik in der Moderne 180 Die Antinomien des Ornaments in der Moderne 183 Ornament und die Nicht-Identität der ästhetischen Erfahrung 8 Ornament und Sachlichkeit 192 Moderne als Mimesis ans Verhärtete und Entfremdete 192 Adorno versus Lukács: Ästhetische Widerspiegelung zwischen Verdinglichung und Kritik 195 Ornament als ästhetisches Signum der erweiterten Reproduktion 197 Siegfried Kracauer und das Ornament der Masse 201 Ornament und Abstraktion 201 Mies van der Rohe: Von der Objektproduktion zur Bildperzeption 206 Die Erscheinung der Abstraktion im Ornament 219 Moderne als Übergang von Repräsentation zu Negation 222 Ornament als »vollkommenstes Archiv der unsinnlichen Ähnlichkeit« 222 Moderne: Misslingende Synthese von Symbol und Ornament 225 Walter Benjamin: »Ornamentale Umzirkung« und »geschichtliche Zeugenschaft« 230 Gründungsmythos der Moderne: Die Ruine Exkurs C Christoph Menke und die semiologische Reformulierung der Moderne 240 Ästhetik zwischen Autonomie und Souveränität 243 Ornament und das Zaudern zwischen Material und Bedeutung 248 Adorno, Derrida, Eisenman: Ornament und die Prozessualisierung des ästhetischen Verstehens Moderne und die kritische Rekonstruktion des Ornaments 316 Die Prozessualisierung der Architektur 317 Wigley und Hays: Ästhetisches Objekt versus theoretischer Text 319 Peter Eisenman: »amor intellectualis diaboli« oder die Defetischisierung der Präsenz 323 Prozessualisierung: Architektur als »flow-producing machine« 329 Kritische Performativität 329 Ausblick auf eine semiologisch reformulierte Moderne III: Das kritisch-performative Ornament 333 Performativität zwischen Sachlichkeit und Surrealismus 348 Von der Dualitätshypothese zum Wiederholungszwang 352 Apocalipsis cum figuris 348 Loos und Eisenman: Ästhetik am Umschlagpunkt 364 Heinz Paetzold: Nachwort -Ornament und Moderne? 376 Bibliographie 386 Personenregister 402 Bildnachweis Zur Ätiologie des Ornaments in der Moderne Vorwort: Ornament und die Apathie der Theorie »Was gestern funktional war, kann zum Gegenteil werden« 1 , konstatierte Theodor W. Adorno die umgekehrte, geschichtliche Dynamik im Fortschrittspathos der Moderne. Ist die Kritik des Ornaments soviel wie Kritik an dem, was als Avanciertestes seiner Zeit seinen funktionalen und symbolischen Sinn verloren hat und als »verwesend Organisches, Giftiges« 2 übrig bleibt, so ist das Ornament der Fortschrittseuphorie der Moderne negativ dialektisch eingeschrieben. Es gehört mit zur Ironie der Avantgarde der Moderne, wohl die kulturelle Dynamik ins fast Unermessliche gesteigert, gleichzeitig aber die der Moderne spezifische Historizität nicht zur Kenntnis genommen zu haben. Damit ist der Ansatzpunkt bestimmt, an dem eine »Kritische Theorie des Ornaments« anzusetzen hätte. Denn, ist das Ornament als einstmals zwangvoll Objektives nicht einfach das negativ Andere der Utopie, so lässt sich die Moderne kaum mehr auf die Kahlschlagmetapher von der Liquidierung des Ornaments oder die Formel von der Ornamentlosigkeit als Gründungsmythos der Moderne reduzieren. Dies gilt selbst dann, wenn sich für die Protagonisten der Moderne mit der Verdrängung des Ornaments die Hoffnung verband, sich des Gängelbandes der in den historischen Stilen sich hypostasierenden, mythischen und transzendentalen Autoritäten zu entledigen. Mit dem »Haß aufs Ornament« 3 verband sich die Idee der Emanzipation aus der schizophrenen Spaltung der bürgerlichen Kultur: zwischen ihrem Fortschrittsglauben im Vorgriff auf neue Technologien und ihrem dezidierten Rückgriff auf das vorindustrielle Ornamentrepertoire als »Signet für die Qualität des Zeitlos-Gediegenen« 4 einer in ihren Grundlagen unveränderlichen, menschlichen Natur. Wo das Avancierteste seiner Zeit erst »Symbol, dann Ornament, endlich überflüssig« 5 erscheint, wird in Adornos symbolischer Reihe die wechselseitige Verschränkung der kulturellen Entwicklungslogik mit dem Ornament als eine der Grundkonstanten der Moderne sichtbar.
2009
Fälschung der Architekturgeschichte? Aktualität und Zeitgenössischkeit sind Glaubenssätze der Architektur der Moderne. Viele historische Architekturen werden den Anforderungen nach Ressourceneffi zienz und Nachhaltigkeit jedoch besser gerecht als die Schöpfungen einer globalisierten Architekturmoderne. Ohnehin ist die Geschichte der Architektur eine lange Geschichte des Kopierens bewährter Vorbilder-eine Geschichte der "Raubkopie". Diese "longue durée" vollzieht sich auf verschiedenen Ebenen und lebt in regionalen wie in handwerklichen Traditionen fort. Im Vergleich zu diesen Überlieferungen ist der spektakuläre Einzelentwurf als Inbegriff moderner Architekturproduktion eine vergleichsweise junge Erscheinung.
In: I. Gerlach/D. Raue (Hrsg.), Sanktuar und Ritual – Heilige Plätze im archäologischen Befund (Rahden 2013), 91–104., 2013
FORSCHUNGSINSTITUT FÜR VOR-UND FRÜHGESCHICHTE SONDERDRUCK AUS STUDIEN ZUR KUNST FRIEDRICH WILHELM DEICHMANN GEWIDMET herausgegeben in Verbindung mit OTTO FELD UND URS PESCHLOW TEIL 11 MONOGRAPHIEN DES RÖMISCH-GERMANISCHEN ZENTRALMUSEUMS BAND 10 (MAINZ 1986) HANS-GEORG SEVERIN BEISPIELE DER VERWENDUNG SPÄTANTIKER SPOLIEN ÄGYPTISCHE NOTIZEN In der Studie» Die Spolien in der spätantiken Architektur« hat F. W. Deichmann betont herausgestellt, daß das Wiederverwenden von älterem Baumaterial und älteren Werkstücken in Ägypten eine besondere Rolle gespielt hat 1. Dieser Sachverhalt -im Arbeitsbereich der Ägyptologie als eine Standardbedingung bekannt, auf dem Gebiet der spätantiken und fruhbyzantinischen Architektur hingegen nur in Einzelfällen erforscht und im ganzen Ausmaß bei weitem noch nicht überschaut -wird an vielen archäologischen Stätten, jetzt auch in überraschend hohem Grad im Jeremias-Kloster von Saqqara2, fortwährend aufs neue bestätigt gefunden. Aus dem weiten Feld der ägyptischen Gewohnheit und Übung, ältere Materialien in gleicher, ähnlicher oder anderer Funktion wiederzuverwenden, sind hier drei kurze Notizen zusammengestellt. Sie handeln von der Nutzung älterer Bausubstanz in einer Kirchenarchitektur (1.), von einer Schrankenplatte, die dem Ambon einer koptischen Kirche eingefügt ist (2.), und von dem justinianischen Spolienkapitell einer Kairiner Moschee (3.).
in: Musik – Transfer – Kultur. Festschrift für Horst Weber, hrsg. von Stefan Drees, Andreas Jacob und Stefan Orgass, Hildesheim: Olms 2009 (Folkwang Studien 8), S. 459–474
Der Aufsatz beschreibt Bill Fontanas Klangskulputuren im öffentlichen Raum unter den Aspekten von Relokalisierung und Rekontextualisierung, wobei vor allem die Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Klängen sowie auf die Wahrnehmung der gewählten urbanen Örtlichkeiten im Mittelpunkt stehen.
Dieser Beitrag gibt einen kurzen Abriss über Fragen der Erhaltung zweier historischer Stadtlandschaften - Dir'iyya, heute ein Vorort der saudisehen Hauptstadt Riyadh, und al-Balad, historischer Kern der Hafenstadt Dschidda - und über die damit verbundenen Auseinandersetzungen und Diskurse im Königreich Saudi-Arabien. Es geht um die Politik der Authentizität, nicht jedoch um die weiterreichende Frage danach, wie das dadurch konstruierte kulturelle, in diesem Fall urbane Erbe lokal interpretiert und gelebt wird. Auch wenn mit Mekka das sicherlich kontroverseste Thema ausgeblendet wird, zeigt dieser Beitrag nicht nur, dass internationale Diskurse über Welterbe aufgenommen und adaptiert wurden - also eine gewisse Angleichung auf internationaler Ebene stattfand. Er demonstriert anhand zweier kontrastierender Beispiele auch, welche unterschiedlichen Aspekte von Kulturerbe von verschiedenen Akteuren akzentuiert werden und wie die internationale Anerkennung auch im Sinne eines durchaus anti-zentralistischen Lokalpatriotismus in Wert gesetzt werden kann.
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