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Schupperts Staat. Wie beobachtet man den Wandel einer Formidee

2008, Der Staat

Abstract

Der Redeweise vom Wandel von Staatlichkeit ist kaum noch zu entkommen, noch nicht einmal durch die zugegebenermaßen etwas altmodische Methode des Auswanderns in fremde Weltgegenden. Kaum dem Auswanderungsschiff entstiegen, trifft man -wie das Mai-Heft 2007 "Aus Politik und Zeitgeschichte" titelt 1 -auf "Neue Formen der Staatlichkeit" und/oder so genannte Räume begrenzter Staatlichkeit, die besondere Governance-Probleme aufwerfen. 2 Wie selbstverständlich wird -wohin man auch blickt -von der "Wandlungsfähigkeit des Staates" 3 ausgegangen; die von den zahlreichen Wandel-Autoren entworfenen Szenarien sind überaus vielfältig und reichen von der Verabschiedung des Staates bis zu Versuchen seiner "Re-Inthronisierung" 4 . Besonderer Beliebtheit erfreuen sich vielstimmige Abgesänge auf den Staat, 5 die sich mit dem Wortspiel zusammenfassen las-* Zugleich eine Auseinandersetzung mit Stephan Leibfried / Michael Zürn (Hrsg.), (Hrsg.), Politische Steuerung und neue Staatlichkeit, 2003, S. 11 (11): "Ihr Mann ist tot und lässt Sie grüßen (Faust I, Z. 2916). Dem Staat, so scheint's, geht es kaum besser. So wie Mephistopheles die launige Todesnachricht dafür nutzt, um mit der Witwe ein frivoles Gespräch anzubandeln, in dem es schon bald darum geht, was und wer auf den Verblichenen folgen könnte, so gleiten die zeitgemäßen Abgesänge auf den Staat, ,so wie wir ihn einst kannten', zwanglos über in ein munteres Entwerfen und Begriffe prägen: Was wird wohl an seine Stelle treten?"