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2008, Der Staat
Der Redeweise vom Wandel von Staatlichkeit ist kaum noch zu entkommen, noch nicht einmal durch die zugegebenermaßen etwas altmodische Methode des Auswanderns in fremde Weltgegenden. Kaum dem Auswanderungsschiff entstiegen, trifft man -wie das Mai-Heft 2007 "Aus Politik und Zeitgeschichte" titelt 1 -auf "Neue Formen der Staatlichkeit" und/oder so genannte Räume begrenzter Staatlichkeit, die besondere Governance-Probleme aufwerfen. 2 Wie selbstverständlich wird -wohin man auch blickt -von der "Wandlungsfähigkeit des Staates" 3 ausgegangen; die von den zahlreichen Wandel-Autoren entworfenen Szenarien sind überaus vielfältig und reichen von der Verabschiedung des Staates bis zu Versuchen seiner "Re-Inthronisierung" 4 . Besonderer Beliebtheit erfreuen sich vielstimmige Abgesänge auf den Staat, 5 die sich mit dem Wortspiel zusammenfassen las-* Zugleich eine Auseinandersetzung mit Stephan Leibfried / Michael Zürn (Hrsg.), (Hrsg.), Politische Steuerung und neue Staatlichkeit, 2003, S. 11 (11): "Ihr Mann ist tot und lässt Sie grüßen (Faust I, Z. 2916). Dem Staat, so scheint's, geht es kaum besser. So wie Mephistopheles die launige Todesnachricht dafür nutzt, um mit der Witwe ein frivoles Gespräch anzubandeln, in dem es schon bald darum geht, was und wer auf den Verblichenen folgen könnte, so gleiten die zeitgemäßen Abgesänge auf den Staat, ,so wie wir ihn einst kannten', zwanglos über in ein munteres Entwerfen und Begriffe prägen: Was wird wohl an seine Stelle treten?"
1983
Dieser Beitrag mochte anhand der Werke der wichtigsten schweizerischen Staatsdenker des 19. und 20. Jahrhunderts das Werden und den Wandel der schweizerischen Staatsidee kritisch darstellen, im Sinne einer Ex-post-Rekonstruktion gehen wir davon aus, dass die schweizerische Staatsidee wesentlich von den vier politischen Grundwerten Sicherheit, Demokratie, Rechtsstaat und Sozialstaat bestimmt ist. Jeder Grundwert birgt Gefahren in sich, wenn er auf Kosten anderer ubertrieben wird, und bedarf deshalb der Korrektive. Aus dem Ineinandergreifen der Grundwerte, ihrer Gefahren und Korrektive resultiert das magische Vieleck der schweizerischen Staatsidee (siehe S. 18). Die Bunde der alten Eidgenossenschaft wurden vor allem durch die Idee der inneren und ausseren Sicher/zeit zusammengehalten. Die „alte Schweizer Freiheit" bedeutete die Unabhangigkeit des Kollektivs nach aussen. 1798 erfolgte mit dem Einbruch aufklarerischer und naturrechtlicher Ideen der entscheidende Paradigmenwechsel i...
treffen zwei Prozesse aufeinander. Dies ist erstens der seit den neunziger Jahren forciert betriebene Umbau des Staates und seine Anpassung an die neuen Machtkonstellationen, die mit Begriffen, wie neoliberale Offensive, Entstaatlichung, Staatsaufgabenkritik oder Globalisierung beschrieben werden. Dieser Umbau des Staates war verbunden mit ideologischen Erwägungen zur sinkenden Bedeutung des Staates auf der einen und einer starken Betonung bürgerschaftlichen Engagements als Korrektiv und Ergänzung staatlichen Handelns auf der anderen Seite.
2024
Die Beiträge in diesem Band nehmen die Auswirkungen von Kodifizierung, Medienwandel und Diaspora-Konstellationen auf die Fortbildung und Ingebrauchnahme des islamischen Rechts in den Blick und widmen sich damit einem hochaktuellen Thema. Der vorliegende Band bringt die Überzeugung der Herausgeber zum Ausdruck, dass diese komplexen Fragen nur interdisziplinär bewältigt werden können. Er führt daher islamwissenschaftliche, religionswissenschaftliche und sozialwissenschaftliche Perspektiven zusammen. Die Beiträge gehen auf eine Tagung zurück, die am 29.-30-September 2022 unter dem Titel „Scharia im Wandel: Religiöse Autorität im Kontext von Migration und Medialisierung“ in Göttingen stattgefunden hat und von der Thyssen-Stiftung finanziell großzügig unterstützt wurde. Wir erhoffen uns, dass der Band nicht nur einen Beitrag zur interdisziplinären Erforschung des islamischen Rechts leistet, sondern auch darüber hinaus allgemeinere Einsichten zu religiösem Wandel in spätmodernen mediatisierten Einwanderungsgesellschaften bieten kann.
Österreichische Zeitschrift fuer Soziologie, Volume 34 (2009), Number 1, pg. 23.44, DOI 10.1007/s11614-009-0003-x ., 2009
E: The paper compares rebellious behavior and violence described in folk lyrics of Aus- trian poacher songs and the American „Wild West“ outlaw songs. There are significant differences in the degree and in the importance of violence between these particular folk traditions. Thus, these songs help to understand emotional aspects of the state-building process which are widely neglected by merely macro-sociological accounts. In the context of the Civilizing Theory, the pa- per poses the question why in some cases the myth of the rebel-hero is based on violence like in the American outlaw songs. Other cases know the glorification of non-violent rebellious behavior as well like the Austrian poacher songs which regards violence as dishonorable. These results cause some modifications in the theories of the state-building process because emotions may play a more central role to justify or to de-stabilize power and domination. D: Dieser Aufsatz vergleicht Rebellentum und den Stellenwert von Gewalt in österreichischen Wildererliedern und amerikanischen „Wild West“ outlaw songs. Es konnten erhebliche Unterschiede im Ausmaß und in der Bedeutung der beschriebenen Gewalt zwischen den beiden Liedtraditionen festgestellt werden. Derartige Lieder helfen damit, emotionale Aspekte von Staatsformierungsprozessen zu verstehen, die reine makrosoziologische Herangehensweisen vermissen. Gerade für die Zivilisationstheorie drängt sich die Frage auf, warummanchmal, wie im US-amerikanischen Fall, der Heldenmythos bloß auf Gewalt beruht, wohingegen er anderswo, wie bei den österreichischen Wildererliedern, auch auf Gewaltlosigkeit zurückgreift und Gewalt sogar als unehrenhaft ansieht. Die Ergebnisse der Studie regen dazu an, Theorien über Staatsformierungsprozesse zu modifizieren, da Emotionen eine zentrale Rolle für Legitimierung oder Destabilisierung von Herrschaft und Macht spielen. The paper compares rebellious behavior and violence described in folk lyrics of Austrian poacher songs and the American „WildWest“ outlaw songs. There are significant differences in the degree and in the importance of violence between these particular folk traditions. Thus, these songs help to understand emotional aspects of the state-building process which are widely neglected by merely macro-sociological accounts. In the context of the Civilizing Theory, the paper poses the question why in some cases themyth of the rebel-hero is based on violence like in the American outlaw songs. Other cases know the glorification of non-violent rebellious behavior as well like the Austrian poacher songs which regards violence as dishonorable. These results cause some modifications in the theories of the state-building process because emotions may play a more central role to justify or to de-stabilize power and domination.
PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, 1990
Im folgenden Beitrag wird die Geschichte der SED als Abfolge unterschiedlicher Generationenbiindnisse dargestellt. Dabei zeigt sich, daß sich die SED nur zu einem geringen Teil aus der Arbeiterklasse selbst rekrutiert und zum größeren Teil aus aufgestiegenen Mitgliedern, die ihre Prägung nicht zuletzt im Nationalsozialismus e1fuhren.
2010
Die Entwicklung des Verständnisses von globaler Ordnung ist eng mit der Etablierung dessen verbunden, was in den Internationalen Beziehungen gemeinhin als „Westfälisches Staatensystem“ bezeichnet wird. Der Abschluss der Westfälischen Friedensverträge im Jahr 1648, die den Beginn einer auf rechtlicher Gleichheit und Selbstbestimmung basierenden internationalen Ordnung in Europa markieren sollen, wird dabei häufig auch als ein zentraler Meilenstein in der Entstehung der spezifischen politischen Praxis „Außenpolitik“ verstanden. Deren konstitutives Merkmal wird insbesondere im Konzept der „Souveränität“ verortet, eine befähigende Eigenschaft politischer Akteure, frei von Fremdeinfluss in einem größeren Kontext unter Herstellung von Innen-/Außen-Grenzen handeln zu können. Somit ist dieser Begriff einer der Grundprämissen, die in der Vorstellung eines „internationalen Systems“ zum Ausdruck kommt, in dem „souveräne“ Akteure in Beziehungen zu anderen „souveränen“ Akteuren treten – also „Au...
2020
Ausgehend von einer praxistheoretischen Bestimmung dessen, was Akteure tun, wenn sie vergleichen, entwickelt das Working Paper eine Heuristik, mit der die (temporäre) Verstetigung von Vergleichspraktiken beschrieben und unterschiedliche Modi des Vergleichens typologisch gefasst werden können. Es zielt darauf, den Vollzug des Vergleichens, seine Performanz, Dynamik und Stabilisierung sowie sein Zusammenspiel mit anderen Praktiken analysierbar zu machen. Das Potential der Heuristik wird mit Beispielen aus der Forschung zu Vergleichspraktiken in der Rechtsprechung in europäisch-indischen Kulturkontaktzonen in der Frühen Neuzeit, zu rassifizierenden Vergleichspraktiken in der Karibik und zu den Praktiken des Streitkräftevergleichs illustriert. Abschließend werden offene Fragen benannt.
Form: Perspektiven einer literaturwissenschaftlichen Theorie, ed. Torsten Hahn/Nicolas Pethes (Bielefeld: Transcript, 2020), 41–60, 2020
Aletta Diefenbach, Philipp Knopp, Piotr Kocyba & Sebastian Sommer (Hg.): Rechte Proteste erforschen: Erfahrungen und Reflexionen aus der qualitativen und quantitativen Forschung, 2021
Zeitschrift für Technikphilosophie, 2023
Most of the programmes which we can put into the machine will result in its doing something that we cannot make sense of at all, or which we regard as completely random behaviour"(Turing 1950, S. 459) "Es ist paradox, dass in dem Augenblick, in dem wir vom autonomen zu einem digital vernetzten Subjekt mutieren, wir jene Eigenschaften und Fähigkeiten des modernen Subjekts auf die Roboter projizieren und diese als Quasi-Subjekte auffassen." (Capurro 2017, S. 122)
Studia Germanica Gedanensia
Der Beitrag befasst sich mit kategorialen Relationen zwischen Subjekt-/Objektkontrolle und overten bzw. coverten Modalitätssignalen. Untersucht werden speziell komplexe Satzgebilde mit den Verba dicendi sagen und fragen in der Matrix und finiten bzw. infiniten (elidierten) Einbettungen, deren Prädikate auf das Subjekt oder aber auf das Objekt der Matrix referieren. Es wird gezeigt, dass der Wechsel von Subjekt- zu Objektkontrolle und umgekehrt direkt davon abhängig ist, ob modale Signale fehlen oder vorhanden sind. Die overte bouletische bzw. volitive (also kontrollierende) Modalität ändert die Kontrollverhältnisse nicht, während die overte deontische Modalität sie neutralisiert und kontextabhängig macht, und die coverte deontische Modalität sie genau umkehrt. Im letzten Fall geht der Kontrollwechsel mit Elidierungsoperation in der eingebetteten Proposition einher, die zu einer Infinitivergänzung wird. Die Schlüsselrolle spielt hierbei eine direkte Affinität der Anhebungssemantik de...
Demokratie. Eine gefährdete Lebensform, Frankfurt/Main, S. 9-23, 2019
ISBN 978-3-593-44279-2 E-Book (PDF) ISBN 978-3-593-44280-8 E-Book (EPUB) Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikrover lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich.
Nachtkritik, 25.10.2017, 2017
Themen des Textes: Schulfach Theater | Festival "Schultheater der Länder" | Ästhetische Formen: Postdramatik und Performance | Chor | Publikum: Feedback-Kultur und Empowerment | Gelungene Inklusion | Klischees Kinder-und Jugendtheaters vs. vielfältige Spielformen | Choreographie | Theatermethodik: Zuhören statt Prägen 25. Oktober 2017. Theater hat als Schulfach in den letzten Jahren ungeahnt Karriere gemacht. Noch vor kurzem boten viele Schulen kaum mehr als die obligatorische Exkursion zur nächsten Klassiker-Inszenierung, aber es blieb Zufall, ob jemand eine AG gründete oder Theater als Wahlfach anbot. Heute haben Schulen die pädagogischen Möglichkeiten des Faches neu entdeckt. Laut einem Beschluss der Kultusministerkonferenz soll Theater flächendeckend als Abiturprüfungsfach eingeführt werden.
2018
Das Denken der 'neuen' Form setzt sich bei Cassirer aus der rationalen und der sinnlichen Erkenntnis zusammen. Den Formbegriff der rationalen Erkenntnis gewinnt er mithilfe der Philosophie, den der sinnlichen Erkenntnis aus der Kunst. Ist für ersteren vor allem Leibniz wichtig geworden, beruft er sich bei letzterem explizit auf Goethe. Im Folgenden werde ich versuchen, beide Erkenntnisweisen nachzuvollziehen, um die These herzuleiten, dass Cassirer keine Hierarchisierung zwischen Begriff und Bild vornimmt
Datenschutz und Datensicherheit - DuD, 2009
ABSTRACT Zusammenfassung Fünf Jahre nach der Warnung des Datenschutzbeauftragten legt das britische Oberhaus seinen lange erwarteten Bericht zur verfassungsrechtlichen Problematik der Überwachung vor. Wie sehr hat sich seine Warnung bewahrheitet?
WSI-Mitteilungen, 2009
Der deutsche Sozialstaat ist seit einigen Jahren Gegenstand umfassender Reformbestrebungen. Dabei zeichnet sich ein Wandel im Verständnis von Sozialpolitik ab: Sozialpolitik wird zunehmend als eine gesellschaftliche Investition angesehen. Ein neues sozialpolitisches Arrangement ist allerdings erst dann sozial nachhaltig, wenn es von den Bürgern akzeptiert wird. Daher wird untersucht, wie die Menschen die sozialpolitischen Veränderungen der letzten Jahre bewerten. Besonderes Augenmerk liegt auf der Frage, wie die anwachsende Bedeutung von Eigenverantwortung und die stärkere Akzentuierung investiver Sozialpolitikbereiche wie auch der aktivierenden Arbeitsmarktpolitik beurteilt werden. Einführung sogenannter Aktivierungsmaßnahmen.
PRAKTIKEN DES VERGLEICHENS. WORKING PAPER DES SFB 1288, 2020
Ausgehend von einer praxistheoretischen Bestimmung dessen, was Akteure tun, wenn sie vergleichen, entwickelt das Working Paper eine Heuristik, mit der die (temporäre) Verstetigung von Vergleichspraktiken beschrieben und unterschiedliche Modi des Vergleichens typologisch gefasst werden können. Es zielt darauf, den Vollzug des Vergleichens, seine Performanz, Dynamik und Stabilisierung sowie sein Zusammenspiel mit anderen Praktiken analysierbar zu machen. Das Potential der Heuristik wird mit Beispielen aus der Forschung zu Vergleichspraktiken in der Rechtsprechung in europäisch-indischen Kulturkontaktzonen in der Frühen Neuzeit, zu rassifizierenden Vergleichspraktiken in der Karibik und zu den Praktiken des Streitkräftevergleichs illustriert. Abschließend werden offene Fragen benannt. Starting from a practice-theoretical definition of what actors do when they compare, the working paper develops a heuristic that allows to describe the (temporary) stabilization of comparative practices and to distinguish different modes of comparing. It aims at providing a framework of analysis that highlights the performance of comparative practices, their dynamics as well as stabilisation and their interplay with other practices. The heuristic is illustrated with examples from research on comparative practices in the jurisdiction of European-Indian cultural contact zones in the early modern era, racist comparative practices in the Caribbean and practices of comparing military forces. The conclusion identifies open questions.
Zeitschrift für Vergleichende Politikwissenschaft, 2014
enthält zusätzliches Material, welches für autorisierte Benützer zugänglich ist. Eine frühere Version dieses Artikels wurde auf der Jahrestagung 2013 der DVPW-Sektion Methoden in Konstanz vorgestellt. Wir danken den Teilnehmern der Tagung sowie zwei anonymen Gutachtern der ZfVP für wertvolle Hinweise. Unser besonderer Dank gilt unserem großen Team studentischer Hilfskräfte in Konstanz und Mannheim, ohne die die jahrelange Erhebung, Aufbereitung und Kodierung derart umfangreicher Primärdaten nicht möglich gewesen wäre. Die Forschung zu diesem Beitrag wurde oder wird gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Projekt SI 1470/2 1), dem Zukunftskolleg der Universität Konstanz und dem Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES) an der Universität Mannheim.
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