2020, Beiträge zur Archäologie in der Oberpfalz und in Regensburg 13
Vor etwa 30 Jahren wurden von Simon Gradl auf seinen Kartoffelfeldern um die Furth-mühle nahe Schwarzach bei Nabburg (Lkr. Schwandorf) am Nordhang des Weinberges im Bereich einer bronzezeitlichen Siedlung zwei aus Dioritgeröllen gefertigte Werkzeu-ge gefunden (Abb. 1). Der Ortsheimatpfleger Heinrich Schwarz, dem an dieser Stelle ausdrücklich gedankt sei, zeigte die Funde dem Autor während einer Tagung in Theu-ern im Jahr 2018, verbunden mit der konkreten Frage, ob es sich um Werkzeuge aus eines vorgeschichtlichen Erzbergbau handeln könnte. Beide Werkzeuge weisen Ähn-lichkeiten mit Funden aus diesem Bereich auf, jedoch ist die Antwort auf die gestellte Frage letztendlich nicht derart einfach, wie es auf den ersten Blick vielleicht scheint. Zwei Funde und ihre besondere Problematik Steingezähe sind mit eigenen Problematiken in der Montanarchäologie behaftet, ange-fangen vom Erkennen bis hin zur Dokumentation 1. Daneben ist vor allem auch immer zu hinterfragen, ob tatsächlich ein Bergbaukontext gegeben ist, insbesondere bei Alt-funden mit lückenhaften oder fehlenden Informationen zu Fundumständen und Kon-text. Für die Einordnung der beiden Objekte von Furthmühle sind neben dem sied-lungsarchäologischen Kontext daher Lagerstätten im unmittelbaren Umfeld sowie auch weitere Funde von Geröllschlägeln in Bayern zu betrachten. Beschreibung und zeitliche Einordnung der Funde Bei den beiden Geröllgeräten von Furthmühle handelt es sich um einen beilartigen und einen länglichen, spindelförmigen Rillenschlägel. Ersterer (Abb. 2) ist 9,5 cm lang, 6,5-7 cm hoch und 518 g schwer. Es hat eine markante, eingepickte und nicht komplett umlaufende Rille an der großen Schlagfläche. Diese weist glatte Stellen und Schlagspu-ren auf. An der stumpfen schneidenartig ausgebildeten Seite sind Absplitterungen und Schlagspuren. Eine Seite des Werkzeuges weist einen glatt geschliffenen Bereich auf. Der längliche, spindelförmige Rillenschlägel ist ca. 30,7 cm lang, hat einen Durchmes-ser von 5,7 cm und wiegt 1201 g. Er ist mit zwei eingepickten, parallelen Rillen versehen (Abb. 3). Die Spitze ist stark abgenutzt. Das dickere Ende zeigt eine große Absplitte-rung, durch die das Gerät für den ursprünglichen Verwendungszweck vermutlich un-brauchbar wurde. Sonst sind keine weiteren Spuren größerer mechanischer Beanspru-chungen erkennbar. Für die beiden Funde kann als Datierungsvorschlag die Bronzezeit angegeben wer-den, was auch durch das archäologische Umfeld gestützt wird, das eine höhere Dichte an Fundplätzen dieser Zeitstellung aufweist. In Furthmühle ist ein Bodendenkmal als mesolithische Freilandstation, Siedlung der Bronzezeit ausgewiesen (D-3-6539-0005).