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communicazione diffusa: Zur Vermittlung kollektiver Autorschaft

In diesem Essay beziehe ich mich auf Forschungsergebnisse meines Dissertationsprojekts, das ich unter dem Titel "Formen der Zusammenarbeit in Projekten der darstellenden und der bildenden Kunst" am Institut für Kulturwissenschaften der Akademie der bildenden Künste (Wien) realisiere. In meiner Studie werden Projekte des Tanz- und Performancebereichs untersucht, welche das eigentliche Stück im Vollzugsmoment auf der Bühne in den Hintergrund rückten und stattdessen den Prozess der künstlerischen Zusammenarbeit fokussierten. Demnach bildet das Experiment mit künstlerischen Verfahren und Methoden zur Diffusion und Kollektivierung von Autor*innenschaften ein gemeinsames Charakteristikum der Projekte. Es wurden folglich Arbeitsschemen ermöglicht, wie sie im Zuge eines traditionellen Inszenierungsprozesses undenkbar wären, basiert dieser doch auf einer leitenden Choreograf*in, die Bewegungsmuster, Rhythmus und Raumstrukturen an die Tänzer*innen weitergibt. Hier möchte ich nun die Frage erörtern, auf welche Weise die daraus resultierenden multiplen Autor*innenschaften von Diskursen der Institutionen und Medien des Theaterbereichs reflektiert wurden. Das dabei zu Tage tretende Netzwerk aus humanen und nonhumanen technologischen und diskursiven Strängen wird dabei mit Bezug auf Positionen wie etwa Erich Hörl, Bruno Latour, Jean-Luc Nancy und Antoinette Rouvroy diskutiert.