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In diesem Essay beziehe ich mich auf Forschungsergebnisse meines Dissertationsprojekts, das ich unter dem Titel "Formen der Zusammenarbeit in Projekten der darstellenden und der bildenden Kunst" am Institut für Kulturwissenschaften der Akademie der bildenden Künste (Wien) realisiere. In meiner Studie werden Projekte des Tanz- und Performancebereichs untersucht, welche das eigentliche Stück im Vollzugsmoment auf der Bühne in den Hintergrund rückten und stattdessen den Prozess der künstlerischen Zusammenarbeit fokussierten. Demnach bildet das Experiment mit künstlerischen Verfahren und Methoden zur Diffusion und Kollektivierung von Autor*innenschaften ein gemeinsames Charakteristikum der Projekte. Es wurden folglich Arbeitsschemen ermöglicht, wie sie im Zuge eines traditionellen Inszenierungsprozesses undenkbar wären, basiert dieser doch auf einer leitenden Choreograf*in, die Bewegungsmuster, Rhythmus und Raumstrukturen an die Tänzer*innen weitergibt. Hier möchte ich nun die Frage erörtern, auf welche Weise die daraus resultierenden multiplen Autor*innenschaften von Diskursen der Institutionen und Medien des Theaterbereichs reflektiert wurden. Das dabei zu Tage tretende Netzwerk aus humanen und nonhumanen technologischen und diskursiven Strängen wird dabei mit Bezug auf Positionen wie etwa Erich Hörl, Bruno Latour, Jean-Luc Nancy und Antoinette Rouvroy diskutiert.
Kollektive(s) Schreiben, 2021
»Verzweigen, Kopieren, Verschmelzen. Mediale Praktiken kollektiver Autorschaft«. In: Kollektive(s) Schreiben. Hrsg. von Daniel Ehrmann und Thomas Traupmann. Paderborn, Leiden: Wilhelm Fink Verlag, S. 50–72
Auch wenn sich seit Jack Stillingers Studie Multiple Authorship and the Myth of Solitary Genius (1991) die Wahrnehmung gemeinschaftlicher Literaturproduktion verändert und ihre Erforschung seither vor allem in der anglo-amerikanischen Literaturwissenschaft ihren Platz gefunden hat, fristen Phänomene kollektiver Autorschaft in der deutschen bzw. europäischen Wissenschaft weiterhin ein Nischendasein. Dies liegt weniger daran, dass Goethe und Schiller (Xenien), Der Roman der XII oder die Autor/innen des Gästehauses (u. a. P. Bichsel, H. Fichte, N. Born) marginale Figuren und Gegenstände der Literaturgeschichte wären. Grund hierfür scheint vielmehr ein nur unzureichend ausgeprägtes Bewusstsein für andere Formen des Schreibens, die vom dominierenden Paradigma individueller Autorschaft abweichen (Woodmansee 1994). Bislang sind weder die historische Entwicklung von Gemeinschaftsprojekten in ihren literarischen Formen und schreibtechnischen Produktionsprozessen noch ihr internationaler Kontext systematisch umfassend untersucht worden. Auch hinsichtlich der Terminologie besteht kaum Klarheit: Welchen epistemischen Wert lediglich vage definierte Zuschreibungen wie ›kollaborativ‹ oder ›kollektiv‹, ›multiple authorship‹, ›joint writing‹, ›literary coupling‹ oder ›double talk‹ haben, ist daher fragwürdig. In der deutschsprachigen Auseinandersetzung mit gemeinschaftlich produzierten Texten ist bislang vorrangig und unterschiedslos von kollektiver Autorschaft gesprochen worden, u.a. von Albrecht, Deiters, Estermann, Gamper, Hoffmann/Langer und Matuschek, die sich zwar durchaus der Verschiedenheit ihrer Gegenstände (›Volksgeist‹, Fabrik, Kollektivroman, digitale Literatur etc.) bewusst waren, sich dennoch nicht um terminologische Trennschärfe bemüht haben. An die Ausgangsfrage, wie sich das »gemeinschaftliche Arbeiten« in Bezug auf die Literaturproduktion als ›kollektive Autorschaft‹ theoretisch fassen lässt, muss daher weiterführend gefragt werden, welche Formen der Vergemeinschaftung und der Produktion es gibt. Gerade hier scheint ein großer Differenzierungsbedarf zu bestehen -denn weder gleicht jeder Kollektivroman dem anderen, noch stellen die »myriad forms of collaboration« (Bacharach/Tollefsen) eine unüberschaubare Menge dar, innerhalb derer es nicht eine näher zu bestimmende Anzahl typologischer Muster gäbe.
2017
Socialityand authorship seem to be competing concepts, as the boundaries of the areas of artand economydescribed by Bourdieu as competitors seem to be blurred to the extentt hata uthors increasingly assume the task of marketing themselves.This includes the use of new communication channels such as blogs, homepages and social media. This article will showhow authors reacttothese offers and will reflectonthe consequences regarding the concept of authorship. ,Sozial' + ,Autor' scheinen miteinander konkurrierende Begriffe zu sein, denn nichtE mpathie, Anpassung und Kommunikationsfähigkeit bestimmen den Habitus des Autors im Feldder ,reinen' Literatur,sondernGenie, Autonomie und das "großeschöne NEIN […] des kleinen dicken Manns ADORNO". 1 Doch die Grenzen der vonBourdieu als Konkurrenten beschriebenen Bereiche der Kunst und der Ökonomie scheinen in dem Maßezuv erschwimmen, als Autoren zunehmend die Aufgabed er Ve rmarktung selbst übernehmen. Dazu gehört die Nutzung vonneuen Kommunikationswegen wieBlogs, Homepages, Facebook, Tw itter,Y ouTube. Dieser Beitrag möchte anhand exemplarischer Beispiele zeigen, wieA utorinnen und Autoren aufd iese Angebote reagieren und welche Konsequenzen sich daraus in Bezug aufdie Autorrolle und das Ve rhältnis zwischen Autor und Leser ableiten lassen. Überdas Thema der Selbstinszenierung vonAutoren ist in den letzten Jahren einiges an wissenschaftlichen Publikationen erschienen-zunennen sind hier vor allem die umfangreiche Monografie vonCarolin John-Wenndorf 2 sowieeine Reihe vonS ammelbänden 3 .D as Interesse am Thema ist fraglos auch aufd ie unübersehbare Präsenz der Autorinnen und Autoren im Internet zurückzu
Das Thema der Kommunikation hat immer schon im Zentrum der Formulierung der Diskursethik gestanden. Dies ist ein Postulat, dessen Selbstverständlichkeit uns, wie ich meine, von der ermüdenden Beweisführung dispensiert. Wir wissen alle, dass die gesamte Diskursethik in sprachlicher Interaktion und sprachlichem Ausdruck gründet, in einem derartigen Mass, dass sie ruhig als Diskussions-Argumentations-, ja Kommunikationsethik angesehen werden kann, wie Apel und Habermas das schon oft getan haben. Der Ausgangspunkt der Apelschen Erfindung ist tatsächlich das Postulat, demzufolge das Apriori, von dem nach Kant sowohl die Möglichkeit der Erkenntnis als auch die Universalität der Wissenschaft abhängig war, nicht eine Tiefenstruktur der Vernunft ist, sondern die Sprache selbst. Diese funktioniert, da sie ihrerseits auf ein Apriori gegründet ist, das die unbegrenzte Kommunikationsgemeinschaft darstellt. Das Faktum der Kommunikation erscheint von vornherein in der Apelschen Entdeckung mit der Feststellung, dass niemand die Sprache benutzen kann, wenn er nicht idealiter die Regeln dieser Sprache selbst angesichts einer Gemeinschaft miteinander kommunizierender Menschen einhält. Die Diskursethik leitet sich gerade aus dieser Instanz der diskursiven Regulation ab. Andererseits lässt sich nicht bestreiten, dass die Kommunikationssituationen, welche die Formulierung der Diskursethik inspirieren und in denen diese scheinbar am dichtesten und fruchtbarsten zur Anwendung kommt, von denjenigen argumentativen Interaktionen, in denen die Sprecher sich im Alltag engagieren,und vor allem von den diskursiven Debatten, mit denen sie argumentativ ihre praktischen Konflikte lösen oder ihre normativen Ansprüche geltend machen, vertreten werden. Die Kommunikation wird so nach dem Modell der direkten, öffentlichen und in Versammlungen organisieren Debatte gedacht. In diesem Modell würden die Menschen sich gegenüber und gleichzeitig vor einem Rednerpult sitzen, auf dem sich die Gesprächspartner nacheinander zu Wort melden. Dieses Modell hat den in die Augen springenden Vorteil, dass in ihm einige der scheinbar unaufgebbaren Eigenschaften öffentlicher Diskussion präsent und gewährleistet sind: die Zugänglichkeit der Diskussionen, die
2002
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Paragrana, 2015
Meine Absicht ist es, eine besondere Seite der phänomenologischen Konstitution im Bereich der Intersubjektivität zu untersuchen: Es geht um die erste Stufe dieser Konstitution, die Husserl im Rahmen seiner Studien in einigen Texten über die Intersubjektivität als „Phänomenologie der Mitteilungsgemeinschaft“ bezeichnet. Diese erweist sich als Grundform jeder Gemeinschaft und setzt die phänomenologischen Prozesse der Einfühlung voraus. Ich möchte die konstitutive Rolle der Einfühlung analysieren, um den Übergang von der vorsozialen zur sozialen Subjektivität und die damit verbundene Paradoxie zu beleuchten. Ausgehend von der anthropologischen Frage, die meiner Deutung nach der Theorie der Intersubjektivität zugrundeliegt, werde ich zeigen, wie Husserl sowohl den Menschen (d. h. die anthropologische Dimension des Lebens) als auch das Subjekt (d. h. die erkenntnistheoretische Dimension des Lebens) philosophisch begreift. Dabei kann man auch die mögliche Eignung der phänomenologischen Me...
Die im Beitrag Wandelresistenz erarbeitete Sichtweise auf Spitäler, das interaktionale Organisieren, unterliegt Bedingungen, die heutzutage zunehmend erodieren. Statt an dieser Beobachtung zu verweilen, nimmt dieser Beitrag die Frage auf, wie der notwendig werdende Perspektivenwechsel prinzipiell bearbeitet werden kann. Der Perspektivenwechsel besteht darin, zukünftig nicht nur ökonomisch die Frage nach Effizienz zu stellen oder sich medizinisch-pflegerisch auf die Einhaltung und Entwicklung der professionellen Standards zu konzentrieren. Zukünftig kommt der Blick auf die Organisation als solche hinzu. Diese Wiederentdeckung fokussiert auf das Organisieren von Kommunikation. Über die Strukturierung von Kommunikation lässt sich die Grundlage dafür schaffen, die vielfältigen Themen ökonomischer Effizienz, organisationaler Strukturierung, professionaler Standards und relationaler Identifikation der Beteiligten produktiv zu verknüpfen. Auf diese Weise können Krankenhäuser die Hera...
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~Vibes – The IASPM D-A-CH Series, 2022
EuroPhilosophie Éditions eBooks, 2017
Verlag Karl Alber eBooks, 2007
Zenodo (CERN European Organization for Nuclear Research), 2021
Handbuch Künstliche Intelligenz und die Künste, 2023
Musil-Forum (2009/2010), 2011
Bürger. Macht. Staat?, 2012
System Erde. GFZ-Journal , 2021