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Bad Homburg Conference 2020: Europa. USA. Geteilte Zukunft?

2020

Abstract

Die Frage nach der Zukunft der transatlantischen Beziehungen steht im Zentrum der vierten Bad Homburg Conference. Über Jahrzehnte verbanden intensive politische Beziehungen und gemeinsame Werte die USA und Europa, die auch in geopolitisch unruhigen Zeiten Stabilität und Sicherheit garantierten. Doch dieses enge Verhältnis, das durch die Mitwirkung der USA an der Gestaltung der modernen europäischen Demokratien fest verwurzelt schien, ist in eine Krise geraten. Die außen-, sicherheits- und handelspolitischen Kehrtwenden der USA in den letzten Jahren lösen auf politischer Ebene zunehmend Irritationen aus. Gleichzeitig müssen wir beobachten, wie die demokratische Kultur und gemeinsame politische Werte in den USA durch soziale und politische Polarisierung erodieren – eine Entwicklung, die sich auch in europäischen Staaten abzeichnet. Diese Belastungen der transatlantischen Beziehung wiegen umso schwerer, da sich die geopolitische Machtbalance zwischen den USA, China und Russland verschiebt. Besonders Europa muss sich daher der Aufgabe stellen, nach der Zukunft der transatlantischen Beziehungen und Bündnisse zu fragen. Können wir uns weiterhin darauf verlassen, dass die USA auf der Seite Europas stehen? Gehen die Interessen und Werte womöglich so weit auseinander, dass beide unterschiedliche Wege gehen werden? Was würde eine Trennung für Europa bedeuten? Ein Ziel der Konferenz ist dabei, nach politischen und kulturellen Initiativen zu fragen, die eine Wiederbelebung der transatlantischen Beziehungen möglich machen könnten.