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2020
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Die Frage nach der Zukunft der transatlantischen Beziehungen steht im Zentrum der vierten Bad Homburg Conference. Über Jahrzehnte verbanden intensive politische Beziehungen und gemeinsame Werte die USA und Europa, die auch in geopolitisch unruhigen Zeiten Stabilität und Sicherheit garantierten. Doch dieses enge Verhältnis, das durch die Mitwirkung der USA an der Gestaltung der modernen europäischen Demokratien fest verwurzelt schien, ist in eine Krise geraten. Die außen-, sicherheits- und handelspolitischen Kehrtwenden der USA in den letzten Jahren lösen auf politischer Ebene zunehmend Irritationen aus. Gleichzeitig müssen wir beobachten, wie die demokratische Kultur und gemeinsame politische Werte in den USA durch soziale und politische Polarisierung erodieren – eine Entwicklung, die sich auch in europäischen Staaten abzeichnet. Diese Belastungen der transatlantischen Beziehung wiegen umso schwerer, da sich die geopolitische Machtbalance zwischen den USA, China und Russland verschiebt. Besonders Europa muss sich daher der Aufgabe stellen, nach der Zukunft der transatlantischen Beziehungen und Bündnisse zu fragen. Können wir uns weiterhin darauf verlassen, dass die USA auf der Seite Europas stehen? Gehen die Interessen und Werte womöglich so weit auseinander, dass beide unterschiedliche Wege gehen werden? Was würde eine Trennung für Europa bedeuten? Ein Ziel der Konferenz ist dabei, nach politischen und kulturellen Initiativen zu fragen, die eine Wiederbelebung der transatlantischen Beziehungen möglich machen könnten.
2003
French-German Relations, which since decades have been the pillar of European integration, are now in a state of confusion. The 1989 continental geopolitical upheaval constrained the two countries to redefine the “raison d’être” of the French-German duet and its mission in Europe. The new challenges that have appeared since the 9/11 attacks against New York and Washington are also raising the issue of the geopolitical dimension of an enlarged Europe and of its role on the international stage. In recent years, France and Germany have not succeeded to propose a precise design for the great Europe to come, while Eastern enlargement, planned since 1997, is strongly calling for a reform of the Union. In this respect, the European Union needs strong and sustainable concepts in order to ensure its action capacity after the adhesion of 10 new members (or more). Five essential areas are concerned: the reform of the institutions (1); the financing of an enlarged Europe (2); the co-ordination ...
Jakob Tanner/Angelika Linke: Amerika als „gigantischer Bildschirm Europas“. Einleitung zu: Ds.: Attraktion und Abwehr. Die Amerikanisierung der Alltagskultur in Europa, Köln/Weimar (Böhlau) 2006, S. 1-33., 2006
JAIZOB TANNER & ANGELIIZA LINIZE Einleitung Amerika als "gigantischer Bildschirm Europas" :NIit Amerika ist ein Problem verbunden-jedenfalls in und für Europa. Zwischen Alter und Neuer Welt lassen sich viele Entsprechungen und Wechselwirkungen feststellen. Dies führte nicht zu einer von Spannungen und I<.onflikten freien Beziehung. Ganz im Gegenteil lagen auf dem europäischen I<.ontinent Faszinationsanwandlungen und Bedrohungsgefühle nahe beieinander, während Amerika zwischen der Bewund"erung von ,Old Europe' und einer kulturellen Selbstzentrierung schwankte. Diese ambivalente Haltung weist eine lange Geschichte auf. Attraktion-und Abwehr durchmischten sich seit der AufKlärung des 18. Jahrhunderts, als sich die 13 I<.olonien vom britischen ,Mutterland' loslösten und nach einem kurzen I<.rieg die Upabhängigkeit proklamierten, auf vielfältige Weise. Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert, als in den Vereinigten Staaten von Amerika im Zeichen des Frontier-Mythos "ein Jahrhundert der Erfindung und des technologischen Enthusiasmus" (Thomas P. Hughes) 1 anbrach, verlief dieser I<'ulturtransfer in einem asymmetrischen Raum, in dem ein ausgeprägtes Machtgefälle herrschte. Der geopolitische Abstieg des ,alten Europa', der durch die beiden Weltkriege der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beschleunigt wurde, verlief gegenläufig zum rasanten Aufstieg Amerikas, das seine Dynamik aus der Substitution menschlicher Arbeit• durch verwiss~nschaftlichte Technik, durch produktive, maschinengestützte Herstellungssysteme bezog. Diese Entwicklung, die in den USA zu einer enormen Ballung wirtschaftlicher Macht und-als Gegenreaktion-'-zur Entstehung des progressive movement der 1890er Jahre führte, wurde in Europa schon vor dem Ersten Weltkrieg aufmerksam und mit Unbehagen verfolgt; aufgrund des wirtschaftlichen Wachstums-und Ptoduktivitätsschubes geriet der alte I<.ontinent, und mit ihm auch England, als die "Werkstatt der Welt" des 19. Jahrhunderts alsbald ins Hintertreffen. In dieser Situation wirkte die Neue Welt in der Alten nicht nur als wirtschaftliches Leitbild, sondern als ein Generator von Emotionen, der sein Drehmoment aus der Tatsache bezog, dass das Wort ,Amerika' als Chiffre fungierte (und fungiert), die in vielen Diskussionskontexten und Debatten immer wieder neu gewendet wurde. Im Reden über Amerika verständigten sich die Na-HUGHES (2004). 2 N OLAN (1994:9). 3 NOLAN (1994:7). tionen Europas über ihren inneren Zustand und über ihren \VJeg in die Zukunft. Die Historikerin Mary Nolan schreibt in ihrer Studie «Visions of modernity», die das «American business and the modernization of Germany» in der Zwischenkriegszeit analysiert: «America, Americanism, and Fordism provided not only a model to emulate or modify, but a vivid, colorful, and controversial language in which to debate modernity.»2 Die Autorin stellt dann zur sozial verfahrenen Situation, die in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg herrschte, fest: «By discussing their own economic problems in terms of a successful society that was both geographically distant and culturally distinct, Germans were able to introduce greater freedom into the debate even as they multiplied its complexities.»3 Dieser Befund unterstützt die These, dass in Europa von Amerika sprechen vor allem heisst, genuin europäische Probleme zu analysieren. ,Amerika' ist dabei-linguistisch betrachtet-zunächst nichts anderes als ein (Eigen-)Name, der auf einen geographischen Ort ausserhalb von Europa verweist. In europäischen Selbstbeschreibungen und-reflexionen steht ,Amerika' jedoch für weit mehr als für einen fernen I<ontinent jenseits des Atlantiks. Das Wort steht für ein I<ulturmodell, eine Lebensweise, eine Zukunftsvision. Dies erklärt auch die grosse Selbstverständlichkeit, mit der Süd-und Mittelamerika aus diesem projektiven Zusammenhang ausgeblendet und ausschliesslich auf die Vereinigten Staaten von Amerika fokussiert wird. Es war dieses Land, das Europa einen Spiegel vorhielt, in dem dieses sich seines würdigen Alters und seiner dringendsten Probleme gewahr werden konnte. In den europäischen Industrieländern, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in krisenhaften Umbruchprozessen begriffen waren, stellte diese Problemdefinition allerdings einen konfliktreichen Prozess dar. Es ist deshalb nicht erstaunlich, dass der Signifikant ,Amerika', der" in diesen Definitionskämpfen eine Rolle spielte, weder in seiner Darstellungsfunktion noch mit Blick auf seine Emotions-und Appelldimension stabil war. Die etablierten semantischen Traditionen wurden vielmehr in veränderten Wertungszusammenhängen immer wieder herausgefordert. Dies war auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts nicht anders. Während die einen das Siebenbuchstabenwort, das etymologisch auf Amerigo Vespucci zurückgeht, für die Bezeichnung eines Idealzustandes-des imaginierten american dreamverwenden, benutzen es andere für die Evozierung eines Schreckbildes-des big stick, den man zum Teufel wünscht, eine~egung, wie sie sich etwa in der weltbekannten Wendung Yankee go home verdichtet. Die im 20. Jahrhundert dominierende I<onstellation, dieses Nebeneinander von Attraktion und Abwehr, war zu Beginn des 19. Jahrhunderts bereits ausgebildet. Damalige I<ommentatoren europäischer Zustände sahen in den Verei-Während jener Jahre [...] wurde man sich darüber klar, dass Amerika kein anderes Land war, kein neuer Anfang der Geschichte, sondern nur ein gigantisches Theater, in dem mit grösserer Offenheit als anderswo das Drama aller aufgeführt wurde. [...] Die amerikani-3 Einleitung. Amerika als "gigantischer Bildschirm Europas"
2007
Am 21. und 22. Juni 2007 trafen sich die Staats- und Regierungschefs der 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Das Ergebnis des 35-stündigen Verhandlungsprozesses bewertet Werner Weidenfeld, Centrum für angewandte Politikforschung, Universität München, durchaus positiv. Seiner Meinung nach wurde mehr erreicht als viele erwartet hatten. Europa habe es noch einmal geschafft, nicht in den Abgrund des Scheitern zu stürzen, in den es während des Gipfels mehrfach habe blicken müssen. Im Vergleich zum geltenden Vertrag von Nizza sei die demokratische Legitimation und Handlungsfähigkeit erheblich gestärkt sowie weltpolitisches Handeln ermöglicht worden. Dafür habe die deutsche Ratspräsidentschaft eine feste Grundlage geschaffen. Wolfgang Wessels und Verena Schäfer, Universität zu Köln, sehen die Ergebnisse skeptischer. In dem Textentwurf für den Reformvertrag werde ein »doppeltes Dilemma« der Mitgliedstaaten deutlich, das von Beginn an den Ausbau des EU-Systems geprägt habe. Als »Ebene...
2019
Vom "Amerikanischen" zum "Europäischen Traum"? Bericht über die internationale Tagung in Gießen vom 31. Oktober bis 2. November 2018 Der American Dream, der Traum, es im Land der angeblich unbegrenzten Möglichkeiten "vom Te llerwäscher zum Millionär" zu schaffen, ist weltweit in den Köpfen der Menschen verankert und zählt wahrscheinlich immer noch zu den wohl wirkmächtigsten, medial befeuerten kollektiven Bildern unserer Zeit. Migrationsbewegungen, v. a. aus Lateinamerika, sind von diesem Mythos inspiriert, wie sich gerade in der letzten Zeit täglich in den Medien beobachten ließ. Doch nicht nur die USA sind Ziel für Migration. Es ist die "Alte Welt" Europa, genauer die Europäische Union, die in den letzten Jahren nicht nur Menschen aus Afrika und Asien, sondern auch aus Lateinamerika, v.a. aus Argentinien, Brasilien und dem Andenraum anzieht, letztere jedoch weitaus weniger im medialen europäischen Fokus stehen. Gerade die Verschärfung der Einwanderungspolitik der USA seit dem 11. September 2001, wirtschaftliche Krisen in Lateinamerika und gleichzeitig ein starkes wirtschaftliches Wachstum in Europa in den 2000er Jah-"El sueño europeo", o: ¿del sueño americano al europeo? Europa como destino anhelado de migración en los productos culturales y mediales latinoamericanos (2001-2015) Plakat zur Veranstaltung.© Lisa Strobehn ren scheinen Gründe für die Änderung des Migrationszieles und eine im Vergleich zum Ende des 20. Jahrhunderts signifikant höhere Migra-brought to you by CORE View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk
Europa und die Welt 2020. Entwicklungen und Tendenzen, 2011
Wie wird die Europäische Union 2020 aussehen? Welche Rolle wird sie international spielen? Welche Handlungsoptionen bieten sich ihr angesichts globaler Herausforderungen? Das 21. Jahrhundert hat unruhig begonnen: Anschläge des 11. September, Interventionen in Afghanistan und im Irak, Reform der europäischen Verträge, Finanz-, Wirtschafts- und Eurokrise. Wie kann sich die EU in einem Umfeld, auf das sie zunächst vor allem kurzfristig reagieren muss, langfristig positionieren? Aufbauend auf 19 Einzelexpertisen deutscher und französischer Autoren wird aufgezeigt, welche Entwicklungsperspektiven sich der Europäischen Union bis 2020 bieten. In vier Szenarien werden Gefahren aber auch Chancen der kommenden Jahre veranschaulicht. Die Autoren stellen insgesamt fest, dass die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten trotz aller externen Herausforderungen und internen Anfechtungen durchaus geeignete Möglichkeiten besitzen, ein akzeptierter und bedeutender Akteur mit globaler Ausstrahlung zu sein. Grundlegend wird hierfür eine zunehmende Kohärenz europäischen Handelns nach innen und außen sein, wobei deutlich wird: Welche Zukunft Europa haben wird, hängt maßgeblich von Europa selbst ab. Der Band entstand im Rahmen eines seitens der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der französischen Agence nationale de la recherche (ANR) geförderten Projekts. Das Werk ist Teil der Reihe Schriften des Zentrum für Europäische Integrationsforschung (ZEI), Band 74.
Wirtschaftsdienst, 2007
2005
Wie sieht die Zukunft Europas aus? Nach der Ablehnung des Europäischen Verfassungsvertrages bei den Referenden in Frankreich und den Niederlanden und den gescheiterten Finanzverhandlungen befindet sich die Europäische Union in einer Krise. Welchen Ausweg gibt es für Europa? Eberhard Sinner* * Eberhard Sinner ist Bayerischer Staatsminister für Europaangelegenheiten und regionale Beziehungen.
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Das gelobte Land dieser Zukunft, 2021
WSI-Mitteilungen, 2016
Studienheft „Krise der EU“ von BdWi, RLS, GEW, Freier Zusammenschluss von StudentInnenschaften (fzs), Österreichische Hochschüler_innenschaft (ÖH), 2017
Information Wissenschaft und Praxis, 2017
Wirtschaftsdienst
Tagesanzeiger, 15. Dezember 2017, 2017