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1992, Protokolle zur Bibel
Receptions of Paul in Early Christianity, 2018
The article deals with Paul's opponents. As Philippians shows, there is a broad spectrum of phenomena: rivals and opponents whom the apostle does not consider threatening, external gentile opponents, and, finally, opponents who in Paul's view are destroying the congregation. With regard to the latter, the historical question of a united front, that is, of an orchestrated anti-Pauline mission, is discussed. In regard to the adversaries in Second Corinthi-ans, there is much to suggest that Paul's use of the stereotype of blaming the sophists restricts the ability of scholars to reconstruct those opponents historically. Der Artikel behandelt die Gegner von Paulus. Wie der Philipperbrief zeigt, gibt es ein brei-tes Spektrum an Phänomenen: Rivalen und Konkurrenten, die der Apostel nicht für be-drohlich hält, äussere pagane Gegner, schliesslich Gegner, die für ihn die Gemeinde zerstö-ren. Im Blick auf die letztgenannten wird die Frage einer einheitlichen Front, also einer orchestrierten Gegen-Mission, diskutiert. Bei den Gegnern im 2. Korintherbrief muss man damit rechnen, dass bestimmte Stereotype der antiken Sophistenschelte das historische Bild verdunkeln.
In Gal 1:10, Rom 1:1, and Phil 1:1 Paul refers to himself as δοῦλος Χριστοῦ (Ἰησοῦ). This self-designation is open to interpretation. What is the function of this claim of roles, which is slightly varied syntagmatically in the three passages mentioned, i.e., tends to be linguistically flexible on Paul's part and thus adapted to the context in each case? The present contribution is intended to expand the interpretive framework with an aspect that has been rather neglected in previous Pauline research, when it invokes the interpretive context of Roman law. For it is Roman law that is of particular interest for the self-definition as a slave. In Roman legal discourse, which finds universal application through the ius gentium as the 'law of all men' (Gaius 1.1), i.e. also application to non-Romans or the peregrinus, the scope of action for slaves in relation to their 'masters' is also conceptually determined by taking into account the 'human characteristic of the slave'. Within the interpretive framework of ancient Roman law, therefore, those lines of meaning in Pauline self-fashioning as δοῦλος Χριστοῦ Ἰησοῦ that reveal self-designation in subordination to Christ as enabling ambition, zeal, honour, and success are particularly revealing. These aspects include (1) the Pauline description of status and the legitimation and exposition of his (2) relationship to the "Lord", the description of (3) his areas of work and responsibilities, and his (4) socioeconomic living conditions and lifestyle. Thus, against the background of ancient Roman law, which primarily focused on its pragmatisation rather than problematising the socio-historical reality of slaves or the moral-philosophical attitude toward slavery, certain aspects of Paul's understanding of himself and his apostolate can be more sharply defined.
2006
• Von der dynamis Gottes ist im Neuen Testament nicht nur bei Wunderheilungen die Rede, sondern auch im Zusammenhang mit Leid und Ohnmachtserfahrungen. Sabine Bieberstein nimmt die Person des Paulus in den Blick,derseine Gotteserfahrungen trotz bleibender Krankheit und Leid mit diesem Wort beschreibt. • Was passiert, wenn eine Krankheit nicht geheilt werden kann? Wenn die Schmerzen chronisch werden, wenn eine Lähmung bleibt, wenn der Krebs zum Tod führt? Für viele Menschen sind solche Erfahrungen die Realität, wenn es um Krankheit und Heilung geht. Wie lässt sich angesichts dieser Wirklichkeit von Wundern sprechen-oder auch nur vom Glauben, der angeblich Berge versetzt? Wahrscheinlich war auch das Leben des Paulus von einer solchen Erfahrung geprägt. Das zumindest legen einige Stellen in seinen Briefen nahe, aus denen Ausleger und Exegetinnen schon seit der frühen Kirche geschlossen haben, dass er unter einer wohl sehr schmerzhaften und vermutlich chronischen oder periodisch wiederkehrenden Krankheit gelitten haben muss, von der er nicht geheilt werden konnte.
Published in: Das Böse: Jahrbuch für biblische Theologie 2011 (eds. Martin Ebner et al; Neukirchen-Vluyn: Neukirchener Verlag, 2012), 85–114.
This article explores the notion of evil manifest in the early Hellenistic (3rd century BCE) pseudepigraphic Book of the Watchers (1 Enoch 1–36). The book’s core narrative is related to Genesis 6:1–4 and portrays a group of angels that, with devastating consequences, left heaven in order to choose human female mates and have children with them. Scholars usually associate the writing with an influential new conception of how evil entered the world and how its dynamics affect human life and the entire world’s future. This contribution not only focuses on the book’s conceptual peculiarities, but also on their rhetorical effects, which points to the writing’s pivotal character. Despite several innovative traits, the Book of the Watchers remains strongly tied to the Judaean literary traditions established in Persian and early Hellenistic periods. In turn, it is clear that some of its narrative and conceptual innovations were extrapolated in later texts, which could even invert their meaning or rhetorical function.
2015
Der Brief an die Galater spiegelt den Kampf des Apostels Paulus um die von ihm ge gründeten Gemeinden, die im Begriff stehen, die Beschneidung einzuführen (5,2f), sich dem Gesetz zu unterstellen (4,2 t)1 und einen »Stoicheia«-Dienst zu beginnen, der durch die genaue Beobachtung eines kultischen Festkalenders gekennzeichnet ist (4,9f; vgl. 4,3).2 Dies alles scheint für die Galater durchaus mit dem Christusglauben vereinbar (vgl. 5,2ff). Für Paulus hingegen ist es die Abkehr zu einem »anderen Evangelium«, das in Wahrheit kein Evangelium ist (1,60; er erkennt in dem, was die Galater zu tun begin nen, den Versuch einer Rechtfertigung durch das Gesetz (5,4b; vgl. 2,15-21), der zur Trennung von Christus und zum Verlust der Gnade führt (5,4ac). Er sieht die Galater in einer tödlichen Gefahr; er geht davon aus, daß sie sich der Botschaft seiner Konkurrenten weit geöffnet haben (vgl. 1,6-9; 4,9.17.21; 5,4; 6,120; er muß auch damit rechnen, daß ihr Vertrauen zu ihm als ihrem durch Jesus Christus und Gott den Vater berufenen Apo stel (1,1) erschüttert worden ist.3 In 4,20 gesteht er seine Ratlosigkeit. Dies ist zwar ein 1 Das bestreitet P.-G. Klumkics, Zwischen Pneuma und Nomos. Neuorientierung in den galatischen Gemein den: WuD 19 (1987) 109-135: 1151. 120 ff) gegen die gängige Forschungsmeinung; er sieht in 4,21 nur die pl Wertung des Verhaltens der Galater, die zwar auf Beschneidung und Stoicheia-Dienst gesetzt, dies aber-an ders als die Gegner des Apostels-nicht mit dem Gesetzesdienst verbunden hätten. So wichtig die Unterschei dungen zwischen der Überzeugung der Gemeinden, der Position der Gegner und der theologischen Wertung des Apostels in methodischer und hermeneutischer Hinsicht ist: es fragt sich doch, ob die Übernahme der Beschnei dung bei Erwachsenen ohne eine wie immer geartete Form von Gesetzesobservanz vorstellbar ist. Freilich ist eigens zu untersuchen, wie sie ausgesehe i hat; s. u. Darüber hinaus muß beachtet werden, daß die Galater of fenkundig stark von den Predigern des »anderen Evangeliums« (1,6) beeindruckt sind und Pl deshalb den Kampf um die galatischen Gemeinden nicht zuletzt in Form einer Auseinandersetzung mit seinen Opponenten führt. 2 Zur genaueren Erläuterung s.u Abschn.2a.-Gegen die überwiegende Zahl der Forscher, die sich auf das
Zeitschrift für Ägyptische Sprache und …, 2008
Early Christianity, 2010
Monika Schmitz-Emans, Kai Lars Fischer, Christoph Benjamin Schulz (Hg.): Alphabet, Lexikographik und Enzyklopädistik. Historische Konzepte und literarisch-künstlerische Verfahren, 2012
Ein Künstler, der einen Ordnungsentwurf in die Welt setzt, der Dinge ordnet, die ihm ordnenswert erscheinen, sei es, dass er ihr Konterfei auf eine Fläche setzt, sei es, dass er sie beschriftet, ein solcher Künstler rechnet, von Ausnahmen abgesehen, nicht damit, dass sein Entwurf realisiert wird wie der Plan einer Sparkasse oder ein Parteiprogramm. Sein Entwurf ist kristallin, selbstbezüglich und als Erdachtes in seinem Erdachtsein optimiert. So wie er ist, soll er als ästhetische Umsetzung eines als Denkgebilde oder -bewegung verstandenen Meta-Entwurfs verfügbar bleiben. Für ästhetische Umsetzungen gibt es Sammlungen, Museen, öffentliche Orte, nicht zuletzt Bücher und Bibliotheken. Ein Künstler, der mit vergänglichen Materialien rechnet, kann versuchen, sie zu überlisten oder den Vergänglichkeitswert seiner oder aller Kunst auszustellen. Das Kaleidoskop, mit der raschen Vergänglichkeit seiner Bilder und dem Rausch des Neuen, den es damit erzeugt, ist eine Art Kunstgenerator. Wäre dein Bild, so scheint es zu sagen, so gleichgültig wie das von mir erzeugte Augenblicksbild, so würdest auch du nicht zögern, es im nächsten Augenblick zu zerstören. Auf Dauer nähert sich jedes Kunstwerk dem kaleidoskopischen an: es wird gleichgültig, weil es vergeht. Die Trauer um die verlorenen Schätze der Kunst ist unecht. Sie gilt entgangenen Genüssen, von denen man nicht weiß, ob man ihrer fähig wäre. Der Rest ist Archäologie.
Jahrbuch für Biblische Theologie / JBTh 38, 2023
The essay deals with the very influential monograph by Albert Schweitzer, "The Mysticism of Paul the Apostle" (E.T. 1931). At the turn of the century, 'mysticism' was a popular topic in German-speaking culture and in Pauline exegesis. Thanks to Schweitzer, the topic remained on the agenda in the following decades, shaped by the critical attitude of dialectical theology toward mysticism. Since the 1970s, Schweitzer's monograph has played an important role wherever scholars have rediscovered Paul's theology of 'participation'. The essay formulates, in critical engagement with Schweitzer, criteria for determining 'mysticism' in early Christianity and examines the evidence in Paul, both theologically and from the perspective of the history of religions. Finally, Schweitzer's ethics of "reverence for life" is appreciated as a legacy for the 21 st century.
in: Rossmanith, Nadja/Kaeßmayer,Sandra/Wagnsonner,Christian (Hg.): Sprachen heiliger Schriften und ihre Auslegung. Beiträge zur Veranstaltung „Sprachen heiliger Schriften und ihre Auslegung. Krieg und Gewalt - Recht und Frieden in Judentum, Christentum und Islam“ am 30. Mai 2012 an der Landesverteidigungsakademie in Wien, Wien 2015, 35–48
Zu den markantesten Eigenheiten des neutestamentlichen Kanons gehört die Pluralität der Evangelien. Die biographische Gestalt des Evangeliums von Jesus Christus wird nicht in einer, sondern in vier Versionen geboten. Und tatsächlich handelt es sich eben darum: um Versionen einer Lebensbeschreibung, die nicht nur in nebensächlichen Punkten voneinander abweichen. Diese Pluralität -und besonders wohl die negativ, nämlich als "Widersprüche" gewerteten Abweichungen -hat im Verlauf der Christentumsgeschichte verschiedenste Projekte einer Vereinheitlichung provoziert. Bereits um das Jahr 170 entwirft Tatian eine erste "Evangelienharmonie". Diese Schrift löst aber die vielen Evangelien der ersten Jahrhunderte nicht ab. Und auch der für die Kanonbildung wichtige Versuch des "Ketzers" Marcion, nur eine bereinigte Fassung des Lukas-Evangeliums für verbindlich zu erklären, bleibt ohne Erfolg. Offensichtlich ging man davon aus, dass die plurale Überlieferung der Evangelien die theologische Einheit des Evangeliums nicht gefährde. Oder, stärker, dass es durch diese Pluralität allererst zur Geltung gebracht werde.
in: H. Birkhan (Hrsg.), Kelten-Einfälle an der Donau. Akten des Vierten Symposiums Deutschsprachiger Keltologinnen und Keltologen: Philologische – Historische – Archäologische Evidenzen. Linz, Nordico-Museum, 18.–21. Juli 2005, Wien 2007, 347–360
2021
Abstract: The article analyzes the seamen’s conversion in Jon 1:5–16 and the Nin- ivites’ conversion in Jon 3:5–19 and compares them with each other. The author concludes that two different models of attribution to ancient Judaism are pre- sented in the context of this prophetic didactic narrative. They are presented in the context of multiple applications of scriptural traditions (especially Joel and Jer; as well as the formula of grace Ex 34:6 f.). In the background is the debate about the attribution options for »proselytes« (Jon 1) and »sympathizers« of Hel- lenistic Judaism (Jon 3). Zusammenfassung: Der Beitrag analysiert die Konversion der Seeleute in Jon 1,5–16 und die Umkehr der Niniviten in Jon 3,5–19 und vergleicht sie miteinander. Hensel kommt zu dem Ergebnis, dass zwei unterschiedliche Modelle der Zuord- nung zum antiken Judentum im Rahmen dieser prophetischen Lehrerzählung vorgestellt und im Kontext vielfältiger Applikationen von Schrifttraditionen (ins- besondere Joel und Jer; sowie der Gnadenformel Ex 34,6 f.) verhandelt werden. Im Hintergrund steht die Debatte um die Zuordnungsoptionen für »Proselyten« (Jon 1) und »Sympathisanten« des hellenistischen Judentums (Jon 3). Preview. Vollständiger Artikel in: Hensel, Benedikt, Gottesfürchtige Seeleute (Jon 1,5–16) und bußfertige Feinde (Jon 3,5–10). Zwei unterschiedliche Modelle des »Heil für die Völker« im Jonabuch, ZAW 133/2 (2021), 188-207.
2015
An die Adresse der Korinther richtet Paulus die Mahnung (1 Kor 11,1): »Werdet meine Nachahmer, so wie ich Christi (Nachahmer bin).« Im Deutschen klingt diese wörtliche Übersetzung hart1; die deutschen Übersetzer formulieren die Mahnung des Paulus deshalb meist anders. So etwa die Einheitsübersetzung: »Nehmt mich zum Vorbild, wie ich Christus zum Vorbild nehme.« An dieser Übersetzung ist an sich nichts auszusetzen. Was nachgeahmt werden soll, ist nachahmenswert; und ei nen Menschen, dessen Verhalten zur Nachahmung empfohlen wird, pflegen wir als ,Vorbild’ zu bezeichnen. Eine exegetische Studie zum Thema »Nachfolgen und Nachahmen«2 trägt den Untertitel »Studien über das Verhältnis der neutestamentlichen Jüngerschaft zur urchristlichen Vorbildethik«. Die Nachfolge, so wird in dieser
In diesem Beitrag möchten wir den Blick auf Kapitel 12 des Römerbriefes richten. Obwohl Röm 12 eine Schlüsselstelle im Römerbrief darstellt, bleibt dieses Kapitel in der Rezeptionsgeschichte neben der viel diskutierten universalen Unterwerfungsaufforderung in Röm 13, 1-7 eher unbeachtet. Dieses Nebeneinander wählen wir als Analysegegenstand, weil hier die paulinische Vision inklusiver und egalitärer Gemeinschaft unvermittelt auf einen hegemonialen Unterwerfungstext trifft, der aus feministisch-postkolonialer oder befreiungstheologischer Perspektive zu der Frage geführt hat, ob es ethisch und politisch vertretbar ist, Paulus überhaupt noch zu lesen. 1 In Röm 12 verwendet Paulus eine Metapher von der christlichen Gemeinschaft als inklusivem Körper, eine Vorstellung von der etwa feministische Exegetinnen wir Mary Daly vor dem Hintergrund von »nicht mehr männlich und weiblich« (Gal 3,28) als »egalitärer Option« fasziniert waren. Daly und viele andere verstehen diese Vorstellung eines inklusiven Gemeinschaftskörpers »in Christus« angesichts von Texten wie Röm 13,1ff. oder 1Kor 11,2-16; 14,34f. jedoch als die ontologisierende Unterordnung unter ein »exklusiv männliches Symbol«. 2 Weil auch das römische Imperium die Körpermetapher für die Pax-Romana-Propaganda verwendete, möchten wir vorschlagen, die Körpermetapher des Paulus in Röm 12 aus postkolonialer und kritischer Geschlechterforschungsperspektive neu zu lesen. Auch postkoloniale Exegetinnen und Exegeten, die Paulus vor allem als anti-römischen Kritiker und Visionär einer alternativen Gemeinschaftsform verstehen wollen, stehen vor dem Problem solcher Unterwerfungstexte wie Röm 13,1ff. In den bisherigen postkolonialen Lesarten sieht bspw. Elisabeth Schüssler Fiorenza aber nichts als den aussichtslosen Versuch, Paulus und Röm 13,1ff. zu retten oder zu rehabilitieren, was zur 1
Ein essayistischer Abriss über das Geschlechterkonstrukt im Film "Antichrist" (2009). Im Zentrum steht der Vergleich der von Lars von Trier gezeichneten Frauenfigur mit dem von Marquis de Sade dargestellten Frauenbild.
Recht und Gesetz. Festschrift für Ulrich Seibert, 2019
How can God be origin of good and evil in Jewish thought? This article looks at the relationship of good and bad inclination within humankind and tries to scetch a Jewish answer to the problem of theodicy: why God permits the existence of evil.
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