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2018, Kerstin Kazzazi / Karin Luttermann / Sabine Wahl / Thomas A. Fritz (Hrsg.) Worte über Wörter. Festschrift zu Ehren von Elke Ronneberger-Sibold. Tübingen: Stauffenburg.
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Dt. Seele (germ. *saiwalō) ist keine Ableitung von germ. *saiwaz/saiwiz 'See', sondern geht auf die Bezeichnung einer urgermanischen Leichendämonin *saiwa-walō 'wütende Wiedergängerin' zurück. Die semantische Entwicklung von Seele geht damit parallel zu der von Geist (< germ. *gaista- 'Schreckgespenst')
International Journal of Diachronic Linguistics and Linguistic Reconstruction, 2008
All scholars agree that homeric ψῡχή is the soul of the departed, the 'free-sou'. Nevertheless there is an irresistable belief that ψῡχή etymologically means 'breath-soul'. But this is not the case. ψυχω does not mean 'breathe', and ψῡχή does not mean 'breath-soul' either. Rather, ψυχω means 'blow, cool' (as vedic -psu-means 'blow'); the most probable solution for the original meaning of ψῡχή is 'cooling down, being cold'. A de-tailed morphological analysis shows that ψυχω, ψῡχή can be explained as inner greek developments, basing on an indo-european secondary root *psu-. ψῡχή is likely to have been originally a designation of the corpse, then a metonymic (and tabuistic) designation of the departing soul.
Cultural Contacts and Cultural Identity. Proceedings from the Munich Interdisciplinary Conference for Doctoral Students, October 9th-11th, 2013, 2015
‘Soul’ is something personal, but nevertheless highly dependent on cultural and religious settings and prone to cultural and linguistic borrowing. The article tries to solve this paradox by pointing out that there is a fundamental paradox in the structure of the human mind. This paradox is the basis on which myth, religion and cultural life build their well-known variety of conceptions of Self and Afterlife between body, mind, natural phenomena and supernatural entities. The article outlines the method for exploring the semantic domain of ‘soul words, delineates a biological-psychological theory of ‘consciousness' according to A. Damasio and gives an illustration on the basis of Latin spiritus and anima and their counterparts in the early Germanic languages.
Osterreichische Musikzeitschrift, 1987
O du mein herzliebes Wien Alles ist hin Die Rede ist vom Espressivo, einer verhältnismäßig späten Erscheinung in der abendländischen Kunstmusik. An ihm soll sich zeigen, inwiefern und auf welche Weise die Musik zur Seelensprache hat ausgebildet werden können, von seinem Verlust ist die Musik als Seelensprache unmittelbar betroffen. * Vortrag, gehalten am 22. 9. 1983 im Institut Frangais de Vienne im Rahmen eines von Dietmar Kamper und Christoph Wulf veranstalteten interdisziplinären Kolloquiums unter dem Titel "Die erloschene Seele". Einige hier nur berührte Fragen sind unterdessen weiter entwickelt worden in einem Beitrag zum Schumann-Symposium Düsseldorf 1985 "Tempo und Charakter in der Musik Schumanns" (Druck der Referate in Vorbereitung). 292
Philosophie und Psychotherapie, hg. von Nicola Gianinazzi und Peter Schulthess, 2020
Die Sonderstellung der Psychotherapiewissenschaft als selbstständiger Disziplin im Spannungsfeld zwischen nomothetischem und idiografischem Wissenschaftsverständnis wird plausibel gemacht. Dazu werden zunächst das herkömmliche mechanistische Wissenschaftsverständnis und seine Berechtigung skizziert, das, fussend auf systematischer Beobachtung und Experiment, vornehmlich durch die Kausalbeziehung von Ursache und Wirkung charakterisiert ist und geprägt wird durch das Streben nach Realismus, Objektivismus, Naturalismus und Universalismus. Demgegenüber legt das idiografische Wissenschaftsverständnis den Fokus auf den Einzelfall und seine Besonderheit, fragt aber gleichzeitig auch nach der Möglichkeit der Verallgemeinerbarkeit. Es ist charakterisiert durch Relativismus, Subjektivismus/Transaktionalismus, Konstruktivismus, aber auch Perspektivismus, der, obgleich eine vermittelnde Position beziehend, im wissenschaftlichen Diskurs nur eine untergeordnete Rolle spielt. Neben der Wirkursache...
2020
Wissen (¤pist®mh) ist bei Platon das Ziel, das das gesamte Unternehmen der Philosophie verfolgt. 1 Es unterscheidet sich von anderen Erkenntnisformen wie der sinnlichen Wahrnehmung (aàsyhsiw) 2 oder dem bloßen Meinen (dñja) 3 durch den Grad seiner Gewißheit und die Wahrheit seines Gegenstandes: Man kann nur etwas wissen, was wirklich ist (im Gegensatz zum Scheinenden oder Werdenden), und man weiß es nur dann, wenn man von der Wahrheit des Gewußten unabänderlich überzeugt ist und für diese Überzeugung eine rationale Begründung geben kann (lñgon didñnai). 4 Das höchste, einheitliche und absolute Wissen ist das Wissen vom Sein; 5 was keinerlei seinsmäßige Bestimmungen hat, das ist keinem Wissen und keinem rationalen Begründen zugänglich. 6 * Der hier vorgelegte Beitrag ist die überarbeitete und erweiterte Fassung eines Vortrags, den ich unter dem Titel "Plotin über Denken, Sprechen und Wissenschaft" im Januar 1998 an der Universität Jena und im Juni 1998 während der 3. Aquilonia in Halle (Saale) gehalten habe. Ich danke meinen Zuhörerinnen und Zuhörern bei beiden Gelegenheiten für wertvolle Diskussionsbeiträge und Anregungen. 1 Dies gilt auch mit Berücksichtigung des berühmten platonischen Telos, der "größtmöglichen Angleichung an Gott" (õmoÛvsiw yeÒ katOE tò dunatñn: Tht. 176b): Diese Angleichung besteht ja in dem Erwerb von Tugend (Žret®), die wiederum gut sokratisch in Weisheit und Erkenntnis besteht (gnÇsiw, sofÛa Tht. 176c). sofÛa und ¤pist®mh bezeichnen nach Platon dasselbe (Tht. 145e). Näher über den Wissensbegriff
Journal für Psychologie, 2021
In den 1920er und 1930er Jahren hat sich Karl Bühler ausführlich mit einer Axiomatik der Psychologie und der Sprachtheorie auseinandergesetzt, aber auch implizit mit Fragen nach dem Menschen. Ein Überblick über die Quellen Bühlers – nicht nur wissenschaftliche Artikel oder Bücher von Zeitgenossen, sondern auch der Briefwechsel mit Kollegen aus den unterschiedlichsten Disziplinen – bezeugt sein großes Interesse an weit auseinanderliegenden Wissenschaftsgebieten. Auch Vertreter der Anfang des 20. Jahrhunderts aufkommenden philosophischen Anthropologie, wie die Zeitgenossen Max Scheler, Hans Driesch oder Helmuth Plessner und viele andere »Anthropologen«, die in Handbüchern der philosophischen Anthropologie angeführt werden (wie Aristoteles oder Husserl), werden von Bühler diskutiert. Umgekehrt nehmen zeitgenössische Autoren ihrerseits Gedanken von Bühler in ihren Werken auf. Auf diese Beziehungen soll vor dem Hintergrund einer Rekonstruktion der philosophisch-anthropologischen Grundged...
Diese Untersuchung ist dem Bild der Seele im christlichen Abendland, von der Steinzeit bis in die heutige Zeit, gewidmet. Ausgangspunkt sind Darstellungen der bildenden Kunst sowie Texte aus Poesie und Prosa. Durch einen begleitenden Text in die jeweilige Zeit eingebettet, werden Aussagen der Kunstwerke zum Sprechen gebracht. Die Seele wird seit der frühesten Zeit als das Ewige und Grenzenlose im Menschen gesehen. Dieser Lebenshauch entzieht sich an sich der materiellen Darstellung. Trotzdem haben sich Menschen Bilder von ihrer Seele gemacht. So wie auch Gott dargestellt wird, obwohl nie jemand Gott selber gesehen hat. Die Ikonographie der Psyche ist so flüchtig wie die Seele selbst und nicht durch alle Zeiten gleich festgelegt. Dies macht die Suche nach den entsprechenden Bildern schwierig und reizvoll zugleich. In der Frühzeit ging man von mehreren Seelen im Menschen aus. Im Vordergrund der bildlichen Darstellungen und Schilderungen stand die Exkursions- oder Freiseele, die vor allem als Vogel gesehen wurde. Zur Zeit der Griechen rückte die Einheitsseele in den Vordergrund, die üblicherweise als kleiner geflügelter Mensch dargestellt wurde. Im christlichen Mittelalter entstand daraus eine kleine menschliche Gestalt. Die Zeit der Renaissance belebte ältere Vorstellungen wieder, darunter die der Seele als Schmetterling. Das Seelenbild ist immer vor dem Hintergrund der Weltentstehungserklärungen zu sehen. Insofern führen die Seelenbilder jeweils vom Mikrokosmos Psyche zum Makrokosmos Universum. Im Laufe der Neuzeit fehlte es nicht an Versuchen, die Seele weniger als Teil des göttlichen Schöpfungsplans denn als Organ anzusehen. Noch breiter wird die Palette im Verlaufe der neuesten Zeit. Die Auseinandersetzung mit den Kräften der Seele führte im 20. Jahrhundert schliesslich zu einer breiten Vielfalt von Bildern in der Sprache und der bildenden Kunst.
Bios -Cultus -(Im)mortalitas. Zu Religion und Kultur - Von den biologischen Grundlagen bis zu Jenseitsvorstellungen Beiträge der interdisziplinären Kolloquien vom 10.- 11. März 2006 und 24.-25. Juli 2009 in der Ludwig-Maximilians-Universität München, 2012
ψυχή ‚Seele‘ bezeichnet bei Homer noch nicht, wie im klassischen Griechisch, die empfindende, lebendige Seele, sondern die Totenseele. Etymologisch kann ψυχή nicht auf ‚atmen‘ zurückgeführt werden. Das zugrundeliegende Verb ψύχω heißt ‚blasen, kalt machen‘. Das ursprüngliche Benennungsmotiv von ψυχή wird, im Gegensatz zur in Mumm / Richter (2008) vorgeschlagenen innergriechischen Erklärung, besser verständlich, wenn man ψυχή als Lehnbildung aus dem Akkadischen versteht: akkad. zaqīqu, eine Form des Totengeistes, ist eine Ableitung von zâqu / zi‘āqu ‚blasen, wehen‘; ψυχή, abgeleitet von ψύχω ‚blasen, kalt machen‘, wäre dann in seiner vorhomerischen Bedeutung als ‚windartiger Totengeist‘ zu erschließen. Dieses Konzept scheint ursprünglich aus Mesopotamien übernommen; später hat es sich über ‚Schattenseele‘ zur klassischen Seelenauffassung entwickelt, in der die Seele teils das Organ der Empfindung, teils vom Körper abtrennbar ist.
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Evangelische Theologie, 2022
PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, 1991
„Aristoteles’ hylemorphistischer Seelenbegriff“, in: Dagmar Kiesel/ Cleophea Ferrari (eds.): Seele, Vittorio Klostermann: Frankfurt a.M. 2017, 45-82.
Chinesische Medizin / Chinese Medicine, 2013
Edith Steins Herausforderung heutiger Anthropologie. GERL-FALKOVITZ, Hanna-Barbara; LEBECH, Mette. (Hrsg.) , 2017
Zum Teufel mit der „SEELE“, 2017
Bielfeldt et al. (Hrsg.), Neues Licht aus Pompeji, 2022