Academia.edu no longer supports Internet Explorer.
To browse Academia.edu and the wider internet faster and more securely, please take a few seconds to upgrade your browser.
2019, in: Welt-Komposita. Ein Lexikon, hg. v. Thomas Erthel, Robert Stockhammer
…
13 pages
1 file
Etwas am Wort Weltanschauung ist bekenntnishaft, es transportiert einen suggestiven Mehrwert, der nicht leicht zu erfassen ist. Adorno konstatiert in der Philosophischen Terminologie, dass es häufig mit einem Possessivpronomen versehen wird: "meine Weltanschauung". Im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ist die Freiheit nicht nur des religiösen, sondern auch des „weltanschaulichen Bekenntnisses“ verankert (Art. 4 GG); historisch und systematisch betrachtet ist der Begriff zudem in der Nachbarschaft von Wissenschaft und Ideologie anzusiedeln. Jede eingehendere Auseinandersetzung mit diesem Kompositum muss sich mit dem aporetischen Verhältnis von Subjektivität und Geltungsanspruch, Relativismus und verabsolutierender Setzung befassen. Dabei handelt es sich bei dem Wort selbst um eine sehr deutsche Angelegenheit. Wie Angst, Besserwisser und Lebensraum, figuriert das Wort Weltanschauung als Lehnwort in zahlreichen anderen Sprachen; es zählt zu den sogenannten Intraduisibles; das Englische world view ist zu optisch, world concept wiederum zu konzeptuell. Es ist die Geschichte deutschsprachiger Philosophie sowie die politische Geschichte Deutschlands überhaupt, die den Ruhm wie die Infamie des Weltanschauungsbegriffs begründet haben. - - - Aus der Verlagsankündigung des Lexikons: "Weltgeschichte, Halbwelt, Weltanschauung: Es gibt keine Welt ohne Welt-Komposita. Das Lexikon entfaltet diese These in 57 Artikeln im Grenzbereich von Essay und Wortgeschichte. Die Rede von der Welt ist in aller Munde, zumal angesichts der aktuellen Dynamik, die als fortgeschrittene ‚Globalisierung‘ begriffen wird. Besonders in der deutschen Sprache tritt das kleine Wort mit der großen Bedeutung häufig in zusammengesetzten Wörtern auf. Solche Welt-Komposita sind immer auch Verfahren, Welten – die es ja nicht an sich und je schon gibt – zu komponieren, und ihre genauere Analyse ermöglicht Einblicke in die Vielfalt der Kompositionsweisen."
Rose Research on Steiner Education, 2013
Zusammenfassung. Auf der Grundlage einer knappen Rekonstruktion der Grundkategorien von Rudolf Steiners Erkenntniswissenschaft werden die Charakteristika einiger zentraler Weltanschauungen abgeleitet. Dies ermöglicht einerseits Gegenstand-spezifische und/oder Subjekt-angepasste Erkenntniseinstellungen aufzugreifen. Andererseits können dadurch unbewusst abgelehnte oder bevorzugte Erkenntnisperspektiven bemerkt werden und damit auch andere Zugangsweisen zur Gesamtwelt für das Erkenntnisleben ins Auge gefasst werden; oder es kann zumindest zur Kenntnis genommen werden, dass es auch von der eigenen Haltung abweichende Erkenntnisperspektiven gibt. Bei den abgeleiteten und beschriebenen Varianten von Weltanschauungen und den dazugehörigen Übergängen und Mischformen handelt es sich um eine systematische Überschau aller denkmöglichen spezifischen Erscheinungsformen des allgemeinen Erkenntnisgesetzes. Dabei wird hier von den möglichen spezifischen Erfahrungsbereichen (etwa der organismischen Natur oder des physikalischen Kosmos), denen man sich mit dem Okular einer solchen Weltanschauung zuwenden kann, abgesehen. Zum Schluss wird untersucht, ob Anthroposophie selbst einem Bereich der Weltanschauungen zugeordnet werden kann oder nicht.
Heidegger Studies, 1997
Im folgenden veröffentliche ich meinen Aufsatz zum Begriff der "Weltanschauung" wieder, der 1997 in Vol. 13, S. 123-142 der Heidegger Studies erschien.
Beginn der Seiten der Publikation in [ ], Seitenumbruch mit |. Einleitung [5] Der Titel deutet eine Spannung an, welche die abendländische Philosophie durchzieht. Seit ihrem Beginn sind in ihr zwei Anliegen wirksam: ein weltanschauliches und ein wissenschaftliches. Die Frage nach der "christlichen Philosophie" ist für mich ein Spezialfall dieser Spannung. Bei Kant hat sich die Spannung zwischen wissenschaftlichem und weltanschaulichem Anliegen verschärft. Er meinte das Wissen aufheben zu müssen, um für den Glauben Platz zu bekommen. So wurde lange Zeit Kant in Gegensatz zu einer christlichen Philosophie gesehen. So möchte ich im Jahr des zweihundertsten Todestages von Immanuel Kant und des hundertsten Geburtstages und zwanzigsten Todestages Karl Rahners das Verhältnis beider zu dieser Frage zum Anlass eines Beitrages nehmen. Hat doch K. Rahner im Gefolge von J. Maréchal das transzendentalphilosophische Denken Kants aufgenommen und weiter entwickelt. Er hat dadurch einen neuen Zugang zu den klassischen Fragen nach Metaphysik und philosophischer Erkennbarkeit des Daseins Gottes in Hinblick auf eine vernünftige Verantwortbarkeit des christlichen Glaubens eröffnet. Seinen Niederschlag hat dies zunächst in seinem Werk "Hörer des Wortes" 1 gefunden. Dort hat er eine transzendentalphilosophisch begründete Anthropologie entwickelt, die er zugleich als eine christliche Philosophie verstanden hat.
Das Russlandproblem des ukrainischen Kinos, 2022
Wehren sich ukrainische Filmkünstler gegen den Einfluss staatsnaher russischer Kultur, wird ihnen oft Zensur vorgeworfen. Doch auf der Leinwand bestimmte der russische Blick zu lange gewaltsam das Bild der Ukraine, selbst inden Kinos des Westens. Zeit, mit dem kolonialen Fluch zu brechen.
Imagination und Bildlichkeit der Wirtschaft. Zur Geschichte und Aktualität imaginativer Fähigkeiten in der Ökonomie (ed. Walter Ötsch, Silja Graupe), 2020
Der vorliegende Beitrag geht von der Schilderung eines Traumes aus, in deren Zentrum Wilhelm Dilthey Phantasien zu Raffaels Fresko Die Schule von Athen stellt. Dabei werden eine Reihe von Grundzügen der Weltanschauungslehre angesprochen, im Rahmen welcher die Welt als dasjenige Ganze des natürlich und geschichtlich Seienden vorgestellt ist, von dem Menschen konvergierende und divergierende Anschauungen haben. Das Haben einer Weltanschauung wird dabei zur Bedingung der Möglichkeit überhaupt etwas zu wissen. Ralf Lüfter sucht in seinem Beitrag eine Auseinandersetzung mit eben diesen Grundzügen und deutet dabei an, dass dem Haben einer Weltanschauung jedes Mal das Haben einer Weltanschauung vorausgeht. Der Begriff der “Weltanschauung” selbst wird dabei als jene Grenze aufgewiesen, von welcher aus solch Vorausgehendes zwar geahnt zu werden vermag, aber niemals selbst zur Sprache kommt.
Game Studies
Horizont-Ein-Blick in digitale Spielwelten Die Art und Struktur der heute meist dreidimensional ausgestalteten Welten hängt stark von den Spielmechaniken ab: Welche Handlungsoptionen erhält der Spieler? Welche Bewegungsmuster werden ihm ermöglicht? Die meisten Genres oder Spielmechaniken haben als Agens die Erkundung, Aneignung und Eroberung von Raum gemein. Bereits 2001 postuliert Espen Aarseth, dass Computerspiele sich über die Art ihrer räumlichen Darstellungen kategorisieren lassen (2001, S. 317). Die Strukturierung und Rhythmisierung der Spielwelt ist also gleichsam der Spiegel für die Handlungs-und Bewegungsmuster der Spieler und somit der Spielmechanik(en). Dies schreibt auch Christopher Totten, der zu Bauwerken in Spielwelten festhält: "… instead of describing what the building is for, they describe what actions a person inside the building takes" (2009, S. 8). Um eine digitale Spielwelt mit all ihren Regionen, Level, NPCs (Non-Player-Character) und Quests spiel-und navigierbar zu machen, müssen Zeichensysteme und Erfahrungen der physisch realen Alltagswelt adaptiert werden. Ein erfolgreiches Gameplay bedeutet also nicht nur Gefechte gegen NPCs zu gewinnen, sondern auch die Spielwelten und ihre Levelstrukturen navigieren und erfahren sowie die darin platzierten Rätsel lösen zu können.
1. Die Geschichte händelt sich vond zwei männer; Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß. Die Handlung beginnt mit Carl Friedrich Gauß' Reise nach Berlin zur Tagung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte im Jahr 1828, wohin er von Alexander von Humboldt eingeladen wurde. Danach wird das Leben der beiden chronologisch geschildert. Carl Friedrich Gauß wächst auf als Sohn eines Gärtners. In der Schule erkennt Gauß seines Lehrer schon bald seine enorme mathematische Begabung und durch seine guten Leistungen in der Schule bekommt er ein Stipendium vom Herzog von Braunschweig. Gauß verbringt seine Zeit meist allein weil er nicht gut mit andere Menschen kann umgehen. Durch seiner Isolation widmet er sich der Mathematik. Weil Gauß nimmer viel Geld gehabt hätte ist es für ihn notwendig den Beruf des Landvermessers auszuüben. In den folgenden Jahren macht er nicht nur auf dem Gebiet der Mathematik sondern auch in der Astronomie bahnbrechende Entdeckungen und so erlangt er Berühmtheit. Während seine Forschung lernt er seine zükunftige Frau Johanna kennen und er leitet eine Sternwarte, was ihn finanziell absichert. Als seine Frau Johanna stirbt, heiratet Gauß die beste Freundin Johannas; Minna, um seienen Kindern eine Mutter zu geben. Mittlerweile ist Gauß als Landvermesser im Königreich Hannover tätig. Sein Sohn Eugen geht ihm bei der Arbeit zur Hand, aber Gauß findet Eugene in unfähiger Trottel. Nachdem er 20 Jahre land das Königreich Hannover nicht mehr verlassen hatte, folgt er 1828 schließlich widerwillig der Einladung Humboldts nach Berlin und macht sich mit Eugen auf die Reise.
European History Online (EGO), published by the Leibniz Institute of European History (IEG), Mainz, 2013
Die Weltausstellungen des 19. Jahrhunderts stellen das mediale Äquivalent zum World Wide Web der Gegenwart dar. Aufgrund des enormen, alle anderen Medienformen übertreffenden Besucheraufkommens kann ihre historische Wirkmächtigkeit kaum überschätzt werden. Seit der Eröffnung der Londoner "Great Exhibition of the Works of Industry of All Nations" im Mai 1851 wurden große Ausstellungen periodisch in fast allen Metropolen der westlichen Welt abgehalten. Ziel war es, einem internationalen Publikum für einen begrenzten Zeitraum an einem fest umrissenen Ort eine möglichst maßstabsgetreue Miniaturversion der Welt zu präsentieren. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die historische Entwicklung dieses Massen- und Metamediums des 19. Jahrhunderts, skizziert seine wichtigsten Formen, Funktionen und Folgen und diskutiert zuletzt, inwiefern die in Europa abgehaltenen Weltausstellungen seit Beginn des 20. Jahrhunderts sukzessive an Bedeutung verloren haben.
ZUSAMMENFASSUNG. Auf der Grundlage einer knappen Rekonstruktion der Grundkate-gorien von Rudolf Steiners Erkenntniswissenschaft werden die Charakteristika einiger zentraler Weltanschauungen abgeleitet. Dies ermöglicht einerseits Gegenstand-spezifische und/oder Subjekt-angepasste Erkenntniseinstellungen aufzugreifen; anderer-seits können dadurch unbewusst abgelehnte oder bevorzugte Erkenntnisperspektiven bemerkt werden und damit auch andere Zugangsweisen zur Gesamtwelt für sein Er-kenntnisleben ins Auge gefasst werden. Oder es kann zumindest zur Kenntnis genom-men werden, dass es auch von der eigenen Haltung abweichende Erkenntnisperspekti-ven gibt. Bei den abgeleiteten und beschriebenen Varianten des erkennenden Weltan-schauens und den dazugehörigen Übergängen und Mischformen handelt es sich um eine systematische Überschau aller möglichen spezifischen Erscheinungsformen des allge-meinen Erkenntnisgesetzes. Dabei wird hier von den möglichen spezifischen Erfah-rungsbereichen (etwa der organismischen Natur), denen man sich mit dem Okular einer solchen Weltanschauung zuwenden kann, abgesehen. Zum Schluss wird untersucht, ob Anthroposophie selbst dem Bereich der Weltanschauungen zugeordnet werden kann oder nicht. ABSTRACT. Worldviews and Philosophies of Life, Part I: Worldviews as Perspectives within the Knowledge Process. The characteristics of some central worldviews are de-veloped on the basis of a short reconstruction of the main categories of the knowledge process as outlined in the basic epistemological writings of Rudolf Steiner. This allows to take up consciously the adjustments necessary for gaining knowledge concerning the topic in question and/or the specifics of the subject itself. On the other hand, this might reveal subconsciously preferred or rejected perspectives and allows for new paths of knowledge within the whole world; at least, it shows that there might be other perspec-tives on the world than the ones we thought of or we just handled in the first place. The variants that are developed and described here as well as the accompanying metamor-phosed and mixed forms encompass a systematic account of all possible world views, that is, an account of all aspects of the universal law of knowledge. This is independent of the specific subject matter that can be made the topic of a knowledge process (i.e. the world of living beings). Finally, anthroposophy itself will be put on the testbench, in order to find out if it obeys the specifics of some worldview or not.
Loading Preview
Sorry, preview is currently unavailable. You can download the paper by clicking the button above.
Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 2008
Sight Seeing. Die Welt als Attraktion, 2020
Jahresbericht der Archäologischen Bodenforschung Basel-Stadt, 2014