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Martin Gosebruch zu Ehren (1984) 29-36
Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Romanistische Abteilung, 1993
Zweimal nur äußert sich der Spätklassiker Ulpian über die Zulässigkeit von Punisch und Syrisch bei der Stipulation (D. 45,1,1,6), sowie von Punisch und Gallisch (Keltisch) beim Fideikommiß (D. 32,11 pr.). Wörtliche Zitate aus diesen "exotischen" Sprachen bringt Ulpian dabei zwar nicht; für den Sprachforscher gehören beide Texte dennoch zu den seltenen wertvollen Zeugnissen, worin gebildete Römer von der Existenz "barbarischer" Sprachen Kenntnis nehmen 10). Mit der griechischen Sprache hingegen waren die Juristen-wie wohl jeder gebildete Römer-eng vertraut. Utriusque linguae, zweier Sprachen mächtig zu sein, war ein von früher Jugend an verfolgtes römisches Erziehungsziel 1 '). Nach Art und Weise ihres Umgangs mit griechischen Texten verstanden die Juristen diese mühelos. Vier Gruppen von Graeca in Pandectis lassen sich nach Troje unterscheiden 12) : 1. dekorative wörtliche Zitate aus griechischen Klassikern von Homer bis Plutarch; 2. die Verwendung damals gängiger griechischer Redewendungen (ζ. Β. εν πλάτει) oder Hinweise auf entsprechende griechische Parallelbezeichnungen 13) ; 3. etwa 20 Texte mit Fallschilderungen griechischer
Byzantinische Zeitschrift, 2020
The Erlöserkirche at Bad Homburg was built between 1903 and 1908 at the instigation of Kaiser Wilhelm II. It combines a neo-Romanesque exterior with Norman-Sicilian mosaics inside. Both were "Germanic" to the emperor, and the church embodied his all encompassing claim to the tradition of the medieval Holy Roman Empire of the German Nation. Alternatively, the contemporary Byzantinist Ernst Gerland pointed to a Byzantine origin of the Norman-Sicilian models (and thus subtly contradicted the "pan-Germanic" myth). This "Byzantine" reading has prevailed ever since, but does not stand up to scrutiny. It only serves to obscure the "pan-Germanic" concept of the church. This contribution restores the "Germanic" understanding and makes the point that the latter must be acknowledged in order to make proper sense of the church's art and architecture, but also in order to face (rather than to downplay and conveniently forget) the racist-chauvinist character of German imperialism.
Tyche. Beiträge zur Alten Geschichte, Papyrologie und Epigraphik, Band 33, 2018
Rhetorische Kultur in Spätantike und Mittelalter / Rhetorical Culture in Late Antiquity and the Middle Ages
Eine Reihe von eisenzeitlichen Höhensiedlungen im Ostalpenraum geben sich auf Grund ihrer Lage und Größe sowie Dank zugehöriger herausragender Gräber als herrschaftliche Siedlungen unterschiedlichen Ranges zu erkennen 1 . Dementsprechend wurde und wird immer wieder auch -und nicht zuletzt mit Blick auf Unterkrain 2 -das Vorhandensein von Befestigungsmauern vermutet, insbesondere von Zweischalenmauern und von Erdwällen mit Palisaden. Deren Nachweis aber ist im Alpeninneren bisher nur ansatzweise gelungen, ebenso wie die strukturelle Erforschung der Innenbebauung. Die Befundsituation ist in der Regel äußerst ungünstig, sei es, dass auf denselben Anhöhen römerzeitliche oder mittelalterliche Burgen errichtet wurden, sei es, dass diese Höhenrücken im Hochmittelalter zur Anlage von Ackerfluren großflächig terrassiert wurden. In vielen Fällen erweist es sich zudem als einigermaßen schwierig, die Überreste von Wehrmauern bzw. deren Bauphasen mit bestimmten Siedlungsperioden zu verknüpfen. Enthält zum Bau von Wehrmauern herangezogenes Erdmaterial Siedlungsschutt, wird das im Folgenden in der Regel als terminus post quem angesehen und die grundsätzlich auch gegebene Möglichkeit der Gleichzeitigkeit von Siedlungsschutt und Errichtung der Wallanlage außer Acht gelassen. Der Zuordnungsrahmen für einfach strukturierte Wehranlagen reicht bei differenzierterer Betrachtung jedenfalls von der Eisenzeit bis ins Spätmittelalter. Flurnamen wie Wallburg, Burgstall, Schlossberg, Heidenschloss, Castelliere, Grad, Hrad, Gradisch(l)e, Graz, Görz, Cvinger usw. 3 dürften größtenteils auf mittelalterliche Wehranlagen zurückzuführen sein und nicht auf verschiedenen Orts nachgewiesene urgeschichtliche Vorgängeranlagen. In diesem Sinn soll im Folgenden die Datierung ergrabener Wehranlagen aus Kärnten -fallweise und zum besseren Verständnis aber auch aus dem angrenzenden Südostalpenraum -synthetisch erörtert werden (Abb. 1). Dabei bietet sich angesichts der wiederholt nachgewiesenen Mehrperiodigkeit von Wehrmauern eine Gliederung in drei große zeitliche Blöcke an: Eisenzeit, Früh-und Spätmittelalter. . -Spätlatènezeitliche Kleinfunde und die Pfostenschlitzmauer negiert bei DOLENZ und STROBEL (2009, 175: ".. ist in Wirklichkeit im Befund nicht vorhanden…")! 8 Cvinger von Stična südöstlich von Laibach 5 . Demnach mag auch die Befestigungsmauer auf der Gurina in die ältere Eisenzeit (Hallstattkultur) datieren 6 . Noch heute prägen vier gestaffelte Wälle das Erscheinungsbild des nahe gelegenen Kirchhügels von St. Helena am Wieserberg. Während sich der innerste Mauerring als spätantik erwiesen hat, enthielt der nächstfolgende Wall zuunterst die Überreste einer vermutlich spätkeltischen Wehrmauer (S2, Wall 3) 7 . Erhalten ist die unterste Lage einer rund zwei Meter breiten Trockenmauer, die auf dem gewachsenen Lehmboden aufsetzt und ein Areal von 0,5 ha Fläche umschließt. Vermutungsweise handelt es sich um eine Zweischalenmauer mit einer Hinterfüllung aus Erdreich und Steinen, wobei die innere Mauerschale nicht mehr festzulegen war. In den ergrabenen Bereichen fanden sich keinerlei Hinweise auf eine Verwendung von Bauhölzern zur Stabilisierung der Mauer. Renate JERNEJ hat erwogen, diese Wehrmauer der spätkeltischen Zeit zuzuweisen 8 , schloss aber grundsätzlich einen späteren -und dann frühmittelalterlichen -Datierungsansatz nicht aus. Auf der Burg bei Obermauern im Osttiroler Virgental, die eine Fläche von 1,5 ha umschließt, hat Andreas LIPPERT 1970/71 archäologische Untersuchungen durchgeführt, welche die Überreste von Blockbauten ans Licht brachten 9 . LIPPERT beschreibt eine, bis in die frühe Bronzezeit zurückreichende Bergbausiedlung, die von "zwei übereinander liegenden, weitgehend verstürzten Mauern" geschützt war, "die durch die in ihrem Schutt befindliche Tonware datiert werden können." Die ältere, demnach der Frühund Mittellatènezeit bzw. Fritzens-Sanzeno-Kultur zugeordnete Wehrmauer bestand dem Ausgräber zufolge an der Basis aus großen Felsblöcken, auf die Rollsteine geschichtet waren. Mit der Einbindung Osttirols an den norisch-keltischen Kulturkreis wäre diese Wehrmauer zu Beginn der Spätlatènezeit in Form einer "holzverstrebten Steinmauer" -die Rede ist von zwei längs verlegten Baumstämmen an der Mauerbasis -neu errichtet worden, weil aus deren Versturz hallstattzeitliches und spätkeltisches, aber auch einzelnes frührömisches Tongeschirr stammt. Die nur in Vorberichten veröffentlichte Ausgrabung lässt eine detaillierte Diskussion der Wehrmauern nicht zu. Geht man mit LIPPERT von zwei Bauperioden der Wehrmauer aus, so wird man die Errichtung der älteren in spätkeltische Zeit datieren, wogegen die jüngere auch erst in nachantiker Zeit errichtet worden sein könnte. Unmittelbar am südlichen Ufer der Drau, etwa auf halbem Weg zwischen Spittal und Villach, erhebt sich auf einer Niederterrasse bei Feistritz an der Einmündung des Weißenbachs ein großer viereckiger Sporn, die Görz (= Burgstall) 10 . An der Westseite dieser, mit 10 ha Fläche auffallend großen Wehranlage ist deutlich ein Wall zu erkennen, der im Jahre 1928 von Gerhard BERSU untersucht wurde. Er enthält drei Bauphasen. Zuunterst fand sich eine fast 4 m breite und über 1 m hohe, trapezförmige Kiesschüttung, die nach außen zu an einer, mit Geröll hinterfüllten Trockenmauer endet (Wall I). Vom oberen Abschluss der rund 6 m breiten Stein-Erde-Mauer hat sich reichlich verkohltes Holz erhalten, sowohl innen-wie auch außenseitig 11 . Auf dieser Stein-Erde-Mauer errichtete man nach einem großen Brand eine nur mehr 2 m breite Zweischalenmauer, die mit Steinen verfüllt wurde (Wall II). Außenseitig schlägt BERSU einen auffallend kleinen Spitzgraben (1 m breit und 0,5 m tief) als zugehörig vor. Dieser Zweischalenmauer hat BERSU zudem eine mächtige Überlagerungsschicht aus Kies und Erde zugeordnet, die jedoch als eigene Bauperiode in Form eines Erdwalles (Wall III) zu interpretieren ist. Das geht auch aus der Verteilung der Funde hervor: Während sich in der Brandschicht spätkeltische Tonscherben -und wohl auch eine Münze des Eccaios -fanden, enthielten die oberen Schichten (Wall III) auch römische Keramik. Für die Datierung maßgeblich ist ein im -vermutlich auch antiken -Torbereich ergrabener kleiner Raum mit schmalen Mörtelmauern, der nach der Beschreibung von BERSU in beide älteren Wehrmauern eingreift. Dieses Gebäude wird anhand von Münzfunden in die mittlere Römische Kaiserzeit datiert; die beiden älteren Wehrmauern auf der Görz sind demnach vorrömisch 12 . Im Inneren der Görz wurde u. a. ein spätantikes 5 DULAR, TECCO HVALA 2007, 85-89, Abb. 41/B, 42-44. 6 Der von GAMPER (2004, 159) diskutierte Vergleich mit der Wehrmauer von Castelraimondo bei Udine bleibt vage. 9 Wohngebäude mit Heizkanal ergraben sowie Reste einfacher Holzbauten und mehrere verschiedenartige Feuerstellen mit Kleinfunden aus spätkeltischer und römischer Zeit, darunter auch Metallschlacken 13 . Christian GUGL hat die Verlässlichkeit der Datierung der beiden älteren Wehrmauern -und damit die Existenz eines großen keltischen Oppidums im Talbodenbereich -auf Grundlage des Grabungsberichtes und mit Blick auf die komplexe Siedlungsabfolge in Frage gestellt 14 . Gerade für die ältere Mauer (Wall I), einer Erd-und Steinschüttung mit vorgesetzter Blendmauer, finden sich aus bautypologischer Sicht Vergleiche aus dem Frühmittelalter 15 . Folgt man aber der Beobachtung BERSUs zu den Funden aus der Brandschicht über der ältesten Wehrmauer, so wird man weiterhin von einer spätkeltischen Zeitstellung ausgehen müssen, was dann auch für die Erneuerung in Form einer Zweischalenmauer (Wall II) gelten sollte, die BERSUs Einschätzung nach unmittelbar nach dem schweren Brand erfolgt ist. Der die beiden älteren Wehrmauern überlagernde mächtige Erdwall (Wall III) ist bisher unerkannt geblieben und stammt jedenfalls aus nachrömischer Zeit, aus dem Früh-oder Spätmittelalter. Abb. 1: Lage der im Text genannten Wehranlagen aus dem Südostalpenraum.
Spolien im Umkreis der Macht, 2009
REI CRETARIAE ROMANAE FAVTORVM ACTA 42 CONGRESSVS VICESIMVS SEPTIMVS REI CRETARIAE ROMANAE FAVTORVM SINGIDVNI HABITVS MMX BONN , 2012
Der hagiographische Topos, 2005
Otto III., Adalbert von Prag und das Herrscherbild im Aachener Liuthar-Evangeliar, Europäischer Dialog der Adalbert-Stiftung, Düsseldorf 2018, S. 101-112, 2018
Der Artikel stellt einen Auszug aus folgender Veröffentlichung dar: Stefan Heribert Huppertz-Wild: Otto III., Adalbert von Prag und das Herrscherbild im Aachener Liuthar-Evangeliar, Europäischer Dialog der Adalbert-Stiftung, Düsseldorf 2018, S. 101-112 (Die gesamte Arbeit steht zum kostenlosen Download auf dieser Seite zur Verfügung) Es geht um die Frage inwiefern Kaiser Otto III. (996-1002) sich in seiner Herrschaftsrepräsentation an byzantinischen Formen orientiert hat. Dabei werden folgende Aspekte der Herrschaftsrepräsentation untersucht: Besiegelungspraxis und Titulaturen, die Bedeutung der Heiligen Lanze (Vervielfältigung für Herrschaftsträger wie Boleslaw Chrobry und Stephan von Ungarn und die Bedeutung als Siegeszeichen), die Ehrung Boleslaw Chrobrys im Rahmen des Aktes von Gnesen, das Tafeln des Kaisers am erhöhten Tisch, die Vergabe byzantinischer Hofämter an Erzbischof Heribert und Leo von Vercelli, das Taufpatronat für Könige und Fürsten (jüngster Sohn Boleslaw Chrobrys, Stephan von Ungarn, Kinder des Dogen Petrus Orseolo) und die Körperverletzung des Papstes Johannes Philagathos. Außerdem wird noch vor dem Hintergrund der aktuellen Forschung geklärt, ob die Augustuskamee auf dem Lothar-Kreuz in Aachen als eine Verkörperung Ottos III. gelten kann und ob man evtl. die ottonischen Herrscherbilder in Aachen, München und Bamberg als Bildpublikation nach spätantikem Vorbild auffassen kann.
Orthodoxes Forum – Zeitschrift des Instituts für Orthodoxe Theologie der Universität München, 2018
The paper analyzes popular inspiration in the Byzantine begging poetry from the 12th century. Inspiration by popular culture can be understood as a characteristic feature of this genre. This is presented on three examples: 1. the integration of the folk proverbs into the poem from prison by Michael Glykas; 2. the use of figures typical of the folk songs (double and triple parallelism) in the begging poems composed in the fifteen-syllable iambic verse (examples: Glykas, Manganeios Prodromos); 3. parallels in motives (Glykas, Ptochoprodromos III, Theodoros Prodromos XXXVIII) that may indicate a common source handed down orally.
Medialatinitas, 2020
Latein in der byzantinischen Kaiserkanzlei (12.-15. Jh.) Einleitung Ein Supplementum zur Geschichte und Verbreitung des Mittellateins liefert Byzanz in mehrfacher Hinsicht. Auf der einen Seite gab es im griechischen Raum peripheres Interesse an lateinischer Literatur und einen Bedarf, westliche lateinische Literatur für ein griechisches (mittlerweile nicht mehr biglottes) Publikum mittels Übersetzungen zu erschließen. Dies betrifft das Mittellatein hinsichtlich einer thematischen Auswahl seiner schriftlichen Produkte, insofern bestimmte Werke einer weiteren Rezeption und Verbreitung für wert befunden wurden bzw. deren Inhalt, in der Regel als thematische Ergänzung, besonderes Interesse im Osten fand. Linguistisch erhellen Detailuntersuchungen noch bestimmte semantische Nuancen oder Schwierigkeiten einer adäquaten Übertragung. Freilich begnügte sich die Forschung bislang vorrangig mit den Leuchttürmen dieser Übersetzungstätigkeit, Maximos Planudes (ca. 1260-1330), 1 der sich auf klassische und spätantike Autoren konzentrierte: Ovid, 2 Cicero (mit Macrobius-Kommentar), 3 Boethius 4 und Disticha Catonis, 5 auf Augustinus-Texte 6 konzentrierten sich außerdem Demetrios (1324-1397/98) und Prochoros Kydones 7 (ca. 1300-1369). In
Redaktion TYCHE, c/o Institut für Alte Geschichte, Universität Wien, Dr. Karl Lueger-Ring 1, A-lOlO Wien. Beiträge in deutscher, englischer, französischer, italienischer und lateinischer Sprache werden angenommen. Disketten in MAC-und DOS-Formaten sind willkommen. Eingesandte Manuskripte können nicht zmückgeschickt werden. Bei der Redaktion einlangende wissenschaftliche Werke werden besprochen.
4 Die Zeremonienbücher wurden unter seiner Ágide aus Stoffen verschiedenen Alters (5.-10. Jh.) und Herkunft zusammengestellt. Nach dem ODB 595: "It is less a finished work than a dossier that contains instructions for ceremonies and descriptons of actual performances." Das ganze Werk ist nur in einer einzigen Handschrift (Leipzig, Univ. Ub. 28) aus dem 10. Jh. tradiert, aber in der Bibliothek des Patriarchats von Konstantinopel wurde in den fünfziger Jahren eine Palimpsest-Handschrift entdeckt, die Einzelheiten enthiHt, die von der Textausgabe des konstantinischen Werkes stark abweichen, vgl. den Bericht darüber von C. Mango und 1. Sevcenko in DOP 14 (1960) 247-249 und MORAVCSIK,Gy. (1976) 116 (Diese Einzelheiten sind m. W. noch unpubliziert, es ist folglich unbekannt, ob die von uns zu behandelnden Teile des Werkes auch da bestehen; eine neue Ausgabe des Werkes ist m.W. in Österreich von Ursula Treu in Vorbereitung).
Über die Byzantinische Hymnographie und Musik wurde in westlich geprägten Kulturen viel geschrieben, das Wissen darüber jedoch nur in kleinen Kreisen der Wissenschaftler oder praktizierenden Psalten/ Kantoren verbreitet-Ost-und Westkirche, Rom und Konstantinopel • Polen-das Glück bzw. Unglück, die byzantinische Hymnographie und Musik ging über die Rus; Das terminologische System dieses Fachgebiets ist notwendigerweise durch das Kirchenslawische determiniert. • Spuren in der polnischen Fach-und Wissenschaftssprache sind bis jetzt spürbar. Ich will über diese Spuren heute reden NEXT
APF 58, 2013, 246–268, 2012
This text contains a record of the livestock of several persons, probably all soldiers. The document can be dated to the second half of the third century BC and was presumably drawn up in a local government office for the collection of taxes like the salt tax. P.UB Trier S 108-24 (a+b) Fr. a: 9,7 x 16 cm; Fr. b: 8 x 9,4 cm Arsinoites? 2. Hälfte 3. Jh. v. Chr. Tafel X Recto, Verso leer Der Papyrus besteht aus zwei nicht unmittelbar aneinander passenden, etwa gleich breiten Fragmenten. Fragment a ist auf allen vier Seiten abgerissen, links ist ein Rand von max. 3,3 cm erhalten. Es trägt die Reste von 13 Zeilen, deren Länge nicht mehr zu rekonstruieren ist. Fragment b ist oben, rechts und links abgebrochen, doch der Zeilenanfang ist erhalten. Unten weist das Fragment einen Rand von 2 cm auf, d.h. entweder folgte ein größeres Spatium oder die Kolumne endet hier. Auf dem Verso sind Tintenspuren sichtbar, die auf die Verwendung des Papyrus als Kartonage zurückzuführen sein dürften. Auf der Höhe des Zwischenraumes zwischen Z. 3 und 4 sind deutlich die Buchstaben κε (= 25), zu lesen, geschrieben in derselben Hand und Schriftgröße wie der übrige Text. Es bleibt unklar, ob sie zum Zeilenende einer vorangehenden Kolumne gehören oder eine Angabe -etwa eine Summe -zum oberen Teil des erhaltenen Textes darstellen. _________ * Ich danke herzlich B. Kramer für die Erlaubnis, diese Papyri bearbeiten und publizieren zu dürfen. Für zahlreiche Hinweise, vor allem im Zusammenhang mit der Onomastik, schulde ich weiteren Dank an W. Clarysse, R. Haensch, J. Nollé, C. Roueché sowie M. Zahrnt. Im Rahmen des 26. Internationalen Papyrologenkongresses in Genf (16.-21.07.2010) habe ich den Papyrus P.UB Trier S 125-69 (Nr. 2) unter dem Titel "Μακεδόνες und ξένοι im ptolemäischen Ägyptenzur Frage der ethnischen Zusammensetzung der ptolemäischen Gesellschaft in der 2. Hälfte des 2. Jh. v.Chr." vorgestellt. Die hellbraune Farbe des Papyrus ist von einigen dunklen Verfärbungen zwischen Z. 4 und 5 sowie im Bereich der Z. 11 und 14 durchsetzt. Die flüssige, parallel zur Faser verlaufende Geschäftsschrift weist einige für die zweite Hälfte des 3. Jh. v.Chr. typische Buchstabenformen auf: Treppen-Ny mit starker Krümmung der linken Haste, Tau mit runder Schlaufe auf der linken Seite und weit nach rechts versetzter vertikaler Haste, relativ flaches My ohne Sattel, Kappa mit relativ kurzen Diagonalhasten, spitzes Schlaufenalpha und deutlich abgeschliffenes Sesseleta. Omega macht der Schreiber noch mit runder rechter Haste. Einige Buchstabenformen wie z.B. Pi variiert der Schreiber aber je nach Kursive sehr stark: Einmal traditionell mit gleich langen, leicht nach innen gebogenen Vertikalen, ein anderes Mal als runder Bogen geschrieben. Tendenziell wird die Schrift in den unteren Zeilen deutlich kursiver. Ähnliche Buchstabenformen finden sich beispielsweise in P.Lille I 27 aus der Zeit vor 234 v.Chr. (Pl. VII; Harrauer, Paläographie, Tafelband Abb. 22) oder P.Eleph. 13 (Seider, Pal.Gr. III.1, II Abb. 71) aus dem Jahr 222 v.Chr. Die beiden Fragmente tragen die Reste einer Liste mit Informationen über den Viehbestand mehrerer Personen, die alle Militärangehörige sind. Erhalten sind die Angaben zu fünf Personen für ein 39. sowie ein 8. und 9. Regierungsjahr. Aufgrund der Paläographie kann das 39. Jahr nur auf Ptolemaios II. Philadelphos bezogen werden (247/246 v.Chr.). Da bei drei Personen nach dem 39. Jahr der Viehbestand eines 8. Jahres aufgeführt ist, dürfte es sich um das 8. Jahr des dritten Ptolemäers handeln (240/239 v.Chr.). Dann ist wahrscheinlich auch das 9. Jahr auf Ptolemaios III. Euergetes zu beziehen (239/238 v.Chr.). Zu dieser zeitlichen Einordnung passt auch der eponyme Offizier, dem eine der Personen zugeordnet ist: Ptolemaios, der Sohn des Eteoneus, (Pros.Ptol. II und VIII 1985) ist von 246-218 v.Chr. in seiner Funktion nachweisbar. Die Liste könnte somit in der Zeit nach 239/238 v.Chr. (und vor 218 v.Chr.?) angelegt worden sein. Da Militärangehörige, die dem Eponymen Ptolemaios, dem Sohn des Eteoneus, zugeordnet sind, vor allem in der Polemonos Meris des Arsinoites zu lokalisieren sind und die Kleroi der Reiter, die den "Ersten des Hermopolites" angehören, allesamt im Arsinoites in der Herakleidu und Themistu Meris liegen, dürfte der Papyrus am ehesten aus dem Arsinoites stammen. Auch mehrere andere Papyri dieser Kartonage sind in diesem Gau entstanden. Die Erfassung des Viehbestandes (λεία) diente vor allem der Erhebung verschiedener Steuern wie der ἁλική (in Höhe von einem Obolos pro Tier). 1 Die Registrierung der Tiere konnte entweder durch Inspektionen königlicher Funktionäre (ἀναγραφή, vgl. P.Tebt. III.1 703; um 210 v.Chr.) oder auf der Basis von _________ 1 Solche Steuern waren z.B. das ἐννόµιον, eine Art Weidesteuer, deren Rate je nach Tierart variierte, der φόρος προβάτων für Schafe oder das φυλακιτικόν für Schafe, Ziegen und Schweine, s. den Überblick bei C. Préaux, L'économie royale des Lagides,
Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken, 2017
Die Capitanata in byzantinischer Zeit Riassunto: Nel periodo dalla fine del IX secolo fino alla conquista normanna nella seconda metà dell'XI la Puglia faceva parte dell'Impero bizantino. L'articolo analizza la presenza bizantina in Capitanata durante questo periodo, una presenza molto meno radicata ed evidente che nella Puglia centro-meridionale. Vengono esaminati i modi di datare i documenti nelle varie città (secondo gli anni di regno degli imperatori bizantini o dei principi lombardi), le strutture amministrative e difensive con i funzionari e i militari effettivamente in servizio sul territorio, nonché l'influenza bizantina sulle istituzioni ecclesiastiche.
M. Gruber, Byzantinische Keramik vom Mittleren Plateau, in: A. Schachner (Hrsg.), Ausgrabungen und Forschungen in der westlichen Oberstadt von Ḫattuša II, Boğazköy-Ḫattuša 25 (Berlin/Boston 2017) 327–333
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