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1988, Historie und Historiker in den griechischen Inschriften: Epigraphische Beiträge zur griechischen Historiographie
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Historiographische Werke bilden nicht die Dinge ab, auf die sie verweisen, sondern sie rücken Bilder von Dingen ins Bewußtsein und sie bedienen sich dabei narrativer, rhetorischer Muster, die ihrerseits wieder historisch sind 1. So ist die Historiographie keine neutrale Form eines Diskurses in dem Sinn, daß reale Ereignisse ‚wahrheitsgetreu' dargestellt werden, sondern ihr liegen ontologische und epistemologische Implikationen zugrunde 2. Für die griechische Historiographie wird dieser Zusammenhang zunehmend genauer untersucht 3 , wobei die Grenze zwischen den res fictae und den res factae, zwischen historischen Fakten und ihrer Deutung, zwischen historischen Vorgängen und ihrem rhetorischen Ornat, zwischen Stoff und Form viel weniger scharf als früher gezogen wird. Die Formen, in denen sich historiographische Werke entwickelt haben, werden z.T. sogar ganz von dem Erklärungszusammenhang gelöst 4. Am Beispiel der Atthidographen läßt sich zeigen, welche Bedeutung der Form historiographischer Darstellungen in der Einschätzung und Bewertung der griechischen Historie zukommt. In der Regel faßt man heute unter den Atthidographen eine Gruppe von Autoren zusammen, die athenische " Lokalgeschichte " geschrieben haben und läßt diese Entwicklung von der Atthis des Hellanikos von Lesbos um 407/6 v. Chr. bis zu Philochoros zu Beginn des 3. Jahrhunderts v. Chr. reichen. Die z.T. sehr umfangreichen Werke sind allerdings vollständig verloren gegangen und nur noch in Zitaten und Paraphrasen späterer Autoren überliefert 5. Charakteristisch für diese Werke ist die annalistische Form mit Jahresabschnitten und vorangestellten Archontennamen. Felix Jacoby hatte die Werke der Atthidographen aufgrund ihres chronistischen Charakters, dem seiner Ansicht nach die narrativen und konzeptionellen Elemente fehlen, als eine mindere, keinesfalls mit der klassischen Historiographie gleichzusetzende Form bewertet. Darin ist noch eine Zweiteilung zu erkennen, die auf der einen Seite die " literary species of local history " sieht und auf der anderen Seite die Gattung der ἱστορίαι als Universalgeschichte (κοιναὶ ἱστορίαι) und " the history of the Greek people " , wobei zu der letzten Gruppe etwa auch Herodot gerechnet wird 6. Diese Klassifizierung zu überprüfen, aber gleichzeitig auch daran zu zeigen, wie sich die Werke der Atthidographen zu der eigentlichen, narrativen Historiographie verhalten, soll im Folgenden am Beispiel eines Fragmentes aus Philochoros untersucht werden.
Nikolaus Dietrich - Johannes Fouquet - Corinna Reinhardt, Schreiben auf statuarischen Monumenten Aspekte materialer Textkultur in archaischer und frühklassischer Zeit, Materiale Textkulturen 29, 2020
open access: https://doi.org/10.1515/9783110645422
Philippika 156, 2022
Hinter konkreten Datierungen von Ereignissen, Personen sowie von den materiellen Hinterlassenschaften der griechischen Archaik (ca. 800–490 v. Chr.) steht ein komplexes Gebilde an Argumentationsketten und Prämissen mit einer entsprechend langen Forschungsgeschichte. Dieser Umstand hat mittlerweile zu einer Verselbständigung des modernen Chronologieschemas beigetragen, weshalb sich die vorliegende Monographie einer kritisch-konstruktiven Diskussion der absoluten Chronologie der Archaik widmet. Die Grundlage und den Ausgangspunkt der Untersuchung bilden die antiken Texte, die ein chronologisches Bild jener Zeitspanne vermitteln, die man modern als Archaik definiert. Eine eingehende Analyse der Datierungsmittel und -methoden antiker Autoren ermöglicht eine umfassende Kontextualisierung der chronologischen Angaben. In einem weiteren Schritt wird zudem untersucht, wie man die textbasierte Chronologie für die absolute Datierung der griechischen Keramik verwendet hat. Folglich gilt es die Evidenz der griechischen Niederlassungen auf Sizilien ebenso zu beleuchten wie beispielsweise die phönizischen Gründungen im westlichen Mittelmeerraum oder die Zerstörungshorizonte in der Levante. Insbesondere für den östlichen Mittelmeerraum werden deshalb auch essentielle Passagen der neuassyrischen Königsinschriften und babylonischen Chroniken ausgewertet. Die interdisziplinäre Herangehensweise wird darüber hinaus durch eine Berücksichtigung der naturwissenschaftlichen Datierungsmethoden ergänzt, um das facettenreiche Themenfeld der Chronologie der griechischen Archaik eingehend erschließen zu können.
KLIO, 2016
When reporting on past events, every historian faces a significant challenge: He cannot provide a narrative that properly displays the simultaneity of events, as every narrative is sequential. However, this issue did not play an important role until the post-classical period, when ancient historians frequently discussed about this problem, reasoning on possible modes of reporting the past. This paper examines the reasons why different authors decided to structure their narrative in a synchronic or diachronic composition and focuses on contemporary backgrounds as potential influences.
1980
Das ganze in Betrachtung gezogene Gebiet war Teil der griechisch sprechende Hemisphäre, von hoher Kultur zwar, jedoch im Gefüge des römischen Imperiums politisch und wirtschaft lich von geringer Bedeutung. Die alten griechischen Städte-poleis-lebten unter Rom nach alten Einrichtungen weiter, sie waren zwar keine politischen Einheiten mehr, behielten aber eine relativ autonome, auf alten Grundlagen errichtete Stadtorganisation bei (vgl. TffTopia. toü èk.Xrivixoù fölvoux;. Tópoq ZT': sAZrivurpi? xal 'Ptbpn (30 n. X.-324 p. X.), Athen 1967 [Autorenkollektiv]). Ein schönes Beispiel griechischen Stadtlebens während der römischen Ära ist Chaironeia zur Zeit Plutarchs, oder Hypata in Metamorphosen des Lukianos. Doch blühten wegen des immer grösseren ökonomischen Verfalls (für die wirtschaftliche Entwicklung der römischen Provinz Achaia ist noch immer grundlegend U. Kahrstedt, Das wirtschaftliche Ge sicht Griechenlands in der Kaiserzeit [Diss. Bernenses I, 7, 1954], der auch möglichst viel vom 252 A rheološki vestnik 31 (1980)
(2009). Zeitschrift des Deutschen Archäologischen Instituts, Zentrale Berlin, Hrsg. H.-J. Gehrke -O. Dally, Jahresbericht des DAI 2008, München, 5-6. ISBN 978-3-7774-2501-6. (2010). Zeitschrift des Deutschen Archäologischen Instituts, Zentrale Berlin, Hrsg. H.-J. Gehrke -O. Dally, Jahresbericht des DAI 2009, München, 5-6. ISBN 978-3-7774-3071-3. (2011). Zeitschrift des Deutschen Archäologischen Instituts, Zentrale Berlin, Hrsg. H.-J. Gehrke -O. Dally, Jahresbericht des DAI 2010, München, 5-6. ISBN 978-3-7774-4871-8. (2012). Zeitschrift des Deutschen Archäologischen Instituts, Zentrale Berlin, Hrsg. H.-J. Gehrke -O. Dally, Jahresbericht des DAI 2011, München, 5-6. ISBN 978-37774-5821-2.
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Frauen in Philosophie und Wissenschaft. Women Philosophers and Scientists, 2021
Wiener Studien, 2007
Epiphaneia. A Festschrift for Prof. Dr. Nuran Şahin from her Colleagues, Friends and Former Students. Ege Üniversitesi Yayınları. Edebiyat Fakültesi Yayın, 2018
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien, 2005
Byzanz und das Abendland: Begegnungen zwischen Ost und West. Budapest 2013, 43–51.
Geschichte als Element antiker Kultur, 2014
Historische Zeitschrift, 1990
J. Auenmüller - N. Moustakis (Hrsg.), Gesiegelt – Versiegelt – Entsiegelt. Studien zum Siegel(n) als Kulturtechnik von der Antike bis zum frühen Mittelalter. Kasion 7, 2022
Klio 100, 2018
Gunnar Sperveslage (Hg.), Early Egyptian Miscellanies. Discussions and Essays on Predynastic and Early Dynastic Egypt, IBAES 26, Berlin: www.ibaes / London: GHP, 1-29, 2022