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2013
Europa hängt, so scheint es nach den EU-Verfassungsabstimmungen der letzten Jahre und nach der unendlichen Türkei-Diskussion, in der Luft. Vielleicht müsste man auch sagen, die Luft ist aus Europa raus, der blaue Ballon mit den leuchtenden gelben Sternen ist von einem runden, aufsteigenden Fluggefährt zu einer zerknautscht-zerknuddelten, fluguntauglichen Gummimasse geworden. Das Bild ist einseitig, die Katerstimmung wohl primär im Westen anzusiedeln, im Osten des Kontinents sieht es anders aus, zumindest in dem Teil des Ostens, der vor Kurzem den Schritt nach "Europa" geschafft hat, in die EU aufgenommen und damit wohl erst richtig europäisiert worden ist, wie das wenigstens dem Westen bisweilen erscheint. Aber auch im fernen europäischen Osten und Südosten des Kontinents, wo die "Wilden" hausen, die zivilisiert werden müssen, erfüllt der über den Köpfen schwebende, so nahe und im Moment doch so unerreichbare blaue Ballon weiterhin seine Pflicht, signalisiert Aufbruch in die Zukunft und die Hoffnung, in den erlauchten Klub aufgenommen zu werden. Allüberall künden vor allem in diesen Regionen Schilder mit EU-Emblemen, dass diese hier baut, fördert, finanziert: Autobahnen ohne Verkehr, die ins Nirgendwo führen, alte Häuser, die restauriert, neue, die schnell aus dem Boden gestampft werden, Landwirtschaftsbetriebe und Kulturinstitutionen, Wasserleitungen und Dorfläden, sie alle ziert die Mitteilung "Hier tut die EU etwas". Manchmal bekommt man bei Reisen durch Europa den Eindruck, die EU sei nirgends so präsent wie dort, wo sie gar nicht ist, noch nicht ist. Aber dieser Eindruck täuscht wohl, weil in erster Linie diejenigen die Schilder anbringen müssen, die nicht in der EU sind, aber etwas von der EU oder in die EU wollen. Diejenigen, die es geschafft haben, am großen Tisch zu sitzen, brauchen diese blau-gelbe Zurschaustellung weniger, bei ihnen kehrt ein Automatismus ein, fließt das Geld ohne Bücklinge und Verrenkungen, ohne dass man Europa an die Wand schraubt.
Erinnert man sich angesichts einer realen Szene an ein entsprechendes Bild oder reproduziert die heutige Realität das 140 Jahre zuvor imaginierte Bild, das Teil unseres kollektiven Gedächtnisses geworden ist? Albert Ankers »Die Pfahlbauerin« aus dem Jahre 1873 (heute im Museum von la Chaux-de-Fonds) und die Archäologin Nina Künzler Wagner 2007 in einer Pause der Dreharbeiten der Re-enactment-Produktion von SRF »Pfahlbauer von Pfyn«.
2011
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Mining archaeology in the Southern Central Alps
1993
Ausgerechnct im Jubilaumsjahr >991, als dic Confoederatio He>vetica ihren ‘700. Geburtstag feiern soilte, breitete sich unter den Schweizern ein Unbehagen aus, das die offiziell verorduete Feststimmung uberschattete und von der inund auslandisehen Presse Ms «Identitatskrise» diagnostiziert wurde, deren Wurzeln in den auBenund innenpolitischen, wirtschaftlichen und gesellschafttichen Veranderungen der letzten Jahre zu suchen sejen. Die Tragweite dieses Krise sowie ihre verschiedenen Jmplikationen und Auspragungen im politisehen, wirtschaftliehen und sozialen Leben der Schweiz wurden bereits itn ersten Teil dieses Untersuchung ausfiihrlich dargestellt.1
"Chalet Suisse". "Delightful Horror": Die Erhabenheit der Alpen und der frühe Fremdenverkehr. , 2016
40 41 che nach Grundlagen einer nationalen Architektur, aber vor allem aus Sorge ob dem schnellen Verlust der eigenen Bautraditionen, veröffentlichten die Berner Architekten Adolf v. Graffenried und Ludwig v. Stürler (zusammen mit der Berner Lithographieanstalt von Johann Friedrich Wagner) nur ein Jahr nach Lahn die Architecture Suisse, ou choix de maisons rustiques des alpes du canton de Berne; 17 ein edler Grossfoliant im Mehrfarbendruck, der fortan in den Bibliotheken der bedeutendsten Architekturschulen Europas zu finden war. Einem der meist verbreiteten Handbücher für die Architektenausbildung, Die Zimmerwerks-Baukunst in allen ihren Theilen (mehrere Aufl. ab 1834) von Johann Andreas Romberg, ist zu entnehmen: «Graffenried und Stürler haben […] ein Werk herausgegeben, durch dessen Veröffentlichung sie sich den allgemeinen Dank der Fachgenossen erworben haben. Das Unternehmen ist um so verdienstlicher, als uns bis jetzt die so lieblichen und ansprechenden Schweizerhäuser, wenn nicht aus eigener Anschauung, nur aus Ansichten von malerischen Gegenden bekannt wurden. Wir nehmen bei dem Abschnitt ‹Schweizer Blockhäuser› dieses Werk als Grundlage, einmal, weil es das einzige ist was uns zugänglich ist, und dann, weil es seiner Vortrefflichkeit wegen wirklich Grundlage dieses Abschnitts sein kann». 18 Sowohl die Zeichnungen, «die alle Details auf's Genaueste mittheilen», 19 -Abb. 6 -als auch die Texte übernahm Romberg von Graffenried und Stürler unverändert. Er würdigte ausdrücklich die Leistung von Bauaufmassen, die die Architekten so dringend für ihre Arbeiten benötigten. «Wer sich näher mit der Schweizer Blockhausbauart oder besser mit der Schweizer Architectur bekannt machen will, dem empfehlen wir angelegentlichst die Anschaffung dieses Buches […].» 20 Das Werk erschien nur vier Jahre vor Inkrafttreten der ersten eidgenössischen Bundesverfassung und leistete im Prozess der Nationenbildung, so Jean-Marie Pérous de Montclos, einen wesentlichen Beitrag zu den grossen nationalen Debatten in den 1840er-Jahren. 21 Damit begannen Schweizer Architekten nun selber am Diskurs über einen ‹eigenen› nationalen Stil zu partizipieren; einer Entwicklung, die bis ins 20. Jahrhundert von heftigen Kontroversen begleitet wurde. Dabei wird bis heute gerne darüber hinweggesehen, dass die Nationalisierung der Architektur in der Vereinheitlichung regionaler Holzbautraditionen lange vor dem Schweizer Nationalstaat und dem Diskurs über Nation und Heimat stattgefunden hat; nämlich als Konstruktion ausländischer Architekten in der Zeit beginnender Alpenbegeisterung und touristischer Erschliessung.
Konjunktionen. Yvan Goll im Diskurs der Moderne, hg. v. Hermann Gätje/Sikander Singh, Tübingen , 2017
Zwischenwelten, 2021
Das Einschreiben der Berge. Die Alpen in der deutschsprachigen Literatur, hg. v. Johann Georg Lughofer, Innsbruck , 2014
Archäologie in Graubünden, 2023
Jovita dos Santos Pinto, Pamele Ohene-Nyako, Damir Skenderovic, Anne Lavanchy, Mélanie Evely Pétremont, Barbara Lüthi, Patricia Purtschert (Hg.): Un/Doing Race: Rassifizierung in der Schweiz, Zürich: Seismo 2022, 225–248.
Forum für Wissen, 2007
Im Rauschen der Schweizer Alpen
S. Schönle (Hrsg.), Festschrift Meissenburg. Schachforschungen, Refordis Verlag, Wien 2008, 654-665, 2008