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„Sphären der Verletzlichkeit. Recht und Emotion“, zus. m. Hilge Landweer, in: Hilge Landweer, Fabian Bernhardt (Hg.): Recht und Emotion II. Sphären der Verletzlichkeit, Freiburg/München 2017, S. 13-43.
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Recht und Emotion II. Sphären der Verletzlichkeit, zus. m. Hilge Landweer, Freiburg/München 2017.
Dieser Band setzt das in »Recht und Emotion I. Verkannte Zusammenhänge« (2016) begonnene Vorhaben fort. Dieses Vorhaben impliziert eine Abkehr von der lange Zeit vorherrschenden Auffassung, dass die Sphäre des Rechts einen affektfreien Raum bildet oder bilden sollte. Vielmehr gilt es zu untersuchen, welche Emotionen in welcher Weise für das Recht wichtig, sogar nötig sind und wie umgekehrt rechtliche Prozesse auf Emotionen einwirken. Hierzu versammelt der vorliegende Band Beiträge aus der Philosophie und der Rechtswissenschaft. Behandelt werden u. a. Emotionen wie Scham, Zorn und Empörung, die Frage des Verzeihens, aktuelle Phänomene wie das Coaching von Richtern, das sogenannte Recht auf Wahrheit und die neuerdings zu beobachtende Renaissance von Schamstrafen. Einen gemeinsamen Bezugspunkt bildet dabei der Gedanke, dass das entscheidende Relais zwischen Recht und Emotion in der Erfahrung der Verletzlichkeit zu suchen ist. Dem Unrecht, das begangen wird, entspricht das Unrecht, das jemand erleidet. Sowohl das Recht als auch das Feld der Emotionen lassen sich als Sphären auffassen, die auf jeweils spezifische Weise auf Erfahrungen der Verletzlichkeit antworten. Der Sinn für Gerechtigkeit erweist sich damit auch als ein Sinn für Verletzlichkeit.
Psychol Rundsch, 2009
Zusammenfassung. Menschen unterscheiden sich in ihrer Sensibilität für Ungerechtigkeit. Diese Unterschiede sind stabil und lassen sich über einzelne Fälle von Ungerechtigkeit hinweg generalisieren. Ungerechtigkeitssensibilität gliedert sich in vier Facetten: Opfersensibilität, Beobachtersensibilität, Nutznießersensibilität und Tätersensibilität. Diese Facetten korrelieren systematisch untereinander. Wir stellen Untersuchungen vor, die Zusammenhänge der Facetten mit egoistischen und prosozialen Dispositionen und mit egoistischem und prosozialem Verhalten in experimentellen Spielen sowie mit Zivilcourage aufzeigen. In diesen Untersuchungen lassen sich die Facetten klar differenzieren. Während Beobachter-, Nutznießer-und Tätersensibilität in einem genuinen Bedürfnis nach Gerechtigkeit zu wurzeln scheinen, beinhaltet Opfersensibilität auch eine selbstbezogene Sorge, ausgebeutet zu werden. Vermittelnde Emotionen differenzieren weiterhin zwischen Beobachter-und Nutznießersensibilität: Beobachtersensibilität führt zu verstärkter Empörung, Nutznießersensibilität zu Schuldgefühlen als Reaktion auf Ungerechtigkeit. Erste Befunde lassen vermuten, dass der Einfluss von Ungerechtigkeitssensibilität auf Verhalten durch Prozesse der Informationsverarbeitung vermittelt wird. Zu diesen Prozessen gehören die automatische Aufmerksamkeitslenkung, die Interpretation mehrdeutiger Information und die Erinnerung an relevante Information. Als Ursache für die gefundenen Zusammenhänge zwischen Ungerechtigkeitssensibilität und Informationsverarbeitung wird die bei ungerechtigkeitssensiblen Personen erhöhte Aktivierbarkeit und Elaboriertheit von Gerechtigkeitskonzepten angenommen.
„Der eigene Schmerz und der Schmerz der anderen. Versuch über die epistemische Dimension der Verletzlichkeit“, in: Hermeneutische Blätter 1/2017, S. 7-22.
Psychologische Rundschau, 2009
Zusammenfassung. Menschen unterscheiden sich in ihrer Sensibilität für Ungerechtigkeit. Diese Unterschiede sind stabil und lassen sich über einzelne Fälle von Ungerechtigkeit hinweg generalisieren. Ungerechtigkeitssensibilität gliedert sich in vier Facetten: Opfersensibilität, Beobachtersensibilität, Nutznießersensibilität und Tätersensibilität. Diese Facetten korrelieren systematisch untereinander. Wir stellen Untersuchungen vor, die Zusammenhänge der Facetten mit egoistischen und prosozialen Dispositionen und mit egoistischem und prosozialem Verhalten in experimentellen Spielen sowie mit Zivilcourage aufzeigen. In diesen Untersuchungen lassen sich die Facetten klar differenzieren. Während Beobachter-, Nutznießer- und Tätersensibilität in einem genuinen Bedürfnis nach Gerechtigkeit zu wurzeln scheinen, beinhaltet Opfersensibilität auch eine selbstbezogene Sorge, ausgebeutet zu werden. Vermittelnde Emotionen differenzieren weiterhin zwischen Beobachter- und Nutznießersensibilität: B...
Der Beitrag untersucht Gerhard Richters Gemälde "Betty" (1988, WV 663-5) als bildliche Darstellung der elementaren Verletzlichkeit menschlichen Lebens. Als Theorie solcher Verletzlichkeit wird die politische Philosophie Judith Butlers herangezogen, methodisch orientiert sich die Untersuchung an Überlegungen der Bildhermeneutik Gottfried Boehms. So entwickelt der Beitrag den Gedanken einer präreflektiver normativer Verpflichtung, der in Richters Gemälde anschaulich wird. Zum Vergleich wird die Interpretation eines Gemäldes von Werner Scholz herangezogen (Antigone), die Hans-Georg Gadamer entwickelt hat.
Zeitschrift für philosophische Forschung, 2013
diskurs, 2021
The recent literature on epistemic injustice has convincingly showed that injustice is often self-concealing , because those who suffer it lack the hermeneutical resources to talk about it. How, then, are the victims of epistemic injustice capable of denouncing and resisting it? The article seeks an answer to this question by inquiring into what Judith Shklar calls the "sense of injustice." Following Shklar, I argue that the identification and critique of injustice relies on feeling rather than established moral values. In order to clarify how feelings can be the source of universal claims, I turn to an interpretation of Kant's analysis of the feeling of the sublime developed by Jean-François Lyotard. According to this interpretation, any act of communication generates a silence that calls to be expressed. Following this view, I argue that epistemic injustice leads to a universalist act of epistemic resistance on the basis of the feeling that silenced voices ought to be head.
Body Politics Schwerpunktheft 13/9, 2021
Alle Artikel stehen unter der Creative-Commons-Lizenz BY-NC-ND 3.0 (Deutschland).
Zeitschrift für Rechtssoziologie, 2016
Zusammenfassung:Im Unterschied zu den meisten anderen Handlungsfeldern der Mediation zeichnet sich der Täter-Opfer-Ausgleich im Jugendstrafrecht durch geklärte Konfliktidentitäten aus. Bevor ein Mediationsverfahren durchgeführt wird, muss hinsichtlich der Verletzung einer strafrechtlichen Norm zunächst festgestellt werden, wer Täter und wer Opfer ist. Kommt es im Rahmen eines Ausgleichsverfahrens zu einer direkten Begegnung, wird der Unrechtsvorwurf seitens der beschuldigten Jugendlichen mittels verschiedener Rechtfertigungsmuster regelmäßig zu unterlaufen (oder wenigstens abzumildern) versucht. Auf der Grundlage empirischer Gesprächsdaten zeigt der vorliegende Beitrag auf, wie die hier beschuldigten Jugendlichen dem Unrechtsvorwurf begegnen, welche logische Struktur ihren Rechtfertigungen zugrunde liegt und welche Konsequenzen sich für die Verfahren des Täter-Opfer-Ausgleichs daraus ergeben. Auf der Basis dieser Befunde werden Grundzüge einer Theorie der Rechtfertigung expliziert, ...
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Philosophisches Jahrbuch, 2020
Philosophie Magazin, 2022
Paragrana, 2011
Verantwortung und Un/Verfügbarkeit. Impulse und Zugänge eines (neo)materialistischen Feminismus, 2017
Acta diurna. Beiträge des IX. Jahrestreffens Junger Romanistinnen und Romanisten, B. Forschner, C. Willems (eds.), Wiesbaden , 2017
testcard 20: access denied, 2011
Eva Schürmann, Levno von Plato (Hg.): Rechtsästhetik in rechtsphilosophischer Absicht, Nomos Verlag Baden-Baden, S. 63 – 84., 2020
Hass teilen. Tribunale und Affekte virtueller Streitwelten, 2024
Wissenschaft und Hochschulbildung im Kontext von Wirtschaft und Medien, 2011
Disability Studies im deutschsprachigen Raum. Zwischen Emanzipation und Vereinnahmung, 2020
Das sogenannte Rechtsgefühl, 1985
Ulaş Aktaş (Hg.), Vulnerabilität. Pädagogisch-ästhetische Beiträge zu Korporalität, Sozialität und Politik, 2020