Academia.edu no longer supports Internet Explorer.
To browse Academia.edu and the wider internet faster and more securely, please take a few seconds to upgrade your browser.
…
27 pages
1 file
2020
Es gibt kaum eine internationale Konferenz, die für empirisch forschende Musikwissen schaftler bedeutender ist als die International Conference on Music Perception and Cognition, kurz ICMPC. Ihre Bedeutung erfährt sie durch ihre interdisziplinäre Aus richtung aller für die empirisch musikwissenschaftliche Forschung bedeutenden Fach gebiete. Durch die einwöchige Tagungszeit bietet die ICMPC eine einmalige Kommu nikationsplattform zum interdisziplinären und transkulturellen Austausch. Darüber hinaus bietet die ICMPC für den wissenschaftlichen Nachwuchs die Möglichkeit einer fachlichen (Neu-)Orientierung und Positionierung, da auf dieser Konferenz zukunfts weisende Tendenzen der empirischen Musikforschung sichtbar sind. Die ICMPC findet alle zwei Jahre auf wechselnden Kontinenten statt, sodass Beiträge vor internationalem Publikum vorgestellt und diskutiert werden können-noch bevor sie als Zeitschriften artikel veröffentlicht werden. Die ICMPC 11 fand vom 23. bis 27. August 2010 zum zweiten Mal in ihrer Geschichte im Westen der USA, an der University of Washington in Seattle, statt. Für alle europä ischen Teilnehmer bedeutete dies gegenüber der letzten ICMPC 10 in Sapporo (Japan) keine Minderung der Reisestrapazen. Jedoch wurden die Mühen mit einer außergewöhn lichen Atmosphäre belohnt: Diese war bestimmt durch die reizvolle Mischung aus alt europäisch-akademischem Flair des Campus und urwüchsiger natürlicher Umgebung, wie dem pazifischen Ozean oder dem vulkanischen Mount St. Rainer. Der Hauptorganisator der ICMPC 11 war Steven M. Demorest. Dieser zeigte in seinem Grußwort die Zukunftsperspektiven der ICMPC und damit der empirisch forschenden Musikwissenschaft auf. Er machte auf die stetig zunehmende Forschungsaktivität auf merksam, was sich z. B. gegenüber der letzten Konferenz bei gleichzeitig zunehmender Pluralisierung thematischer Ausrichtungen in der steigenden Anzahl eingereichter Beiträge widerspiegelte. Besonders erfreulich sei, so Demorest, die immer noch ansteigende Anzahl von Nachwuchswissenschaftlern, die die Konferenz zum ersten Mal besuchten. Waren es 2008 bei der ICMPC 10 noch insgesamt 290 angenommene Beiträge, wur den 2010 auf der ICMPC 11 insgesamt 373 Beiträge vorgestellt, davon 211 als Vo rträge und 162 als Poster. Alle Beiträge wurden in bis zu fünf parallel verlaufenden Sitzungen vorgetragen. Ein Wechsel zwischen den Beiträgen wurde durch die lokale Nähe der Vo rtragsräume ermöglicht. Die Poster-Sessions waren dagegen in ihrer räumlichen und zeitlichen Zuordnung stark benachteiligt. In jeder der drei einstündigen Poster-Sessions wurden 54 Posterbeiträge in einem hierfür viel zu kleinen Kammermusiksaal präsentiert. Der laute Hintergrundschallpegel erschwerte die Kommunikation mit den Vo rtragenden erheblich. Gerade für Nachwuchswissenschaftler ist der Posterbeitrag über Teilbereiche der eigenen Forschung eine gute Gelegenheit, andere Wissenschaftler und Arbeitsgrup pen kennenzulernen. Gleichzeitig können theoretische Positionen im offenen Dialog ausgetauscht werden. Möchte man diese Art des Informationsaustausches und Diskurses halten, sollte auf zukünftigen Konferenzen hierfür eine entsprechende Infrastruktur zur Ve rfügung gestellt werden. Mit der steigenden Anzahl von Beiträgen nahmen auch die Themengebiete zu: Neben stark vertretenen klassischen Feldern wie Auditory perception und Performance rückten
Convivium. Germanistisches Jahrbuch Polen
Die internationale Konferenz war Teil der Feierlichkeiten zum 80. Geburtstag von Günter Grass, die auf Anregung der Günter-Grass-Gesellschaft in Danzig vorbereitet, vom Präsidenten der Stadt Danzig/ Gdańsk ausgerichtet und von zahlreichen kulturellen und politischen Institutionen der Stadt und der Wojewodschaft tatkräftig unterstützt wurden. Auf Einladung des Stadtpräsidenten nahm auch der Jubilar selbst an den Feierlichkeiten teil. Zu ihnen gehörte u. a. die Welt-Uraufführung der Blechtrommel im Teatr WybrzeŜe und die Buchpräsentation eines Grass-Kalenders für das Jahr 2008, den der Verlag słowo/ obraz terytoria herausgab. Es erschienen zudem ein von MIECZYSŁAW ABRAMOWICZ (2007) verfaßter Stadtführer durch Gdańsk auf den Spuren von Günter Grass und die Übersetzung des Stückes Hochwasser, das 1986 am Wilam-Horzyca-Theater in Toruń inszeniert wurde. 1 Die unter der Leitung von MIROSŁAW OS-SOWSKI, MAREK JAROSZEWSKI und MA-RION BRANDT am Institut für Germanische Philologie der Universität Gdańsk gemeinsam mit der Günter-Grass-Gesellschaft in Gdańsk und der Friedrich-Ebert-Stiftung organisierte wissenschaftliche Konferenz wurde am Vormittag des 4. Oktober im Danziger Artushof feierlich eröffnet. Die Grußworte auf der polnischen Seite hielten BOGDAN BORUSEWICZ (Marschall des Senats der Republik Polen), Prof. Dr. ANDRZEJ CEYNOWA (Rektor der Universität Gdańsk) und PAWEŁ ADAMOWICZ (Stadtpräsident von Danzig), auf der deutschen Seite die Generalkonsulin UTE MINKE-KOENIG im Namen von Michael H. Gerdts (Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Polen), ANKE FUCHS (Vorsitzende der Friedrich-Ebert-Stiftung) und Dr. AN-GELICA SCHWALL-DÜREN (stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion). Anschließend ergriff der Jubilar das Wort und sprach über den Besuch Willy Brandts in Polen 1970, bevor er eine Erzählung aus Mein Jahrhundert über den Kniefall des deutschen Bundeskanzlers vor dem Denkmal der Ghettohelden in Warschau las. Das Anliegen der Konferenz, an der angesehene Grass-Forscher aus verschiedenen Ländern Europas, aus den USA und Indien teilnahmen, war es, das Werk von Günter Grass in seinen verschiedenen Facetten und im internationalen Kontext zu würdigen. Dabei ist hervorzuheben, daß sich die Referate nicht nur auf das literarische Schaffen bezogen, sondern auch das bildkünstlerische Werk und das politische Wirken des Jubilars thematisierten. Die Spannbreite der Vorträge zum literarischen Werk reichte von einzelnen Motivuntersuchungen bis hin zur Analyse werkübergreifender narrativer Figuren. DIETER STOLZ (Berlin) referierte über den autobiographischen Roman Beim Häuten der Zwiebel; PER ØHRGAARD (Frederiksberg), der "Über das Eskapistische bei Günter Grass" sprach, untersuchte an mehreren Figuren des Grass'schen Werkes die Bewegung des Verschwindens und der Flucht aus der Welt in die Einbildungskraft und Phantasie, eine Bewegung, die letztlich nicht aus der Welt hinausführt. BERND NEUMANN (Trondheim) referierte über die "Konturen der ästhetischen Opposition in der Blech
Zeitschrift für Rechtssoziologie, 1989
Zum 25jährigen Bestehen der Vereinigung fand die Jahrestagung abermals am Grün du ngsort statt, einer der Hauptstätten der Rechtssoziologie in den Vereinigten Staaten. Das Besondere des Ereignisses zeigte sich zum einen in der Größe des Kongresses: über 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Kontinenten (im Vergleich zu sonst gut 400) waren gekommen, von denen der weit überwiegende Teil sich nicht nur über den aktuellen Stand der Disziplin informieren wollte, sondern selbst in einer der 101 Einzelveranstaltungen neueste Forschungsergebnisse zur Diskussion stellte. Zum anderen wurde aber auch im Programm selbst die Entwicklung der Disziplin während eines Viertelj ahrhunderts deutlich. Dies zeigte sich nicht nur in den dem Rückblick gewidmeten Einzelveranstaltungen, sondern mehr noch darin, wie einerseits Themen im Zusammenhang mit der sozialen Entwicklung neu aufgegriffen werden und andererseits alte Themen neue Verbindun gen eingehen oder nach einer langen Phase deskriptiv-empirischer Forschung nunmehr in übergreifenden Kontexten behandelt werden. Als Beispiel hierfür sei, da wie üblich jeweils zehn Panels gleichzeitig liefen und wir deshalb nur einen kleinen Au sschnitt aus dem Gesamtprogramm selbst verfolgen konnten, die "dispute"-Forschung genannt. Lange Jahre war sie der Erforschung der unterschiedlichen Verfahrenstypen -g ro b: Verhandeln, Schlichten, Richten -am Gegenstand zivilrechtlicher Streitigkeiten mit einem konflikttheoretischen Ansatz gewidmet. Nunmehr werden nicht nur weitere Streitgegenstände -Arzthaftung (medical malpractice), Schadensfälle durch groß technische Einrichtungen u. ä. -einbezogen, sondern auch andere Zusammenhänge hergestellt wie z. B. die Berücksichtigung politischer Ökonomie beim Gegenstand der sog. business disputes. , Die Themen der Plenarveranstaltungen charakterisieren wohl am besten das aktuelle Anliegen des Kongresses. Die erste stand unter der Überschrift "Sociolegal Scholar ship : Perceptions of the Past and Perspectives on the Future ". Wenn auch die Sitzung selbst -es sprachen drei ehemalige und die gegenwärtige Verantwortliche für die verbandseigene wissenschaftliche Zeitschrift "Law & Society Review" -weniger pro grammatisch als erwartet war, so zog sich doch in der Tat das Thema durch den
2013
Die Magisterarbeit setzt sich mit Selektionen/ Unterscheidungen auseinander, die die Wirklichkeit des Arbeitsverhältnisses Leiharbeit konstruieren. Die Wirklichkeit von Leiharbeit wird empirisch durch Berichterstattungs-Schemata und Journalismuskonzeptions- Schemata innerhalb einer qualitativen Inhaltsanalyse erhoben. Die Schemata werden im Sinne des operativen Konstruktivismus nach Niklas Luhmann als ein Zusammenhang situativer, durchgehender und fehlender Thematisierung und als Kopplung des Massenmediensystems mit Individuen betrachtet. Anhand der Untersuchung der "Badischen Zeitung", eine deutsche Regionalzeitung, werden folgende Ergebnisse erhoben: - Anhand der Untersuchung der Berichterstattung nach Berichterstattungs-Schemata wird erhoben, dass Leiharbeit, innerhalb von zwei Ereignissen, unterschiedlich thematisiert wird. Während in Ereignis 1 eine Problematisierung von Leiharbeit erfolgt, erfolgt in Ereignis 2 keine. Außerdem werden durch Berichterstattungs- Schemat...
Theatralität und die Krisen der Repräsentation
Wie Fischer-Lichte in ihrem Begrüßungswort zum Symposion einleitend bemerkte, zeichnen sich sowohl das 17. als auch das 20. Jahrhundert durch eine >Krise der Repräsentation< aus. Der Begriff benennt zunächst jenes seit dem 17. Jahrhundert problematisch gewordene Verhältnis zwischen den Wörtern und den Dingen, darüber hinaus ist er jedoch von großer Bedeutung für eine kulturwissenschaftlich orientierte Pragmatik. Denn beide Jahrhunderte verbindet auf nicht weniger bedeutsame Art und Weise das Element der Theatralisierung, das sich in verschiedenen cultural performances wie Hinrichtungen, höfischen Zeremoniellen, Sport und Mode beobachten läßt. Es folgte eine Einfiihrung in die Problematik der ersten Sektion durch Sektionsleiter Kablitz. Aufgrund seiner Herkunft aus Foucaults Les mots et !es choses stellt der Begriff der >Krise der Repräsentation< in seinem Kern eine contradictio in se dar, zeichnet sich Foucaults Unterscheidung einer Episteme der Repräsentation von einer Episteme der Ähnlichkeit doch durch Paradigmatisierung aus. Foucault betreibt, um es mit einem Begriff Blumenbergs zu benennen, die >Ausfallung der Zeit<. Die Kategorie der Krise hingegen ist undenkbar ohne die Vorstellung historischer Entwicklung. Repräsentation, so müßte man daher präzisieren, ist immer schon Krise, da sie die Arbitrarität der Zeichen thematisiert. In diesem Sinne darf sie als ein Markstein der Modernisierung gelten. Die Repräsentation läßt dem theologisch-monotheistischen Zeichenmodell die Arbitrarität der Zeichen folgen. Mit dieser hält auch die Subjektivität Einzug. Der von Foucault postulierte Analogismus im Monotheismus des Mittelalters und der Renaissance ist insofern problematisch, da bereits die Antike Analogismen kennt. Den Gipfel der >Krise der Repräsentation< stellen in Foucaults Modell die opaken Zeichen in der Tiefenepisteme dar. Hier wird das Verhältnis von Wörtern und Dingen vollends problematisch. Die sechs Beiträge dieser Sektion unterscheiden sich dadurch, daß sie sich den Zeichen in ihrem Verhältnis zu einem jeweils anderen >Ding< widmen: dem Verhältnis von Zeichen und Glaube (Küpper und Wild), dem von Zeichen und Macht (Schäfer und Braungart) bzw. Zeichen und Eros (Kolesch), sowie dem Verhältnis von Zeichen und Ästhetik (Galle).
Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft, 2013
Loading Preview
Sorry, preview is currently unavailable. You can download the paper by clicking the button above.