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2013, Konstruktionsgeschichten. Narrationsbezogene Ansätze in der Religionsforschung
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zusammen mit Lucia Stöckli: Transmediales Erzählen. Sektionseinleitung. In: Dirk Johannsen/Gabriela Brahier (Hg.), Konstruktionsgeschichten. Narrationsbezogene Ansätze in der Religionsforschung. Würzburg: Ergon 2013, S. 337-341.
Frauke Berndt u. Daniel Fulda (Hg.): Die Erzählung der Aufklärung, 2017
Einleitung W enn Gotthold Ephraim Lessing 1766 in seinem Laokoon die Grenzen der Mahlerey und Poesie bestimmt, begründet er damit -von der Warte der Rezeptionsgeschichte dieses Textes aus gesprochen -nichts weniger als die Intermedialitätstheorie. Im zentralen 16. Kapitel seiner Abhandlung vergleicht er Malerei und Dichtung im Hinblick auf ihre jeweiligen semiotischen Bedingungen und Möglichkeiten. Dabei geht es ihm nicht mehr, wie es das horazische Dictum »ut pictura poesis« 1 vorgibt, um eine Ähnlichkeit zwischen den Künsten, sondern vielmehr um ihre mediale Differenz: Wenn es wahr ist, daß die Mahlerei zu ihren Nachahmungen ganz andere Mittel, oder Zeichen gebrauchet, als die Poesie; jene nemlich Figuren und Farben in dem Raume, diese aber artikulierte Töne in der Zeit; wenn unstreitig die Zeichen ein bequemes Verhältnis zu dem Bezeichneten haben müssen: So können neben einander geordnete Zeichen, auch nur Gegenstände, die neben einander, oder deren Teile neben einander existieren, auf einander folgende Zeichen aber, auch nur Gegenstände ausdrücken, die auf einander, oder deren Teile auf einander folgen. 2 Entsprechend diesen beiden grundsätzlich verschiedenen semiotischen Dispositiven der beiden Medien, ›Mahlerei‹ und ›Poesie‹, ordnet Lessing der Bildenden Kunst den »Körper«, der Dichtung die »Handlungen« als Gegenstand zu. 3 Doch auch wenn Lessing mit seiner Rede von »ganz andere[n] Mittel[n], oder Zeichen« 4 eine Grenze zieht, ist sein Projekt gleichzeitig auch immer auf ebendiese Grenze und ihre Überschreitung bezogen. 5 Denn Lessing diskutiert die Möglichkeiten der Künste, Gegenstände auch entgegen einem ›bequemen Verhältnis‹ darzustellen, widmet sich also genau den »Ausnahme[n]« seiner eigenen »Regel«. 6 Die Grenze muss dementsprechend -kaum gezogen -abgesichert werden, mit rhetorisch durchaus drasti-1 Horaz: Sämtliche Werke. Lateinisch und deutsch. Hrsg. v. Hans Färber. 2 Bde. Bd. 2.
2023
Der vorliegende Band versammelt intersektionale literaturwissenschaftliche und-didaktische Fallstudien aus unterschiedlichen Philologien und bietet so ein Prisma 1 der Erforschung literarischer Repräsentationen des Zusammenspiels von einander verschärfenden bzw. abschwächenden Diskriminierungskategorien. Die Einzelbeiträge präsentieren kritische Reflexionen und Modifizierungen verschiedener Positionen der intersektionalen Forschung sowie Beispiele für die vielfältige Ausgestaltung intersektional orientierter Textanalyse auf theoretischer und methodischer Ebene. Da wissenschaftliche und literarische ebenso wie zeitgenössische und historische Texte in verschiedenen Sprachen (Englisch, Deutsch, Italienisch, Niederländisch, Spanisch etc.) aufgegriffen werden, zeigt der Band auf, dass Machtstrukturen in unterschiedlichen kulturellen Kontexten Analogien aufweisen, deren Analyse von Differenzierungen verschiedener Herrschaftsstrukturen profitiert. Diese Einleitung greift die aktuellen Diskussionen der Intersektionalitätsforschung auf, reflektiert wichtige Begriffsbestimmungen und führt anschließend resümierend in die einzelnen Beiträge im fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Teil ein. 1 Perspektiven auf die Intersektionalitätsforschung und ihre Vorgeschichte Intersektionalität hält als Forschungsgegenstand, als Schauplatz theoretischer Diskussion und als Analyseperspektive seit Jahren verstärkt Einzug in unterschiedliche akademische Disziplinen und Bereiche. In der aktuellen Debatte wird das Konzept als Paradigma bezeichnet, da es sich um "eine spezifische Perspektive auf wissenschaftliche Probleme" der Kultur-, Geistesund Sozialwissenschaften handelt, die ein "gerichtetes Wahrnehmen" von gemeinsamen Forschungsinteressen, Prämissen und Lösungsansätzen ermöglicht. 2 Es zeichnet sich durch die Zusammenführung unterschiedlicher Theorie-und Methodenzugänge aus. Der Erfolg des Konzepts beruht laut der Wissenschaftssoziologin Kathy Davis auf seiner operationalen Flexibilität. 3 Diese nährt zugleich die aktuelle Kritik an intersektionaler Forschung. Damit die 1
Moderna Sprak, 2021
Schreiben und Erzählen sind Kulturtechniken und genuin menschliche Praktiken, die sämtliche Lebensbereiche durchziehen. Sie sind "Tätigkeitsformen des Kulturellen", deren Untersuchung einen Einblick darin gewährt, "in welchen Prozessen und Ausprägungen Geistiges und Kulturelles überhaupt produziert werden" (Bachmann-Medick 2010:9). Erzählen erscheint dabei sowohl im Medium der Schriftlichkeit als auch im Medium der Mündlichkeit. Menschen unterhalten, unterweisen und unterstützen einander durch Erzählen, sie stellen Gemeinschaften her, sie grenzen ein und grenzen aus. Schreiben kann Erzählen im Medium der Schrift sein, aber auch eine Verfestigung von Normen und Gesetzen, ein Sich-Hineinschreiben in eine Identität oder Sich-Herausschreiben aus einem Kontext. Sinnstiftung, Erfahrungsaustausch und Wissensvermittlung erfolgt in vielen Domänen weitgehend über Erzählen. Das vorliegende Sonderheft von Moderna språk widmet sich der Erschließung von Schreiben und Erzählen aus transdisziplinärer Perspektive und möchte anhand konkreter Texte und Interaktionen deren Bedeutsamkeit in literarischen Texten, für Menschen in ihren sprachlich gestalteten Lebenswelten und in Lernkontexten veranschaulichen. Der Ausgangspunkt dieser Anthologie ist im weiten Sinne kulturwissenschaftlich und dem Narrative Turn verbunden, der in unterschiedlichen Kernbereichen der Germanistik, Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft und Didaktik, unterschiedlich nutzbar gemacht worden ist und dabei verschiedene Ausprägungen erfahren hat. 1 So hat sich die literaturwissenschaftliche Narratologie seit Mitte der 1990er Jahre zu einem breiten kulturtheoretischen Forschungsgebiet entwickelt, das auch produktive Verbindungen zu neuen Konzepten wie denen der Alterität oder der Transkulturalität eingegangen ist (Fludernik 2006). Dies machen sich besonders die Beiträge aus dem Bereich der Literaturwissenschaft zu eigen, die nicht ohne Grund alle drei hochaktuelle Erzählungen über Grenzen, Flucht und Identität behandeln. In besonderem Maße tritt dabei der Raum als konstruierendes 1 Am 13./14. April 2018 fand in Stockholm die 13. Arbeitstagung "Text im Kontext" schwedischer Germanisten und Germanistinnen statt, um in nahezu familiärer Atmosphäre sowohl laufende als auch abgeschlossene Forschungsprojekte zu präsentieren und konstruktiv zu diskutieren. Wie auch in den Jahren zuvor geschah dies unter einem Rahmenthema, Narrative Vorgehensweisen aus literaturwissenschaftlicher, fremdsprachdidaktischer und sprachwissenschaftlicher Perspektive. Die vorliegende Anthologie sammelt Beiträge, die im Rahmen dieser Arbeitstagung gehalten wurden und zeigt so das breite Spektrum an germanistischer Forschung in Schweden
Brüchige Helden – brüchiges Erzählen. Mittelhochdeutsche Heldenepik aus narratologischer Sicht, hg. von Anne-Kathrin Federow, Kay Malcher und Marina Münkler, (Texte und Studien zur mittelhochdeutschen Heldenepik 11) Berlin/Boston 2017, S. 93–113, 2017
Eines der wohl prominentesten Beispiele für die Anwendung des narrativen Verfahrens einer Erzählung in der Erzählung ist der Bericht des Aeneas im zweiten und dritten Gesang der ‹Aeneis› Vergils. Was der Held hier vor Dido erzählt, ist eine den ordo naturalis aufhebende Rückblende, durch welche die Informationslücke zwischen der Flucht aus dem brennenden Troja und Aeneas' Ankunft in Karthago geschlossen wird. Dem Erzähler ermöglicht dieser narrative Kunstgriff, die Vorgeschichte seiner Erzählung aus dem Mund einer Figur nachzureichen und die umfänglichen Geschehnisse dabei auf eine kurze Erzählzeit zu beschränken. 1 In den mittelalterlichen Bearbeitungen des Stoffes, im altfranzösischen ‹Roman d'Eneas› ebenso wie in Heinrichs von Veldeke ‹Eneas-roman›, ist diese artifizielle Umkehr der Erzählreihenfolge zugunsten eines Erzählens im chronologischen ordo der Handlung aufgehoben, indem ein Erzählerbericht, der dem Bericht des Eneas entspricht, jeweils an den Beginn der Dichtung gestellt ist. Gleichwohl ist Vergils ordo artificialis, ist die Rückschau auf die Ereignisse durch die Eneas-Figur, beibehalten. Es wird also zweimal erzählt, «aber in der Weise, daß beide Textstücke aufeinander bezogen, Wiederholungen vermieden und sensibel Kontraste zwischen der Erzähler-und der Figurenebene aufgebaut» 2 werden. Ähnlich liegt der Fall bei einem Repräsentanten der mittelhochdeutschen Heldenepik, in dem ebenfalls die Möglichkeit zur wiederholten Narration gegeben wäre: Die ‹Klage› setzt mit einem Rückblick auf die im ‹Nibelungenlied› erzählten Geschehnisse ein, beginnend bei Kriemhilds Vermählung mit Etzel und endend mit dem Untergang der Burgunden (KL v. 12-568). Später, nachdem die Toten bestattet sind, werden Boten beauftragt, die Kunde von der Katastrophe nach Worms zu übermitteln. Auf ihrem Weg müssen sie in Wien, Pöchlarn, Passau, Bayern nolens volens berichten, wie allez sî ergangen (KL v. 2625), allerdings kommt es auch hier gerade nicht zum wiederholten Erzählen, wenn die Informationen, die bereits einleitend durch den Erzähler vermittelt wurden, nun lediglich auf subsumierende Sprachformeln beschränkt sind: dô was eroffnet gar diu sage, / wie allez was ergân (KL v. 3234 f.), heißt es etwa in Pöchlarn, er sagte im, als er kunde / wie ez allez was geschehen, / wand er het ez wol gesehen (KL v. 33542-3356) in Passau. 3 Erst vor der Wormser Hofgesellschaft erfolgt Swämmelins ausführlicher Bericht, der zwar den Anspruch hat, das zu vermitteln, was zumindest auf Rezipientenebene spätestens seit dem einleitenden Erzählerbericht ohnehin schon jeder weiß, in dem dann aber ganz andere Aspekte des Geschehens in den Fokus genommen und neue Akzentuierungen gesetzt werden. Solchermaßen kommen auch diesem zweiten Bericht auf narrativer Ebene neue Funktionen und Interpretationsangebote zu. 4 1
Jahrbuch immersiver Medien, 2017
Transmedia storytelling in its broadest sense can be understood as telling a story with different media. The current discourse largely implies that this form of storytelling was caused by the recent phenomenon of media convergence. From the perspectives of narrative theory and cultural history such an assumption is doubtful. It will be shown that the first occurence of this special practice of storytelling cannot be attached to a certain time or culture. Rather, we have to assume that transmedia storytelling dates back to the beginning of storytelling itself. On the example of ancient Greek images it will further be discussed which additional epistemic potential can be derived from the standpoint of cultural history.
DOAJ (DOAJ: Directory of Open Access Journals), 2013
Comparing the narrativity of different texts within a given medium usually implies a focus on the narrated and how the story is structured by the discourse. Comparing the narrativity of different media, on the other hand, requires both an examination of the way the story is presented as well as of questions of mediacy and narrative agency. Addressing the second topic, this paper seeks to classify transmedial comparisons according to their criteria for evaluating narrativity and to examine positions which regard literature as a medium possessing a higher degree of narrativity or in a stricter sense than film and drama. Wolf Schmid's model of narrative constitution serves as a theoretical framework for the critical review of this claim, and the exceptional case of backward narration is discussed in exemplifying central points of the argument put forth here.
2018
Dinge in Texten haben maßgeblich an der Konstruktion imaginärer Welten teil. Sie kommen zu allen Zeiten und in allen literarischen Gattungen vor, in der Heldenepik ebenso wie in Aphorismen, im Mittelalter wie in der Moderne. Dinge treiben Handlungen voran, stören, wenn sie nicht funktionieren, und sie schaffen und zerstören Ordnungen - auch solche der Worte. Im Gegensatz zur Ethnologie oder Museologie hat es die Literaturwissenschaft stets mit Zeichen zu tun - es stellt sich also die Frage, wie das Verhältnis von res und verba analysiert und beschrieben werden kann. Der vorliegende Band versammelt Beiträge, die sich, angefangen bei der antiken Rhetorik über mittelalterliche Literatur bis hin zum 20. Jahrhundert, mit Dingen in und neben Texten beschäftigen
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Jochen Hörisch, Uwe Kammann, Organisierte Phantasie. Medienwelten im 21.Jahrhundert – 30 Positionen. Paderborn: Wilhelm Fink Verlag, 2014
Nation, Körper und Geschlecht in den Medien. Eine Topografie
Abenteuerliche 'Überkreuzungen'. Vormoderne Intersektional, 2017
Feministische Studien, 2001
in: Christian Neddens, Amalia Barboza, Michael Hüttenhoff, Stefanie Lorenzen (Hg.): Spektakel der Transzendenz. Kunst und Religion in der Gegenwart, Würzburg 2017, 273-292.
Zeitschrift für Medienwissenschaft, 2020
BUW Output. Forschungsmagazin der Bergischen Universität Wuppertal 4, 2010
Lars Charbonnier/Konrad Merzyn/Peter Meyer (Hrsg.), Homiletik. Aktuelle Konzepte und ihre Umsetzung, 2012
Linguistik Online, 2020
IRP Impulse. Sonderausgabe: Religiöse Bildung Ein Beitrag zur Humanisierung der Gesellschaft, 2019
Communio viatorum, 2009
Zeitschrift für Praktische Philosophie, 2022
In: Hagen, Kirsten ; Hoffmann, C. (Hrsg.): Intermedia : eine Festschrift zu Ehren von Franz-Josef Albersmeier. - Bonn : Romanistischer Verlag, 2007. - S. 195-207. , 2007